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Wodurch entsteht Darmkrebs? Wie wird er behandelt, warum sind die Heilungschancen vergleichsweise gut? Im folgenden Beitrag beantworten wir alle wichtigen Fragen zum Darmkrebs.

Ursachen und Risikofaktoren

Welche Faktoren erhöhen das Darmkrebsrisiko?

Generell ist Darmkrebs, wie andere Krebserkrankungen auch, in den seltensten Fällen auf einen einzigen Auslöser zurückzuführen. Bei den meisten Tumoren ist keine genaue Ursache feststellbar. Es gibt dennoch verschiedene Faktoren, die das Risiko, daran zu erkranken, erhöhen.

Lesen Sie auch: FAP in der Familie: Ist mein Risiko für Darmkrebs erhöht?

Nicht nur die Vererbung spielt eine Rolle

Zu diesen Faktoren zählen Genetik, Alter, entzündliche Darmerkrankungen in der Vorgeschichte und auch der Lebensstil. Sportliche, aktive Menschen mit einer gesunden Ernährung beispielsweise haben ein geringeres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken als Menschen mit Übergewicht und einer einseitigen, ungesunden Ernährung.

Studie: 5 Faktoren, die das Darmkrebsrisiko erhöhen

Mit einem gesundheitsorientierten Lebensstil lässt sich also das Darmkrebsrisiko reduzieren. Das ist auch das Ergebnis einer großen dänischen Studie, die jetzt im renommierten "British Medical Journal" veröffentlicht wurde. Dabei ermittelten die Wissenschaftler fünf Faktoren des täglichen Lebens, die das Darmkrebsrisiko eindeutig erhöhen:

  • Rauchen
  • zu wenig Bewegung: Mindestens 30 Minuten pro Tag sollten es sein
  • zu viel Alkohol: Männer sollten nicht mehr als 2 Glas Wein oder Bier täglich trinken, Frauen sogar nur ein Glas. Alles darüber erhöht das Darmkrebsrisiko.
  • Übergewicht: Entscheidend ist hier vor allem der Bauchumfang. Bei Männern sollte er nicht über 102 cm, bei Frauen nicht über 88 cm liegen.
  • ungesunde Ernährung: Insbesondere Obst und Gemüse sind wichtig. 600 g täglich davon sollten es sein. Außerdem schützt eine relativ fettarme Ernährung.

Der Verzicht lohnt sich

Durch Beachten dieser 5 Punkte wird das Darmkrebsrisiko nachweislich deutlich gesenkt. Zur weiteren Motivation sei angefügt: Damit senkt man nicht nur sein Risiko für Darmkrebs, sondern auch das für zahlreiche weitere Krebserkrankungen, für Diabetes und für Herzinfarkt.

Risikofaktoren für Darmkrebs: Alter, Ernährung, Bewegungsarmut und Körpergröße

Steigt das Darmkrebsrisiko im Alter?

Ja, wie bei fast allen Krebsarten nimmt auch das Darmkrebsrisiko im Alter zu. Das hängt damit zusammen, dass in höherem Alter häufiger Zellveränderungen auftreten, die vom Körper nicht mehr so effizient eliminiert werden wie noch in jungen Jahren. Damit steigt die Gefahr, dass entartete Zellen entstehen, überleben und sich zu einem Tumor entwickeln.

In Zahlen

Die Darmkrebs-Häufigkeit nimmt ab dem fünften Lebensjahrzehnt deutlich zu. Die Vorstufen, die sogenannten Darmpolypen, entstehen sogar oft schon 10 bis 15 Jahre früher.

Welche Rolle spielt die Ernährung?

Darmkrebs ist besonders häufig in den westlichen Industrienationen. Grund hierfür ist die typische Ernährungsweise mit zu viel tierischem Fett und zu wenig Getreide, Obst oder Gemüse. Dieser Speiseplan begünstigt die Entstehung von Darmkrebs.

Steigt das Darmkrebsrisiko ohne Bewegung?

Ja, auch Menschen mit Übergewicht und Bewegungsmangel erkranken häufiger. Außerdem erhöhen Rauchen und Alkoholkonsum neuesten Studien zufolge ebenfalls das Darmkrebsrisiko.

Erkranken große Menschen häufiger an Darmkrebs?

Ja. Es klingt auf den ersten Blick ein bisschen verrückt: Große Menschen haben ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Auch ein hohes Körpergewicht und ein großer Hüftumfang gehen mit einem gesteigerten Darmkrebsrisiko einher.

Kleine Frauen erkranken seltener an Darmkrebs

Dass auch die Körperlänge Einfluss auf das Darmkrebsrisiko hat, ist neu. Ein Beispiel: Frauen mit einer Körpergröße unter 1,56 Meter erkranken der Studie zufolge um 80% seltener an Darmkrebs als Frauen mit einer Körpergröße über 1,67 Meter.

Haben große Menschen "zu viele" Zellen?

Einer der deutschen Studienleiter, Heiner Boeing, führt diesen Zusammenhang auf die vermehrte Zahl an Zellen bei großen Menschen zurück. Denn umso mehr Zellen im Körper vorhanden sind, umso mehr können theoretisch auch zu einer Krebszelle mutieren. Klingt ein wenig skurril, ist aber ernst gemeint.

Krankheiten als Ursache: Diabetes, chronische Darmentzündung und Polypen

Welche Rolle spielen Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn?

Diese chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs.

Als Ursache hierfür wird die ständige Reizung der Darmschleimhaut über Jahre hinweg angesehen, die zu Umbauprozessen in der Darmwand führt. Und wo Zellen oft erneuert werden, kann es auch mal zu Entartungen kommen.

Steigert auch Diabetes das Darmkrebsrisiko?

Ja, Menschen mit Diabetes vom Typ 2 (dem sogenannten Altersdiabetes, der häufigsten Diabetes-Form) erkranken dreimal so häufig an Darmkrebs wie Nicht-Diabetiker.

Ich habe Darmpolypen – was bedeutet das für das Krebsrisiko?

Darmpolypen sind zwar primär gutartig, können sich aber im Laufe der Jahre zu bösartigen Tumoren entwickeln. Sie gelten deshalb als ein wesentlicher Risikofaktor für Darmkrebs. Auch nach der Entfernung von Darmpolypen bleibt die Neigung bestehen, neue Polypen zu entwickeln. Deshalb sind die Nachsorgeuntersuchungen nach einer Polypenentfernung so wichtig. Denn auch hier gilt: Bei früher Entdeckung und Entfernung ist Darmkrebs komplett heilbar.

Mehr zum Thema: Darmpolypen: Wie schnell wird daraus Darmkrebs?

Die Rolle der Genetik und Vererbung bei Darmkrebs

Ist Darmkrebs vererblich?

Darmkrebs ist (abgesehen von einigen Sonderformen) nicht direkt vererblich in dem Sinne, dass es einen ganz bestimmten Gendefekt gibt. Allerdings spielen erbliche Faktoren gleichwohl eine große Rolle bei der Entstehung. So ist das Risiko, Darmkrebs zu bekommen, deutlich höher, wenn dies in der engeren Familie schon mal aufgetreten ist.

Zwei spezielle Darmkrebsformen

Offenbar gibt es in diesen Familien eine genetisch manifestierte Neigung, im Laufe des Lebens bestimmte Zelltypen im Darm zu entwickeln, die entarten können.

Dabei werden zwei Sonderformen von Darmkrebs unterschieden:

1. Sonderform: HNPCC

Bei HNPCC handelt es sich um den "Erblichen Nicht-polypösen Darmkrebs", kurz HNPCC genannt (engl.: Hereditary Non-Polyposis Colorectal Cancer). Er wird auch als Lynch-Syndrom bezeichnet. Bei etwa 5-7% aller Darmkrebsfälle liegt ein HNPCC vor.

Hier wird über bestimmte Genveränderungen die Anlage vererbt, schon in jüngerem Lebensalter polypenartige Veränderungen im Darm (aber auch in anderen Organen wie z.B. der Gebärmutter) zu entwickeln, die frühzeitig entarten können.

2. Sonderform: FAP

Eine weitere Sonderform ist die "Familäre Adenomatöse Polyposis (FAP). Bei etwa 1% aller Darmkrebsfälle liegt als Ursache eine FAP vor.

Auch hier entwickeln sich bereits in jungen Jahren Darmpolypen, und zwar bei dieser Erbvariante zu Tausenden. Diese Polypen sind zwar zunächst gutartige Gewebewucherungen, können sich aber mit der Zeit zu bösartigen Geschwüren entwickeln.

Wie häufig ist Darmkrebs genetisch bedingt?

Etwa 30% aller Darmkrebsfälle gehen auf familiäre bzw. genetische Ursachen zurück. Wenn also direkte Verwandte Darmkrebs haben oder hatten, ist das allemal ein Grund, mit dem Arzt über mögliche Vorsorgeuntersuchungen zu sprechen.

Was bedeutet es für mich, wenn ein naher Verwandter Darmkrebs hat?

Statistisch erhöht sich das eigene Risiko um das Drei- bis Vierfache, wenn ein Verwandter ersten Grades vor dem 60. Lebensjahr an Darmkrebs erkrankt ist.

Ernährung und Darmkrebsrisiko

Welche Ernährung begünstigt Darmkrebs?

Alles, was ohnehin ungesund ist, sollte man auch im Hinblick auf Darmkrebs lieber vermeiden.

Konkreter: Das Darmkrebs-Risiko wird erhöht durch zu viel Fett, zu wenig Obst, zu wenig Gemüse und zu wenig Ballaststoffe in der Ernährung. Oder, um es positiv zu formulieren: Essen Sie wenig Fett, aber viel Obst, Gemüse und Nahrungsmittel mit Ballaststoffen, und Sie tun Gutes für Ihren Darm. Übrigens: Auch ein Zuviel an rotem Fleisch scheint einen risikosteigernden Effekt zu haben.

Wenn auch nicht direkt zur Ernährung gehörig: Auch Alkohol und Rauchen erhöhen das Darmkrebs-Risiko.

Risikofaktor Fleisch

Erhöht Fleisch das Darmkrebsrisiko?

Vorsichtig gesagt, ja. In einer Studie wurde ein reichlicher Fleischgenuss als wesentlicher Risikofaktor für Darmkrebs ausgemacht. Die Rede ist von der sogenannten "EPIC-Studie". In dieser groß angelegten Untersuchung werden bereits seit 1992 in mehreren europäischen Staaten rund 500.000 Männer und Frauen mit Fokus auf deren Ernährung beobachtet.

Unterschiede zwischen den Fleischsorten

Der Studien nach ist vor allem "rotes Fleisch" eine Gefahr für den Darm. Dazu zählt Schweinefleisch, Rindfleisch, Kalb und Lamm. Also auch Schinken und Bratwürste. Werden 100 Gramm täglich verzehrt (im Schnitt), steigt das Darmkrebsrisiko um rund 50%. Geflügel hingegen soll keinen negativen Einfluss haben.

Rotes Fleisch besonders ungesund

Zu diesem Thema wird noch wild spekuliert. Beim Fleisch steht vor allem das Eisen im Verdacht. Das ist zwar eigentlich gesund, aber wohl nicht im Übermaß. Und speziell rotes Fleisch enthält sehr viel Eisen.

Darmkrebs: Ist gegrilltes Fleisch ungesund?

Wer häufig scharf angebratenes Fleisch zu sich nimmt, erkrankt statistisch häufiger an Darmkrebs. Das gilt auch für gegrilltes Fleisch und noch viel mehr für angekohlte Steaks und Würstchen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in einer aktuellen Studie.

Dass vor allem das scharf angebratene oder gegrillte Fleisch so gefährlich ist, liegt an den heterozyklischen aromatischen Aminen bzw. sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Diese Stoffe entstehen vor allem beim Braten mit großer Hitze.

50% häufiger Darmpolypen bei stark erhitztem Fleisch

Dass diese Stoffe die Entwicklung von Darmpolypen fördern, wird schon länger vermutet. Und das wird jetzt durch die DKFZ-Studie bestätigt. Denn bei Personen, die häufig solch stark erhitztes Fleisch aßen, traten um 50% häufiger Darmpolypen auf als bei denjenigen, die sehr selten derartiges Fleisch verzehren.

Schützt gesunde Ernährung vor Darmkrebs?

Tendenziell ja. Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht endgültig geklärt, aber man weiß heute, dass das häufigere Vorkommen von Darmkrebs in den westlichen Industrienationen wesentlich mit dem Lebensstil, also auch der Ernährung zu tun hat.

Darmkrebs und Übergewicht

Grundsätzlich finden sich bei Menschen mit Übergewicht häufiger sogenannte Polypen im Darm. Das sind Wucherungen, aus denen sich Krebs entwickeln kann. Und auch das Risiko für Darmkrebs selbst ist bei Übergewichtigen erhöht.

Das Wichtigste auf einen Blick: So können Sie sich schützen

Auch wenn bislang noch wenig wirklich gesichert ist, können doch bereits einige Empfehlungen zur Ernährung bei Darmkrebs ausgesprochen werden. Die aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften raten zur Vorbeugung zu folgenden Maßnahmen:

  • regelmäßige körperliche Aktivität und eine Gewichtsreduktion bei einem BMI > 25 kg/m2
  • ballaststoffreiche Kost
  • eine folsäure- und kalziumreiche Ernährung
  • viel Obst und Gemüse (Zitrusfrüchte, Brokkoli, Rosenkohl, Tomaten, Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Sojaprodukte
  • wenig tierische Fette, rotes und stark erhitztes Fleisch
  • lieber gesunde Fette (Olivenöl, Rapsöl) und mehr Fisch

Schützende Effekte: Fisch, Inulin und Milch

Ist Fisch gut für den Darm?

Ja, regelmäßiger Fischverzehr wirkt sich positiv auf das Darmkrebsrisiko aus. Hier gilt die 100-g-Regel: Wer im Durchschnitt auf 100 g Fisch pro Tag kommt, hat im Vergleich zu Fisch-Verächtern ein nur halb so großes Risiko, im Laufe seines Lebens Darmkrebs zu bekommen.

Bei den Fischen sind es die sogenannten Omega-3-Fettsäuren, die wohl für den schützenden Effekt verantwortlich sind. Die sind vor allem in frischem Seefisch enthalten.

Chicoree, Zwiebeln und Co.: Schützt Inulin bei Darmkrebs?

Chicoree und einige andere Gemüsearten wie Knoblauch, Zwiebeln, Artischocken und Spargel haben offenbar eine besondere Fähigkeit, Darmkrebs vorzubeugen. Und zwar wegen ihres Inhaltsstoffes Inulin. Das haben Untersuchungen der Universität Jena ergeben.

Dass Obst und Gemüse vor Darmkrebs schützen, weiß man schon länger. Allerdings ist noch immer nicht ganz klar, warum eigentlich. Die Jenaer Wissenschaftler haben nun die Wirkungen von Inulin etwas genauer unter die Lupe genommen. Und dabei entdeckt, dass dieser Stoff offenbar gleich auf mehrfache Weise vor Krebs schützt.

Wie genau hilft Inulin bei Darmkrebs?

Inulin ist ein sogenannter Ballaststoff. Eine Zuckerverbindung, die unser Körper nicht verwerten kann, die also unverdaut durch den Darm wandert. Das hört sich unnütz an, ist es aber nicht. Denn Inulin ist dafür umso beliebter bei unseren Darmbakterien.

Durch Inulin vermehren sich die „guten“ Bakterien

Gelangt Inulin in den Darm, vermehren sich unsere natürlichen Mitbewohner. Und das ist in diesem Fall gut, denn diese Bakterienstämme (vor allem Bifido- und Lactobazillen) produzieren Milchsäure, was wiederum das Darmmilieu etwas saurer werden lässt.

Der saure ph-Wert im Darm fördert die Verdauung - und damit auch die Ausscheidung von Giftstoffen, die wir uns tagtäglich zuführen. Zum Beispiel werden die potenziell schädlichen Substanzen, die bei Genuss von stark erhitztem Fleisch (Grillfleisch, Bratwürste) entstehen, zügig wieder entfernt. Und genau diese Stoffe sind mögliche Auslöser von Darmkrebs.

Inulin wirkt auch direkt gegen den Krebs

Darüber hinaus scheint Inulin, und das ist eine völlig neue Erkenntnis, auch einen direkten Effekt auf Krebszellen zu haben. Nach den Untersuchungen in Jena werden durch die Inulin-Abbaustoffe bestimmte Gene aktiviert, die gerade entstehende Tumorzellen angreifen und vernichten.

Besonders gutes Inulin im Chicoree

Inulin ist nicht gleich Inulin. Es gibt zahlreiche Varianten dieses Ballaststoffes. Und die effektivste Form in Bezug auf Schutz vor Darmkrebs scheint im Chicoree-Gemüse enthalten zu sein.

Ist Milch gut gegen Darmkrebs?

Vermutlich ja. Denn wer täglich einen halben Liter Milch trinkt, erkrankt seltener an Darmkrebs. Das ist das Ergebnis mehrerer US-amerikanischer Studien. Nach den vorliegenden Daten wird das Darmkrebs-Risiko durch das regelmäßige Milchtrinken um 10-15% gesenkt. Die Wissenschaftler führen diesen Effekt auf das Kalzium in der Milch zurück.

Vorbeugung

Was kann ich tun, um mich vor Darmkrebs zu schützen?

Im Prinzip können wir Ihnen genau das empfehlen, was auch zur Vorbeugung vieler anderer ("Zivilisations"-) Erkrankungen gilt. In Kurzform: Leben Sie gesund! Und gehen Sie ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge! Damit reduzieren Sie nachweislich Ihr Darmkrebsrisiko.

In etwas ausführlicherer Form:

  • Nehmen Sie die Angebote der Darmkrebsvorsorge ab dem 50. Lebensjahr unbedingt wahr. Bei familiärem Darmkrebs oder Polypen auch schon früher.
  • Essen Sie gesund: wenig tierische Fette und "Fast Food", viel Getreide (Vollkorn), Obst und Gemüse.
  • Vermeiden Sie Übergewicht!
  • Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung (Sport, Spaziergänge, Fahrradfahren u.ä.).
  • Verzichten Sie aufs Rauchen und auf zu viel Alkohol!

Sport: gegen den Krebs und die Nebenwirkungen der Behandlung

Helfen Sport und Bewegung bei Darmkrebs?

Ein klares Ja! Sport ist nicht nur insgesamt gesund und tut uns gut, sondern schützt auch ganz konkret vor zahlreichen Erkrankungen, u.a. auch Krebs. Wahrscheinlich wirkt sich körperliche Aktivität sogar positiv auf den Verlauf einer bestehenden Tumorerkrankung aus.

Sport wirkt nachweislich vorbeugend in der sogenannten Primärprävention, d.h. noch bevor überhaupt Darmkrebs aufgetreten ist. Studien zeigten klar, dass aktive Personen weniger Polypen bzw. Adenome, die Vorstufe eines bösartigen Tumors im Darm, ausbilden. Damit sinkt auch das Risiko für Darmkrebs, und zwar um sage und schreibe bis zu 30%.

Warum schützt Sport vor Darmkrebs?

Ein wichtiger Aspekt ist vermutlich der antientzündliche Effekt. Wer sich viel bewegt, verbrennt Fett und reduziert damit seine Fettmasse insgesamt. Fettsäuren wiederum sind im Übermaß verantwortlich für Entzündungsvorgänge im Körper. Darüber hinaus stärkt Sport das Abwehrsystem.

Noch mehr positive Effekte

Außerdem fördert regelmäßige Bewegung auch die Verdauung - und eine gute Verdauung senkt das Darmkrebsrisiko. Gerade, wenn Sie zusätzlich noch auf eine gesunde Ernährung achten. Darüber hinaus hilft Bewegung auch bei zahlreichen Nebenwirkungen, die unter der Krebsbehandlung auftreten können, den Körper fit zu halten.

Was bringt Sport nach der Darmkrebsbehandlung?

Auch nach einer abgeschlossenen Behandlung sorgt regelmäßige Bewegung dafür, dass der Krebs seltener erneut ausbricht (Rezidiv). Dadurch wird die Mortalität gesenkt, d.h. die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig am Darmkrebs zu sterben. Daher empfehlen die Leitlinien Sport auch als sogenannte Tertiärprävention nach der Tumortherapie.

Kein Marathon nötig

Nein, für die schützenden Effekte machen sich schon drei aktive Stunden pro Woche bemerkbar. Aber je mehr, umso größer und deutlicher werden auch die Effekte. Zu extremer Leistungssport ist jedoch nicht zu empfehlen, das bedeutet wieder eher eine Belastung für den Körper als einen Schutz.

Welche Sportart wird bei Darmkrebs empfohlen?

Die Empfehlung der Stiftung LebensBlicke lautet, dass Personen mit Darmkrebs pro Woche 150 Minuten moderates oder 75 Minuten intensives Ausdauertraining betreiben sollten. Selbst Krafttraining ist durchaus gestattet. Das individuelle Bewegungsprogramm muss aber an die aktuelle Situation angepasst werden; wichtige Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen, sind der Gesundheitszustand und das jeweilige Lebensalter. Auch kurz nach einer Operation sollte man es etwas langsamer angehen.

Leben mit Darmkrebs: Schadet zu viel Sport?

Nein, während man früher zurückhaltender war, gibt es heute für Krebskranke grundsätzlich kaum Einschränkungen, was die körperliche Belastung anbelangt. Die Empfehlungen sind gleich wie bei gesunden Menschen auch.

Das richtige Maß finden

Natürlich gibt es Situationen, in denen die Leistungsfähigkeit tumor- oder behandlungsbedingt eingeschränkt ist und man sich nicht überlasten sollte. Das kann unmittelbar während einer anstrengenden Therapie sein oder auch infolge schwerer Nebenwirkungen wie etwa Veränderungen des Blutbildes.

Aspirin, Ibuprofen & Co: sinnvoll oder zu viele Nebenwirkungen?

Helfen Aspirin und Ibuprofen gegen Darmkrebs?

Die längerfristige Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS, „Aspirin“) oder Ibuprofen scheint bei Menschen mit Darmkrebs die Prognose zu verbessern. Das Risiko, an der Erkrankung zu versterben, sinkt um 20%, wenn diese Medikamente eingenommen werden. Dies zumindest ergab eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Hintergrund der Studie

Insgesamt nahmen 1.700 Patienten mit gerade entdecktem Darmkrebs an der Untersuchung teil. 650 von ihnen nahmen niedrig dosiert Acetylsalicylsäure (Aspirin) und 300 Studienteilnehmer standen unter Ibuprofen-Behandlung.

Um 20% verbesserte Überlebenschancen

Wer eines dieser beiden Medikamente länger als zwei Jahre eingenommen hatte, hatte ein um 20% geringeres Sterberisiko. Alle Behandlungsjahre darüber hinaus hatten keinen zusätzlichen Effekt mehr.

Beide Substanzen gehören chemisch zur gleichen Gruppe und hemmen unter anderem das Enzym Cyclooxygenase. Dieses Enzym wiederum ist an diversen Entzündungsvorgängen im Körper beteiligt und könnte auch eine Rolle in der Tumorentstehung bzw. beim Tumorwachstum spielen.

Warum ist Aspirin & Co. keine ideale Darmkrebsprophylaxe?

Leider eignen sich die Medikamente nicht zur standardmäßigen Vorbeugung. Zumindest nicht bei Menschen, die ein "normales", sprich sehr geringes Darmkrebsrisiko haben.

Denn eine dauerhafte Einnahme geht auch mit einer Reihe an Risiken einher, unter anderem der Entwicklung von Magengeschwüren und Magen-Darm-Blutungen.

Prophylaktischer Einsatz nur unter Vorbehalt

Anders mag das aussehen, wenn ohnehin schon ein erhöhtes Darmkrebsrisiko besteht, beispielsweise aufgrund einer familiären Vorbelastung. Oder wenn es gelingt, auch mit sehr niedrigen Dosierungen dieser Medikamente einen Schutzeffekt nachzuweisen.

Einteilung

In welche Stadien wird Darmkrebs eingeteilt?

Heutzutage werden Darmkrebs-Erkrankungen nach der „Union internationale contre le cancer“ (UICC) in 4 UICC-Stadien eingeteilt. Früher wurde dafür die Dukes-Klassifikation verwendet, diese ist aber inzwischen nicht mehr gebräuchlich.

Je niedriger das Stadium, desto besser die Prognose

Die Einteilung basiert auf verschiedenen Faktoren und Merkmalen des Tumors, für Sie wichtig zu wissen ist, dass der Schweregrad der Erkrankung mit steigendem Stadium zunimmt. Also ein Tumor im Stadium I (Dukes A) ist lokal begrenzt und hat noch nicht gestreut. Im Stadium IV (Dukes D) hingegen ist die Prognose deutlich schlechter, weil der Tumor hier schon mehrere Metastasen im Körper ausgebildet hat und die Behandlung erschwert.

Grundlage für diese Einteilung ist die TNM-Tumorklassifikation.

Etwas anschaulicher: Beispiele für die Stadieneinteilung bei Darmkrebs

Was bedeutet Darmkrebs im Stadium I (Dukes-Klasse A)?

Ein Darmkrebs im Stadium I (alternative Bezeichnung: Dukes-Klasse A) bedeutet im Prinzip, dass die Erkrankung noch nicht sehr weit fortgeschritten ist und sehr gute Chancen auf eine komplette Heilung bestehen. Die Kriterien für dieses Stadium sind:

  • Der Tumor beschränkt sich auf die Darmschleimhaut oder maximal auf die umgebende Muskelschicht, hat also die äußeren Schichten der Darmwand noch nicht durchstoßen.
  • Die benachbarten Lymphknoten sind komplett tumorfrei.
  • Es gibt keine Metastasen in anderen Organen.
Was bedeutet Darmkrebs im Stadium II (Dukes-Klasse B)?

Auch das Stadium II ist bei Darmkrebs noch eher eine Frühform und hat eine relativ gute Prognose. In der Regel gelingt mit einer Operation und kompletter Entfernung des Tumors eine dauerhafte Heilung. Die Kriterien für dieses Stadium sind ähnlich wie in Stadium I:

  • Der Tumor ist bereits in tiefere Schichten der Darmwand hineingewachsen oder hat Nachbarorgane oder das Bauchfell befallen.
  • Die benachbarten Lymphknoten sind komplett tumorfrei.
  • Es gibt keine Metastasen in anderen Organen.

Behandlung

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Darmkrebs?

Wie genau und in welchem Ausmaß der Tumor bei Ihnen behandelt wird, hängt davon ab, in welchem Stadium sich die Krebserkrankung befindet und in welchem Abschnitt des Darms der Tumor liegt. Grundsätzlich gibt es folgende Behandlungsmethoden:

Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten können entweder allein oder - wie es meistens der Fall ist - kombiniert eingesetzt werden. Ein kleiner, lokal begrenzter Tumor kann dabei beispielsweise gut operiert werden. Sind bereits auch in Lymphknoten oder anderen Organen Krebszellen gefunden worden, so ist es sinnvoll neben der Operation eine zusätzliche Chemotherapie durchzuführen, damit auch die verstreuten Tumorzellen bekämpft werden.

Therapie bei Darmkrebs: Recht auf Zweitmeinung und Begriffserklärung (neoadjuvant, adjuvant)

Wird eine Zweitmeinung von der Krankenkasse bezahlt?

Ja. Die Krankenkassen unterstützen damit ausdrücklich Ihr Recht auf eine Zweitmeinung. Das sollten Sie auch im Zweifel immer nutzen, schließlich geht es um Ihre Gesundheit.

Nicht wenige Betroffene mit der "Diagnose Darmkrebs" haben nach der ersten Beratung durch ihren Arzt zum empfohlenen Vorgehen ein unsicheres Gefühl. Ist das wirklich die optimale Behandlung? Hat er mir die Wahrheit über meine Prognose gesagt? Diese Zweifel sind erstens normal und zweitens ist es grundsätzlich sinnvoll, sich nicht nur eine Meinung anzuhören.

Mehrere Meinungen sind sinnvoll, mehrmals die gleiche Untersuchung nicht

Wogegen sich die Krankenkassen allerdings (zurecht) wehren ist, wenn auch jede Untersuchung dreimal gemacht wird. Sollten Sie sich also von einem zweiten oder dritten Arzt beraten lassen, informieren Sie ihn über die bereits stattgefundenen Untersuchungen und bringen Sie die Befundberichte am besten gleich zu dem Termin mit.

Was bedeutet adjuvante und neoadjuvante Therapie?

Wenn bei einem Tumor zusätzlich zur Operation eine Strahlen- oder Chemotherapie durchgeführt wird, muss zunächst die Reihenfolge der Behandlungen festgelegt werden.

„Neo“ steht für „vor“ der Operation

Bei einer neoadjuvanten Chemotherapie (oder Bestrahlung) wird diese vor der Operation durchgeführt. Der Tumor wird sozusagen vorbehandelt. Das hat in der Regel zum Ziel, den Krebsknoten zu verkleinern, um so in weiterer Folge auch das Ausmaß des operativen Eingriffs zu verringern. Je ausgedehnter die Operation sein muss, desto mehr Beschwerden und Folgeschäden kommen auf die Betroffenen im Anschluss zu und das wollen die Chirurgen in jedem Fall vermeiden.

„Adjuvant“ bedeutet „mit Heilungsabsicht“

Wird erst operiert und danach die Bestrahlung (oder Chemotherapie) begonnen, spricht man von adjuvanter Strahlentherapie (oder adjuvanter Strahlen-Chemo-Therapie). Das Wort "adjuvant" bedeutet frei übersetzt: "mit Heilungsabsicht". Das heißt, die Behandlung nach der Operation soll mögliche im Körper verbliebene Krebszellen abtöten, um die Heilungschancen zu erhöhen.

Behandlung in einzelnen Stadien

Ist bei Darmkrebs im Stadium I eine Chemotherapie notwendig?

Nein. Ein Darmkrebs im Stadium I ist in aller Regel nach der operativen Entfernung komplett geheilt. Und das ohne jede Nachbehandlung, geschweige denn Chemotherapie. Eine Chemotherapie ist nur in fortgeschritteneren Fällen notwendig.

Dass Darmkrebs im Frühstadium so gut bekämpft werden kann, ohne dass eine Chemotherapie überhaupt zur Diskussion steht, zeigt deutlich, wie wichtig die Früherkennung ist. Denn jeder Darmkrebs vom Stadium I würde über kurz oder lang weiterwachsen und irgendwann nicht mehr so leicht zu entfernen sein.

Wie wird ein größerer Tumor (T3 oder T4) ohne Metastasen behandelt?

Die Rede ist hier von einem Darmkrebs im Stadium II. Das bedeutet, dass der Tumor örtlich schon fortgeschritten ist, aber noch nicht gestreut hat, weder in die benachbarten Lymphknoten noch in andere Organe. Die Behandlung sieht folgendermaßen aus:

Sitzt der Tumor im Dickdarm, ist die primäre Behandlungsmaßnahme die Operation und die vollständige Entfernung. Abhängig vom Risikoprofil kann danach eine Chemotherapie angeschlossen werden. Falls nicht, beschränkt sich die Weiterbehandlung auf regelmäßige Nachsorgetermine.

Wie wird ein Rektumkarzinom behandelt?

Befindet sich der Darmkrebs weiter unten, also im Mastdarm (Rektum), wird zwar auch immer operiert. Hier kann aber auch schon vor dem chirurgischen Eingriff eine Chemotherapie oder Strahlentherapie sinnvoll sein, oft auch deren Kombination.

Kleinerer Tumor durch Vorbehandlung

Das Ziel ist eine Verkleinerung des Tumors und damit des Operationsausmaß. Wenn der Krebsherd recht weit unten, im Mastdarm (Rektum) sitzt, besteht bei einer Operation immer die Gefahr, dass der Schließmuskel des Afters in Mitleidenschaft gezogen wird. Dann kann ein künstlicher Darmausgang notwendig werden.

Operationserfolg und Prognose verbessern

Im Optimalfall wird der Tumor durch die Vorbehandlung so sehr verkleinert, dass der operative Eingriff danach zwar noch notwendig, aber bei weitem nicht mehr so ausladend ist. Mit dieser Strategie kann sowohl die Lebensqualität nach der Operation (kein künstlicher Darmausgang) als auch die generelle Prognose und Heilungsrate verbessert werden.

Operation

Wie wird Darmkrebs operiert?

Die operative Entfernung ist mit die wichtigste Komponente in der Behandlung des Darmkrebs. Dabei bezieht sich der Begriff Operation nicht nur auf die Entfernung des Tumors an sich, sondern begleitend, je nach Stadium, auch auf die benachbarten Lymphknoten oder Absiedelungen in anderen Organen.

Leitfaden durch das Thema Operation

Aber was für Operationsmöglichkeiten gibt es und welche davon ist die richtige für Sie? Wie umfangreich ist ein solcher Eingriff, und was kommt danach auf Sie zu? Hierzu haben wir eine Zusammenfassung der wichtigsten Fragen für Sie zusammengestellt:

Der richtige Chirurg: bedeutsam für gute OP-Ergebnisse bei Darmkrebs

Stimmt es, dass bei einer Darmkrebs-Entfernung wichtig ist, wer operiert?

Ja. Verschiedene Studien haben zeigen können, dass der Heilungserfolg mit der Qualität und Erfahrung des Chirurgen steigt. Das ist auch bei genauerer Betrachtung nachvollziehbar und schlüssig.

Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt

Einerseits soll bei der Operation das krebsbefallene Gewebe komplett entfernt werden, andererseits soll natürlich der gesunde Darm erhalten bleiben, um nach dem Eingriff möglichst wenige Einschränkungen zu haben. Das erfordert seitens des Operateurs eine gute Ausbildung, Talent und auch Fingerspitzengefühl. Erkundigen Sie sich vor der Wahl der Klinik ausführlich. Zunächst bei Ihrem behandelnden Haus- oder Facharzt. Dann aber auch in den Kliniken direkt. Hier finden Sie die größten Darmkrebszentren: Oncomap.de.

Darmkrebs: Was macht einen guten Operateur aus?

Ein wichtiges Qualitätskriterium ist, wie häufig solche Eingriffe dort durchgeführt werden bzw. schon durchgeführt wurden. Auch nach der Erfahrung der jeweiligen Operateure dürfen (und sollten) Sie fragen. Nicht wenige Krankenhäuser teilen solche Informationen auch auf Ihrer Internetseite mit.

Manchen hilft es, manche wollen es auf keinen Fall

Für Betroffene mit Darmkrebs gibt es auch viele Selbsthilfegruppen, in denen Sie sich mit anderen austauschen können – natürlich nur, wenn Sie das möchten. Auch diese können oft sehr gute Tipps zur Wahl der Klinik geben.

Vor der Operation

Wieso ist eine gute Vorbereitung vor einer Darmkrebs-Operation wichtig?

Auch wenn es lästig und so frisch nach der Eröffnung einer "Darmkrebs-Diagnose" auch psychisch belastend ist: Der Untersuchungs-Marathon vor einer geplanten Operation lohnt sich. Denn damit kann die exakte Lokalisation und Ausbreitung des Tumors optimal bestimmt werden, und das wiederum verbessert den Operationserfolg.

Checkliste: Untersuchungen vor der Darmkrebs-OP

Welche Untersuchungen kommen vor einer Darmkrebs-Operation auf mich zu?

Das sind nicht wenige, manche sind schnell erledigt, andere sind vielleicht etwas unangenehmer für Sie. Aber viele Untersuchungen verlieren sicherlich ihren Schrecken, wenn Sie besser verstehen warum diese gemacht werden. Mit folgenden Vor-Operations-Untersuchungen müssen Sie rechnen:

  • gründliche Befragung, nach aktuellen Beschwerden, aber auch nach Vorerkrankungen und ähnlichen Fällen in Ihrer Familie (erblicher Darmkrebs)
  • gründliche körperliche Untersuchung
  • Blutuntersuchung
  • Ultraschalluntersuchung des Bauchs
  • Röntgen-Aufnahme des Oberkörpers
  • Darmspiegelung mit Gewebeentnahme
  • Schichtaufnahmen der Bauchregion (CT oder MRT)
  • mitunter auch Ultraschalluntersuchung des Darms (von innen über ein Endoskop)

Diese ganzen Untersuchungen werden durchgeführt, um den Tumor möglichst exakt zu lokalisieren. Je besser der Chirurg vorab weiß, wie groß der Tumor ist, wie tief er in die Darmwand eingewachsen ist, umso besser kann er die Operation planen und umso besser ist im Anschluss auch das Ergebnis.

Warum müssen vor einer Darmkrebs-OP Antibiotika eingenommen werden?

Die Antibiotika-Gabe vorab soll die zahllosen im Darm beheimateten Bakterien abtöten. Diese normalerweise harmlosen Darmbakterien könnten sonst während des Eingriffs in die Bauchhöhle gelangen und dort im schlimmsten Fall eine schwere Infektion verursachen.

Tatsächlich werden die Antibiotika gar nicht eingenommen, sondern gespritzt. Und zwar so unmittelbar vor der OP während Sie schon schlafen, sodass Sie davon gar nichts mehr mitbekommen. Eine Einmalgabe genügt zu diesem Zweck.

Muss ich vor der Darmkrebs-OP Abführmittel nehmen?

Ja, zur gründlichen Darmreinigung vor der Operation gehört neben den Antibiotika auch eine vollständige Stuhlentleerung. In aller Regel bekommt man dafür am Vorabend eine nur mäßig schmeckende Salzlösung zu trinken, die einen kurze Zeit später über längere Zeit an die Toilette bindet. Danach ist der Darm leer.

Diese Prozedur dient der besseren Beurteilung des Darms während der Operation. Der Chirurg muss schließlich ideale Sichtmöglichkeiten haben, um den entsprechenden Abschnitt bestmöglich entfernen zu können.

Ausmaß der Operation

Wovon hängt es ab, wie viel Darm entfernt wird?

Die Entscheidung, wie viel vom Darm operativ entfernt werden muss, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Wie groß der Tumor ist und von welchen Blutgefäßen er versorgt wird.

Um die vollständige Entfernung des Tumors zu gewährleisten, wird immer mit einem Sicherheitsabstand operiert, also auch gesunder Darm mit entfernt. Im Anschluss an den Eingriff wird das entnommene Gewebe im Labor untersucht, ob sich im Randgebiet des Darmstücks noch Tumorzellen befinden. Davon hängt ab, ob noch einmal nachoperiert werden muss oder der Tumor vollständig entfernt werden konnte.

Darmkrebs-OP: Sicherheitsabstand, Lymphknotenentfernung und Co.

Darmkrebs-OP: Wieso ist der Sicherheitsabstand so wichtig?

Beim Herausschneiden des Tumors wird immer auch mit einem gewissen Sicherheitsabstand (in der Regel 10 cm) der darüber und darunter liegenden (gesunde) Darmabschnitt mit entfernt. Der Grund: Es ist nie ganz auszuschließen, dass vom primären Knoten bereits einzelne Krebszellen ins benachbarte Gewebe eingewandert sind, ohne dass man das schon sehen kann. Hierbei handelt es sich nicht um Metastasen, sondern "nur" um örtlich gestreute Zellen, dennoch müssen natürlich auch diese mit entfernt werden.

Woher weiß der Chirurg, dass der Sicherheitsabstand groß genug war?

Unmittelbar nach der Operation wird das entnommene Gewebe mikroskopisch untersucht. Ist der Rand des Darmstücks tumorfrei, war die Entfernung damit erfolgreich. Wenn nicht, muss in den meisten Fällen noch einmal nachoperiert werden.

Darmkrebs-OP: Werden auch Lymphknoten entfernt? Und warum?

Ja, bei einer Darmkrebs-OP wird das umgebende Lymphgewebe entnommen. Lymphgefäße und benachbarte Lymphknoten wären nämlich die typische erste Station bei einer beginnenden Streuung des Tumors. Auch diese werden dann im Labor genau untersucht.

Wovon hängt das Ausmaß der Darmkrebs-OP noch ab?

Zusätzlich ist auch die Blutversorgung des Tumors von entscheidender Bedeutung für das Ausmaß des entnommenen Darms. Damit der Tumor von jeder Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen abgeschnitten wird, muss die Arterie, die den befallenen Darmabschnitt versorgt, gekappt und verödet werden. Damit wird in der Regel auch noch ein Stück gesunder Darm von der Blutversorgung abgeschnitten und muss ebenfalls entfernt werden muss. Das Versorgungsgebiet der gekappten Arterie entscheidet also darüber, wie viel Darm entnommen werden muss.

Dickdarm wird oft um ein Drittel kürzer

Unterm Strich verliert man bei einer Darmkrebs-Operation durchaus häufig 30 cm bis 50 cm Darm. Da der Dickdarm, um den es ja meist geht, insgesamt ca. 1,5 Meter lang ist, hat man nach einer gewissen Gewöhnungszeit aber meist immer noch genügend Darm für eine ausreichende Verdauungsleistung.

Wann reicht ein kleiner Eingriff bei Darmkrebs aus?

Nur in sehr frühen Stadien von Darmkrebs kann auf eine relativ invasive Strategie verzichtet und nur der Knoten entfernt werden (mit etwas Sicherheitsrand drumherum). Dazu zählen:

  • Krebszellen waren in den Voruntersuchungen nur in der Darmschleimhaut zu finden (Stadium T1) und der Tumor ist insgesamt nicht größer als 3 cm.
  • Die umgebenden Blut- und Lymphbahnen sind eindeutig tumorfrei.
  • Die Laboruntersuchung der vorherigen Gewebeprobe hat einen sehr niedrigen "Malignitätsgrad" ergeben. Der Tumor ist also sehr wenig bösartig und wächst sehr langsam.
  • Nach dem "kleinen Eingriff" erweisen sich die Ränder des entnommenen Knotens in einer Sofort-Gewebeuntersuchung als tumorfrei.

Künstlicher Darmausgang bei Darmkrebs

Darmkrebs: Wer bekommt einen künstlichen Darmausgang?

Ein künstlicher Darmausgang wird immer dann notwendig, wenn größere Teile des Enddarms (Mastdarms) inklusive des Schließmuskels am After entfernt werden müssen. Ohne den Schließmuskel ist eine Stuhlkontrolle nicht mehr möglich.

Wie hoch ist das Risiko für einen künstlichen Darmausgang?

Heutzutage lässt sich das oft vermeiden. Während noch vor einigen Jahren bei jedem zweiten Patienten mit Darmkrebs im Enddarm-Bereich auch bei einem Tumor im Frühstadium ein künstlicher Darmausgang gelegt werden musste, ist das heute nur in Ausnahmefällen notwendig.

Künstlicher Darmausgang: Wie kann ich damit im Alltag leben?

Ein künstlicher Darmausgang wird zwar zunächst meist als sehr belastend empfunden. In der Regel gewöhnt man sich aber relativ schnell daran. Es gibt mittlerweile sehr viele Menschen, die mit künstlichem Darmausgang leben, und die Technik ist inzwischen so verfeinert worden, dass die Lebensqualität dadurch kaum noch beeinträchtigt ist.

Operationstechniken

Welche Möglichkeiten hat der Chirurg bei der Operation?

Die Operationstechnik entscheidet sich nach Größe, Lage und Ausdehnung des Tumors. Davon ist abhängig, ob der Chirurg „offen“ operieren muss, also ganz klassisch über die vorher eröffnete Bauchdecke. Oder ob es möglich ist, den entsprechenden Darmabschnitt „minimalinvasiv“, das bedeutet über mehrere kleinere Schnitte mit Hilfe einer Kamera und kleinen Operationswerkzeugen. Die zweite Variante ist deutlich schonender für den Bauch, ist jedoch nicht immer möglich.

Die Liste an Operationstechniken ist lang

Daneben gibt es noch verschiedene andere Eingriffstechniken, wie die „No-Touch-Operation“ oder die Transversumresektion. Für Interessierte haben wir alles dazu im folgenden Schnellkurs zusammengefasst:

OP-Verfahren bei Darmkrebs: "Schlüsselloch-Technik"

Kann ein Darmkrebs auch per "Schlüsselloch-Technik" operiert werden?

Ja, das ist mittlerweile sogar mehr Routine als Ausnahme. "Schlüsselloch-Technik" heißt, dass nur sehr kleine Hautschnitte im Bauchraum notwendig sind, durch die dann die Operationsgeräte durch kleine Schläuche zum Einsatzgebiet vorgeschoben werden.

Auch laparoskopische Operation genannt

Da man diese Schläuche in der Fachsprache Laparoskope nennt, heißt das Verfahren auch laparoskopische Operation. Durch diese werden nicht nur Skalpelle und Klemmen ins Bauchinnere befördert, sondern auch Lampen und Kameras. Der Chirurg sieht dann also auf einem Monitor genau, wo er sich befindet und was er tut. Der Vorteil der Schlüsselloch-Technik ist, dass der Eingriff viel weniger invasiv ist als eine offene Operation. Man hat danach also weniger Schmerzen und ist auch wieder schneller auf den Beinen.

Wichtig ist, dass der Chirurg Erfahrung in dieser Technik hat. Studien zeigen nämlich, dass der Operationserfolg auch vom Können des Chirurgen abhängt.

Kann nicht jeder Darmtumor in "Schlüsselloch-Technik" entfernt werden?

Nein, bei sehr ausgedehnten Darmtumoren oder komplizierten Verwachsungen in benachbarte Gewebe ist eine laparoskopische Operation meist nicht möglich. Hier muss zur Sicherheit konventionell "offen" operiert werden.

Das Hauptproblem bei Operationen am Enddarm (Rektum) ist die Nähe zum After und damit zum Schließmuskel. Es besteht potenziell die Gefahr, dass bei dem Eingriff auch ein Stück vom Schließmuskel entfernt werden muss, was im ungünstigsten Fall einen künstlichen Darmausgang notwendig machen kann.

Operationstechniken: No-Touch, Sigmaresektion & Co.

Was ist eine "No-Touch-Operation"?

Bei der "No-Touch-Technik" geht es im Kern darum, den Darmkrebs operativ zu entfernen, ohne dass der Chirurg den Tumor selbst berührt. Damit soll verhindert werden, dass der Krebsherd während der Operation aufreißt oder bricht und auf diesem Wege Tumorzellen in die Bauchhöhle gespült werden.

Praktisch funktioniert das so, dass der Chirurg als ersten Operationsschritt den Tumor von seinen Versorgungslinien abtrennt. Er kappt also die Blutgefäße, die das Tumorgebiet mit Nährstoffen beliefern und ebenso die ableitenden Venen und Lymphbahnen. Danach klemmt er den Darm ober- und unterhalb des Krebsherdes ab. Damit ist Tumor schon mal vom übrigen Körper isoliert. Erst wenn das geschehen ist, wird der betroffene Darmabschnitt herausgeschnitten. Und das mit sehr vorsichtiger Hand, ohne dem Krebsknoten selbst zu nahe zu kommen.

Was bedeutet eine Transversumresektion?

Hinter dem kryptischen Begriff Transversumresektion verbirgt sich die operative Entfernung des Querdarms. Das ist der Abschnitt vom Dickdarm, der im Oberbauch von rechts nach links zieht. Um das besser einordnen zu können: Der Dickdarm umkreist den Bauchraum quasi, er zieht rechts hoch, dann quer, und dann links wieder herunter bis zum After.

Sitzt der Darmkrebs in dem quer verlaufenden Abschnitt (dem Colon transversum), muss dieser Darmabschnitt komplett entfernt werden, und zwar inklusive aller zu- und abführenden Blut- und Lymphgefäße. Entsprechend der medizinischen Darmbezeichnung nennt man diese Operation Transversumresektion. Die beiden verbleibenden Enden werden danach wieder zusammengenäht.

Mittlerweile ein eher seltener Eingriff

Heute neigen die meisten Experten und Darmkrebs-Chirurgen dazu, in einem solchen Fall je nach exakter Lokalisation auch den rechten oder linken Dickdarmabschnitt zu entfernen. Vor allem aus Gründen noch größerer Sicherheit vor Rückfällen. Das nennt man dann ähnlich eine erweiterte Hemikolektomie.

Was bedeutet eine Sigma-Resektion?

Das Sigma ist ein bestimmter Abschnitt des Dickdarms. Sitzt hier ein Tumor, muss dieser Darmabschnitt entfernt werden – was Mediziner Sigma-Resektion nennen. Das Sigma befindet sich im linken Unterbauch, es ist der vorletzte Abschnitt des Dickdarms.

Neben der Entfernung des Sigmas werden immer auch die zu- und abführenden Blutgefäße und Lymphbahnen entfernt. Nach der Abtrennung werden die beiden losen Darmenden zusammengenäht, so dass auch weiterhin eine normale Stuhlpassage möglich ist.

Was bedeutet "transanale endoskopische Mikrochirurgie"?

Die transanale endoskopische Mikrochirurgie (TEM) ist ein relativ modernes Operationsverfahren. Sie kommt bei kleineren Tumoren in Betracht, die im Enddarm (Rektum) sitzen. Die TEM wird meistens in Vollnarkose vorgenommen, ist aber auch mit örtlicher Betäubung über das Rückenmark möglich.

Operation ohne Aufschneiden

Der Begriff Mikrochirurgie deutet schon an, was die Methode ausmacht: Es handelt sich unterm Strich um ein sehr sanftes Verfahren, weil kein Hautschnitt notwendig ist. Stattdessen wird die Operation über ein Endoskop durchgeführt, das in den Enddarm eingeschoben wird, ähnlich wie bei der Darmspiegelung.

Was macht die Operation im Enddarm noch so schwierig?

Ein weiteres Problem in diesem Bereich ist die räumliche Enge. Im Gegensatz zu höher gelegenen Darmabschnitten hat hier der Chirurg nur relativ wenig Platz. Außerdem befinden sich mit der Blase, Gebärmutter oder Prostata gleich mehrere Organe in unmittelbarer Nähe.

Nach der Operation

Welche Probleme können nach der Operation auftreten?

Die gute Nachricht vorweg: Beschwerden, die nach dem Eingriff auftreten, sind in der Regel nicht dauerhaft, sondern bilden sich innerhalb kurzer Zeit wieder zurück.

Zu welche Art von Problemen es kommen kann, hängt davon ab, wo genau sich der Tumor befunden hat und welcher Darmabschnitt entfernt wurde. Möglich sind Durchfall, vorübergehende Stuhlinkontinenz und Probleme beim Wasserlassen.

Lesen Sie auch: Welche Reha wird nach Darmkrebs empfohlen?

Folgende Lebensmittel sollte man nach der Darm-OP besser meiden, um Verdauungsstörungen vorzubeugen:

  • Hülsenfrüchte
  • Kohlgemüse
  • rohe Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Lauch
  • Pilze
  • frittierte Speisen
  • Vollkornbrot mit ganzen Körnern
  • frisch gebackenes Brot
  • hart gekochte Eier
  • säurehaltige Lebensmittel
  • stark Gebratenes
  • Geräuchertes
  • scharf Gewürztes
  • zu heiße sowie zu kalte Speisen und Getränke
  • kohlensäurehaltige Getränke
  • unreifes Obst
  • kurz nach der Darm-OP auch frisches Obst, Salate, Rohkost, Tomaten

Beschwerden nach der Darmkrebs-Operation: Inkontinenz, Impotenz und Durchfall

Kann man nach der Darmkrebs-OP den Stuhl nicht mehr halten?

Das kann gelegentlich vorkommen, ist aber heute eher die Ausnahme. Und wenn ein solches Problem auftritt, ist es zwar sehr unangenehm, in aller Regel aber vorübergehender Natur. Nach ein paar Wochen, spätestens nach ein paar Monaten kann man den Stuhlgang wieder normal kontrollieren.

Wann kommt es zu der Stuhlinkontinenz nach der Darmkrebs-OP?

Eine solche Stuhlinkontinenz (mangelnde Stuhlkontrolle, unfreiwilliger Abgang von Stuhl) kann grundsätzlich immer dann auftreten, wenn der Krebs im Mastdarm, also dem Enddarm lokalisiert war.

Nur bei Operationen im Enddarm

Das liegt daran, dass wenn im unteren Darmabschnitt operiert werden muss, auch die dort verlaufenden Nervenstränge verletzt werden können. Diese wiederrum steuern die Muskeln, die die Stuhlentleerung kontrollieren.

Lästig, aber vorrübergehend

Bei einem "tief sitzenden" Darmkrebs kann teilweise auch ein künstlicher Darmausgang notwendig werden. Können die Chirurgen den Schließmuskel am After erhalten, ist das also eine gute Nachricht und lässt das Risiko einer zeitweisen Stuhlinkontinenz vertretbarer erscheinen.

Stuhlinkontinenz meist nur vorübergehend

Das Problem ist meist nicht von Dauer. Die verletzten Nervenbahnen brauchen einfach eine Weile, bis sie wieder voll funktionstüchtig sind. Eine länger anhaltende Stuhlinkontinenz ist die absolute Ausnahme.

Kann man durch die Darmkrebs-OP impotent werden oder den Urin nicht mehr halten?

Ja, mitunter kann es zur Störungen der Blasenentleerung und bei Männern auch zu Potenzproblemen kommen. Auch hier sind verletzte Nerven die Ursache. Allerdings haben die verbesserten Operationstechniken dazu geführt, dass derartige Probleme nur noch selten auftreten.

Wann kommt es zu Durchfall nach einer Darmoperation? Und wie lange dauert es, bis sich der Darm wieder normalisiert?

Durchfall ist eine recht häufige Nachwirkung einer Darmkrebs-Operation. Zum Glück tritt er meist nur vorübergehend in den ersten Wochen bis Monaten nach dem Eingriff auf. Und in der Regel auch nur dann, wenn sich der Krebsknoten auf der linken Bauchseite befand.

Der Grund: Auf der linken Bauchseite zieht der Dickdarm bergab Richtung After. Es handelt sich bei diesem absteigenden Teil des Dickdarms also um einen – vom Magen aus betrachtet – "weiter hinten" gelegenen Abschnitt. Hier wird dem Darm vor allem Wasser entzogen, der Stuhl wird also eingedickt. Fehlt hier ein Stück Darm wird dieser Eindickungsprozess beeinträchtigt, und es entsteht Durchfall. Zum Glück lernen die verbliebenen Darmabschnitte mit der Zeit, die Aufgabe des Eindickens zu übernehmen, so dass der Durchfall nachlässt.

Der rechte Dickdarm macht weniger Probleme

Befand sich der Darmkrebs hingegen auf der rechten Seite des Dickdarms, ist Durchfall meist kein Problem. Denn hier verläuft der vom Dünndarm ausgehende erste Abschnitt des Dickdarms, dessen Aufgaben nichts mit der Wasserregulierung zu tun haben.

Chemotherapie

Wann ist eine Chemotherapie bei Darmkrebs erforderlich?

Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird die Chemotherapie vor der Operation durchgeführt („neoadjuvant“) oder im Anschluss daran („adjuvant“). Die Reihenfolge hängt dabei von der Art, der genauen Lokalisation und dem Stadium der Darmkrebserkrankung ab.

Stadium I keine Chemotherapie

Im Stadium I wird der Tumor fast ausschließlich durch die chirurgische Entfernung behandelt. In Stadium II und III wird – falls die Entscheidung dafür ausfällt – im Anschluss an die Operation in der Regel für 6 Monate eine Chemotherapie verabreicht. In Stadium IV ist die Krebserkrankung am weitesten fortgeschritten, hier gibt es viele verschiedene Behandlungsansätze, die individuell auf die jeweilige Krankheitssituation abgestimmt werden.

Mehr Infos zur Chemotherapie bei Darmkrebs

Welchen Sinn hat die Chemotherapie unmittelbar nach der Darmkrebs-OP?

In den meisten Fällen einer Darmkrebs-Operation ist das Ziel eine komplette Heilung. Wenn die Operation gelingt und der komplette Tumor entfernt werden konnte, erscheint es daher vielen Betroffenen befremdlich, warum jetzt noch eine Chemotherapie durchgeführt werden soll.

Kampf gegen mögliche Rest-Krebszellen

Die Idee hinter einer Chemotherapie nach der Operation ist folgende: Auch wenn der Krebsherd komplett entfernt werden konnte (inklusive befallener Lymphknoten in der Nachbarschaft), ist nie mit absoluter Sicherheit auszuschließen, dass einzelne Krebszellen im Körper verblieben sind.

Wann ist eine Chemotherapie nach einer Darmkrebs-OP notwendig?

Beim Darmkrebs vom Stadium I und II ist eine Streuung sehr unwahrscheinlich, so dass hier eine Chemotherapie nach der OP auch höchst selten empfohlen wird (und wenn, dann nur bei Stadium II). Im Stadium III hingegen ist die Wahrscheinlichkeit größer, weshalb hier die Chemotherapie zum Standardverfahren zählt.

Wie lange dauert eine Chemotherapie bei Darmkrebs?

Das lässt sich leider pauschal nicht beantworten. In der Regel muss man sich aber auf etwa ein halbes Jahr Behandlungsdauer einstellen. Da eine Chemotherapie in Zyklen verabreicht wird, gibt es während dieser Behandlungszeit allerdings auch therapiefreie Tage.

Verschiedene Varianten der Chemotherapie

Die genaue Dauer hängt von der Art der Medikamente und dem was man damit erreichen will ab. In der Regel wird eine Heilung angestrebt. Bei der palliativen Chemotherapie geht es primär um Beschwerdelinderung.

Anderes Ziel bei der palliativen Therapie

Sie ist eine Option, wenn die Krebserkrankung sehr weit fortgeschritten ist und die Operation nicht alle Krebsherde beseitigen konnte. Das Ziel ist dann, die durch die Krebsherde ausgelösten Symptome so gut es geht zu minimieren.

Warum brauche ich eine Chemotherapie vor der Darmkrebsoperation?

Diese Reihenfolge ist immer dann der Fall, wenn eine vorherige Verkleinerung des Tumors die Chancen auf einen erfolgreichen operativen Eingriff deutlich erhöht.

Standard bei Krebs im Mastdarm

Vor allem bei tiefsitzendem Darmkrebs, wenn der Knoten also nahe am After sitzt, ist diese vorgeschaltete Chemotherapie heute Standard. Denn bei dieser Form von Darmkrebs, ist die Operation deutlich komplizierter als wenn der Tumor weiter oben sitzt. Das hat vor allem mit der besonderen Lage zu tun.

In diesem ganz unteren Bereich des Darms verlaufen zahlreiche Nerven, die zum Beispiel die Blase oder auch die Sexualfunktion steuern. Die können bei der Operation verletzt werden. Hinzu kommt die unmittelbare Nähe des Afters, also des Schließmuskels, den die Chirurgen nach Möglichkeit natürlich immer erhalten wollen.

Neoadjuvante Chemotherapie

Aus diesen Gründen wird der Eingriff deutlich einfacher, wenn der Tumor schon zuvor verkleinert werden konnte. Und dazu dient die vorgeschaltete Chemotherapie. Ärzte nennen das neoadjuvante Chemotherapie.

Bei Tumor im Dickdarm immer erst Operation

Sitzt der Darmkrebs im höher gelegenen Dickdarm, wird fast immer zuerst operiert. Ob dann danach noch eine Chemotherapie (eine Strahlentherapie macht hier wegen der Lokalisation in der Regel keinen Sinn) durchgeführt wird, machen die Ärzte von dem individuellen Risikomuster abhängig.

Alternativmedizin

Was kann man noch zusätzlich bei Darmkrebs tun?

Zuerst etwas Wichtiges vorab: Alternative Methoden sind kein Ersatz für die Darmkrebsbehandlung, sie können aber begleitend eingesetzt durchaus helfen, einige Nebenwirkungen und Beschwerden zu lindern. Lassen Sie jedoch auf keinen Fall „auf eigene Faust“ Ihre Medikamente weg.

Für alle Interessierten haben wir im Folgenden einige nützliche pflanzliche Wirkstoffe zusammengefasst:

Nützliche Helfer: Aroniabeere, Vitamin C & Co.

Können Aroniabeeren vor Darmkrebs schützen?

Bei Darmkrebs gibt es konkrete Studienergebnisse für die Wirkung von Aroniabeeren, allerdings bisher nur aus Tierversuchen und Reagenzglasuntersuchungen. Sie haben ergeben, dass es den Darmkrebszellen unter dem Einfluss des Extraktes an den Kragen geht.

Offenbar weniger Darmkrebszellen

In einigen Erhebungen wurden Fruchtextrakte aus Blaubeeren, blauen Trauben und Aronia verglichen. Dabei schnitten die Aroniabeeren am besten ab. Das Wachstum der Darmkrebszellen ging nach 48 Stunden um 50% zurück. Gesunde Darmzellen wurden dagegen kaum beeinträchtigt.

Noch mehr Effekte

Ja, ein weiteres Studienergebnis: Offenbar kann durch Aroniaextrakte ein bestimmtes Enzym (COX-2 = Cyclooxygenase-2) gebremst werden, das möglicherweise bei der Bildung von Tumoren eine Rolle spielt.

Nicht nur bei Darmkrebs

Auch mehrere Studien bei Frauen mit Brustkrebs nach einer Operation und in verschiedenen Phasen der Chemotherapie fielen positiv aus. Verwendet wurde unter anderem das Aroniabeerenextrakt Aronox®. Hier kam heraus, dass der oxidative Stress in Blutplättchen von betroffenen Frauen mit Brustkrebs reduziert werden konnte.

Vorsicht bei der Interpretation

Die meisten der Studien zur Wirkung von Aroniabeeren bei Krebs können aber nicht so einfach auf den Menschen übertragen werden. Bei Tierversuchen und Experimenten im Reagenzglas herrschen doch noch einmal ganz andere Bedingungen als im menschlichen Organismus.

Wie kann Vitamin C bei Darmkrebs helfen?

Vitamin C als effektives Antioxidans stabilisiert die DNA und schützt sie vor oxidativem Stress. Hochdosiert kann Vitamin C den Entzündungs-Oxidations-Prozess durchbrechen und ist damit ein wichtiger Bestandteil in der Tumorprävention und natürlich auch der begleitenden Tumortherapie.

Studien haben inzwischen belegt, dass oxidativer Stress und Entzündungen ein entscheidender Faktor in der Entstehung und dem Verlauf von Tumorerkrankungen sind. Oxidativer Stress entsteht, wenn im Körper nicht genügend Antioxidantien zur Verfügung stehen, um sogenannte Reaktive Sauerstoffspezies, kurz ROS genannt, abzufangen.

Bei Krebs ist Vitamin C oft Mangelware

Viele Betroffene mit Darmkrebs oder auch anderen soliden Tumoren zeigen zu geringe Vitamin-C-Plasmaspiegel. Das kann eine Folge des Tumors sein, tritt aber auch nach einer Tumoroperation auf. Nachfolgende Chemo- oder Strahlentherapie können den Vitamin-C-Status im Körper noch weiter verringern.

Dabei können folgende Beschwerden auftreten:

  • Übelkeit und Appetitverlust
  • Depressionen, Müdigkeit und Schlafstörungen
  • Schmerzen
  • erhöhte Blutungsneigung
Wann und wie viel Vitamin C kommt beim Darmkrebs zum Einsatz?

Die Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie wird bevorzugt im chemotherapiefreien Intervall nach einer Tumoroperation oder zur Nachsorge eingesetzt. Sie kann aber auch die zytotoxische Wirkung bestimmter Standard-Chemotherapeutika verstärken, sofern deren Wirkmechanismus dem des Vitamin C nicht entgegensteht.

Die Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie sollte zweimal wöchentlich erfolgen und über mehrere Wochen bis Monate fortgeführt werden. Es werden Mengen zwischen 7,5 g und 15 g pro Infusion verwendet, die Ausscheidung erfolgt über die Nieren innerhalb von 4 – 5 Stunden.

Vitamin-C-Hochdosistherapie bei Darmkrebs: Reicht es nicht, sich vitaminreich zu ernähren?

Nein, zum Vergleich: Wir nehmen mit der Ernährung etwa zwischen 100 und 200 mg Vitamin C pro Tag aus Obst und Gemüse auf. Daher kann man die Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie bei Darmkrebs nicht allein durch eine vermehrte Vitamin-C-Einnahme ersetzen.

Zu viel Vitamin C schafft unseren Darm

Die Vitamin-C-Aufnahme im Dünndarm erfolgt mit Hilfe von Transportern, deren Anzahl und Aktivität begrenzt ist. Bei Dosen über einem Gramm pro Tag sinkt die Resorption sehr rasch, Vitamin C verbleibt im Darm und kann bei zu hoher Dosierung Durchfälle verursachen.

Gut verträglich, aber Vorsicht mit anderen Medikamenten

Die Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie wird in der Regel gut vertragen, Nebenwirkungen sind allenfalls sehr gering.

Allerdings kann es die Wirkung anderer Präparate, die Sie einnehmen, beeinflussen. Vitamin C wirkt als Antioxidans stark reduzierend auf andere Substanzen. Eine mögliche Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln sollte daher im Einzelfall durch den behandelnden Arzt überprüft werden.

Vorsicht bei Chemotherapie!

Bei Anwendung unter Chemotherapie kann es je nach Wirkmechanismus sowohl zur Verstärkung als auch zur Abschwächung des chemotherapeutischen Potentials des eingesetzten Zytostatikums kommen.

Auch hier ist eine vorherige Nutzen-Risiko-Abwägung unentbehrlich.

ASS wirkt stärker

Bei Einnahme von Acetylsalicylsäure kommt es zu einer verminderten Ausscheidung und Verstärkung der Thrombozytenaggregationshemmung.

Darmkrebs: Wann sollten keine Infusionen mit Vitamin C gegeben werden?

Es gibt Begleiterkrankungen, bei denen eine Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie kontraindiziert ist. In erster Linie ist hier die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) zu nennen, da hier der Anteil an freiem Eisen im Blut erhöht ist. Eine hochdosierte Vitamin-C-Infusion würde dessen toxische Effekte verstärken.

Und außerdem bei:

  • Diabetes mellitus Typ 2 (Blutzuckerwerte werden verfälscht)
  • Neigung zur Oxalatsteinbildung (Niereninsuffizienz)
  • Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (Favismus)
  • erblich bedingte Hämolyse-Erkrankungen

Muss ich alternative Behandlungsmethoden immer selbst zahlen?

Die gesetzliche Krankenkasse kann die Kosten für die Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie unter Umständen übernehmen. Dazu muss durch den behandelnden Arzt eine entsprechende Diagnose gestellt und der Mangel dokumentiert sein.

Metastasen bei Darmkrebs

Wo bildet ein Darmkrebs am häufigsten Metastasen?

Wenn ein Darmkrebs beginnt zu streuen und Tochtergeschwülste (Metastasen) bildet, dann ist die häufigste erste Station die Leber. Auch die Lungen werden bei Darmkrebs relativ häufig befallen. Danach folgen, bereits deutlich seltener, die Knochen und das Gehirn. Letztere sind zugleich leider auch schwieriger zu behandeln.

Auch bei Metastasen noch Heilung möglich

Auch wenn Metastasen Ausdruck einer bereits fortgeschrittenen Krebserkrankung sind, kann man oft auch jetzt noch therapeutisch etwas tun. Selbst eine Heilung ist nicht ausgeschlossen. Ob einzelne Metastasen operativ oder mit anderen Spezialverfahren entfernt werden können oder medikamentös angegangen werden, lässt sich pauschal aber nicht beantworten. Das hängt sowohl von ihrer Zahl als auch von ihrer genauen Lokalisation ab.

Neue Studien können hilfreich sein

Lassen Sie sich bei Auftreten von Tochtergeschwülsten aber auf jeden Fall von einem Arzt oder in einer Klinik mit ausreichend Erfahrung mit Darmkrebs-Erkrankungen behandeln. Denn gerade bei der Auswahl neuerer Medikamente besteht in größeren Darmkrebs-Zentren neben dem Fachwissen oft auch die Möglichkeit, an einer Studie teilzunehmen und mit einer Substanz behandelt zu werden, die zwar noch nicht zugelassen ist, aber durchaus sehr gut wirksam sein kann.

Metastasen in Leber und Lunge

Wann können Lebermetastasen noch operiert werden?

In einigen Fällen können Lebermetastasen vollständig entfernt werden, sodass der Darmkrebs trotz des fortgeschrittenen Stadiums noch als heilbar angesehen werden kann. Ob diese Möglichkeit besteht, hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:

1. Ist die vollständige Entfernung möglich?

Es muss sichergestellt sein, dass alle Tumorherde im Körper – also auch der eigentliche Tumor des Darms – komplett entfernt werden können. Denn: Verbleiben nach der Operation noch Teile des Tumors, kann dieser schnell wieder Metastasen ausbilden. Mit einer so großen Operation wäre dann wenig geholfen.

2. Ist die Leberfunktion ausreichend?

Die Leber ist eines der wichtigsten Organe im Körper. Sie ist das zentrale Stoffwechselorgan und hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die unzähligen Giftstoffe, die im Körper entstehen oder die wir zu uns nehmen, ausgeschieden werden können. Außerdem produziert sie eine Vielzahl von überlebenswichtigen Proteinen.

Etwas gesunde Leber muss auch entfernt werden

Um Lebermetastasen vollständig zu operieren, ist es notwendig, auch einen Teil der Leber zu entfernen, sodass deren Funktionen eingeschränkt werden. Wenn eine Leber also zu stark vorgeschädigt ist, wird das Risiko des Leberversagens zu groß. Eine Operation zur Entfernung der Metastasen ist dann leider nicht mehr ohne weiteres möglich.

3. Wie groß ist der Anteil der befallenen Leber?

Auch eine gesunde Leber kann versagen, wenn ein zu großer Teil entfernt wird. Glücklicherweise hat sie die Fähigkeit sich zu regenerieren und kann auch nach einer Teilentfernung wieder auf die ursprüngliche Größe anwachsen. Die Einschränkung der Leberfunktion ist also nicht dauerhaft.

Kritisch ist vor allem die erste Zeit nach der Operation

Kliniken mit viel Erfahrung in der operativen Behandlung von Lebermetastasen haben heutzutage die Möglichkeit, mit Hilfe von Funktionstests schon vor der Operation die Stoffwechselkapazität der Leber zu bestimmen. Mit bildgebenden Verfahren wie der CT oder MRT kann dann das Ausmaß der notwendigen Leberentfernung abgeschätzt werden.

Dadurch sind wesentlich genauere Prognosen über die Leberfunktion nach der Operation möglich. Das Auftreten eines Leberversagens nach einem solchen Eingriff ist deutlich seltener geworden, gänzlich ausgeschlossen ist es jedoch nicht.

Noch eine Alternative: Was bringt eine SIRT?

Die selektive interne Radiotherapie (SIRT), oder auch Radioembolisation, ist ein recht neues Verfahren, das zur Behandlung von Lebermetastasen bei Darmkrebs eingesetzt wird. Dabei werden die Absiedelungen des Tumors in der Leber von innen heraus bestrahlt, ohne dass dabei das übrige Lebergewebe Schaden nimmt.

Verödung der Blutzufuhr

Gesundes Lebergewebe wird hauptsächlich aus der Lebervene (Pfortader) mit Blut versorgt und nur zu einem geringeren Teil aus der Leberarterie. Lebertumore und Metastasen hingegen erhalten Blut vor allem aus der Leberarterie. Diesen Umstand macht man sich bei der selektiven internen Radiotherapie (SIRT) zunutze:

Dazu werden über die Leberarterie kleine Kügelchen von mikroskopischer Größe in die Blutbahn eingebracht. Diese Kügelchen enthalten Yttrium-90, einen radioaktiven Strahler. Sie wandern mit dem Blut zum Tumor, wo sie sich im Gefäßbett verfangen und dort gezielt ihre Strahlung abgeben. Es erfolgt also gewissermaßen eine Bestrahlung von innen.

Nicht für jeden geeignet

In Frage kommt die SIRT bei Darmkrebs vor allem für diejenigen Betroffenen, die mehrere Absiedelungen des Tumors über die ganze Leber verteilt aufweisen, daneben aber noch keine weiteren Metastasen ausgebildet haben. Außerdem müssen für sie die herkömmlichen therapeutischen Verfahren ausgeschlossen sein.

Lungenmetastasen bei Darmkrebs: Welche Behandlung ist sinnvoll?

Ähnlich wie bei Lebermetastasen richtet sich eine sinnvolle Behandlungsstrategie nach dem Ausmaß der Erkrankung. Ist die Metastasierung nicht besonders ausgedehnt, ist unter Umständen eine chirurgische Entfernung der Lungenmetastasen möglich. Dafür müssen vor allem drei Kriterien erfüllt sein:

1. Ist das Lungenvolumen groß genug?

Wichtig für die Funktion der Lunge ist, wie groß das Luftvolumen ist, das pro Atemzug ein- und ausgeatmet werden kann. Vor einer Operation muss also überprüft werden, ob auch nach der Entfernung eines Teils der Lunge deren Funktion noch ausreicht. Dafür wird vor der Planung einer solchen Operation ein Lungenfunktionstest durchgeführt.

2. Ist die Lunge vorgeschädigt?

Liegt schon zuvor eine Erkrankung der Lunge vor, ist die "Reserve" vermindert, die ihr zur Verfügung steht, um einen teilweisen Verlust von Lungengewebe durch die Operation zu kompensieren. Ist die Funktion wegen einer Lungenerkrankung schon vorher sehr schlecht, ist eine Operation unter Umständen unmöglich, da sonst ein Lungenversagen droht.

3. Können die Metastasen sicher entfernt werden?

Zuletzt muss der Operateur davon überzeugt sein, dass er die Metastasen "im Gesunden" entfernen kann. Das heißt, er muss so operieren können, dass die Metastasen mit einem gewissen Sicherheitsabstand entfernt werden können.

Leider nicht immer möglich

Die beschriebenen Behandlungsverfahren können jedoch nur bei etwa einem Fünftel der Betroffenen durchgeführt werden. Bei einem Großteil ist die Krebserkrankung daher leider nicht mehr heilbar, wenn bereits Lungenmetastasen aufgetreten sind.

Das palliative Behandlungskonzept

Dann gilt es, die Beschwerden, die durch den Tumor und seine Metastasen entstehen, zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.Wichtig hierbei ist vor allem, welche Wünsche der Betroffene äußert. Denn eine Chemotherapie und Bestrahlung können zwar die Ausbreitung der Metastasen verzögern, haben jedoch selbst zum Teil starke Nebenwirkungen, die von vielen als sehr belastend empfunden werden. Das Ziel der Behandlung ist ein selbstbestimmtes und möglichst beschwerdefreies Leben mit der Krebserkrankung für den Betroffenen.

Warum sind manche Lebermetastasen inoperabel?

Gründe dafür können sein, dass die Metastasen zu groß sind oder der Krebs weiträumig in der Leber gestreut hat und dadurch zu große Teile der Leber betroffen sind. In einem solchen Fall werden Metastasen als "primär nicht-resektabel" bezeichnet. Dann kann folgendermaßen vorgegangen werden:

Erst Chemotherapie, dann die Operation

Damit kann das Tumorwachstum verlangsamt werden, und vorübergehend eine Verkleinerung von Tumor und Lebermetastasen erreicht werden. Verkleinern diese sich ausreichend, kann anschließend der Versuch der Operation unternommen werden. Dann ist auch die vollständige Heilung nicht mehr ausgeschlossen.

Alternative Methode: die Metastasen aushungern

Die portalvenöse Embolisation (PVE) ist eine weitere Therapieoption für Menschen mit Darmkrebs, deren Lebermetastasen zunächst als nicht-resektabel eingestuft wurden. Dabei wird folgendermaßen vorgegangen:

Bei der PVE werden mit Hilfe der Computertomographie die Leber und das Stromgebiet der Pfortader (Gefäß, das die Leber mit nährstoffreichem Blut versorgt) als Bild in Echtzeit dargestellt. Das bedeutet, der Arzt kann auf dem Bildschirm sozusagen live die Vorgänge in der Leber verfolgen. Er kann damit genau erkennen, welcher Ast der Pfortader den Teil der Leber versorgt, in dem die Metastasen sitzen.

Anschließend wird dieses Gefäß durch die Haut hindurch angestochen und mit Hilfe von kleinen Metallspiralen oder chemischen Substanzen embolisiert, das heißt, es wird "verstopft". Da die Leber auch noch Blut aus der Leberarterie erhält, schadet diese Embolisation der Pfortader dem Organ nicht.

Dann heißt es abwarten

In den folgenden 3-4 Wochen kommt es zu Umbauvorgängen in der Leber, bei denen der tumorfreie Teil der Leber wächst, während der embolisierte Teil mit den Metastasen schrumpft. Danach ist der gesunde Teil der Leber bei den meisten Betroffenen so weit angewachsen, dass nun eine Operation möglich ist.

Komplikationen

Wie kann man einen drohenden Darmverschluss operativ behandeln?

Der Darmverschluss gehört zu den gefährlichsten Komplikationen bei Darmkrebs. Er tritt vor allem bei sehr fortgeschrittenen Tumoren auf, ist aber prinzipiell immer möglich, wenn der Krebsknoten stark ins Darminnere hineinwächst. Ist die Verengung so ausgeprägt, dass keine Stuhlpassage mehr mögllich ist, ist das eine lebensbedrohliche Situation.

Aus diesem Grund wird vor allem bei fortgeschrittenem Darmkrebs, der sich nicht mehr mit einer Operation komplett entfernen lässt, immer regelmäßig überprüft, ob die Darmpassage noch ausreichend möglich ist. Droht ein Darmverschluss, muss operiert werden.

In diesem Fall kommen folgende Optionen in Betracht:

  • Operative Verkleinerung des Tumors, so dass eine Stuhlpassage wieder möglich ist.
  • Umgehungsverbindung: Es wird praktisch eine Umleitung zwischen einem Darmende oberhalb des Tumors und einem darunter liegenden Darmabschnitt angelegt. Man nennt das auch Umgehungs-Anastomose.
  • Anlegung eines künstlichen Darmausgangs: Umleitung des Darms vor dem Tumor zur Bauchdecke.
  • Schienung des verengten Darmabschnitts: Einlage eines sogenannten Stents (Metallgitter), damit der Tumor den Darm nicht mehr zudrücken kann.

Welches dieser Verfahren im Einzelfall in Betracht kommt, hängt immer stark von der jeweiligen Lokalisation und Ausbreitung des Tumors ab. Nicht immer sind alle genannten Alternativen möglich. Sprechen Sie am besten in Ruhe mit dem behandelnden Arzt bzw. Chirurgen über die Möglichkeiten und lassen Sie sich dabei ausführlich und gut beraten.

Nachsorge: Blutentnahme, Darmspiegelung & Co.

Darmkrebs komplett entfernt: Kann man dann nicht auf die Nachsorge-Termine verzichten?

Nein. Das wäre eine ganz große Fehlentscheidung. Denn auch wenn der Darmkrebs komplett entfernt wurde, ist nie ganz auszuschließen, dass er nicht irgendwann erneut auftritt. Auch wenn diese Gefahr bei frühen Darmkrebsstadien gering ist, sollten Sie unbedingt auf Nummer sicher gehen und die empfohlenen Nachsorge-Termine wahrnehmen.

Einzelne Krebszellen können überlebt haben

Warum überhaupt kann es zu einem Rückfall kommen, wo doch alles weggeschnitten wurde? Das hängt damit zusammen, dass Krebszellen über Jahre bis Jahrzehnte in einem Frühstadium schlummern können. Außerdem gibt es nach einer Operation zwar meist eine hohe, nie aber eine hundertprozentige Sicherheit, dass sich nicht in der näheren Umgebung des Tumors schon erste mikroskopisch winzige Streuherde befinden.

Auch ein Rückfall kann erfolgreich behandelt werden

Noch etwas ist dabei sehr wichtig: Ein Rückfall ist zwar ein Schock und lässt einen zunächst das Schlimmste befürchten. Aber auch hier gilt, dass der neue Krebsherd umso erfolgreicher behandelt werden kann, umso früher er entdeckt wird. Und genau dazu dienen die Nachsorge-Termine.

Neben der meist obligatorischen Darmspiegelung gehören zur Nachsorge-Untersuchung auch eine Ultraschalluntersuchung und Blutentnahme, seltener Röntgen oder Computertomographie.

Was erwartet mich bei der Darmkrebs-Nachsorge?

Zu einer kompletten Nachsorge gehören immer mehrere Untersuchungen, die den ganzen Körper in den Blick nehmen. Die Zeitabstände, in denen die Untersuchungen durchgeführt werden sollten, hängen vor allem vom Tumorstadium ab, die Untersuchungen sind jedoch dieselben, und zwar:

Anamnese und körperliche Untersuchung

Eine Befragung und Erhebung von möglichen Beschwerden gehört wie auch eine gründliche körperliche Untersuchung zu jedem Nachsorgetermin. Sie können dem Arzt wertvolle Hinweise auf ein Wiederaufkeimen der Erkrankung geben.

CEA

CEA (karzinoembryonales Antigen) ist ein Tumormarker, der von den Krebszellen gebildet wird. Nach der Therapie ist er in der Regel kaum mehr nachweisbar. Ein Wiederanstieg weist auf ein Rezidiv hin. Der Wert wird durch eine Blutentnahme (ca. alle 6 Monate für mindestens 2 Jahre) im Labor bestimmt.

Keine Panik bei der Interpretation von CEA

Tumormarker habe den Vorteil, dass sie leicht über das Blut bestimmt werden können, aber den Nachteil, dass ihre Aussagekraft stark schwanken kann. Wichtig zu wissen: Es kommt hierbei vor allem auf den Verlauf an, ein einmalig erhöhter Wert bedeutet nicht zwangsweise ein Wiederauftreten des Darmkrebs.

Sonographie

Bei der Ultraschalluntersuchung wird der gesamte Bauchraum untersucht. Sie eignet sich jedoch vor allem dafür, um Absiedelungen des Krebses in der Leber zu erkennen. Gegenüber einer Computertomographie hat sie den Vorteil, dass sie ohne schädliche Strahlenbelastung auskommt.

Röntgen

Mit einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbs können Metastasen in der Lunge entdeckt werden. Daher ist diese Untersuchung durchaus sinnvoll, wenn sich der Darmkrebs im Enddarm (Rektum) ausgebildet hat. Bei dieser Form sind Lungenmetastasen typisch. Die Untersuchung sollte jährlich über insgesamt 5 Jahre erfolgen.

Computertomographie

Eine Computertomographie des Beckens sollte dann durchgeführt werden, wenn Darmkrebs im Enddarm festgestellt wurde. In dem Fall bietet die CT-Untersuchung eine gute Möglichkeit, ein erneutes Auftreten frühzeitig zu erkennen. Allerdings erfolgt diese Untersuchung nur einmalig 3 Monate nach Abschluss der Therapie. Gegen einen routinemäßigen Einsatz in der Nachsorge spricht die hohe Strahlenbelastung und die damit verbundenen Gefahren, die der Nutzen insgesamt nicht aufwiegt.

Darmspiegelung

Hiermit lässt sich am zuverlässigsten ein erneutes Auftreten von Darmkrebs direkt im Dickdarm feststellen oder auch ausschließen. Die Untersuchung sollte nach einem Jahr erfolgen. Wenn es keine Auffälligkeiten gibt, reicht danach eine Kontrolle alle 5 Jahre.

Wie oft muss man beim Darmkrebs im Stadium I zur Nachsorge?

Beim Stadium I handelt es sich um eine Frühform von Darmkrebs mit sehr guten Aussichten auf komplette Heilung. Hier ist eine intensivere Nachsorge in der Regel nicht notwendig. Meistens wird der Arzt hier eine Kontroll-Darmspiegelung nur alle fünf Jahre empfehlen.

Mitunter doch etwas öfter zur Kontrolle

Etwas intensiver muss die Nachsorge sein, wenn während einer Darmspiegelung Polypen entnommen werden und festgestellt wird, dass darunter ein Darmkrebs im Frühstadium war. Dann wird eine Kontroll-Darmspiegelung schon nach sechs Monaten empfohlen, und eine weitere nach zwei Jahren.

Ebenso sollte die Nachsorge im Frühstadium öfter erfolgen, wenn zum Beispiel der Tumor während der Entnahme geöffnet werden musste, also hineingeschnitten werden musste. Oder auch, wenn sich bei der späteren mikroskopischen Untersuchung des Knotens herausstellt, dass die Krebszellen eine relativ hohe Wachstumsneigung aufweisen.

Wie oft muss ich bei Stadium II und III zur Nachsorge?

Stadium II:

In der Regel werden nach der chirurgischen Entfernung eines Darmtumors im Stadium II Kontrolltermine alle sechs Monate empfohlen. Mindestens alle drei Jahre sollte bei diesem Nachsorgetermin auch eine Darmspiegelung stattfinden.

Stadium III

In der Regel wird ein halbes Jahr nach Abschluss der Behandlung der erste größere Kontrolltermin angesetzt. Dann geht es im sechsmonatigen Rhythmus weiter.

Bei der zweiten Nachsorgeuntersuchung werden oft auch zur Sicherheit noch einmal Röntgenaufnahmen und weitere diagnostische Maßnahmen durchgeführt, um Metastasen auszuschließen. Auch Darmspiegelungen sind in regelmäßigen Abständen notwendig.

Prognose

Wie groß sind bei Darmkrebs die Chancen auf eine vollständige Heilung?

Im Vergleich zu vielen anderen Krebsarten relativ gut. Wobei auch und gerade bei Darmkrebs von entscheidender Bedeutung ist, wie frühzeitig er entdeckt wird. Solange der Tumor noch örtlich begrenzt ist, stehen die Chancen sehr gut.

Auch in fortgeschrittenen Stadien noch Heilungschancen

Wenn bereits die benachbarten Lymphbahnen befallen sind, ist die Prognose zwar ungünstiger, aber auch hier gelingt noch in über der Hälfte aller Fälle eine Heilung, wenn ansonsten keine Metastasen vorliegen (Stadium III).

Hat der Tumor bereits in entfernte Organe oder Gewebe gestreut (Stadium IV), bestehen dagegen kaum noch Chancen auf Heilung.

Ärzte benutzen zur prognostischen Beurteilung verschiedener Krebsarten in der Regel die sogenannte Fünf-Jahres-Überlebensrate. Damit wird in Prozent angegeben, wieviele der betroffenen Patienten fünf Jahre nach Tumorentdeckung noch leben.

Beim Darmkrebs gelten folgende 5-Jahres-Überlebensraten:

Dickdarmkrebs Mastdarmkrebs (nah am After)
Stadium I 95% 95%
Stadium II 90% 85%
Stadium III 65% 55%
Stadium IV 5% 5%

Prognose je nach Stadium

Kann Darmkrebs im Stadium I vollständig geheilt werden?

Ja. Ein Darmkrebs im Stadium I wird immer operativ entfernt, und wenn sich nach der Operation die Klassifikation bestätigt, kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von einer kompletten Heilung ausgehen.

Wie ist die Prognose bei Darmkrebs im Stadium II?

Relativ gut. Stadium II bedeutet bei Darmkrebs, dass der Tumor örtlich schon fortgeschritten ist und schon größere Teile der Darmwand oder sogar benachbarte Gewebe durchdrungen hat. Es bedeutet aber auch, dass es noch keine Metastasen gibt, weder in den benachbarten Lymphknoten noch in entfernteren Regionen.

Rezidive zum Glück selten

Primäre Behandlungsmaßnahme ist hier immer die Operation. Manchmal wird sie noch ergänzt durch eine Chemotherapie oder durch eine Bestrahlung. Nur bei jedem fünften Betroffenen mit Darmkrebs im Stadium II kommt es irgendwann zu einem Rückfall (Rezidiv).

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Darmkrebs vom Stadium III nach der Operation wieder auftritt?

Ganz exakt und pauschal lässt sich das leider nicht beantworten. Fünf Jahre nach der Operation liegt der Anteil derjenigen, die komplett tumorfrei sind, bei 30-70%.

Dass dieser Wert eine so große Schwankungsbreite hat, liegt daran, dass auch ein Darmkrebs vom Stadium III sehr variabel sein kann. Entscheidend für die Prognose ist, in wie vielen Lymphknoten Tumorzellen nachgewiesen werden. Mit jedem befallenen Lymphknoten weniger werden die Aussichten etwas günstiger.

Wie ist die Prognose bei Darmkrebs in Stadium IV?

In diesem fortgeschrittenen Stadium besteht nur in seltenen Ausnahmefällen eine Chance auf Heilung. Meistens wird hier in palliativer Absicht, also symptomlindernd, behandelt. Inzwischen gibt es aber auch hier viele Medikamente und Therapieansätze, wie das Überleben deutlich verbessert und auch verlängert werden kann.

Wissenwertes

Was bedeuten Bezeichnungen wie Kolon-, Rektumkarzinom & Co.?

Bei den Gesprächen mit Ihrem Arzt oder im Arztbrief sind Ihnen sicherlich schon des Öfteren einige sehr ähnlich klingende Begriffe aufgefallen. Diese hören sich erstmal relativ kompliziert an, lassen sich aber eigentlich kurz und knapp erklären:

  • Kolonkarzinom: Bedeutet übersetzt Dickdarmkrebs (Kolon = Dickdarm).
  • Rektumkarzinom: Steht für Mastdarmkrebs (Rektum = Mastdarm) und beschreibt einen Tumor im letzten Abschnitt des Darms.
  • Kolorektales Karzinom: Überbegriff für Tumore im Dick- und Mastdarm.
  • Adenokarzinom: Dieser Begriff beschreibt die Art des Gewebes, aus dem der Tumor hervorgeht, in diesem Fall aus den Drüsenzellen des Darms.

Quellen:

  • Deutsches Krebsforschungszentrum
  • BMJ 2010; 341: c5504
  • British Journal of Cancer (2011) 104, 882–885. doi:10.1038/sj.bjc.6606045
  • Anna E Coghill, Polly A Newcomb, Peter T Campbell, Andrea N Burnett-Hartman, Scott V Adams, Elizabeth M Poole, John D Potter, Cornelia M Ulrich: Prediagnostic non-steroidal anti-inflammatory drug use and survival after diagnosis of colorectal cancer (DOI:10.1136/gut.2010.221143)
  • Sport empfehlenswert gegen und mit Darmkrebs. 2017. Herausgeber: Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. www.internisten-im-netz.de.

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Kommentare: Archiv

Darmkrebsnachsorge --- St. Joseph Krankenhaus Berlin ist mehr als mangelhaft
Freitag, den 22. Mai 2020 um 14:23 Uhr, SchwarzerZombie
Die nach meiner Meinung schlampigste Nachsorge durfte ich im Sankt Joseph Krankenhaus erfahren. Da sind der Leiter des Darmzentrums und der Leiter der Onkologie nicht in der Lage - mir als schwerstkranken Patienten - zu erklären, warum durch den einen alle Untersuchungen gemacht wurden und beim anderen Arzt nur eine Untersuchung. Fachliche Kenntnisse dieser Ärzte gleich NULL, lehnen jegliche Kommunikation mit mir ab. Schriftliche Beschwerden werden nicht beantwortet, Rückrufbitten erfolgen nicht, Gesprächsrunden werden abgelehnt. Ich kann nur jedem Darmkrebspatienten raten, dieses Krankenhaus zu meiden.

Nachsorge bei Darmkrebs
Sonntag, den 06. Oktober 2019 um 11:43 Uhr, Monika
Ich bin mit den Ausführungen auf dieser Seite nicht ganz einverstanden. Denn ich finde, jeder Krebserkrankte hat das Recht auf eine leitliniengerechte Untersuchung. Es kann nicht sein, dass die Ärzte ohne Rücksprache mit dem Patienten eben mal einige Untersuchungen weglassen. Sie alle sollten mal die Perspektive wechseln. Offensichtlich wird hier auf Kosten der Patienten alles nur schön geredet. Aber wenn dann Metastasen irgendwo im Körper übersehen werden, weil die oder andere Untersuchungen nicht gemacht wurden, dann ist der Krebskranke derjenige, der daran sterben wird.

Angst vor Darmkrebs
Mittwoch, den 26. Dezember 2018 um 01:36 Uhr, Sonja Rengier
Mutter mit 67 daran gestorben. Und 2 Schwestern im Alter von 40 und 52!

Nachsorge bei Rektumkrebs
Freitag, den 21. Dezember 2018 um 12:15 Uhr, Mareike
Ich hatte jetzt meinen zweiten Nachsorgetermin. Dort wurde weder eine körperliche Untersuchung, noch eine Röntgenuntersuchung vorgenommen? Ich finde, dass die Ärzte auf Kosten der Patienten sehr sparsam mit den Untersuchungen sind. Ich fühle mich überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken, was eigentlich noch alles (laut Leitlinien) hätte untersucht werden müssen. Hier wird mit meinem Leben gespielt. Aber es scheint keinen zu interessieren.

an Sonja
Samstag, den 04. November 2017 um 16:56 Uhr, Navigator-Redaktion
Liebe Sonja, wir verstehen Ihre Sorge, aber die Frage ist natürlich unmöglich zu beantworten. Wichtig ist für Sie in jedem Fall eine regelmäßige Vorsorge. Damit schützen Sie sich am besten. Alles Gute Ihr Navigator-Team

Darmkrebs
Samstag, den 04. November 2017 um 01:50 Uhr, Sonja
Ich bin 48 Jahre und meine Mutter ist mit 67 Jahren an Darmkrebs gestorben. Meine zwei Schwestern mit 40 Jahren und 54 Jahren. Meine Brüder sind gesund. Bekomme ich das?

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum Großhadern

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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