Was passiert, wenn man eine Basistherapie der MS ablehnt und überhaupt keine Medikamente oder Spritzen nimmt?
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- Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 25. Mai 2023 14:29
Haupt-Autor des Artikels
Dr. med. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor
Das ist eine Frage, die sich viele Menschen mit Multipler Sklerose stellen. Gerade zu Beginn der Erkrankung. Auch wenn die Basistherapie mit Interferon, Glatirameracetat (Copaxone) oder anderen Medikamenten zu Nebenwirkungen führt, fragt man sich natürlich unwillkürlich, ob sich das überhaupt lohnt oder ob es nicht bessere Wege gibt, die Erkrankung aufzuhalten.
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Eine allgemeingültige Wahrheit gibt es nicht
Letztlich gibt es hierzu keine Wahrheit. Die behandelnden Ärzte werden immer zu einer Behandlung raten, weil nachgewiesen ist, dass sich damit statistisch das Fortschreiten der MS und die Schubrate senken lassen. Aber das Dumme an einer Statistik ist nun einmal, dass sie nichts über den Einzelfall aussagt. Es kann also natürlich sein, dass auch ohne jede Medikation nichts passieren würde, weil die MS gar nicht vorhatte, voranzuschreiten.
Zudem kann kein Schulmediziner dieser Welt ausschließen, dass nicht auch psychische Aspekte für den Verlauf eine Rolle spielen. Dass also allein der Glaube daran, dass alles gut läuft, es auch manchmal gut laufen lässt. Letztlich weiß ja bis heute niemand so genau, die die Multiple Sklerose überhaupt entsteht.
Unterm Strich muss man aber klar sagen, dass alle vorliegenden Daten eher dafür sprechen, die Basistherapie durchzuziehen bzw. es zumindest auf einen längeren Versuch ankommen zu lassen.