Haupt-Autor des Artikels
Dr. med. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor
Bis die Diagnose „Multiple Sklerose“ (MS) endgültig klar ist oder endgültig ausgeschlossen ist, vergehen häufig viele Monate, oft auch einige Jahre. Vor allem bei einem sehr milden Verlauf der Erkrankung kann es sehr lange dauern, bis die Diagnose sicher steht.
Für die Betroffenen bedeutet das einerseits, enorm lange im Dunkeln zu tappen und nicht zu wissen, ob es sich bei ihren Beschwerden nun um eine MS handelt oder nicht. Andererseits ist eine lange unklare Zeit zumindest tendentiell ein Hinweis darauf, dass es sich um keine schnell voranschreitende Form der Multiplen Sklerose handelt.
Selbst gezielte Untersuchungen oft nicht eindeutig
Dass die Diagnosestellung bei der Multiplen Sklerose überhaupt so schwierig ist, liegt unter anderem daran, dass die Beschwerden und Symptome der MS so bunt sind und es keine Symptome gibt, die die sichere Diagnose zulassen. Jedes Symptom für sich und häufig auch die Kombination von Symptomen können auch andere Ursachen haben. Die Diagnose gilt erst als gesichert, wenn bestimmte Befunde aus Spezialbildern des Gehirns und Rückenmarks (Magnetresonanztomographie u.a.) und aus der Untersuchung des Nervenwassers (Liqours) eindeutig sind.
Manchmal vergeht viel Zeit, bis ein Arzt überhaupt den Verdacht auf die Krankheit hat, und manchmal sind auch die Ergebnisse zielgerichteter Untersuchungen zunächst nicht eindeutig, erfüllen also nicht alle zur Diagnosestellung verlangten Kriterien.