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Die Arteriosklerose wird im Volksmund als Gefäßverkalkung bezeichnet. Sie ist durch Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden gekennzeichnet, die zur Verengung der Adern und schließlich zu ihrer Verstopfung führen. Wenn die Arteriosklerose die Blutgefäße am Herzen, die Herzkranzgefäße, betrifft, spricht man von der koronaren Herzkrankheit (KHK). Dieser Zustand gilt als die mit Abstand häufigste Ursache für einen Herzinfarkt. Noch vor dem Krebs führen die Herz-Kreislauf-Krankheiten in Deutschland am häufigsten zu einem vorzeitigen Ableben.

Chancen auf Erfolg bei 80%

Neben einer genetischen Veranlagung und zunehmendem Alter ist es vor allem ein ungesunder Lebenswandel, der die Risikofaktoren und Ursachen für erkrankte und letztlich verstopfte Gefäße begründet. Es ist also nie zu früh, aber auch nie zu spät – erst recht, wenn bereits ein Eingriff erfolgt ist! –, um die eigenen Lebensgewohnheiten gesünder auszurichten. So einfach, wie es sich redet oder schreibt, ist das leider meistens nicht. Aber nur wer es versucht, dem kann es auch gelingen. Viel Erfolg dabei!

Noch ein motivierender Hinweis vorab: Durch Umstellung Ihres Lebensstils und Ihrer Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten können Sie die Entwicklung und das Voranschreiten einer KHK deutlich einschränken. Studien zeigen, dass damit eine Risikoreduktion um 80% möglich ist. Auch wenn Sie die KHK-Diagnose bereits erhalten haben, kann das mit der Umkehr noch klappen.

Unsere 12 Tipps

  • 1. Laufen Sie gerade in Richtung Herzinfarkt? Dann kehren Sie um! Ein positiver Effekt ist für eine Reihe von Einzelmaßnahmen gegen die bekannten Risikofaktoren wissenschaftlich gesichert.
    • Achten Sie auf die Senkung erhöhter Blutdruckwerte.
    • Hören Sie mit dem Rauchen auf.
    • Achten Sie auf die Senkung erhöhter Blutfettwerte.
    • Achten Sie auf die Senkung erhöhter Blutzuckerwerte. Wenn Sie bereits an der Zuckerkrankheit leiden, sollten Sie sich unbedingt um eine konsequente und erfolgreiche Behandlung kümmern.
    • Ernähren Sie sich ausgewogen und vielfältig, zucker- und fettarm sowie vital- und ballaststoffreich. Greifen Sie vermehrt zu frischem Obst und Gemüse und dafür weniger zu Fleisch- und Wurstwaren, Weißmehlprodukten sowie Fertiggerichten. Trinken Sie reichlich stilles Wasser. Als besonders günstig für die Gefäßgesundheit gilt die mediterrane Ernährung.
    • Reduzieren Sie starkes Übergewicht. Damit tun Sie nicht nur Ihren Gelenken, sondern vor allem auch Ihren Gefäßen etwas Gutes.
    • Nutzen Sie jede Gelegenheit für mehr Bewegung im Alltag, etwa durch Treppensteigen, Fußmärsche und Radfahren. Praktizieren Sie regelmäßig ein gezieltes körperliches Training, das Ihre Ausdauer, Kraft und Balance fördert. Das zeitliche Volumen sollte mindestens 30 Minuten betragen – möglichst täglich, mindestens aber dreimal pro Woche.
    • Trinken Sie nur wenig Alkohol. Mehr als ein Glas Bier oder Wein pro Tag sollte es nicht sein.
    • Fangen Sie damit an, Stress abzubauen und zu vermeiden. Viele der gerade genannten Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol und Ernährungsfehler sind häufig Ausdruck eines ungesunden „Stressmanagements“. Zudem wirken die körperlichen und seelischen Stressbelastungen auf Dauer selbst als Risikofaktor.
  • 2. Nehmen Sie sich nicht Helmut Schmidt zum Vorbild, sondern Brad Pitt. Zumindest, wenn es um das Rauchen geht. Damit aufzuhören, ist die wichtigste und wirksamste Einzelmaßnahme, um auf dem Weg in Richtung Herzinfarkt umzukehren.
    Nikotin fördert als starkes Gift für die Gefäße die Arteriosklerose und erhöht die Gefahr für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Mit dem Rauchstopp halbieren Sie Ihr Herzinfarkt-Risiko!
    Der mittlerweile verstorbene Altkanzler rauchte bekanntlich dennoch bis an sein Lebensende wie ein Schlot. Dafür hatte er allerdings auch einen schweren Herzinfarkt und zahlreiche Bypass-Operationen hinter sich. Nicht jeder steckt die so gut weg, besser gesagt: so gut wie niemand sonst. Da ist die Haltung von Brad Pitt deutlich nachahmenswerter. Er hat mit dem Rauchen aufgehört. Seinen Kindern zuliebe. Und das letztlich sogar ohne Hilfsmittel, nachdem der Versuch mit Hypnose bei ihm nicht richtig fruchtete.
    Das Nikotin wirkt übrigens leider auch kurzfristig. Deshalb ist jede Zigarette, auch nur eine pro Tag, eine zu viel.
  • 3. Halten Sie öfter mal die Luft an! Setzen oder stellen Sie sich bequem und aufrecht hin und atmen Sie ganz langsam in den Bauch ein. Am besten legen Sie die Hand auf den Bauch. Wenn sie sich hebt, atmen Sie richtig ein. Dann halten die Luft an und atmen schließlich ganz langsam wieder aus. Wiederholen Sie die Übung anschließend noch drei oder vier Mal. Fangen Sie erstmal mit 5 Sekunden pro Teilschritt an und steigern Sie die Dauer auf jeweils 15 Sekunden.
    Durch das bewusste tiefe Ein- und Ausatmen über mehrere Minuten erzeugen Sie eine entspannte Situation – oder zumindest den Eindruck davon. Dadurch wird Ihr Gehirn zur Ausschüttung entspannungsfördernder Botenstoffe angeregt. Dieser Tipp soll Ihnen beim Stressabbau helfen. Die Übung ist einfach und fast überall anwendbar. Sie eignet sich auch als Einstieg in das Erlernen von Entspannungsverfahren. Deren Wirksamkeit wurde bereits bei einer Reihe von körperlichen Erkrankungen nachgewiesen, darunter Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen (pAVK) und koronare Herzkrankheit (KHK).
  • 4. Essen Sie mehr Heidelbeeren. Ihre gefäßschützende Wirkung wurde mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen. Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, können der Plaque-Bildung entgegenwirken, durch die es zu den verengenden Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden kommt. Dafür sind vermutlich neben zahlreichen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen die Flavonoide verantwortlich. Diese Pflanzenfarbstoffe üben eine Reihe positiver Effekte im menschlichen Körper aus. Und sie sind natürlich nicht nur in der Heidelbeere enthalten, sondern auch in Brombeeren, Himbeeren und Johannisbeeren sowie überhaupt in frischem Obst und Gemüse.
    Übrigens: Wenn es um natürliche Mittel zur Arterienreinigung geht, steht selbstverständlich auch Knoblauch ganz oben auf der Liste. Ebenso Resveratrol, der Inhaltsstoff des Rotweins. Weitere Informationen zu Resveratrol finden Sie hier.
    Apropos Resveratrol: In den letzten Jahren mehren sich wissenschaftliche Studien, die sich mit Naturstoffen für Herz und Gefäße beschäftigen - mit teilweise beeindruckenden Ergebnissen. Mehrere dieser Heilpflanzen und Naturprodukte haben erstaunliche Effekte und scheinen vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen zu können.
  • 5. Steigen Sie auf dunkle Schokolade um, wenn Sie eine Naschkatze sind. Einige Studien haben statistische Vorteile für dunkle Schokolade herausgefiltert. Zusammensetzung, Menge und Häufigkeit eines eventuell „gefäßschützenden“ Schokoladekonsums sind allerdings unklar. Sehr klar ist dagegen, dass zu viel Süßes dick macht und die Gefäße schädigt. Deshalb gibt es bisher keine medizinische Empfehlung dafür.
     
  • 6. Putzen Sie (mindestens) zweimal täglich gründlich die Zähne. Das schützt vor der Entwicklung einer Arteriosklerose. Klingt vielleicht zunächst komisch, ist aber wissenschaftlich belegt. Wer diese – auch aus Sicht der Zähne empfehlenswerte – Frequenz einhält, hat im Vergleich zu Zahnputzmuffeln ein signifikant geringeres Risiko, Gefäßverengungen zu bekommen. Der Hintergrund: An der Schädigung der Gefäßinnenwände sind auch Entzündungsfaktoren beteiligt. Und eine ungepflegte Mundhöhle entwickelt sich nicht selten zum Entzündungsreservoir, erkennbar am Zahnfleischbluten. Wichtig: richtig putzen und auch die Zahnzwischenräume reinigen!
  • 7. Messen Sie Ihren Bauchumfang. Für Frauen liegt der obere Grenzwert bei 80 cm, für Männer bei 94 cm. Erhöhte Umfangswerte gelten als Hinweis für eine gefährliche Fettverteilung im Körper. Bei Werten über 88 cm (Frauen) bzw. 102 cm (Männer) ist das Risiko u.a. für Gefäßerkrankungen und deren Folgeschäden deutlich erhöht. Die Aussagekraft dieses Parameters wird sogar höher eingeschätzt als die des berühmt-berüchtigten Body Mass Index (BMI). Wenn Sie Ihren erhöhten Bauchumfang auch nur um einen Zentimeter vermindern können, senken Sie Ihr Herz-Kreislauf-Risiko bereits relevant.
  • 8. Bewegen Sie sich jeden Tag mindestens 30 Minuten und werden Sie mehrmals pro Woche körperlich aktiv – mit Spaß und Regelmäßigkeit. Ausdauersportarten stehen ganz oben auf der Empfehlungsliste, da sie den Körper nicht plötzlichen Spitzenbelastungen aussetzen. Also z.B. Walking, Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Tanzen. Zudem sind Workouts mit Dehn-, Balance- und Kraftübungen wichtig, egal ob im Fitness-Studio, in der Arbeitspause oder zuhause.
    Fangen Sie erstmal mit 5 Minuten täglicher Körperübungen an und steigern Sie dann das Pensum allmählich. Wichtig ist, dass Sie sich daran gewöhnen und das Training, so kurz es auch sein mag, in Ihren Alltag integrieren. Das gilt übrigens für jedes Alter. Übertreiben Sie es aber nicht und achten Sie darauf, dass es weder zu Verletzungen noch Schmerzen kommt.
  • 9. Genießen Sie öfter die Sonne. Vitamin D spielt sehr wahrscheinlich auch für unsere Gefäßgesundheit eine wichtige Rolle. Die Hauptbezugsquelle ist das Sonnenlicht, das die Bildung dieses wichtigen „Vitamin-Hormons“ in der Haut ermöglicht. Einige Experten gehen davon aus, dass in Deutschland ein weit verbreiteter Vitamin-D-Mangel herrscht. Lassen Sie im Zweifel Ihren Vitamin-D-Status bestimmen. Eventuell kann hier eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein.
  • 10. Fragen Sie Ihren Arzt nach Strophantin. Früher wurde dieses Medikament häufig verschrieben, dann kam es aus der Mode. Möglicherweise zu unrecht. Es gibt jedenfalls Verfechter dieser altbewährten Arznei, die ihre positive Wirkung bei Patienten mit Herzanfällen bzw. Angina pectoris, zur Vorbeugung eines Herzinfarkts und bei Herzschwäche weiterhin preisen. Strophantin senkt den Blutdruck und soll beruhigend und häufig auch stimmungsaufhellend wirken.
  • 11. Lassen Sie den Blutgerinnungswert (Quick-Wert, INR) regelmäßig von Ihrem Hausarzt untersuchen, wenn Sie ein Mittel zur Blutverdünnung verschrieben bekommen haben. Hier empfiehlt sich die Einnahme nach Vorschrift ganz besonders, da eine unkontrollierte Unterbrechung der Behandlung einen neuen Gefäßverschluss zur Folge haben könnte.
  • 12. Nehmen Sie die vom Arzt verschriebenen Medikamente zuverlässig ein. Das sollten Sie jedenfalls tun, solange Sie Ihre Risikofaktoren nicht selbst in den Griff bekommen. Die entgleisten Werte bei Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten und Diabetes lassen sich mit Medikamenten relativ gut normalisieren. Damit werden drei wesentliche Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit und ihre Folgeschäden reduziert. Unter ausreichend hoch dosierten Statinen (Cholesterinsenkern) kann sich eine Arteriosklerose sogar zurückbilden. Es profitieren von diesen Arzneimitteln vor allem Patienten, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben.

    Zwei wesentliche Nachteile sollten Sie aber mitbedenken: Erstens besteht bei jeder Einnahme von Medikamenten auch die Möglichkeit unerwünschter Nebenwirkungen. Zweitens bedeuten die Medikamente selbst keine Heilung der zugrundeliegenden Ursachen, wie z.B. eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Eine Umstellung gewisser Gewohnheiten bringt nicht nur für Ihre Gefäße, sondern für Ihre Lebensqualität insgesamt Vorteile mit sich.
    Das langfristige Ziel sollte also immer lauten: Gesundheitsverhalten lernen, trainieren und praktizieren, Risikofaktoren abbauen und dann die Medikamente in Rücksprache mit dem Arzt reduzieren oder ganz absetzen.

Noch ein Extra-Tipp: Wir hatten oben schon die Bedeutung der Vitalstoffe für das Herz angesprochen. Wenn Sie Zweifel daran haben, ob Ihnen eine ausreichende Zufuhr über Ihre normale Ernährung gelingt (was immer Ihr Ziel sein sollte), dann empfehlen wir Ihnen zur Absicherung einen speziellen Gesundheitssaft, dessen Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Ein Löffel pro Tag deckt alle wichtigen Vitalstoffe, Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe ab, eine Flasche hält damit für etwa 50 Tage vor.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
RE: 12 Tipps bei koronarer Herzkrankheit und Arteriosklerose
Warum ist die Werbung für einen "Gesundheitssaft" (am Ende des Artikels) NICHT als Werbung gekennzeichnet? Das ist unlauter.
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Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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