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Wieso ist Bluthochdruck so gefährlich? Muss ein erhöhter Blutdruck auch bei älteren Menschen noch behandelt werden? Wie entsteht zu hoher Blutdruck? Welche Medikamente werden dagegen eingesetzt und geht es nicht auch ohne? Was hat die Erkrankung für Folgen? Diese und viele weitere Fragen rund um Bluthochdruck beantworten wir im folgenden Beitrag.

Grundlagen des Blutdrucks

Sind die Blutdruckwerte von der Tageszeit abhängig?

Ja, der Blutdruck schwankt im 24-Stunden-Tagesverlauf typischerweise. Tagsüber sind die Werte allgemein höher als nachts. Tagesaktivitäten und -belastungen haben zudem einen Einfluss auf den Blutdruck. Viele Funktionen unseres Körpers schwanken abhängig von der Tageszeit, so auch der Blutdruck. Mediziner sprechen von einer zirkadianen Rhythmik.

Lesen Sie auch: Wirken blutdrucksenkende Medikamente sofort?

Mehr zum Thema: Gibt es auch blutdrucksenkende Medikamente ohne Rezept?

24/7 Blutdruck: Einfluss von Tagesverlauf und Jahreszeit

Wie kann mein Blutdruck im Tagesverlauf gemessen werden?

Eine 24-Stunden-Langzeitmessung gibt Aufschluss darüber, wie sich der Blutdruck bei Tag und Nacht verhält. Wie bei Einzelmessungen gibt es Grenzwerte, die festlegen, was als unauffällig gilt und ab wann ein Blutdruck erhöht ist:

Normwerte: So soll der Blutdruck sein

Im Gesamtmittel über 24 Stunden sind Werte bis 130 / 80 mmHg normal. Während der Wachphase liegen die Grenzwerte dann etwas höher, ein Tagesmittel bis 135 / 85 mmHg ist dabei erlaubt. Dies entspricht in etwa den sonst angegebenen 140 / 90 mmHg einer Einzelmessung.

Im Schlaf sinkt der Blutdruck

Nachts im Schlaf sinkt der Blutdruck bei Gesunden dann um 10-15% ab. Werte bis 120 / 70 mmHg gelten als normal, darüber hinaus als erhöht. Mediziner sprechen von Dippern, bzw. Non-Dippern, wenn die Nachtabsenkung fehlt. Dies kann zum Beispiel bei Menschen mit einem Schlafapnoesyndrom der Fall sein.

Hat nur die Tageszeit einen Einfluss auf die Blutdruck-Dynamik?

Nein, neben der zirkadianen Rhythmik haben auch körperliche Aktivität und Stress Einfluss auf das Blutdruckverhalten. Bei einer 24-Stunden-Messung wird daher immer ein Protokoll geführt, in dem Aufsteh- und Zubettgehzeiten sowie Sport und andere Aktivitäten mit der entsprechenden Uhrzeit notiert werden.

Ist der Blutdruck im Sommer niedriger als im Winter?

Ja, das kann vorkommen. Bei großer Hitze erweitern sich die Gefäße, so dass der Blutdruck abfallen kann. Je nach Höhe des Blutdruckabfalls kann es dann auch zu Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit und Schwäche kommen. Deshalb sollte der Blutdruck täglich kontrolliert werden.

Was kann ich tun, wenn mein Blutdruck im Sommer zu niedrig ist?

Bei systolischen Werten unter 110 mmHg können, insbesondere wenn mehrere blutdrucksenkende Medikamente verabreicht werden, möglicherweise einzelne Präparate in der Dosis reduziert werden. Dies sollte aber immer in Absprache mit dem Arzt geschehen.

Häufigkeit

Nimmt Bluthochdruck in der Bevölkerung zu?

In Deutschland ist eine Zunahme von Übergewicht bereits bei Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen, so dass nicht auszuschließen ist, dass auch die Häufigkeit des Bluthochdrucks zunehmen wird.

Gibt es in Deutschland regionale Unterschiede in der Häufigkeit des Bluthochdrucks?

Ja, nach der Studie „Gesundheit in Deutschland“ aus dem Jahr 2009 liegt die Erkrankungshäufigkeit bei Frauen aus östlichen Bundesländern über dem Bundesdurchschnitt.

Berlin und Brandenburg an der Spitze

Eine überdurchschnittliche Häufigkeit von Bluthochdruck findet sich zudem bei Männern in Brandenburg und Berlin.

Leider hat diese Umfrage noch keine Antworten liefern können, warum das so ist, ob also beispielsweise die Menschen in den betreffenden Regionen häufiger Übergewicht oder andere Risikofaktoren haben.

Risiko

Risikofaktoren für Bluthochdruck

Gibt es Faktoren, die die Entstehung eines Bluthochdrucks begünstigen?

Kurze Antwort, ja. Dabei gibt es solche wie die Genetik, die Sie nicht beeinflussen können und andere, die mit der Lebensweise (Ernährung, Bewegung) zusammenhängen.

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren:

  • Alter (bei Frauen ab 55 Jahren, bei Männern ab 65)
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems in der Familie

Beeinflussbare Risikofaktoren:

Befunde des Arztes: Welche Werte sprechen für ein erhöhtes Bluthochdruck-Risiko?
  • zu hohe Blutzuckerwerte
  • zu hohe Blutfettwerte
  • Albumin im Urin
  • zu viel Kreatinin im Blut
  • vergrößerte Muskulatur des Herzens in der linken Herzkammer (feststellbar durch ein EKG, auch linksventrikuläre Hypertrophie genannt)
  • verdickte Arterien oder Ablagerungen in den Arterien (feststellbar durch eine Ultraschalluntersuchung der Halsarterien)
Welche Erkrankungen begünstigen Bluthochdruck?
  • Schlaganfall
  • Erkrankungen des Herzens
  • Diabetes
  • Erkrankungen der Nieren
  • Störungen der Beindurchblutung
  • Schlafapnoe (Atemstillstände während des Schlafens)
  • metabolisches Syndrom
  • Retinopathie (fortgeschrittene Netzhauterkrankung)

Ursachen

Wie entsteht Bluthochdruck?

Meistens bleibt diese Frage unbeantwortet. Das heißt, eine bestimmte Ursache kann nicht ermittelt werden. Man spricht dann von "essentieller Hypertonie". Etwa 80-90% aller Menschen mit Bluthochdruck haben diese Form des Bluthochdrucks. Doch obwohl die genaue Entstehung des Bluthochdrucks meist im Dunkeln bleibt, gibt es eindeutige und nachweisliche Faktoren, die ihn begünstigen.

Risikofaktoren sind unter anderem:

Meist liegt der Entstehung von Bluthochdruck nicht eine einzelne Ursache zugrunde, sondern es spielen mehrere Risikofaktoren eine Rolle.

Kinder und Übergewicht

Können bereits Kinder Bluthochdruck haben?

Ja, auch Kinder können unter Bluthochdruck leiden. Wie bei den Erwachsenen können organische Ursachen dafür vorliegen oder der hohe Blutdruck entsteht aufgrund des Vorliegens von Risikofaktoren wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel oder anderen Faktoren.

Tendenz sogar steigend

Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen nimmt zu, inzwischen tritt er bei 5% der Kinder auf. Das bedeutet, dass rund 700.000 Kinder in Deutschland einen zu hohen Blutdruck haben. Die Ursachen sind vielfältig, haben aber immer häufiger mit dem Essverhalten, Übergewicht und Bewegungsmangel zu tun.

Woher kommt das Übergewicht bei Kindern?

Statt sich ausreichend zu bewegen, sitzen viele Kinder stundenlang vor dem Fernseher oder Computer. Über 60% der Jugendlichen verbringen mehr als zwei Stunden am Tag vor dem Bildschirm, ein Drittel sogar über vier Stunden. Die Folge ist immer häufiger ein erhöhter Blutdruck und im weiteren Verlauf können Herzkrankheiten oder Arteriosklerose auftreten. Rund 25% der Jugendlichen haben bereits nachteilige Veränderungen an den Herzkranzgefäßen.

Kann Übergewicht Ursache meines Bluthochdrucks sein?

Ja, Übergewicht zählt zu den beeinflussbaren Risikofaktoren für die Entwicklung eines Bluthochdrucks. Mit steigendem Gewicht wächst auch das Risiko für erhöhte Blutdruckwerte.

Wie häufig kommt Bluthochdruck bei Übergewichtigen vor?

Mehr als 60% der Übergewichtigen haben einen Bluthochdruck. Unter den fettleibigen Menschen mit starkem Übergewicht sind 75% betroffen. Dagegen entwickeln „nur“ etwa 34% der normalgewichtigen Menschen Bluthochdruck.

Was haben Blutfettwerte mit Bluthochdruck zu tun?

Zwischen erhöhten Blutfettwerten (Cholesterin, Triglyceride) und Bluthochdruck besteht ein indirekter Zusammenhang. Zu erhöhten Blutfettwerten kommt es häufig infolge von Übergewicht und Überernährung. Übergewicht wiederum belastet Körper und Kreislauf und ist ein erheblicher Risikofaktor für die Entstehung des Bluthochdrucks.

Haben mehr Männer als Frauen einen Bluthochdruck?

Tatsächlich leiden Männer häufiger unter Bluthochdruck als Frauen. In der Altersklasse der 18- bis 79-Jährigen sind 44% der Frauen von einem Bluthochdruck betroffen und 51% der Männer.

Warum spielt das Geschlecht eine Rolle?

Dass mehr Männer einen Bluthochdruck entwickeln, kann zum einen daran liegen, dass die Risikofaktoren von Männern und Frauen nicht ganz gleich verteilt sind (Stress, Übergewicht, etc.). Studien ergaben außerdem, dass männliche Geschlechtshormone den Blutdruck über die Nierenfunktion beeinflussen und damit erhöhen können.

Die Rolle der Genetik und Vererbung

Ist ein hoher Blutdruck erblich?

Die Entstehung eines hohen Blutdrucks hängt meist von mehreren Faktoren ab. Darunter scheint auch eine erbliche Komponente eine Rolle zu spielen. So weisen Kinder von Eltern mit Bluthochdruck ein erhöhtes Risiko auf, später selbst daran zu erkranken.

Ist die Genetik eine häufige Ursache für Bluthochdruck?

Nein, bis auf seltene Ausnahmen sind fast immer Lebensstil und Lebensgewohnheiten ursächlich für hohen Blutdruck. Übergewicht, falsche Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und Stress spielen bei der Entstehung hauptsächlich eine große Rolle.

Wie viel Lakritze führt bei Kindern zu Bluthochdruck?

Der Konsum von Lakritze kann tatsächlich zu einer Blutdruckerhöhung bei Ihrem Kind führen. Allerdings muss es dazu rund ein Pfund der Süßigkeit täglich naschen. Die Gefahr ist also zum Glück relativ gering und das Süßholzwurzelprodukt in der medizinischen Praxis nur selten Ursache für ein Blutdruckproblem.

Kann Schlafapnoe zu Bluthochdruck führen?

Eine sehr häufige, aber oft nicht erkannte Ursache für zu hohen Blutdruck ist das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom. Hierbei kommt es in der Nacht zu wiederkehrenden kurzen Atemaussetzern. Die Betroffenen haben Durchschlafstörungen, fühlen sich tagsüber oft müde und schnarchen häufig.

Wechseljahre, Pille, Stress &. Co.

Warum bekommen Frauen häufig erst nach den Wechseljahren einen Bluthochdruck?

Dies liegt an den hormonellen Veränderungen, die durch die Wechseljahre eingeläutet werden.

Frauen produzieren dann deutlich weniger weibliche Geschlechtshormone, die Östrogene. Östrogene besitzen eine Schutzfunktion in Bezug auf die Gefäße und das Herz-Kreislauf-Systems, die durch deren Wegfall nach den Wechseljahren nicht mehr gegeben ist.

Führt die Anti-Baby-Pille zu Bluthochdruck?

Ja, das ist möglich, denn die weiblichen Geschlechtshormone nehmen Einfluss auf den Blutdruck. Frauen, die die Anti-Baby-Pille einnehmen, haben im Schnitt einen etwas höheren Blutdruck. Deshalb ist die Verschreibung der Pille bei Frauen mit Bluthochdruck sehr kritisch zu hinterfragen. Tritt unter der Einnahme ein Bluthochdruck auf, sollte eine andere Art der Verhütung gewählt werden.

Kann eine Schilddrüsenüberfunktion Ursache des Bluthochdrucks sein?

Ja, eine Überfunktion der Schilddrüse mit einer vermehrten Bildung von Schilddrüsenhormonen kann zu einem Bluthochdruck führen. Schilddrüsenhormone kurbeln den Stoffwechsel an und wirken erregend auf das Herz-Kreislauf-System. Neben Herzproblemen kann auch ein Bluthochdruck entstehen.

Welche Auswirkungen hat Stress auf den Blutdruck?

Menschen, die permanent beruflich oder privat unter Druck stehen, weisen eine Aktivierung ihres sympathischen Nervensystems auf, über das auch Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol gesteuert werden. Dadurch steht der Körper in einer andauernden Alarmbereitschaft, welche widerum den Blutdruck ansteigen lässt.

Klassifikation

Bluthochdruck (Hypertonie): Einteilung der Schweregrade

Wann ist ein Blutdruck eigentlich zu hoch? Und wann ist er deutlich zu hoch? Deutsche Experten (die etwas eigentümlich benannte Hochdruckliga) haben Werte festgelegt, mit denen sich der Bluthochdruck klassifizieren lässt.

120 zu 80 ist optimal

Optimal ist demnach ein Wert von 120/80 mmHg. Liegt man knapp über 130/85 mmHg, ist man nach der Einteilung der Hochdruckliga im Bereich "hoch-normal". In diesem Stadium kann eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung schon ausreichen, um wieder in den "wirklich normalen" Bereich zu kommen. Alles darüber erfordert tendenziell eine medikamentöse Behandlung (aber nicht statt, sondern zusätzlich zur gesunden Lebensweise!).

Die Einteilung des Blutdrucks im Detail:

Bewertung Oberer Wert
(systolischer Druck)
Unterer Wert
(diastolischer Druck)
optimal bis 120 mmHg bis 80 mmHg
normal bis 130 mmHg bis 85 mmHg
hoch-normal 130-139 mmHg 85-89 mmHg
Hochdruck 140 mmHg und darüber 90 mmHg und darüber

Bluthochdruck: Einteilung und Begriffsklärung

Was bedeutet systolischer und diastolischer Blutdruck?

Bei der Blutdruckmessung werden bekanntlich immer zwei Werte gemessen: der systolische (oberer Wert) und der diastolische Blutdruck (unterer Wert). 140/80 (gesprochen 140 zu 80) bedeutet also, dass der systolische Blutdruck den Wert 140, der diastolische den Wert 80 hat.

Wofür stehen die beiden Bezeichnungen?

Der systolische Druck ist dabei der Druck, der entsteht, wenn sich das Herz gerade zusammenzieht und das Blut in die Gefäße gepresst wird. Deshalb ist der systolische Wert auch deutlich höher als der diastolische Wert. Der Druck in der Erschlaffungsphase, in der das Herz praktisch Luft holt zum nächsten Pumpen, ist dann der diastolische Blutdruck.

Gibt es unterschiedliche Varianten bei Bluthochdruck?

Ja, bei der Hypertonie wird zwischen zwei Formen unterschieden:

  • essentieller (primärer) Bluthochdruck
  • sekundärer Bluthochdruck

1. Essentieller (primärer) Bluthochdruck:

Bei dieser Variante können erbliche Faktoren und Risikofaktoren wie Übergewicht, erhöhte Blutfette, Bewegungsmangel, Stress und Rauchen ursächlich sein. Etwa 80% der Menschen mit Bluthochdruck leiden an der primären Form.

2. Sekundärer Bluthochdruck:

Bei dieser Form ist eine zugrundeliegende Krankheit die Ursache des hohen Drucks. Dies können z.B. Nierenkrankheiten, Hormonstörungen oder Herzkrankheiten sein.

Was ist eine isoliert systolische Hypertonie und wie gefährlich ist das?

Bei manchen Menschen ist nur der obere, systolische Wert erhöht, der untere (diastolische) nicht. Dies nennt man isoliert systolische Hypertonie. Nach dem 65. Lebensjahr sind von dieser Form 50% aller Menschen mit Bluthochdruck betroffen.

Die Ursache dieser häufigen Form von Bluthochdruck besteht in einer auf das Alter zurückzuführenden Arteriosklerose in den großen Arterien und der Hauptschlagader. Dann sind die Blutgefäße nicht mehr dehnbar genug, um den hohen Druck nach jedem Herzschlag auszugleichen, wodurch der Druck in den Gefäßen ansteigt.

Gefahren

Je größer der Abstand zwischen beiden Blutdruckwerten ist, desto höher ist das Risiko für einen Schlaganfall oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Nehmen Sie also auch eine isoliert systolische Hypertonie ernst!

Vorbeugung

Kann man der Entstehung von Bluthochdruck vorbeugen?

Prinzipiell ja. Denn Bluthochdruck ist hausgemacht. Meistens jedenfalls. Und deshalb ist er in der Regel auch mit "Hausmitteln" zu verhindern. Allerdings muss man dafür seinen "Lebensstil" möglicherweise etwas anpassen. Wovor Viele zurückschrecken, weil sie eventuell mit liebgewordenen Gewohnheiten etwas besser haushalten oder sie ganz aufgeben müssen. Es geht nämlich auch beim Bluthochdruck um die üblichen Verdächtigen.

Tipps und Tricks: So vermeiden Sie am besten einen zu hohen Blutdruck

Worauf muss ich achten, um Bluthochdruck zu verhindern?
  • Übergewicht vermeiden bzw. abbauen
  • gesunde Ernährung: viel Obst und Gemüse, viel Fisch, viele Ballaststoffe, wenig tierische Fette und wenig Salz
  • nicht rauchen, bzw. damit aufhören
  • Sport, bzw. regelmäßige körperliche Bewegung. Am besten ist moderater Ausdauersport (Walking, Fahrradfahren, Schwimmen etc.)
Wie effektiv ist Abnehmen für Bluthochdruck?

Mit der Reduktion von Übergewicht kann man sein individuelles Risiko für Bluthochdruck stark senken. Gewichtsreduktion ist in der Vorbeugung und Behandlung des Bluthochdrucks ein wichtiger Punkt. Denn beides zusammen (also erhöhter Blutdruck und Übergewicht) sind im Hinblick auf Herzinfarkt und Schlaganfall sehr ungesund.

Bluthochdruck wegen Stress: Was kann ich machen?

Zwischen Anspannung und Entspannung sollte – wenn möglich - immer ein ausgeglichenes Verhältnis herrschen. Vielleicht können Sie den Feierabend nutzen, um häufiger Sport zu treiben. Ruhe und Entspannung sind wichtig für Herz und Kreislauf und um chronischen Stress zu reduzieren.

Symptome

Wie bemerkt man selbst einen erhöhten Blutdruck?

Viele Menschen mit erhöhtem Blutdruck bemerken diesen überhaupt nicht oder fühlen sich damit sogar sehr wohl. Sie nehmen sich selbst als wach und leistungsfähig wahr. Ein hoher Blutdruck kann aber auch von Symptomen begleitet sein:

Vorsicht bei folgenden Alarmsignalen:

Auf jeden Fall und ohne Zeitverzögerung sollten Sie einen Blutdruck-Check verabreden, wenn wiederholt folgende Beschwerden auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Herzklopfen
  • Schweißausbrüche
  • Nasenbluten
  • Atemnot
  • sich ständig schlapp fühlen
  • Prickeln in Händen oder Füßen

Besonders in den frühen Morgenstunden, in denen der Blutdruck am höchsten ist, können solche Symptome auftreten.

Lassen Sie Ihre Werte messen

Aber wie gesagt, diese Symptome sind die Ausnahme. Umso wichtiger: Regelmäßig den Blutdruck messen lassen. Mindestens einmal im Jahr. Ihren Blutdruck können Sie beim Arzt – meist werden hier bereits Routinekontrollen beim Besuch durchgeführt – oder in einer Apotheke messen lassen.

Kopfschmerzen, Sehstörungen &. Co.: So macht sich Bluthochdruck bemerkbar

Ständig Kopfschmerzen: Bluthochdruck als Ursache?

Bei einem Bluthochdruck kommt es tatsächlich häufig zu Kopfschmerzen, vor allem bei sogenannten Blutdruckspitzen (kurzzeitig sehr hohe Werte). Dabei tritt zudem häufig ein Schwindelgefühl auf, manchmal sogar Luftnot oder ein Engegefühl im Brustkorb. Dann ist dringend eine Behandlung durch einen Arzt notwendig.

Oft machen sich die Schmerzen auch nach körperlicher Anstrengung bemerkbar oder wenn die Werte bereits dauerhaft und über einen langen Zeitraum erhöht sind.

Können Sehstörungen auf einen Bluthochdruck hindeuten?

Ja, Sehstörungen können akut im Rahmen eines sehr hohen Blutdrucks oder als Späterscheinung des Bluthochdrucks auftreten.

Schäden an der Netzhaut

Ein dauerhaft hoher Blutdruck schädigt die Netzhautgefäße und die in ihr enthaltenen Nerven, die zum Sehen unabdingbar sind. Auch das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln in Augenvenen ist erhöht.

Nicht nur die Netzhaut ist von dem hohen Druck betroffen

Außerdem kommt bei Bluthochdruck auch ein sogenannter grüner Star (Glaukom) vor. Dieser ist gekennzeichnet durch einen hohen Augeninnendruck, der ebenfalls Netzhaut und Sehnerv schädigt und auch zu akuten Sehverschlechterungen führen kann.

Wann muss ich aufpassen?

Bei Bluthochdruck ist auch das Schlaganfallrisiko erhöht. Dieser kann sich oftmals auch mit Sehstörungen bemerkbar machen. Diese treten jedoch in den meisten Fällen plötzlich auf.

Und wenn ich Bluthochdruck habe, ohne davon zu wissen?

Sehr viele Menschen wissen nicht, dass sie einen erhöhten Blutdruck haben, denn der Bluthochdruck verursacht lange Zeit keinerlei Beschwerden. Die Häufigkeit unerkannter Fälle ist bei Männern dabei noch höher als bei Frauen.

Konkret heißt das:

Studien zufolge gibt es unter den Frauen etwa 35% unentdeckte Bluthochdruckerkrankungen. Bei Männern sind es 45%. Eine Ursache könnte sein, dass Männer, was ihre Gesundheitsvorsorge angeht, noch nachlässiger sind als Frauen.

Diese Zahlen sollen Sie jetzt auf keinen Fall verängstigen und Sie müssen auch nicht sofort zum Arzt. Es ist jedoch generell sinnvoll auf Veränderungen

Symptome bei Kindern

Wie erkennt man einen zu hohen Blutdruck bei Kindern?

Das ist für Eltern kaum möglich, weil ein Bluthochdruck beim Kind praktisch keine Beschwerden verursacht (beim Erwachsenen übrigens auch nicht). Und genau das macht ein frühzeitiges Erkennen des auf lange Sicht schädlichen Bluthochdrucks so schwierig.

Nicht nur Eltern, die selbst einen zu hohen Blutdruck haben, sollten den Blutdruck ihrer Kinder sicherheitshalber messen lassen. Denn neben einer familiären Veranlagung zählen auch mangelnde Bewegung, Übergewicht und ungesunde Ernährung zu den Risikofaktoren für die Blutdruckerhöhung. Die gute Nachricht lautet in diesen Fällen: Durch eine Umstellung bzw. gesunde Anpassung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten kann eine medikamentöse Therapie häufig vermieden werden. Und dann gilt für die schleichende Gefahr: je früher erkannt, desto leichter gebannt.

Wie wird der Blutdruck bei Kindern gemessen? Geht das auch mit einem üblichen Messgerät fürs Handgelenk?

Der Blutdruck von Kindern wird normalerweise am Oberarm mit einer Manschette und einem Stethoskop gemessen, wie man es von den Erwachsenen kennt. Die erforderlichen, an die kindlichen Maße (Länge und Umfang) des Oberarms angepassten Manschetten gibt es bereits für Kleinkinder. Wichtig für eine korrekte Blutdruckmessung ist, dass das Kind dabei ruhig bleibt und den Arm nicht bewegt.

Bei Neugeborenen und Säuglingen in Krankenhäusern und Arztpraxen werden überwiegend dafür konzipierte elektronische Messgeräte eingesetzt. Die für den Alltagsgebrauch bei Erwachsenen entwickelten Blutdruckmessgeräte sind dagegen vor allem für kleinere Kinder ungeeignet, da die Manschetten meistens zu groß und die Messwerte daher unzuverlässig sind. Das gilt insbesondere für die Blutdruckmessung am Handgelenk.

Krisen-Symptome

Was ist eine hypertensive Krise

Eindeutige Symptome verursacht eine sogenannte hypertensive Krise (Hypertonie = Bluthochdruck). Sie ist durch einen abrupt starken Anstieg des Blutdrucks auf Werte über 230/130 mmHg gekennzeichnet. Bei einer hypertensivem Krise kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen kommen. Möglich sind auch gerötete Gesichtshaut, Sehstörungen, Atemnot und Angina pectoris (Gefühl der Herzenge). Diese Bluthochdruckkrise ist ein Notfall, der der raschen Behandlung bedarf, um Organschäden zu verhindern.

Grundlagen der Behandlung

Was bringt die Senkung des erhöhten Blutdrucks?

Ja, die Frage mag man sich stellen, wo man doch weder von dem Bluthochdruck noch von der Senkung der Blutdruckwerte allzu viel spürt. Aber das täuscht: Mit der Senkung des Blutdrucks lassen sich verschiedene Krankheitsrisiken relevant senken.

Ein dauerhaft erhöhter Druck in den Arterien schädigt Organe und Gefäße. Am besten vorstellen kann man sich das, wenn man gedanklich mal den Körper verlässt: In jedem geschlossenen System, in dem dauerhaft ein Überdruck herrscht, wird es zu Materialschäden kommen.

Herz, Nieren, Augen und die Gefäße leiden

Betroffen sind vor allem das Herz, die Nieren und die Augen. An den Gefäßen kommt es durch Schädigungen der Innenauskleidung der Arterien zur Arterienverkalkung.

Folgendes haben große Studien zu diesem Thema einwandfrei nachgewiesen. Eine Senkung des systolischen Blutdrucks (oberer Wert) um nur 10 mmHg bedeutet:

  • ein um 11% geringeres Risiko für einen Herzinfarkt.
  • ein um 17% geringeres Risiko für einen Schlaganfall.
  • ein um 15% reduziertes Risiko für die Entwicklung einer Herzschwäche.

Kleine Schwankungen, große Auswirkung

Das bedeutet, dass bereits geringe Senkungen des Blutdrucks bedeutsam sind und auch nur geringfügige Steigerungen des Blutdrucks mit rasch steigenden Krankheitsrisiken verbunden sind.

Leider wird ein erhöhter Blutdruck oft erst entdeckt, wenn es bereits zu Organschäden und in der Folge zu Symptomen gekommen ist. Deshalb: Regelmäßige Blutdruckkontrollen beim Arzt tun nicht weh und sind durch und durch sinnvoll.

Wie intensiv muss Bluthochdruck behandelt werden?

Muss ein erhöhter Blutdruck auch bei älteren Menschen noch behandelt werden?

Ja, auch ältere Menschen profitieren von einer Senkung des Blutdrucks, wenn dieser zu hoch ist. Denn auch bei ihnen kann die Behandlung des Hochdrucks schwere Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall verhindern.

Das Alter an sich ist also kein Argument gegen eine Behandlung des erhöhten Blutdrucks. Wichtig ist allerdings, den Blutdruck behutsam senken, damit Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel und Leistungsminderung ausbleiben.

Ist bei über 80-Jährigen noch eine Senkung des Blutdrucks sinnvoll?

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt für Menschen ab 80 Jahren die Senkung auf einen Zielwert von 150 zu 90 mmHg. Wichtig ist, die Blutdrucksenkung langsam vorzunehmen. Eine zu schnelle Senkung könnte mit Nebenwirkungen verbunden sein.

Wie tief sollten die Blutdruckwerte gesenkt werden?

Als Faustregel gilt: Die Blutdruckwerte sollten mit dem oberen Wert (systolisch) unter 140 mmHg und mit dem unteren Wert (diastolisch) unter 90 mmHg liegen, also unterhalb von 140/90 mmHg.

Ausnahme bei Nierenerkrankungen

Für Menschen mit Nierenkrankheiten gelten noch niedrigere Zielwerte. Bei ihnen sollte der systolische und der diastolische Druck jeweils noch um 10 mmHg darunter oder noch tiefer liegen, um weiteren Schäden an den Nieren vorzubeugen.

SPRINT-Studie: Stärkere Blutdrucksenkung senkt Mortalität um 27%

Die im Jahre 2015 publizierte SPRINT-Studie zeigt allerdings: Für Nicht-Diabetiker mit hohem kardiovaskulären Risiko (ohne Schlaganfall) bringt eine zusätzliche Senkung des systolischen Blutdrucks von 140 mmHg auf 120 mmHg beträchtliche Vorteile. Wir fassen die wichtigsten Studiendaten für Sie zusammen:

Risikoreduktion unter Intensiv- versus Standardtherapie im Überblick:

  • kardiovaskuläre Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall): gesenkt um 25%
  • Herzinsuffizienz: gesenkt um 38%
  • kardiovaskuläre Sterblichkeit: gesenkt um 43%
  • Gesamtsterblichkeit: gesenkt um 27%

Selbsthilfe

Kann sich ein erhöhter Blutdruck von allein wieder zurückbilden?

In gewissen Grenzen können dauerhaft erhöhte Blutdruckwerte auch ohne medikamentöse Therapie wieder sinken – allerdings nicht von ganz allein. Dafür sind konsequente Veränderungen der Lebensgewohnheiten notwendig.

Tipps zur Selbsthilfe

Welche Empfehlungen zur Blutdrucksenkung gibt es?

Nach den aktuellen Leitlinien der europäischen Gesellschaft für Kardiologie ESC (European Society of Cardiology) aus dem Jahr 2018 können folgende Lebensstilmaßnahmen Blutdruckwerte verbessern und die Entstehung eines Bluthochdrucks (Hypertonie) verzögern beziehungsweise den Start einer medikamentösen Therapie hinausschieben:

  • Salzrestriktionen
  • moderater Alkoholkonsum
  • Ernährung mit hohem Anteil an Gemüse und Früchten sowie Vollkornprodukten, Fisch und Olivenöl (mediterrane Diät)
  • Gewichtsreduktion
  • regelmäßige körperliche Anstrengung
  • Nikotinverzicht
Wie viel Salz ist zu viel?

Exzessiver Salzkonsum kann den Blutdruck erhöhen. Exzessiv bedeutet > 5 g Natrium pro Tag, dies entspricht einem kleinen Teelöffel Salz. Besonders der systolische (erste) Wert steigt hierbei.

Wenn Sie umgekehrt nun täglich weniger Natrium zu sich nehmen, so bessern sich die Zahlen. Bei Menschen mit Hypertonie sanken die Werte in Untersuchungen allein durch die reduzierte Salzaufnahme um 5,4 mmHg systolisch (erster Wert) und 2,8 mmHg diastolisch (zweiter Wert).

Wie wirkt sich ein Glas Wein auf den Blutdruck aus?

Alkohol erhöht den Druck im Gefäßsystem, besonders akut beim Binge Drinking (sporadischer exzessiver Konsum). Umgekehrt stabilisiert ein mäßiger Genuss mit alkoholfreien Tagen die Werte.

Wie sollte der Speiseplan bei Bluthochdruck idealerweise aussehen?

Betroffene sollten sich ausgewogen und gesund ernähren. Das bedeutet, dass die tägliche Nahrung große Mengen an Gemüse, frischen Früchten, fettarmen Milchwaren, Vollkornprodukten, Fisch und Olivenöl enthalten sollte.

Muss ich überflüssige Pfunde loswerden?

Kurze Antwort, ja. Laut Leitlinien zahlt sich aber bereits eine Gewichtsreduktion von circa 5 kg bei Menschen mit Bluthochruck aus. Gewicht zu reduzieren wird natürlich allen Betroffenen ans Herz gelegt. Da dieses Ziel aber nicht immer erreicht wird, sollte es wenigstens stabil gehalten werden.

Sport im Kampf gegen Bluthochdruck

Bei Personen mit erhöhtem Blutdruck kann regelmäßiger Ausdauersport die Werte im Schnitt um 8,3 mmHg systolisch und 5,2 mmHg diastolisch senken. So sollen an fünf bis sieben Tagen der Woche täglich 30 Minuten moderates Training helfen.

Medikamente gegen Bluthochdruck

Welche Medikamente können bei Bluthochdruck helfen?

Der Arzt hat es gar nicht so leicht, wenn er ein Medikament gegen zu hohen Blutdruck verschreiben will. Denn es gibt hunderte. Neben der Wirkstoffklasse und dem jeweiligen Präparat muss immer auch die Frage entschieden werden, ob man nur ein Medikament einnimmt oder mehrere.

Denn bei Bluthochdruck ist es häufig so, dass eine Kombination verschiedener Substanzen (aus verschiedenen Gruppen, s.u.) besser wirkt als ein einzelnes Medikament. Aus diesem Grund werden oft von Anfang an mehrere verschiedene Tabletten verschrieben.

Man unterscheidet fünf wesentliche Wirkstoffgruppen gegen Bluthochdruck:

  • Betablocker
    Ihren Namen kennt jeder. Betablocker reduzieren die Herzfrequenz und wirken auf die Kraft des Herzmuskels. Folge: Das Blut gelangt mit weniger Druck in die Gefäße und der Blutdruck sinkt.
  • Diuretika
    Die sogenannten Entwässerungsmittel. Sie erhöhen die Flüssigkeitsausscheidung über die Nieren. Der Druck in den Gefäßen nimmt ab, der Blutdruck sinkt.
  • Kalziumantagonisten
    Kalziumblocker erweitern die Blutgefäße. Dadurch vermindern sie die Spannung der Gefäßwände. Die Adern werden dehnbarer und erweitern sich, das Blut kann besser fließen, der Blutdruck sinkt.
  • ACE-Hemmer
    ACE-Hemmer wirken auf das Hormonsystem, das an der Regulation des Blutdrucks maßgeblich beteiligt ist (das sogenannte Renin-Angiotensin-System). Der Effekt: Die Blutgefäße werden geweitet, so dass der Blutdruck sinkt.
  • Sartane
    (Angiotensin-II-Antagonisten) Sartane sind eine Art Weiterentwicklung der ACE-Hemmer. Ihr Vorteil ist die relativ gute Verträglichkeit.

Blutdruck-Medikamente

Wie lange muss man blutdrucksenkende Medikamente einnehmen?

Blutdrucksenkende Medikamente beseitigen nicht die Ursache des Bluthochdrucks, so dass mit der Beendigung der Tabletteneinnahme auch kein Einfluss mehr auf den Blutdruck zu erwarten ist, wenn die Risikofaktoren des Bluthochdrucks nicht bekämpft wurden.

Typische Faktoren sind z.B. Übergewicht, erhöhte Blutfette, eine Zuckerkrankheit, Rauchen und Bewegungsmangel. Wurden diese Risikofaktoren erfolgreich bekämpft, kann die Tablettendosis nicht selten irgendwann reduziert, manchmal auch ganz darauf verzichtet werden.

Sollte ich Tabletten gegen Bluthochdruck einnehmen, wenn ich mich gesund fühle?

Ja, wurde bei Ihnen ein Bluthochdruck (Hypertonie) festgestellt, der der medikamentösen Behandlung bedarf, ist die Einnahme der Tabletten wichtig, um Sie vor langfristigen Schäden am Herz-Kreislauf-System durch den Bluthochdruck zu schützen.

Mein Blutdruckmedikament wirkt nicht. Was tun?

Zeigt ein Medikament zur Blutdrucksenkung keine Wirkung, kann der Arzt entweder die Dosis verändern, einen anderen Wirkstoff ausprobieren oder aber man greift auf Kombinationen mehrerer Wirkstoffe zurück. Eine gute Blutdruckeinstellung braucht ihre Zeit, seien Sie also nicht enttäuscht, wenn es nicht auf Anhieb funktioniert.

Gewöhnt man sich an blutdrucksenkende Medikamente, so dass sie nicht mehr wirken?

Nein, ein Gewöhnungseffekt tritt bei Medikamenten zur Senkung des Bluthochdrucks nicht auf. Allerdings handelt es sich bei der medikamentösen Behandlung um keine ursächliche, sondern um eine symptomatische Behandlung.

Neu festgestellter Bluthochdruck: Warum wird er nur langsam über mehrere Wochen abgesenkt?

Da ein hoher Blutdruck über Jahre entsteht und sich der Körper an die erhöhten Gefäßdrücke angepasst hat, sollte der Blutdruck auch nicht zu schnell wieder abgesenkt werden. Das langsame Absenken des Blutdrucks über Wochen mit einer behutsam steigenden Dosierung der Medikamente soll dem Körper erlauben, sich an die sich verändernden Druckverhältnisse anzupassen. Dies ist auch ein Grund dafür, dass Blutdruckmedikamente nicht von heute auf morgen abgesetzt werden dürfen.

Vor allem bei älteren Menschen kann eine zu schnelle Senkung des Blutdrucks zu Beschwerden führen. Menschen mit hohem Blutdruck können bei zu plötzlicher Drucksenkung möglicherweise unter Müdigkeit, Schwäche, Schwindel und Leistungseinbußen leiden. Daher gilt: Langsam aber sicher in Richtung "normaler Blutdruck".

Blutdruck-Medikamente: verschiedene Einnahmeschemata

Was ist besser gegen Bluthochdruck: ein einzelnes Medikament oder mehrere in Kombination?

Ob ein Einzelpräparat oder eine Kombination aus zwei oder mehr Wirkstoffen wirksamer ist, um den Blutdruck zu senken, muss von Fall zu Fall entschieden werden. Die Empfehlung lautet grundsätzlich, zunächst die Möglichkeiten eines Einzelpräparates auszunutzen.

Höhere Dosis, mehr Nebenwirkungen

Doch gelingt dies nicht immer, denn manchmal muss die Dosis gesteigert werden, um eine optimale Wirkung zu erreichen. Höhere Medikamentendosen sind jedoch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen verbunden.

Warum ist eine Kombination von Hochdruckmitteln mitunter sogar verträglicher als Einzelpräparate?

Wer Bluthochdruck hat, bekommt vom Arzt häufig nicht nur ein, sondern zwei oder sogar mehr verschiedene Arzneimittel verschrieben. Wer hier Sorge vor einem ungünstigen Medikamenten-Mix hat, sollte folgendes wissen: In der Hochdrucktherapie werden ganz bewusst Mittel aus verschiedenen Wirkstoffgruppen eingesetzt, da häufig nur in dieser Kombination der gewünschte Effekt erreicht werden kann.

Erstaunlicherweise nimmt die Wahrscheinlichkeit, unter Nebenwirkungen zu leiden, dabei oft gar nicht zu. Mitunter ist es sogar das Gegenteil: Neueste Untersuchungen zeigen, dass z.B. die Kombination von ACE-Hemmern (Captopril, Enalapril u.a.) und AT1-Blockern (Losartan, Valsartan u.a.) häufig sogar deutlich weniger Nebenwirkungen zeigt als wenn jediglich ein Einzel-Medikament verschrieben wird.

Die Verträglichkeit ist bei den modernen Hochdruckmitteln auch und gerade im Doppelpack also meist vergleichsweise gut.

Kann man einfach die doppelte Menge an Medikamenten gegen Bluthochdruck einnehmen, wenn man sie vergessen hat?

Nein, auf keinen Fall sollte man Medikamente nachträglich einnehmen oder gar die doppelte Menge schlucken, wenn man sie vergessen hat und schon erhebliche Zeit seit dem versäumten Zeitpunkt vergangen ist. Sonst können gefährliche Nebenwirkungen auftreten.

Was kann man tun, wenn trotz blutdrucksenkender Behandlung der Blutdruck morgens zu hoch ist?

Haben Sie trotz einer blutdrucksenkenden Therapie insbesondere morgens hohe Blutdruckwerte, wirken die Medikamente eventuell nicht lang genug. Ihr Arzt kann die Behandlung entsprechend anpassen. Es kann auch schon ausreichen, die Medikamenteneinnahme auf den Abend zu verlegen.

Warum bekomme ich manchmal Herzrasen von meinem Notfall-Spray?

Das ist eine Nebenwirkung der sogenannten Beta-2-Sympathomimetika, die in den meisten Asthma-Bedarfssprays enthalten sind.

Diese Substanzen wirken ähnlich wie das Stresshormon Adrenalin, wenn auch viel schwächer. Sie können damit potentiell den ganzen Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Das kann in Einzelfällen zu Herzrasen, Zittern, Unruhe und Schlaflosigkeit führen.

Welche Hilfen gibt es, wenn ältere Menschen ihre Tabletteneinnahme gegen den hohen Blutdruck häufig vergessen?

Gerade ältere Menschen, die aufgrund verschiedener Erkrankungen manchmal eine Vielzahl von Tabletten einnehmen müssen, nehmen ihre Medikamente aus verschiedenen Gründen nicht immer zuverlässig ein.

Wenn das bei Ihren Angehörigen der Fall ist, sollten Sie versuchen, die Ursache in einem Gespräch zu klären. Manche Senioren denken, die Medikamente würden keinen entsprechenden Erfolg haben, sie befürchten vielleicht Nebenwirkungen oder empfinden die einzunehmenden Medikamente einfach als zu viele. Auch eine gewisse Vergesslichkeit kann natürlich eine Rolle spielen.

Wird die Tabletteneinnahme tatsächlich einfach nur immer wieder vergessen, hilft ein Medikamentenspender. Es gibt mittlerweile sogar digitale Medikamentenboxen mit Alarmfunktion und Uhr, damit die Einnahme nicht vergessen wird.

Blutdruck-Medikamente: Vorerkrankungen und Risikofaktoren

Helfen Blutdrucksenker auch gegen Schlaganfall?

Klares Ja. Wenn Sie einen Bluthochdruck haben, ist die Blutdrucksenkung nicht nur wichtig, um einem Herzinfarkt und anderen Herzproblemen vorzubeugen. Auch das Risiko für einen Schlaganfall wird damit reduziert.

Nach Expertenansicht sollte jeder Blutdruck, der über 140 mmHg (oberer Wert) bzw. 90 mmHg (unterer Wert) liegt, behandelt werden. Wenn Sie einen Diabetes haben, gilt als Grenzwert sogar schon 130/80 mmHg, weil dann ohnehin ein erhöhtes Schlaganfallrisiko besteht.

Welches Blutdruckmedikament schützt am besten vor Herzinfarkt und Schlaganfall?

Alle gleich gut. Hauptsache, der Blutdruck wird mit den Tabletten gut kontrolliert. Das ist jetzt vielleicht ein bisschen vereinfacht zusammengefasst, aber im Prinzip stimmt es. Ob nun Betablocker, Entwässerungstabletten, ACE-Hemmer oder Kalziumblocker: Unterm Strich wirken sie alle ähnlich gut.

Welche blutdrucksenkenden Medikamente eignen sich bei Diabetes besonders?

Aufgrund der nierenschützenden Wirksamkeit gelten sogenannte ACE-Hemmer bei Menschen mit Diabetes als Medikamente der ersten Wahl, um den Blutdruck zu senken. Auch Sartane haben eine nierenschützende Wirkung und sind deshalb bei Diabetes besonders geeignet. Daneben sind aber auch andere Wirkstoffe wie Betablocker, Kalziumantagonisten und Diuretika bei Diabetes wirksam.

Bluthochdruck aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion: Muss man dann normale blutdrucksenkende Medikamente einnehmen?

Manchmal werden zumindest vorübergehend Medikamente wie Betablocker verabreicht, insbesondere um die Herzfunktion bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zu normalisieren.

Im Vordergrund der Behandlung eines Bluthochdrucks, der auf eine andere Krankheit zurückzuführen ist, steht aber immer die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung.

Nebenwirkungen der Blutdruck-Medikamente

Verursachen mehrere blutdrucksenkende Medikamente nicht mehr Nebenwirkungen als ein Einzelpräparat?

Nein, das ist nicht der Fall, zumal das Auftreten von Nebenwirkungen häufig mit der Höhe der Dosis zusammenhängt. Anstatt die Maximaldosis eines Medikaments zu verabreichen, wenn der Blutdruck noch nicht ausreichend gesunken ist, kann der Arzt möglicherweise ein zweites Präparat verschreiben.

Vorteil: Dann muss die Dosis des ersten Medikaments nicht erhöht werden.

Es gibt auch Kombinationspräparate, in denen die Dosis der Einzelwirkstoffe reduziert ist, so dass es sogar seltener zu Nebenwirkungen kommt.

Können Blutdrucksenker Verstopfung führen?

Leider ja. Ob Betablocker, Kalziumantagonisten oder Diuretika – fast alle Blutdruckmedikamente können als Nebenwirkung zu Verstopfung führen.

Wenn Sie betroffen sind, sollten Sie zunächst bewährte Maßnahmen probieren: Ballaststoffreiche Ernährung (Leinsamen, Trockenobst, Vollkornbrot), reichlich Flüssigkeit und viel Bewegung helfen dem Darm oft schon auf die Sprünge. Wenn das nichts nützt, sollten Sie Ihren Arzt ansprechen. Es gibt viele (auch sehr sanfte) Mittel, dieses lästigen, aber harmlosen Problems Herr zu werden. Nur in sehr hartnäckigen Fällen sollte über einen Medikamentenwechsel nachgedacht werden.

Schlafstörungen, Potenzprobleme & Co.: Was muss ich bei Blutdruckmedikamenten beachten?

Können Blutdruckmittel eine Schlafstörung auslösen?

Ja, bestimmte Blutdruckmittel können zu Schlafstörungen führen. Das betrifft vor allem Betablocker und Alphablocker. Deutlich häufiger verschrieben werden erstere. Zu den Nebenwirkungen der insgesamt gut verträglichen Betablocker zählen Alpträume sowie Ein- und Durchschlafstörungen.

Rezeptoren-Blockade im Gehirn behindert das Schlafgeschehen

Die Ursache für die Schlafprobleme durch Betablocker ist wahrscheinlich eine gestörte Bildung des Schlafhormons Melatonin. Offenbar ist dafür die Blockade von Beta-Rezeptoren an Zellen der Zirbeldrüse im Gehirn verantwortlich.

Denn auch an diese Rezeptoren binden die eingenommenen Betablocker, die eigentlich die aktivierende Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin auf die Beta-Rezeptoren des Herz-Kreislauf-Systems hemmen und dadurch die Herzfrequenz und den Blutdruck niedrig halten sollen.

Kann ein Präparate-Wechsel helfen?

Ja, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Blutdruckmittel könnte der Auslöser für Ihre Schlafstörung sein. Erhärtet wird dieser Verdacht natürlich, wenn sich die Schlafbeschwerden mit dem Beginn der Tabletteneinnahme oder bei einer Dosiserhöhung einstellen oder verstärken.

Erhöhen Blutdrucksenker die Sturzgefahr?

Gute Nachrichten für Patienten mit Bluthochdruck: Die Gefahr, durch die Einnahme von Blutdruckmitteln häufiger zu stürzen, scheint doch geringer zu sein als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine aktuelle US-amerikanische Studie (Lipsitz et al.).

Aufbau der Studie

Das Teilnehmerfeld bestand aus 598 noch zu Hause wohnenden Menschen mit zu hohem Blutdruck (über 140/90 mmHg) im Alter von 70 bis 97 Jahren. Bei ihnen wurden über ein Jahr lang alle Stürze erfasst.

Interessante Ergebnisse in der Detailanalyse

In der Gesamtbetrachtung fand sich kein Zusammenhang zwischen Stürzen und der Einnahme von Antihypertensiva. Interessant waren die Ergebnisse der Detailanalyse:

Demzufolge senkten Kalziumantagonisten das allgemeine und das häusliche Sturzrisiko signifikant. Für ACE-Hemmer galt dies für Stürze mit Verletzungsfolge. Die beobachtete Sturzverminderung war dosisabhängig, was den positiven Effekt untermauert. Antihypertensiva scheinen demnach das Sturzrisiko bei halbwegs gesunden Älteren in häuslicher Umgebung zumindest nicht relevant zu erhöhen.

Effekt hinter diesen Ergebnissen:

Die schützende Wirkung der Kalziumblocker könnte möglicherweise mit der Hirndurchblutung erklärt werden. Bei Sturzpatienten war der Blutfluss im Gehirn verringert, unter Behandlung mit Kalziumantagonisten dagegen signifikant erhöht.

Potenzprobleme durch Blutdrucksenker, was nun?

Zunächst muss von einem Arzt ausgeschlossen werden, dass nicht andere Ursachen hinter den Potenzproblemen stecken. Ist tatsächlich der Blutdrucksenker die Ursache, kann eine Verringerung der Dosis eine mögliche Verbesserung mit sich bringen, noch eher aber der Wechsel auf ein anderes Präparat.

Auch das Gegenteil möglich: Blutdrucksenker als Potenzwunder?

Es gibt auch Blutdrucksenker, bei denen positive Effekte auf die Potenz nachgewiesen wurden, vor allem sogenannte Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (auch Sartane genannt). Hier fehlt es aber noch an größeren Studien, die das bestätigen.

Alternativmedizin

Gibt es auch alternative Behandlungsmethoden bei Bluthochdruck?

Etwas Wichtiges vorab: Bluthochdruck ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die ohne Behandlung gefährliche Schäden an unseren Organen verursachen kann und deswegen unbedingt behandelt werden muss. Dafür gibt es inzwischen viele und gut verträgliche Medikamente.

Die Blutdruckwerte hängen allerdings auch eng mit der eigenen Belastung im Alltag zusammen: Stress im Berufsleben, psychische Belastungen im Privatleben, all das kann auf Dauer den Blutdruck in die Höhe treiben. Es ist daher durchaus sinnvoll - neben der medikamentösen Behandlung - auch nach anderen Strategien zu suchen, um Ihren Blutdruck zu senken. Hier gibt es von Yoga bis zur Akupunktur ganz verschiedene Methoden:

Für alle Interessierten:

Lässt sich ein hoher Blutdruck mit Akupunktur senken?

Positive Wirkungen der Akupunktur bei Bluthochdruck ließen sich tatsächlich nachweisen (Studie: Circulation 2007; 115: 3121-3129). Gerade bei gering erhöhten Blutdruckwerten kann sich ein Behandlungsversuch also lohnen.

Bei höheren Blutdruckwerten kann die Akupunktur gegebenenfalls mit einer medikamentösen Behandlung kombiniert werden. Allerdings muss man die Akupunktur kontinuierlich durchführen lassen. Deshalb ist bei dieser Behandlungsform ein erheblicher Zeitaufwand einzukalkulieren.

Kann man einen Bluthochdruck auch homöopathisch behandeln?

Vorsicht: Bei relevant erhöhten Blutdruckwerten sollten Sie auf die "konventionellen" Mittel nicht verzichten. Dafür ist die Gefahr schwerwiegender Gesundheitsschäden bei langanhaltendem Bluthochdruck viel zu groß.

Welche homöopathischen Mittel stehen zur Auswahl?

Bei gering erhöhten Blutdruckwerten kann man nach eigenem Ermessen sicher auch einen vorgeschalteten homöopathischen Behandlungsversuch starten. Möglicherweise ist in Verbund mit der Reduktion von Risikofaktoren ein Erfolg zu verzeichnen, so dass zunächst keine medikamentöse Blutdrucksenkung nötig ist.

Hilft Yoga gegen Bluthochdruck?

Wahrscheinlich hilft Yoga bei Bluthochdruck (Hypertonie), es schadet auf keinen Fall. Noch fehlen große Studien, viele kleinere weisen aber auf einen Nutzen hin.

Zusatznutzen bei Medikamenten

Auch wenn Sie bereits Arzneimittel gegen eine Hypertonie benötigen, kann Yoga helfen. 2013 wurde eine kleine Studie aus Schweden veröffentlicht, die den Einfluss auf den Blutdruck bei 83 Menschen untersuchte, von denen fast alle (92%) Tabletten nahmen.

Ein Drittel der Gruppe besuchte auch hier eine Yogaklasse, das zweite Drittel führte hingegen täglich eigenständig Yogaübungen zu Hause durch. Die dritte Gruppe erhielt keine Extratherapie. Blutdruck (Einzelmessungen) und Fragen zur Lebensqualität wurden am Ende miteinander verglichen.

Ergebnisse

Der diastolische (zweite) Wert besserte sich um ca. 4,4 mmHg bei denen, die täglich alleine Yoga zu Hause ausübten. Bei den Teilnehmern der Klasse hingegen zeigte sich in dieser Studie kein Effekt, schlechter wurde der Blutdruck aber nicht.

Kann Blutdruckhochdruck durch Aderlass behandelt werden?

Das Abzapfen von Blut wird auch Aderlass genannt und ist ein seit der Antike bekanntes medizinisches Heilverfahren. Später fand man heraus, dass das Blut-Abzapfen nur bei den wenigsten Erkrankungen wirklich etwas bringt. Aus diesem Grunde war es aus der modernen Medizin fast vollständig verschwunden.

Bewiesen ist wenig

Zurzeit erlebt das medizinische Abzapfen von Blut eine gewisse Renaissance, vor allem in der Behandlung des zu hohen Blutdrucks. Befürworter sind überzeugt, dass es hier dauerhafte Wirkung erzielen kann. Allerdings kann der Aderlass auch negative gesundheitliche Konsequenzen haben.

Es gibt eine neuere Studie aus dem Immanuel-Krankenhaus für Naturheilkunde in Berlin. Hier gab es zwei Gruppen: Die eine Gruppe bekam am Anfang und am Ende der Studie einen Aderlass, die andere nicht. In der ersten Gruppe sank der Blutdruck um rund 16 mmHg und damit deutlicher als in der Vergleichsgruppe. Die Studie ließ aber leider fast alle wissenschaftlichen Standards, die man für eine verlässliche Aussage benötigt, vermissen.

Gefährliche Nebenwirkungen

Großer Nachteil: es bleiben zahlreiche Nebenwirkungen und Gefahren zu bedenken. Zum Beispiel die Tatsache, dass manchmal der Blutdruck durch das Abzapfen von Blut viel zu stark absinkt, was zu Schwindel, Schwäche und Ohnmacht führen kann.

Wann ein Aderlass definitiv nicht in Betracht kommt

Außerdem gibt es zahlreiche Gegenanzeigen (Kontraindikationen) zu bedenken, z.B.:

  • Schwangerschaft
  • körperliche Schwäche (Kinder, ältere Menschen)
  • Flüssigkeitsmangel
  • Herzschwäche
  • Herzrhythmusstörungen
  • Durchfall
  • Infektionen

Fazit: Nicht zu empfehlen

Daher raten wir Ihnen, von der Therapie des Blutabzapfens bei Bluthochdruck lieber abzusehen – eine Umstellung der Lebensweise (vor allem gesündere Ernährung und Bewegung) und die vom Arzt verschriebenen Medikamente zeigen hier verlässlichere und kalkulierbarere Ergebnisse.

Ernährung

Was ist die beste Ernährung gegen Bluthochdruck?

Auch zu hoher Blutdruck hat etwas mit der Ernährung zu tun. Sogar eine ganze Menge. Vor allem auf zu viele tierische Fette sollte man verzichten.

Die Deutsche Hochdruckliga – das ist ein Verein, der sich der Bekämpfung des Bluthochdrucks verschrieben hat – fasste unlängst die Ernährungstipps zur Vorbeugung von zu hohem Blutdruck zusammen:

  • Ersetzen Sie tierische Fette wann immer es geht durch pflanzliche Fette. Also Pflanzenöle statt Butter und fettem Fleisch.
  • Essen Sie regelmäßig und reichlich Obst und Gemüse. Empfohlen wird eine Gesamtmenge von 1 Kilogramm pro Tag.
  • Auch Pellkartoffeln oder frische Fruchtsäfte können dazu beitragen, dass man auf ein Kilo kommt.
  • Essen Sie zweimal pro Woche Fisch. Nicht den aus der Dose, sondern am besten Seefisch.
  • Ernähren Sie sich mit reichlich Vollkornprodukten (statt Weißmehl).
  • Wenn Sie Fleisch essen, bevorzugen Sie fettarme Sorten.
  • Trinken Sie viel. Am besten Mineralwasser oder Gemüsesäfte. Alkohol so wenig wie möglich. Zum Thema Wasser hier noch eine skurrile Anekdote, die Sie aber bitte nicht vom Wassertrinken abhalten soll.
  • Nehmen Sie ausreichend sekundäre Pflanzenstoffe zu sich. Resveratrol aus roten Trauben, Quercetin aus Apfel und Zwiebel und Extrakte aus der Aroniabeere helfen, das Herz zu schützen. Studien haben gezeigt, dass eine Wirkung erst bei einer relativ hohen Dosierung zu erwarten ist. Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung empfehlen wir eine ergänzende Einnahme einiger Naturstoffe. (Mehr dazu hier.)

Was soll auf den Speiseplan, was lieber nicht?

Wie viel Kochsalz darf ich mit Bluthochdruck noch zu mir nehmen?

Die Deutsche Liga zur Bekämpfung von Gefäßkrankheiten e.V. empfiehlt maximal eine Kochsalzmenge von sechs Gramm pro Tag. Der tägliche Bedarf des Menschen liegt weit darunter. Es reichen zwei bis drei Gramm pro Tag aus. Der durchschnittliche Konsum beträgt jedoch zehn bis zwölf Gramm täglich.

Dabei ist zu bedenken, dass wir viel verstecktes Kochsalz zu uns zu nehmen. In Wurstwaren, Gepökeltem oder eingelegtem Fisch ist Salz enthalten, auch Fertiggerichte enthalten viel Kochsalz. Darüber hinaus sollte auch bei Getränken auf den Kochsalzgehalt geachtet werden.

Der Salzverzicht muss keinesfalls auf Kosten des Geschmacks gehen – wenn man statt zum Salzstreuer zur Gewürzmühle greift! Oder noch besser: Öfters auch frische Kräuter verwendet. Probieren Sie einfach mal aus, welche Gewürze Ihre Lieblingsgerichte pikant und köstlich machen! Ein kleines Kochbuch über die vielfältigen Möglichkeiten von Kräutern in der Küche kann Sie hier auch zu ganz neuen Genüssen inspirieren.

Wer es lieber einfach und trotzdem effektiv und lecker mag, kann statt normalem Kochsalz grundsätzlich immer Kräuter- oder Gewürzsalz verwenden.

Ist Salz weniger blutdrucksteigernd, wenn ich mich bewege?

Ja, die Auswirkungen von Kochsalz auf den Blutdruck sind offenbar von der körperlichen Aktivität abhängig. Je mehr Bewegung, desto geringer sind die Auswirkungen einer salzreichen Ernährung.

Dies ergaben Untersuchungen der American Heart Association. Besonders Menschen, die sich wenig bewegen, reagieren auf eine salzhaltige Ernährung häufig mit einem Blutdruckanstieg. Deshalb ergänzen sich eine salzärmere Ernährung und sportliche Aktivität optimal, wenn es um die Senkung des Blutdrucks geht.

Erhöht Alkohol den Blutdruck?

Kurze Antwort, zu viel davon ja. Deswegen müssen Sie aber nicht vollständig abstinent leben. Aber die Alkoholmenge sollte bei Frauen nicht über 20 Gramm am Tag liegen und bei Männern nicht über 30 Gramm. Das entspricht etwa einem kleinen Glas Bier oder Wein. Trinken Sie am besten nur gelegentlich, nicht regelmäßig.

Wie viel Kaffee, Tee oder Cola darf man trinken, wenn man Bluthochdruck hat?

Kaffee, Tee Und Cola wirken individuell unterschiedlich, dies hängt auch von der Gewöhnung ab. Die Getränke haben jedoch häufig eine leicht blutdrucksteigernde Wirkung, so dass man den Konsum zumindest einschränken sollte.

Auf den Kaffee am Morgen oder Nachmittag müssen die meisten Menschen mit erhöhtem Blutdruckwerten aber nicht verzichten. Überprüfen Sie am besten einfach selbst, welche Auswirkungen der Kaffee oder Tee auf Ihren Blutdruck hat: indem Sie vor dem Genuss und eine oder zwei Stunden danach Ihren Blutdruck messen.

Wie wirken Omega-3-Fettsäuren gegen Bluthochdruck?

Die Datenlage ist mittlerweile ziemlich eindeutig. In einer wissenschaftlichen Arbeit von 2014 wurden mehr als 70 Studien zum Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf den Bluthochdruck ausgewertet (Miller et al. 2014). Bei der Analyse kam heraus, dass beide Blutdruckwerte – der obere sowie der untere – bei regelmäßiger Omega-3-Zufuhr signifikant sanken. Diese Wirkung wurde aber nur bei einer Dosis von mindestens 2 g EPA/DHA täglich erreicht.

Aber wie kommt es dazu?

Blutgefäße werden elastischer

Omega-3-Fettsäuren sorgen dafür, dass die Gefäße elastischer werden und sich weiter stellen (Engler & Engler 2000). Ein Forscherteam der University of Pennsylvania testete das direkt (Hoshi et al. 2013). Dabei zeigte sich, dass vor allem die Omega-3-Fettsäure DHA die Fähigkeit hat, sich an Rezeptoren in den Muskelzellen der Gefäßwand zu heften und dadurch bestimmte Kaliumkanäle zu öffnen. Letztlich kommt es über einen komplexen Mechanismus dazu, dass die Muskelzellen sich entspannen. Die Folge: Die Gefäße erweitern sich, der Blutdruck sinkt.

Die sogenannte CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Young Adults Study) zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit für hohen Blutdruck geringer ist, wenn recht große Mengen der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aufgenommen werden (Xun et al. 2011).

Fazit: Reichlich Fisch essen oder nachhelfen

Aus der Miller-Studie folgt: Rein aus Pflanzenölen lassen sich möglicherweise nicht genügend der wichtigen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA gewinnen, um Einfluss auf den Blutdruck zu nehmen. Mit Fisch gelingt das schon eher, aber dafür müssen Sie wirklich regelmäßig Fisch essen. Deswegen empfehlen einige Experten, ergänzend Fisch- oder Algenöle bzw. Omega-3-Kapseln in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich zu nehmen.

Darf ich mit hohem Blutdruck noch Lakritze essen?

Besser nicht. Bei Bluthochdruck sollte man auf Lakritze verzichten, rät der Bundesverband Deutscher Internisten. Der Grund: Lakritze erhöht über einen seiner Inhaltsstoffe selbst den Blutdruck.

Daneben kann Lakritze Herzrhythmusstörungen auslösen, weshalb auch Menschen mit Herzschwäche auf die schwarze Süßigkeit verzichten sollten. Bereits 100 Gramm täglich sind kritisch. Vorsicht ist auch bei Präparaten mit Inhaltsstoffen aus der Süßholzwurzel (z.B. gegen Husten, Halsschmerzen oder Magenprobleme) geboten.

Sport und Bluthochdruck

Ist es gefährlich, mit einem hohen Blutdruck Sport zu treiben?

Im Normalfall ist Sport gut für den Blutdruck. Mit einer Ausnahme: Ist der Blutdruck bereits in Ruhe sehr hoch (diastolisch über 115 mmHg und systolisch über 180 mmHg), kann eine weitere Erhöhung des Drucks durch Sport zu Problemen führen. Deshalb sollte zunächst der Blutdruck gesenkt werden.

Bei Druckwerten darunter darf Sport in der Regel getrieben werden, es sei denn, es bestehen schwere Begleiterkrankungen etwa des Herzens. Grundsätzlich sollten Sie mit dem behandelndem Arzt gegebenenfalls durch entsprechende Belastungstests klären, inwieweit körperliche Belastung erlaubt ist.

Eigene Belastungsgrenze beachten

Grundsätzlich ist auch Wettkampfsport mit Bluthochdruck möglich. Wann jedoch die Belastungsgrenze erreicht ist, ist grundsätzlich mit dem behandelnden Arzt zu klären. Denn diese Grenze ist nicht von den Druckwerten in Ruhe, sondern auch von den erreichten Werten bei Belastung abhängig. Die Herz-Kreislauf-Reaktion ist in Belastungstests zu ermitteln. Darüber hinaus können Folgekrankheiten und andere Erkrankungen die Belastbarkeit herabsetzen. Deshalb sollte man niemals in Eigenregie an seine Grenzen oder gar darüber gehen.

Bungee-Jumping, Bergsteigen & Co.: Was ist noch erlaubt mit Bluthochdruck?

Sind Sportarten wie Bungee-Jumping, Drachenfliegen oder Fallschirmspringen bei Bluthochdruck erlaubt?

Bei diesen Sportarten steht weniger die körperliche als die psychische Belastung im Vordergrund. Stressreaktionen können den Blutdruck in die Höhe treiben. Bei Kopfübersprüngen kommt es außerdem zu Druckanstiegen im Kopfbereich.

Also lieber auf dem Boden bleiben

Ja und nein. Ungeübten Menschen mit Bluthochdruck ist von derartigen riskanten Sportarten eher abzuraten. Geübte Sportler mit gut eingestelltem Blutdruck sind weniger gefährdet. Dennoch sollte man darüber in jedem Fall mit seinem Arzt sprechen.

Kann ich mit Bluthochdruck bergsteigen?

Ob nun Bergsteigen oder Mountain-Biking: Ist man in einer Sportart bereits geübt und der Blutdruck medikamentös gut eingestellt, kann auch der potenziell gefährliche Sport normalerweise weiter betrieben werden.

Darauf sollten Sie achten:

Voraussetzung ist eine ansonsten gute körperliche Verfassung. Sollten das nicht erfüllt sein, ist vor extremen körperlichen Belastungen eher abzuraten.

Lieber vorher einmal beim Arzt nachfragen

Beim Bergsteigen in großen Höhen ist mit einem Blutdruckanstieg zu rechnen. Bei geplanten Unternehmungen in großen Höhen sollte man deshalb zuvor den behandelnden Arzt befragen.

Bluthochdruck im Alltag

Wie eingeschränkt bin ich mit Bluthochdruck im Alltag?

Das Wichtigste beim Bluthochdruck ist es, die Blutdruckwerte stabil zu halten. Das mag jetzt auf den ersten Blick für manche Betroffene einschränkend klingen, aber in den meisten Fällen lässt sich vieles ganz einfach in den Alltag integrieren. Im Grunde geht es darum, Stress und hohe Belastungen zu vermeiden. Das heißt jetzt aber auf keinen Fall, dass Sie nichts mehr machen dürfen, ganz im Gegenteil. Im folgenden Schnellkurs haben wir für Sie kurz zusammengefasst, auf welche Kleinigkeiten Sie im Alltag achten sollten und was weiterhin alles erlaubt ist:

Bluthochdruck im Berufsleben

Welche Dinge im Berufsleben wirken sich negativ auf einen Bluthochdruck aus?
  • Stress
  • hohe Arbeitsbelastung
  • Arbeiten unter Zeitdruck und Schichtarbeit
  • anhaltende Konflikte und Überforderung
Wie gefährlich ist körperliche Arbeit?

Grundsätzlich ist gegen körperliche Arbeit bei Bluthochdruck nichts einzuwenden. Vorsicht ist allerdings geboten bei Tätigkeiten, die mit Pressen verbunden sind, denn dies führt zu Druckerhöhungen im Gefäßsystem. Außerdem werden Arbeiten in großer Hitze von Menschen mit Bluthochdruck oft nicht sehr gut vertragen.

Wobei kommt es zu schädlichem „Pressen“?

Das kann z.B. das Heben schwerer Lasten wie Möbelschleppen, Getränkekisten heben, Autoanschieben u.a. sein. Grundsätzlich sollten Sie bei allen Tätigkeiten, die kurzzeitig einen hohen Kraftaufwand erfordern (und damit kurzfristig zu einer Erhöhung des Blutdruckes führen), eher zurückhaltend sein.

Kann die Familie einen Angehörigen mit Bluthochdruck unterstützen?

Ja, denn Menschen mit Bluthochdruck müssen ihren Lebensstil oft umstellen, um ihren Blutdruck zu senken. Dazu gehört zum Beispiel eine veränderte Ernährung oder körperliche Bewegung und Sport. Wenn hier alle Familienmitglieder an einem Strang ziehen und sich an einer gesunden ausgewogenen Ernährung, Bewegung und sportlichen Aktivitäten beteiligen, ist das die beste Unterstützung. Denn allein ist es sehr schwer, von jahrelangen Gewohnheiten abzulassen. Gemeinsam sind Ziele wesentlich einfacher zu verfolgen und die Familienmitglieder können sich gegenseitig motivieren.

Was ist ein Blutdruckpass?

Im Blutdruckpass stehen alle eingenommenen Medikamente und deren Dosierung. Er sollte stets, z.B. im Geldbeutel, mitgeführt werden. Der Grund: In einer Notfallsituation kann es für die behandelnden Ärzte wichtig sein, alle Medikamente und deren Dosierung zu kennen.

Temperaturunterschiede im Alltag mit Bluthochdruck

Verstärkt Hitze die Wirksamkeit blutdrucksenkender Medikamente?

Ja, das ist vor allem bei sehr hohen Temperaturen möglich. Der blutdrucksenkende Effekt von Medikamenten kann dadurch verstärkt sein, weil Hitze für eine Erweiterung der Gefäße sorgt, so dass der Blutdruck ohnehin abfällt.

Was passiert, wenn der Blutdruck zu stark abfällt?

Mögliche Folgen sind Beschwerden wie Schwindel und Schwäche, insbesondere wenn der systolische Blutdruck unter den Wert von 110 mmHg sinkt oder es zu einer sehr starken Blutdrucksenkung kommt.

Darf ich mit hohem Blutdruck in die Sauna?

Grundsätzlich ja, Wärme erweitert die Blutgefäße, so dass der Blutdruck abfällt. Vorsicht ist aber auch hier wieder bei Saunagängen mit Blutdruckmedikamenten geboten, wegen der verstärkten Wirkung. Steigern Sie daher Dauer und Temperatur Ihrer Saunabesuche lieber langsam.

Sollte man bei einem längeren Aufenthalt in sehr warmen Ländern die Dosis der Blutdruckmedikamente reduzieren?

Ja, wenn Sie Blutdrucksenker einnehmen und sich längere Zeit in sehr warmen Gebieten wie etwa den Tropen aufhalten, ist möglicherweise eine verringerte Dosis der Blutdruckmedikamente ratsam.

Wie wirkt Kälte auf den Blutdruck?

Kalte Temperaturen treiben den Blutdruck in die Höhe, denn die Gefäße im Körper verengen sich. Die Folge: Im Winter lässt sich häufiger ein Bluthochdruck feststellen.

Dies kann für Menschen mit bereits hohem Blutdruck zu einer weiteren Druckerhöhung und damit größerem Krankheitsrisiko führen. Beeinflusst ist auch die Wirksamkeit blutdrucksenkender Medikamente. Im Winter wird nicht selten eine verminderte Wirksamkeit festgestellt.

Gefahren durch zu hohen Blutdruck

Wieso ist Bluthochdruck so gefährlich?

Bluthochdruck weltweit größtes Gesundheitsrisiko

Zunächst ein paar Zahlen, die eher beunruhigen: Hoher Blutdruck ist von allen Gesundheitsrisiken, die es gibt, dasjenige, das weltweit die meisten Lebensjahre kostet. Das ist das Ergebnis einer systematischen Analyse von Risikofaktoren, die im Rahmen der Global Burden of Disease Study 2016 (siehe Quellen) durchgeführt wurde.

Die GBD-Studie liefert als größte epidemiologische Untersuchung kontinuierlich Auswertungen zum Gesundheitszustand der Weltbevölkerung. Die Häufigkeit von Krankheiten und ihre Auswirkungen auf die Lebensqualität werden dazu regelmäßig nach dem DALY-Konzept berechnet. Für die Maßeinheit DALY (disease-adjusted life years) werden die durch vorzeitigen Tod verlorenen Lebensjahre und die mit Krankheit oder Behinderung gelebten Lebensjahren addiert.

Gute und schlechte Nachrichten

Den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge gingen im Jahr 2016 weltweit bei Männern 124,1 Millionen DALY und bei Frauen 89,9 Millionen DALY auf das Konto des Bluthochdrucks. Bei Frauen ist die Erkrankung damit das weltweit wichtigste Gesundheitsrisiko (gefolgt von Übergewicht und Diabetes), bei Männern liegt der Bluthochdruck auf Platz 2 hinter dem Rauchen.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Auch wenn Sie Bluthochdruck haben, liegt das Risiko, daran zu sterben, in Ihrer Hand. Denn in den allermeisten Fällen kommt es zu ernsthaften Folgen aufgrund eines schlecht eingestellten Hochdrucks – also wegen unzureichender Blutdrucksenkung.

Bluthochdruck: Vorsicht bei den Augen

Bluthochdruck: Warum zum Augenarzt?

Bei jahrelang bestehendem erhöhtem Blutdruck kann es zu Veränderungen an den Augen kommen, die unbedingt rechtzeitig erkannt werden sollten, um nicht größere Schäden anzurichten. Nehmen Sie regelmäßige Kontrolltermine beim Augenarzt deshalb unbedingt war, so können Schädigungen der Netzhaut möglichst früh erkannt werden.

Neu aufgetretene Sehschwäche: Liegt es am Alter oder am hohen Blutdruck?

Welche Ursache hinter der Sehschwäche steckt, muss der Augenarzt testen und beurteilen. Sollte noch kein Bluthochdruck bekannt sein und wird die Sehkraft plötzlich schlechter, sollte vor den augenärztlichen Prozeduren in jedem Fall einmal der Blutdruck gemessen werden.

Stimmt es, dass man durch einen Bluthochdruck blind werden kann?

Ja, auch wenn das natürlich ein Extrem darstellt. Aber infolge eines Bluthochdrucks kann es in jedem Fall zu ernsten Augenerkrankungen kommen. Hohe Blutdruckwerte schädigen die kleinen Gefäße der Netzhaut des Auges. Man spricht von hypertensiver Retinopathie.

Kann der Augenarzt eine Netzhauterkrankung aufgrund eines Bluthochdrucks denn überhaupt erkennen?

Ja, der Augenarzt erkennt durch die Spiegelung des Augenhintergrunds verengte Gefäße und typische Anzeichen einer Netzhauterkrankung, die durch einen Bluthochdruck entstehen können.

Was ist eine hypertensive Retinopathie?

Die hypertensive Retinopathie ist eine Erkrankung der Netzhaut des Auges aufgrund eines Bluthochdrucks.

Ein chronisch hoher Blutdruck schädigt die kleinen und kleinsten Gefäße der Netzhaut. Es kommt auf Dauer zu Gefäßverschlüssen und Blutungen, die Nervenzellen der Netzhaut werden nicht mehr ausreichend versorgt. Die Folge ist ein zunehmender Sehverlust.

Welche Organe werden bei Bluthochdruck häufig geschädigt?

Ein Bluthochdruck schädigt vor allem Organe mit vielen Gefäßen und guter Durchblutung. Zu nennen sind hier in erster Linie Gehirn, Nieren und Augen.

Aber auch das Herz wird auf Dauer in Mitleidenschaft gezogen. Denn es muss ja gegen den erhöhten Blutdruck mit vermehrtem "Pumpaufwand" angehen.

Stimmt es, dass ein hoher Blutdruck das Risiko für einen Schlaganfall erhöht?

Klares Ja. Bluthochdruck gehört neben der Arteriosklerose zu den wesentlichen Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Da ein hoher Blutdruck auch eine Arteriosklerose begünstigt, besteht hier sogar eine doppelte Gefahr.

Bluthochdruck bei anderen Erkrankungen

Bluthochdruck: Krebsgefahr für die Nieren?

Ein zu hoher Blutdruck erhöht auch das Risiko für Nierenzellkrebs. Warum das so ist, haben jetzt Forscher der Universität Würzburg näher untersucht. Die Antwort der Wissenschaftler:

Angiotensin II

Angiotensin II ist ein körpereigenes Hormon, das maßgeblich an der Steuerung des Blutdrucks beteiligt ist. Ein zu hoher Angiotensin-II-Gehalt im Blut scheint Schädigungen am Erbgut von Nierenzellen zu fördern. Solche DNA-Schäden gibt es zwar auch ohne Angiotensin II immer mal wieder, aber dann werden sie schnell wieder repariert.

Ist aber zuviel Angiotensin II vor Ort, scheinen diese Reparaturvorgänge nicht mehr reibungslos zu funktionieren. Und somit steigt die Gefahr, dass krebsartige Mutationen entstehen. Interessant sind diese Ergebnisse auch deshalb, weil es blutdrucksenkende Medikamente gibt, die ihre Wirkung über eine Angiotensin-II-Hemmung entfalten. Diese Mittel könnten potenziell also auch vorbeugend gegen Nierenzellkrebs wirken.

Was bedeuten zusätzliche Risikofaktoren für Herz und Kreislauf?

Jeder Risikofaktor, der neben dem Bluthochdruck besteht, erhöht das Risiko einer späteren ernsthaften Erkrankung noch weiter. Das heißt, es lohnt sich auch mit Bluthochdruck (vielmehr: dann ganz besonders), mit dem Rauchen aufzuhören, sich mehr zu bewegen oder Übergewicht abzubauen.

Das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird natürlich aber auch durch die Höhe des Blutdrucks selbst bestimmt. Das bedeutet, bei nur geringem Bluthochdruck und weiteren Risikofaktoren ist das Risiko geringer als bei einem mittelstarken oder sehr starken Bluthochdruck mit derselben Anzahl von Risikofaktoren.

Warum ist Bluthochdruck bei Diabetes besonders gefährlich?

Sowohl die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) als auch der Bluthochdruck schaden dem Gefäßsystem und beeinflussen sich gegenseitig. Diabetes erhöht unter anderem das Risiko einer allgemeinen Verkalkung von Gefäßen.

Gleich doppelt gefährlich für unsere Organe

Spätfolgen des Diabetes manifestieren sich an Augen, Nieren und Herz, wo Durchblutungsstörungen auftreten und zum Funktionsverlust der Organe führen können. Dieser Vorgang wird durch erhöhte Blutdruckwerte beschleunigt.

Menschen mit Bluthochdruck haben ein dreifach höheres Risiko für einen Herzinfarkt verglichen mit Gesunden. Mit zusätzlichem Diabetes steigt das Risiko auf das Sechsfache.

Warum ist es besonders gefährlich, wenn Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte zusammenkommen?

Das Problem ist, dass sowohl der hohe Blutdruck als auch Cholesterin & Co. – lange Zeit unbemerkt – die Blutgefäße schädigen können. Mögliche Folgen sind Arteriosklerose oder eine koronare Herzkrankheit, im schlimmsten Fall Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Bewahrt die Behandlung des hohen Blutdrucks vor einer Demenz?

Ja. Die vaskuläre Demenz (eine Demenz, die auf Durchblutungsstörungen zurückgeht), tritt unter effektiver Bluthochdruckbehandlung seltener auf. Dies konnten mehrere Studien nachweisen. Vor allem für die Gruppe der sogenannten Angiotensin-Rezeptor-Blocker wurde ein solcher Schutzeffekt jetzt mehrfach gezeigt. Diese auch als Sartane bezeichneten Blutdrucksenker werden vor allem dann verschrieben, wenn Blutdruckmittel aus der Familie der ACE-Hemmer nicht mehr ausreichend wirken oder Nebenwirkungen verursachen.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Impotenz?

Ja. Bei einem Bluthochdruck (Hypertonie) kann es zu sexuellen Störungen im Sinne einer erektilen Dysfunktion oder Impotenz kommen. Ursache kann eine Arteriosklerose der kleinen Gefäße der Genitalien sein – also eine Schädigung von arteriellen Gefäßen durch den Bluthochdruck.

Auch Blutdruckmedikamente können die Ursache sein

Ja, auch Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. Thiazide und Betablocker), die gegen die Hypertonie eingenommen werden, sowie eine durch die Behandlung eingetretene Blutdrucksenkung können ursächlich beteiligt sein.

Keine falsche Scham

Haben Sie keine Hemmungen solche Probleme bei Ihrem Arzt anzusprechen. Die erektile Dysfunktion ist in der Regel gut behandelbar, auch bei einem Bluthochdruck. Oft reicht eine einfache Umstellung der Medikamente aus. Also trauen Sie sich, anstatt unter der vermeidbaren Nebenwirkung zu leiden.

Können auch Frauen unter sexuellen Problemen aufgrund ihres Bluthochdrucks leiden?

Ja, auch Frauen mit Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden häufiger unter sexuellen Störungen. Lustlosigkeit, Schwierigkeiten bei der Erregung und beim Orgasmus u.a. können sehr beeinträchtigend sein. Ursächlich können wie auch beim Mann Störungen der Durchblutung sein oder Medikamentennebenwirkungen.

Effekt der Blutdrucksenkung

Was bringen niedrige Blutdruckwerte in Zahlen?

Auf diese Frage gab Ende 2015 die bisher umfangreichste Meta-Analyse zum Thema Blutdrucksenkung Antwort (Ettehad D et al.). Daten von über 600.000 Patienten aus 123 groß angelegten kontrollierten Studien – so viel Informationsgehalt hatte noch keine Meta-Analyse zuvor. Die federführenden Wissenschaftler der Studie vom britischen George Institute for Global Health und der University of Oxford ermittelten in ihrer Untersuchung den Effekt der Behandlung.

Für jede Abnahme des systolischen Blutdrucks um 10 mmHg errechneten sie eine relative Risikosenkung:

  • für Herzinfarkt und Schlaganfall um etwa 20%
  • für die koronare Herzkrankheit (KHK) um 17%
  • für das Schlaganfall-Risiko allein um 27%
  • für eine resultierende Herzschwäche um 28%
  • und für die Gesamtsterblichkeit um 13%.

Ein Fazit aus der Untersuchung: Jede Blutdrucksenkung lohnt sich – auch eine stärkere als derzeit in den Leitlinien empfohlen, also mit systolischen Blutdruck-Zielwerten unter 130 mmHg statt 140 mmHg.

Quellen:

  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfallgesellschaft
  • Lipsitz et al.: Reexamining the Effect of Antihypertensive Medications On Falls in Old Age. Hypertension 2015; 66: 183-189.
  • The SPRINT Research Group. A Randomized Trial of Intensive versus Standard Blood-Pressure Control. N Engl J Med 2015;373(22):2103-16.
  • Mancia G et al. 2013 ESH/ESC Guidelines for the management of arterial hypertension: the Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Hypertension (ESH) and of the European Society of Cardiology (ESC). J Hypertens 31:1281-357.
  • Cushman WC et al. Effects of intensive blood-pressure control in type 2 diabetes mellitus. N Engl J Med 2010;362:1575-85.
  • SPRINT Trial Finds Lowering BP Target May Lower Rate of CV Events, All-Cause Mortality. Veröffentlichung des American College of Cardiology vom 09.11.2015. (www.acc.org; Zugriff am 09.09.2016)
  • Positionierung zur SPRINT-Studie: Hochdruckliga empfiehlt Senkung der Zielwerte für Risikopatienten. Stellungnahme der Deutschen Hochdruckliga vom 11.05.2016. (www.hochdruckliga.de; Zugriff am 09.09.2016)
  • GBD 2015 Risk Factors Collaborators. Global, regional and national comparative risk assessment of 79 behavioural, environmental and occupational, and metabolic risks or clusters of risks in 195 countries, 1990-2015: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2015. Lancet 2016;388:1659-724.
  • Ettehad D et al. Blood pressure lowering for prevention of cardiovascular disease and death: a systematic review and meta-analysis. The Lancet 23. Dezember 2015. Doi: 10.1016/S0140-6736(15)01225-8.

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Kommentare  
Blutdrucksenker
Ich bin sehr froh, dass es heutzutage Blutdrucksenker ohne allzuviele Nebenwirkungen gibt. Ich bin zwar erst Mitte 30, aber durch die jahrelange Einnahme von Kortison zur Behandlung meiner Colitis ulcerosa habe ich zwangsläufig einen sehr schweren Bluthochdruck mit sehr hohem Ruhepuls entwickelt. Dieser erfordert die täglich Einnahme von 3 verschiedenen Blutdrucksenkern, nämlich Bisoprolol, Amlodipin und Valsartan. Ohne diese Medikamente hätte ich einen Blutdruck von 200/120 bei einem Ruhepuls von 110. Doch dank der tollen Blutdrucksenker habe ich sehr schöne Werte von 110/70 bei einem Ruhepuls von 60! Es dauerte zu Beginn auch etwas, die richtigen Blutdrucksenker und die richtige Dosierung zu finden, aber nach der Einstellungsphase von 3 Monaten hat sich mein Körper an die Medikamente gewöhnt und ich verspüre keinerlei Nebenwirkungen. Und mir ist klar, dass ich all diese Medikamente ein Leben lang einnehmen werde müssen, da andere Dinge wie Umstellung der Lebensweisen keinen Nutzen bringen würden. Denn ich habe Normalgewicht, bin Nichtraucherin und Vegetarierin, mache Sport und trinke keinen Alkohol. Und ohne diese tollen Blutdrucksenker würde ich mit größter Wahrscheinlichkeit in den nächsten 5 Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden. Somit bin ich sehr froh, dass es diese Medikamente gibt.
Bluthochdruck
Guten Tag.
Ohne Blutdruckmedikamente hätte ich schon am 3. Tag einen Blutdruck von 250! Ich nehme 3 Zanidip tagsüber. Über die Nacht 1 Nifedipin. Jeden 3. Tag 1 Furosemid.
Ich bin 78 Jahre alt und habe einen oberen Blutdruck von 130 bis 180 mm/Hg.
Was kann ich anstatt Furosemid zur Entwässerung nehmen?
Danke, Gruß
reinert
Furosemid Alternative
Hallo lieber Leser oder liebe Leserin,
es gibt natürlich auch noch viele weitere Entwässerungsmittel, aber Furosemid ist auch in Ordnung.
Einen Wechsel sollten Sie mit dem behandelnden Arzt besprechen.
Viele Grüße
Ihr Navigator-Team
Mit höherem Blutdruck leben, hieß für mich, mich regelmäßig zu informieren und auch mal zur Selbsthilfe greifen, auch wenn die Ärzte das nicht immer gerne sehen. Doch es soll mir gut gehen dabei. Ansonsten hätte ich mir von den Ärzten oft mehr Informationen zu den Medikamenten, weniger erhobenen Zeigefinger sondern eher Unterstützung und Zuspruch gewünscht, denn Bluthochdruck hat auch viel mit Angst zu tun.
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Kommentare: Archiv

hoher Blutdruck
Mittwoch, den 15. Mai 2019 um 06:13 Uhr, Ingrid Annor
Ich merke nicht, dass mein Blutdruck zu hoch ist, habe aber oft Kopfschmerzen, Nasenbluten und Schwindel.
Bluthochdruck: Medikamenten-Unverträglichkeit
Freitag, den 08. März 2019 um 09:00 Uhr, Loipolder
Habe 2006 einen Herzinfarkt gehabt. Seit letztem Jahr leide ich unter Bluthochdruck. Habe bis jetzt 3 Medikamente ausprobiert und nicht vertragen. Hausarzt und Kardiologe sind der Meinung, dass ich mir das nur einbilde und sind genervt. Habe keine Lust mehr zum Arzt zu gehen. Kardiologe ist der Meinung, dass mein Blutdruck normal sei - bei 160! Ich habe ständig das Brummen im Kopf und Kopfschmerzen bis hin zu Schwindelanfällen, werde aber vom Kardiologen und Hausarzt nur belächelt.
 
Bluthochdruck
Mittwoch, den 11. April 2018 um 16:06 Uhr, Sonja
Der Beitrag, in dem Zonulin erwähnt wird, ist ja sehr interessant. Ich werde es mal verfolgen. 
Nun zu mir: 
Seit einem Monat habe ich plötzlich starke Kopfschmerzen im Stirnbereich. Morgens ist es am schlimmsten. Jeden Morgen denke ich darüber nach, ins Krankenhaus zu gehen. Ich war in Panik. Ich leide zwar an Migräne, habe HWS-Probleme und auch manchmal Spannungskopfschmerzen. Doch das hier war/ist anders. In völlig entspanntem Zustand maß ich meinen Blutdruck: 180 (systolisch). Ich maß ihn einige Tage lang. 
Heute Morgen, bei extremen Kopfschmerzen, war er im Liegen bei 120/80. Das ist für die Liegeposition zwar "hoch", aber eben nicht zu hoch. Im Sitzen lag der systolische Wert bei 138, nach längerem Stehen sogar bei 110. Trotz dieser verwirrenden Blutdrucksituation, habe ich heute den ersten Betablocker meines Lebens eingenommen. Und die Schmerzen sind geringer. Deutlich, wenn ich mich kopfüber bücke. 
Und noch was zur Kälte: Die Kopfschmerzen wurden unerträglich stark, als ich - auf dem Weg zum Arzt - mit dem Fahrrad durch die kalte Morgenluft (7-10 Grad) radelte. Das Gefühl auf der Stirn war extrem übel. Tja, und nun lese ich die Infos zu Bluthochdruck/Kälte und es "fällt mir wie Schuppen von den Augen". Ich bin sehr gespannt, ob es mir morgen früh besser geht. 
Ich versuche auch, informatives beizusteuern: Auch HWS-Probleme (Arthrose, Bandscheibenvorfälle, Fehlstellungen) können zu Hochdruck führen. Ich habe noch einen Termin für eine Ultraschall-Untersuchung der HWS-Arterien. 
Eine wunderbare Webseite. Oftmals, wenn ich recherchiere, lande ich hier. Wirklich gut gemacht. Ärzte haben nicht die Zeit, Patienten all diese Details zu erklären...
 
Anfrage von Herrn Robert Schmidt
Dienstag, den 19. Dezember 2017 um 02:41 Uhr, Damerau Marlis
Ihren Artikel könnte ich geschrieben haben. Wäre beinahe gestorben an der Dosis Blutdruckmittel, die ich nehmen sollte. Wurde 3x mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren. Zum Glück habe ich einen wunderbaren Arzt, Allgemeinmediziner, der laufend Weiterbildung macht. Vom Spezialisten wurde ich nicht ernst genommen. 
Mein Hausarzt dagegen, ließ unter vielen anderen Laborabklärungen auch das Zonulin im Blut testen. Es war sehr erhöht, was auf eine durchlässige Darmschleimhaut (Dünndarm) schliessen ließ. Daraufhin musste ich eine Diät einhalten; ca. 1 Jahr lang. 
Das heißt: Kein Zucker, kein Weizen und keine Milchprodukte. Bereits kurz nach Beginn, hat sich mein Blutdruck normalisiert, ich hatte nie mehr Blutdruckattacken von 220/120 und brauche keine Medikamente mehr. 
Die Diät ist nicht schlimm. Man kann so viel essen: Reis, Kartoffeln, Mais, Gemüse, Früchte, Schaf- und Ziegenmilchprodukte. Bedingt durch die Diät, fließt kein Gift ungefiltert durch die Darmwand. Wie die erneuten Laboruntersuchungen ergaben, hat sich der Darm erholt.
 
Blutdruck und Kälte
Dienstag, den 25. Juli 2017 um 08:46 Uhr, Herbert Schmidt
Bin 83, fühle mich gesund und mache täglich meine Runde auf dem Fahrrad (außer die letzten 2 Tage), hatte vor einem Jahr Infarkt + 3-Bypass + (Nov) Defibrillator. Soll Betablocker, Votum (Blutdruck-Senker), Entwässerer und ASS 100 schlucken. Betablocker (2,5mg) (und die anderen Pillen) vor 4 Wochen eingestellt, da ich immer schwächer wurde, da der Puls stur auf ca. 72 blieb, selbst wenn ich vor Anstrengung auf dem Rad am Berg absteigen musste - und Schwitzen, wahnsinnig, und immer schwächer. 
Seit dem Absetzen ist der Puls wieder normal, Füße wurden sogar warm (!), Kräfte kommen langsam wieder zurück, Blutdruck-Senker habe ich ebenfalls eingestellt, da Nebenwirkung dicke Fußknöchel waren. Entwässerung eingestellt, da Fußknöchel jetzt schlank sind und der Blutdruck meistens um die 135/75 liegt. Aber: manchmal (wie heute) schießt der Blutdruck auf 200/110 hoch. Kein Grund zu erkennen. Nitro wirkt sofort, aber nicht lange, und ist mir unheimlich. 
Ich finde keine Ursachen für diese „Ausreißer“, aber in den letzten 4 Wochen hatte ich ca. 3 Mal solche Ausreißer, dann am nächsten Tag war wieder alles ok. Ich haue den Blutdruck dann nach einiger Zeit mit Nitro runter und setze mich ruhig in eine Ecke. 
Mir macht das Sorge, denn mit keinem Arzt kann man darüber sachlich reden; es kommen immer nur vorgestanzte Aussagen. Bin Ingenieur und will das WARUM wissen, nicht nur mit dem Hammer auf die Symptome einschlagen. Morgen früh habe ich ein Belastungs-EKG, aber ich weiß nicht, ob ich zugeben werde, dass ich die Medikamente nicht mehr nehme, denn die Nebenwirkungen waren zu massiv. Siehe Puls etc. 
Ärzte scheinen einen Hörschaden zu haben, hören nie zu und werden rabiat, wenn z.B. man gelegentlich unverständliches Fachchinesisch erklärt haben will. Ich fühle mich alleine gelassen. Nebenbei: ich nehme seit Mitte März wieder g-Strophantin (gab es längere Zeit nicht mehr zu kaufen, Ernteausfall), Interessant ist morgen für mich dabei! 
Meine Herzkapazität: Juli16 = 30%, Nov 16 = 25%, Ende April 17 = 45%. Über g-Strophantin darf ich bei den Ärzten auch lieber nicht reden! 
Herbert Schmidt
 
Erhöhter Blutdruck durch Kälteeinbruch
Mittwoch, den 09. November 2016 um 15:15 Uhr, Ganriela Catania
Ich leide unter Bluthochdruck und nehme Betablocker. Solange es mild war, brauchte ich nur die normale Dosis. Jetzt ist es ziemlich kalt, und mein Blutdruck fällt kaum auch nicht mit den Tabletten. Ich fühle mich elend und verkrampft.
 
Sport machen
Mittwoch, den 12. August 2015 um 14:43 Uhr, Di Horn
Ich nehme derzeit Blutdrucksenker. Ein konkreter Auslöser konnte nicht gefunden werden. Abnehmen tue ich von alleine, da ich keinen Hunger mehr verspüre. Sport kann ich nicht treiben, da die Medikamente mich total ausbremsen. Ich bin nicht mehr belastbar und kann nicht mal mit dem Hund raus. Wie soll man da nur wieder hoch kommen?
Verstopfung bei Candesartan-comp. AbZ 16 mg/12,5 mg u. Candecor 16 mg
27. Juli 2015 um 07:54 Uhr, Marianne Heider
Ich leide seit 4 Monaten an einer schlimmen Verstopfung.
Habe die obigen Tabletten verschrieben bekommen. 1 x von der Fa. TAD-Pharma und einmal von der AbZ-Pharma. Wahrscheinlich hat die Technikerkrankenkasse mit einer der Firmen Billigverträge und ich muss als Patient darunter leiden.
Wie kann man mir helfen? Wahrscheinlich die Krankenkasse wechseln??
Kann mein Arzt mir wieder die guten Originale verschreiben, denn damit hatte ich keine Probleme.
Habe mir aus Verzweiflung bei einer Homöopathin Akupunktur setzen lassen, welche mir im vorigen Jahr wunderbar geholfen haben und ich 10 Monate frei von Verstopfung war. Aber jetzt, nachdem ich die nachgemachten preiswerten Medikamenten bekommen habe, nützten mir auch die Nadeln nicht. Viel Geld rausgeschmissen ohne Erfolg, weil die Krankenkasse auf Kosten der Gesundheit der Patienten spart.
Ich bin sehr frustriert.
 
Nebenwirkung von Blutdrucksenkern
Dienstag, den 17. März 2015 um 19:38 Uhr, fueting
Übergewicht abbauen und mehr bewegen wird aber durch die Nebenwirkung von bestimmten Blutdrucksenkern unmöglich gemacht.

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum Großhadern

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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