Warum galt früher ein Blutdruck von 100 plus Lebensalter noch als normal, heute dagegen weitaus niedrigere Werte?
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- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 12. Februar 2022 09:16
Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
Man weiß heute, dass die früher mit der Formel 100 plus Lebensalter festgelegten oberen Blutdruckwerte besonders für ältere Menschen viel zu hoch sind und Gefäße und Organsysteme wie das Herz schädigen.
Bei einem 70-Jährigen dürfte nach der alten Formel der systolische (obere) Blutdruck auf Werte bis 170 mmHg ansteigen und würde noch als normal gelten. Derartig hohe Werte können auf Dauer jedoch das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Krankheiten erhöhen.
Klare Grenzwerteinteilung
Heutzutage teilen Mediziner den Blutdruck wie folgt ein:
- < 120 / 80 mmHg: optimal
- 120 / 80 mmHg - 129 / 84 mm: normal
- 130 / 85 mmHg - 139 / 89 mmHg: hochnormal
- 140 / 90 mmHg - 159 / 99 mmHg: leichter Bluthochdruck
- 160 / 100 mmHg - 179 /109 mmHg: mittelschwerer Bluthochdruck
- > 180 / 110 mmHg: schwerer Bluthochdruck
Die scharf gezogenen Grenzen zum Beispiel zwischen 139 mmHg und 140 mmHg wurden willkürlich festgelegt. Sie sind aber notwendig, um erhöhte Blutdruckwerte in Schweregrade einzuteilen. Hiernach richtet sich dann, ab wann eine medikamentöse Therapie empfohlen und notwendig wird.
Wichtig: Eine gute Blutdruckeinstellung schützt Ihre Gefäße und Organe langfristig vor Schäden. Der Zielwert richtet sich dabei auch danach, ob noch weitere Erkrankungen wie ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) vorliegen.
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