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Welches Prinzip versteckt sich hinter der Brigitte-Diät? Was muss ich dabei für Grundregeln beachten? Kann mir diese Art des Abnehmens gesundheitlich schaden? Im folgenden Beitrag beantworten wir Ihnen viele Fragen zu dieser Diät-Form.

Prinzip der Diät

Wie funktioniert die Brigitte-Diät?

Die Brigitte-Diät ist eine Erfindung der gleichnamigen Frauenzeitschrift, kann aber keineswegs nur von Frauen, sondern auch von Männern gemacht werden. Sie gilt in Deutschland als Klassiker, und das schon seit den 1960er Jahren. Die Diät wird regelmäßig aktualisiert.

Die Basis des Konzeptes sind die Regeln:

  • Stundenformel
  • Fatburn-Kick
  • Kalorienbremse

Dabei setzt die Brigitte-Diät auf die Wirkung der Slow Carbs, also der langsamen Kohlenhydrate, die zu den Ballaststoffen gehören. Diese machen gut satt, verlangsamen die Verdauung und beugen so Heißhungerattacken vor. Sie sollen auch das Risiko senken, an Diabetes zu erkranken.

Wie gehen Sie bei der Brigitte-Diät vor?

Die maximal aufzunehmende Energiemenge wird nicht nach individuellem Bedarf ermittelt (und z.B. mit der geleisteten Bewegung in Beziehung gesetzt) und hängt auch nicht vom BMI ab. Frauen nehmen dabei generell 1200 Kilokalorien zu sich und Männer 1500 Kilokalorien, weil sie einen höheren Bedarf an Energie haben. Insgesamt darf die Nahrung nur 40 Gramm Fett enthalten. Das Ziel ist eine ausgewogene, kalorienreduzierte Mischkost. Viel Obst und Gemüse sind vorgesehen, ebenso genug Eiweiß aus Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten und Milchprodukten. Die maximale Menge an Kalorien sollte auf drei Mahlzeiten ohne Imbiss zwischendurch aufgeteilt werden.

Die Brigitte-Diät stellt Pläne für Tage oder Wochen bereit, es besteht aber auch die Möglichkeit, den Pan selbst zusammenzustellen. Wenn Sie sich beispielsweise ein Zwei-Portionen-Rezept aussuchen, haben Sie sofort eine zweite Portion für den Folgetag – um Zeit zu sparen und den Aufwand zu minimieren.

Nichts ist verboten

Man kann einzelne Elemente der Rezepte auch variieren und neu kombinieren, solange man die Kalorienmenge insgesamt nicht vergisst. Kein Nahrungsmittel ist pauschal verboten, sogar eine kleine Süßigkeit ist zwischendurch erlaubt – wenn am Ende die Wochenbilanz stimmt!

Die Diät kann man durchführen, bis man das angestrebte Gewicht erreicht hat. Darüber hinaus empfiehlt die Brigitte-Diät begleitend Ausdauersport und Muskelaufbau zu betreiben. Außerdem wird man motiviert, öfter mal zu Fuß zu gehen statt mit dem Auto zu fahren, Treppen zu steigen statt den Aufzug zu nehmen und zu wandern, auch nach Ende der Diät.

Nach welchen drei Grundregeln funktioniert die Brigitte-Diät?

Die Brigitte-Diät propagiert drei Grundregeln:

  • Stundenformel:
    • Man soll mindestens vier Stunden zwischen den Mahlzeiten pausieren und auch keinen Imbiss zu sich nehmen. Wenn man nämlich den Stoffwechsel nicht permanent anregt, verbraucht er am meisten Energie aus den Fettdepots. Die Slow Carbs (langsame Kohlenhydrate) helfen dabei, indem sie sättigen. Die nächtliche Esspause muss mindestens 10 Stunden betragen. Die Getränke sollten kalorienfrei sein (Wasser, Tee und Kaffee ohne Milch und Zucker). Vor allem Wasser wird in großer Menge empfohlen.

  • Kalorienbremse:
    • Das Verbrennen von Fettdepots hängt mit dem Stoffwechsel des Zuckers zusammen. Wenn wir Lebensmittel mit viel Kohlenhydraten zu uns nehmen, reagiert der Körper mit einer Ausschüttung von Insulin. Insulin bringt den Zucker aus den Kohlenhydraten in die Zellen des Körpers. Während dieser Zeit wird kein Fett abgebaut. Also bevorzugt die Brigitte-Diät Speisen, die lange sättigen und den Abbau des Fetts am wenigsten bremsen.
    • Slow Carbs sind in diesem Zusammenhang Kohlenhydrate, die den Blutzucker nicht allzu stark in die Höhe steigen lassen, was wiederum die Insulin-Ausschüttung positiv beeinflusst.
    • Auch die Energiedichte findet Beachtung. Diese sollte möglichst niedrig sein (also die Mahlzeit möglichst wenig Energie pro Gramm haben). Dazu gehören Gemüse, mageres Fleisch und bestimmte Obstsorten, die als Kalorienbremser bezeichnet werden. Nicht dazu gehören Süßes und Kuchen. 

  • Fatburn-Kick:
    • Der Fatburn-Kick sieht eiweißreiche Nahrung vor, vor allem am Abend. Dann verbrennt der Körper nachts viel Fett. Kohlenhydrate sind abends zu meiden.

Vorteile und Nachteile

Welche Vorteile und Nachteile hat die Brigitte-Diät?

Die Brigitte-Diät hat den Vorteil, dass sie eine Mangelernährung unwahrscheinlich macht. Während Konzepte wie z.B. Low Carb oder Low Fat mit großer Wahrscheinlichkeit zu wenig von bestimmten Nährstoffen zur Verfügung stellen, gilt die Brigitte-Diät als ausgewogene Mischkost.

Vorteil: Keine Verbote

Das Konzept, keine Lebensmittelgruppe pauschal zu verbieten, zahlt sich in diesem Zusammenhang aus. Auch kann man dabei ohne das lästige Kalorienzählen auskommen, denn die Rezepte sind ja bereits vorhanden, mit Energieangaben für jede Portion. Dabei werden alle drei Hauptmahlzeiten berücksichtigt. Die Tatsache, dass man manche Rezepte bequem für zwei Tage zubereiten kann, minimiert den Aufwand. Sogar Rezepte für einen kleinen Imbiss sind vorhanden (obwohl die Brigitte-Diät eigentlich von Zwischenmahlzeiten abrät). Trotz der geringen Gesamtkalorienzufuhr gelten die Portionen als sättigend und ausreichend groß.

Mit der Vielzahl der Rezepte können Sie eine ausgewogene und auch abwechslungsreiche Kost erreichen. Dabei ist die Diät im gewöhnlichen Alltag umsetzbar – die Zutaten gibt es zumeist in Supermärkten. Am besten kombinieren Sie sie mit ausreichend Bewegung.

Welche Nachteile hat die Brigitte-Diät?

Wenn man nach der Brigitte-Diät wieder auf die alten, schlechten Ernährungsgewohnheiten umstellt und keinen Sport mehr treibt, kann es auch hier zum Jo-Jo-Effekt kommen: Man nimmt wieder zu, manchmal mehr als vorher. Daher ist nach erreichtem Abnehmen die Gewöhnung an eine gesunde, ausgewogene Ernährung unerlässlich. Es ist von daher immer ungünstig, alle Hoffnungen auf einen relativ kurzen Zeitraum namens Diät zu setzen. Auch die Bewegung sollte dauerhaft ein selbstverständlicher Teil des Alltags werden.

Darüber hinaus ist die Brigitte-Diät sehr zeitintensiv beim Einkaufen, Planen und Zubereiten der Speisen. Vor allem wenn man berufstätig und beispielsweise auf eine fertige, wenig aufwendige Mittagsmahlzeit angewiesen ist, tut man sich oft schwer damit. Außerdem ist man bei dieser Diät-Form abhängig von den Rezeptvorschlägen anderer und kann dabei nicht viel auf den eigenen Geschmack eingehen. Wer von Bekannten eingeladen wird, hat ein Problem: Wie setzt man eine ganze Gesellschaft auf Brigitte-Diät?

Quellen:

  • Brigitte-Diät. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Online auf http://www.dge.de.

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Autor unseres Artikels
 

Fedor Singer
Autor für Gesundheitsratgeber

    Berufliche Stationen:
  • Freier Autor und Verfasser zahlreicher Gesundheitsratgeber

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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