Wie funktioniert die HCG-Diät? Wofür steht der Begriff und wie gefährlich ist diese Methode wirklich? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.
Prinzip der Diät
Welches Konzept steckt hinter der HCG-Diät?
Die HCG-Diät ist eine in Deutschland nicht zugelassene, höchst gefährliche Methode, um abzunehmen. Dabei nehmen oder spritzen die übergewichtigen Menschen ein Schwangerschaftshormon und verzehren täglich nur noch Nahrung mit einem Energiegehalt von 500 Kilokalorien.
HCG: ein Hormon der Plazenta
Da es vor allem in den Industrienationen immer mehr übergewichtige Menschen gibt und dabei das Schönheitsideal schlanker Schauspieler und Models in den Medien angepriesen wird, rennen die Anbieter von unseriösen Diäten oft offene Türen ein. Die HCG-Diät ist eine solche unseriöse Diät, eine angebliche "Superdiät".
HCG steht für humanes Choriongonadotropin. Die Plazenta der schwangeren Frau stellt es her, um ihre Weiterexistenz zu sichern. Die Idee, dies für das Abnehmen zu nutzen, ist nicht neu: Schon 1954 hat der britische Arzt Dr. Albert Simeons die Vorstellung entwickelt, dass Menschen, die abspecken möchten, nur noch 500 kcal verzehren sollten. Dabei postulierte Simeons, dass das Einspritzen von HCG angeblich bestimmte Fettdepots zum Schmelzen bringen sollte. Normalerweise liegt der tägliche Energiebedarf für Frauen bei ca. 1900 kcal, für Männer bei 2400 kcal. Diese Werte können bei körperlicher Anstrengung, ausgeprägter Körpergröße oder Übergewicht auch höher anzusetzen sein.
Wie sieht der Ablauf aus?
Schon am ersten Tag der HCG-Diät wird zum ersten Mal HCG injiziert. An den ersten beiden Tagen soll man alles essen, auf was man Lust hat. Solange, bis man richtig vollgegessen ist. Warum, ist überhaupt nicht geklärt: Man kann nur vermuten, dass nach einer solchen Völlerei der Mensch gesättigt ist und nach gesundem Essen verlangt.
Dann wird drei Wochen lang täglich HCG injiziert und es werden nur 500 kcal verzehrt. Statt der Injektionen werden oft auch Tropfen, Sprays oder Tabletten angeboten. Fett, Zucker und Alkohol sind vollständig verboten.
Vorteile und Nachteile
Warum ist die HCG-Diät nicht empfehlenswert?
Natürlich nimmt man bei einer stark reduzierten Energiezufuhr, wie sie die HCG-Diät empfiehlt, schnell ab. Dabei ist eine solche Ernährung aber nicht gesund. Sie können Ihrem Körper damit unwiderrufliche Schäden antun. Außerdem droht dann der Jo-Jo-Effekt: Wenn Sie nach dem Ende der Diät wieder auf Ihre alten Ernährungsgewohnheiten umstellen, nehmen Sie schnell wieder zu – oft mehr als vorher.
Bei der HCG-Diät droht ein Nährstoffmangel, vor allem, was Mineralstoffe und Vitamine betrifft. Sie können auch Störungen des Herzrhythmus oder Nierensteine bekommen.
Ferner ist überhaupt nicht bewiesen, dass HCG beim Abnehmen wirkt! Es gibt keine Hinweise dafür, dass HCG das Gewicht reduziert oder den Appetit zügelt. Nebenwirkungen wie z.B. Störungen der Regel oder Thrombosen können stattdessen die Folge sein.
Die Zulassung von HCG in Deutschland
Das Hormon HCG ist in Deutschland zugelassen, um beispielsweise bei Frauen, die sich Nachwuchs wünschen, den Eisprung auszulösen. Es ist nicht zugelassen, um das Gewicht zu verringern. Hier liegt aber eine Gefahr: Manche Menschen verschaffen sich das Präparat online und können nicht überprüfen, ob es gefälscht ist oder gefährliche Stoffe beigefügt wurden.
Die HCG-Diät ist nicht zu empfehlen! Wenn Sie wirklich langfristig abnehmen und gesünder leben wollen, kommen Sie um eine Umstellung auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung nicht herum, ebenso wenig um ausreichend Bewegung.
Quellen:
- Die HCG-Diät. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Webseite: www.dge.de.