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Was hat schlafen mit abnehmen zu tun? Was steht bei dieser Diät-Variante auf dem Speiseplan und für wen ist sie die geeignete Methode, um Gewicht zu verlieren? In diesem Beitrag beantworten wir viele Ihrer Fragen zur Schlank-im-Schlaf-Diät.

Prinzip der Diät

Was ist die Schlank-im-Schlaf-Diät? Und wirkt sie?

Zunächst eine Enttäuschung vorweg: Wenn Sie hoffen, mit bloßem Nichtstun im Schlaf abnehmen zu können, ohne weitere Maßnahmen zu ergreifen, werden Sie nicht an Ihr Ziel kommen. Aber es gibt durchaus eine Methode, die behauptet, dass Sie auch über Nacht etwas für Ihre Figur tun können.

Zum Abendbrot essen Sie dabei vor allem Eiweiße. Wenn Sie danach viel schlafen, soll Ihnen das zu einem gesteigerten Fettabbau verhelfen.

Eine Trennkost unter Berücksichtigung des Insulins

Der Arzt Detlef Pape hat die Schlank-im-Schlaf-Diät erfunden. Sie kreist um das Hormon Insulin. Das Insulin brauchen wir dafür, Kohlenhydrate (Zucker) aus dem Blut in die Zellen des Körpers aufzunehmen und zur Energiegewinnung zu verbrauchen. Wenn wir Nahrungsmittel mit vielen Kohlenhydraten zu uns nehmen, z.B. Süßigkeiten oder Nudeln, erhöht sich der Blutzuckerspiegel. Daraufhin stellt die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin her, das wiederum als Türöffner für den Zucker in die Körperzellen dient.

Insulin bremst aber auch die Verbrennung von Fett. Daher soll nach Pape möglichst wenig Insulin produziert werden. Wenn man abends auf Kohlenhydrate verzichtet, kann über Nacht viel Fett abgebaut werden, denn auch nachts funktioniert die Fettverbrennung sehr gut.

Die Ernährung bei der Schlank-im-Schlaf-Diät besteht aus vielen Eiweißen, wenig Fett und wenig Kohlenhydraten. Dennoch: Diese These ist noch nicht wissenschaftlich bestätigt oder mit verlässlichen Erfahrungswerten untermauert worden.

Wie funktioniert die Schlank-im-Schlaf-Diät?

Die Schlank-im-Schlaf-Diät basiert im Wesentlichen auf folgender Regel: Morgens essen Sie Kohlenhydrate und abends Eiweiße. Es gibt drei Mahlzeiten am Tag mit viel Gemüse und Esspausen von fünf Stunden zwischen den Mahlzeiten. Sie müssen also Ihre gesamte Ernährungsweise umstellen. Es werden die Kohlenhydrate und die Eiweiße getrennt.

Dabei müssen Sie natürlich auch darauf achten, dass die Gesamtenergiezufuhr am Tag nicht zu hoch ist. Die Energiebilanz muss negativ sein: Man verbraucht mehr Kalorien, als man zu sich nimmt. Wenn Sie dies berücksichtigen, werden Sie abnehmen – egal ob mit dieser Diät oder ohne. Die empfohlene Energiemenge hängt ab von Ihrem Body Mass Index und vom Lebensalter.

Was essen Sie morgens?

Nach Detlef Pape brauchen Sie morgens viele Kalorien, um gestärkt den Tag angehen zu können. Das Frühstück darf also durchaus üppig sein und viele Kohlenhydrate enthalten (Müsli, Brötchen, Brot etc.). Die Kohlenhydrate stammen am besten aus Vollkorn, weil dieses viel Ballaststoffe enthält. Sie dürfen aber keine Eiweiße zu sich nehmen. Der Brotaufstrich muss also süß sein, keine Eier, Wurst, Käse und auch keine Milch und Milchprodukte. Kaffee und Tee müssen schwarz bleiben.

Was essen Sie mittags?

Wer nur leicht übergewichtig und außerdem gesund ist, kann normal essen, stark übergewichtige und kranke Menschen sollten die Kohlenhydrate und Eiweiße reduzieren. Dies gilt auch für Menschen, die bisher mit Schlank-im-Schlaf keinen Erfolg hatten.

Was essen Sie abends?

Abends steht der völlige Verzicht auf Kohlenhydrate an. Es gibt also keine Nudeln, Brot, Süßwaren oder Obst. Man isst viele Eiweiße in Form von Käse, Wurst, Fleisch, Fisch etc. Bereiten Sie sich z.B. überbackenes Gemüse zu oder Rührei. Versuchen Sie auch einmal das Eiweißbrot, das manche Bäckereien anbieten. Was Sie trinken, muss zuckerfrei sein (Beispiel: Wasser ober ungesüßter Tee).

Dies hat zur Folge, dass der Blutzuckerspiegel nicht ansteigt, ebenso wenig die Insulinproduktion.

Die Turboformen der Schlank-im-Schlaf-Diät

Wer trotz dieser Diät nicht abnimmt, stark übergewichtig oder krank ist, sollte nach Pape eine der Turboformen der Schlank-im-Schlaf-Diät probieren. Diese unterscheidet sich von der Standardform nur durch das Mittagessen. Je nachdem, welchem Stoffwechseltyp Sie angehören, reduzieren Sie mittags entweder die Kohlenhydrate (Nomadentyp) oder die Eiweiße (Ackerbautyp).

Vorteile und Nachteile

Ist die Schlank-im-Schlaf-Diät wirksam und empfehlenswert?

Sie müssen wissen, dass die Schlank-im-Schlaf-Diät nicht bedeutet, mit einem "Zaubermittel" einfach so im Schlaf abzunehmen. Sie müssen Ihre Ernährungsweise entsprechend anpassen. Dies kostet Zeit, Mühe und bedeutet Verzicht. So gibt es z.B. morgens keine Brötchen mit Käse, abends keine Spaghetti Bolognese. Wenn Sie die Turbovariante nutzen, müssen Sie sogar für das Mittagessen Regeln einhalten. Die Gefahr, dass man irgendwann die Diät wegen Heißhunger abbricht, ist relativ groß – und damit auch die Gefahr unkontrollierten Essens.

Es gibt aber auch Vorzüge dieser Ernährungsvorschriften: Ausreichend Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, ist gesund. Ein niedrig gehaltener Insulinspiegel ist für gesunde Menschen ungefährlich. Diabetiker sollten hier allerdings vorsichtig sein und nicht ohne Ihren Arzt die Schlank-im-Schlaf-Diät planen. Dass regelmäßige Bewegung vorgesehen ist, erscheint natürlich plausibel und richtig.

Beweis fehlt noch

Dennoch: Es ist in der Forschung noch nicht nachgewiesen worden, dass eine Eiweiß und Kohlenhydrate trennende Kost sich positiv auf das Abnehmen auswirkt. Sie müssen aber auf Ihre Energiebilanz achten: Verbrauchen Sie mehr Kalorien als Sie zu sich nehmen, sonst werden Sie nicht abnehmen! Für die Vermeidung eines Jo-Jo-Effekts und eine langfristige Stabilisierung Ihres Gewichts müssen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten gesünder und ausgewogener machen. Auch müssen Sie sich bewegen, um Energie zu verbrauchen.

Quellen:

  • Von Stoffwechsel-Diäten bis Trennkost: Erfolgsaussichten und Gefahren.Herausgeber: Verbraucherzentrale NRW e.V. Webseite: www.verbraucherzentrale.de.
  • Schlank im Schlaf-Diät. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Webseite: www.dge.de.

Autor unseres Artikels
 

Fedor Singer
Autor für Gesundheitsratgeber

    Berufliche Stationen:
  • Freier Autor und Verfasser zahlreicher Gesundheitsratgeber

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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