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Wer kennt sie nicht - die Weight-Watcher-Diät? Aber, wird sie immer noch empfohlen? Wie funktioniert sie, und lässt sich damit wirklich langfristig das Gewicht reduzieren? Im folgenden Beitrag beantworten wir viele Ihrer Fragen rund um diese bekannte Diät.

Prinzip der Diät

Woher stammt die Idee der Weight-Watcher-Diät und wie funktioniert sie?

Was ist das Prinzip?

Abnehmen mit Weight Watchers ist nicht nur ein Diätprogramm, sondern fast eine Lebensauffassung, bei der man sich ganz der Organisation, die hinter dem Programm steht, anvertraut. Weight Watchers heißt dabei so viel wie Gewicht-Wächter. Das sagt schon alles: In der Gruppe wird das Gewicht kontrolliert, diskutiert und man wird für Rückfälle kritisiert.

Die Grundüberlegung ist, dass Abnehmen durch die Gruppendynamik leichter funktioniert. Wenn die Menschen mit Übergewicht und Adipositas sich gegenseitig stützen und motivieren, kommen alle leichter ans Ziel. Es gibt eine Weight-Watchers-Punkteliste, die die Betroffenen dazu anhalten soll, sich bewusster zu ernähren, Gewicht abzubauen und das Ergebnis langfristig zu halten.

Wie ist die Weight-Watchers-Philosophie entstanden?

Das Programm gibt es seit 1963. Jean Nidetch aus den USA nahm sich vor, abzunehmen, und ihre Freundinnen wollten das auch. Daher trafen sie sich regelmäßig, tauschten Erfahrungen aus, motivierten sich gegenseitig zum Durchhalten und legten den Grundstein von Weight Watchers. Es trat dann seinen Siegeszug durch 30 Länder an.

Weight Watchers teilt jedem Lebensmittel eine bestimmte Punktzahl zu. Jeder, der mitmacht, hat eine bestimmte Punktzahl pro Tag, die er verbrauchen kann. Die Aufteilung der Punkte ist jedem selbst überlassen, es gibt keine ausdrücklichen Verbote. Dabei gibt es wöchentliche Treffen in der Gruppe, die in der Regel von Menschen geführt werden, die selbst mit Weight Watchers erfolgreich abgenommen haben und es auch schaffen, Ihr Gewicht zu halten. Es gibt auch Produkte zu kaufen wie spezielle Fertiggerichte, Rezepte, Kochbücher, Informationsbroschüren, Punkte-Tagebücher und eine zugehörige App.

Wie funktioniert die Diät?

Weight Watchers wirbt damit, dass es dabei hilft, den Heißhunger gering zu halten. Damit ist der Hunger gemeint, der eigentlich kein legitimes Verlangen nach gesunder Nahrung ist, sondern die Lust auf die überall angebotenen Kalorienbomben.

Die Punkteliste bei Weight Watchers

Die Punkte der Punkteliste für die einzelnen Lebensmittel werden nach dem Gehalt an Energieträgern wie Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten und auch an Ballaststoffen ermittelt. Eigentlich darf alles gegessen werden, nur das Punktekonto darf man nicht sprengen. Die persönliche Punktemenge hängt ab vom Gewicht, vom Alter, vom Geschlecht und weiteren Faktoren.

Obwohl eigentlich alle Lebensmittel erlaubt sind, soll Sie die Punkteliste sanft in eine bestimmte Richtung bewegen, nämlich hin zu denjenigen Lebensmitteln mit geringer Energiedichte. Diese haben weniger Punkte und man darf von ihnen mehr essen. Dabei sind Nahrungsmittel, die viel Eiweiß, wenig Fett und viel Ballaststoffe enthalten, sehr punktearm. Dies sind Sattmacher, die dem Heißhunger vorbeugen sollten (Weight Watchers spricht auch von Lust-Hunger).

Zusätzlich wird zu einer aktiveren Lebensweise und mehr Sport angeregt. Bewegung wird mit zusätzlichen Punkten belohnt, die man dann verzehren darf.

Vorteile und Nachteile

Welche Vorteile hat das Abnehmen mit Weight Watchers?

Die Vorgehensweise mit der zu verzehrenden Punktemenge und der Punkteliste ist relativ einfach. Die Zusammenstellung der Lebensmittel und deren Überwachung sind gut nachvollziehbar. Außerdem lernt man so, welche Lebensmittel zum Abnehmen und Halten des Zielgewichts eher schädlich sind – z.B. fettreiche Speisen – und welche nicht. Die Punktevergabe bevorzugt meist gesunde Lebensmittel, auch dies führt zu einem Lerneffekt.

Die Alltagstauglichkeit von Weight Watchers vergrößert die Erfolgswahrscheinlichkeit, und die bisherigen Leistungen des Programms sprechen für sich. Die wöchentlichen Treffen in der Gruppe können sich tatsächlich positiv auf die Motivation und auch auf den Informationsstand auswirken. Die Hinführung zu einer Verhaltensänderung ist insgesamt positiv.

Dass Weight Watchers die übergewichtigen Menschen zu Sport anregt, ist ebenfalls gut so. Gesunde Lebensmittel werden nicht wie bei manchen anderen Diäten verboten, sodass eine Mangelernährung vermieden werden kann. Dafür muss man allerdings die Lebensmittel richtig zusammenstellen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Sie im Durchschnitt mit Weight Watchers 3 bis 5 Kilo pro Jahr verlieren können.

Welche Nachteile hat das Abnehmen mit Weight Watchers?

Ein Problem bleibt bei Weight Watchers bestehen: Es wird keine gesunde Lebensweise garantiert. Wer sich z.B. geringe Mengen Süßigkeiten oder fettes Fleisch erlaubt, aber das Punktekonto einhält, läuft Gefahr, eine Mangelernährung zu entwickeln. Nur wer konsequent ausreichend Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und kleinere Mengen weißes Fleisch oder Fisch verzehrt, kann hier einigermaßen sicher sein. Bei Öl kann man beispielsweise auf besonders gesunde Varianten achten.

Auch die Kosten für die Teilnahme am Programm sind natürlich eher nachteilig. Außerdem muss man wissen: Die Punktetabelle von Weight Watchers vereinfacht die Ernährung des Menschen zu einer oberflächlichen Darstellung. Dies hat zwar den Vorteil der leichten und schnellen Nachvollziehbarkeit. Aber wenn Sie sich z.B. von den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und auch zum Abnehmen inspirieren lassen, bekommen Sie verlässlichere Informationen. Kein auf einfacher Berechnung beruhendes System kann die Komplexität und vielfältige Vernetzung des Organismus abbilden, denn diese ist mit zahlreichen Wechselwirkungen und Zusammenhängen versehen, die man eher einzeln verstehen muss.

Der glykämische Index – höchst umstritten

Weight Watchers bezieht bei der Punktebewertung der einzelnen Lebensmittel auch den glykämischen Index (GI) mit ein. Dieser erfasst die Wirkung eines Lebensmittels mit Kohlenhydraten auf den Blutzucker. Der Effekt der Beachtung des glykämischen Index auf das Reduzieren von Übergewicht ist höchst umstritten. Eindeutige wissenschaftliche Beweise gibt es nicht, dass ein niedriger Index tatsächlich zu weniger Gewicht führt.

Studien zu Weight Watchers

Wenn Sie sich mit Studien beschäftigen wollen, die den Sinn und Nutzen von Weight Watchers beurteilen sollen, seien Sie vorsichtig. Es kursieren viele Untersuchungen, deren wissenschaftliche Unabhängigkeit in Zweifel zu ziehen ist. Eine wirklich unabhängige Studie nimmt zwar die Abnehmerfolge von Weight Watchers zur Kenntnis, aber diese sind nicht ausgeprägter als bei anderen Konzepten. Auch die Quote der Abbrecher ist nicht niedriger.

Fazit

Wenn Sie abnehmen und Ihr Gewicht auf Dauer halten wollen, kommen Sie um das Erlernen der Regeln für eine gesunde, ausgewogene Ernährung nicht herum. Auch eine dauerhafte, ausreichende Bewegung, im Alltag und im Sport, lässt sich nicht vermeiden. Das schaffen Sie auch ohne Weight Watchers!

Quellen:

  • Von Stoffwechsel-Diäten bis Trennkost: Erfolgsaussichten und Gefahren. Herausgeber: Verbraucherzentrale NRW e.V. Webseite: www.verbraucherzentrale.de.
  • Weight Watchers-Diät. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Webseite: http://www.dge.de.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Autor unseres Artikels
 

Fedor Singer
Autor für Gesundheitsratgeber

    Berufliche Stationen:
  • Freier Autor und Verfasser zahlreicher Gesundheitsratgeber

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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