Warum darf man eine Kortison-Therapie nicht zu rasch absetzen?
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- Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 23. Februar 2023 10:22
Dafür gibt es zwei verschiedene Gründe. Der eine davon ist vor allem zu Beginn der Behandlung relevant, der andere nach einer länger andauernden Therapie. Bevor wir das erläutern, zunächst mal die Grundregel: eine Kortison-Therapie immer lieber schrittweise und langsam reduzieren, also ausschleichen, nie zu abrupt absetzen.
Auf einen Blick
- Bei einer zu raschen Dosisreduktion besteht die Gefahr, dass die behandelte Erkrankung wieder auftritt.
- Das abrupte Absetzen des Kortisons hat als Folge einen akuten Kortison-Mangel, der im Extremfall lebensbedrohlich ist.
Weitere Fragen zu Kortison beantworten wir im folgenden Beitrag.
Nun zu den Erläuterungen: Wird bei einer rheumatischen Erkrankung (das gilt aber auch für andere chronische Immunerkrankungen) eine Kortison-Behandlung verordnet, dann ist gerade zu Beginn wichtig, diese nicht zu niedrig zu dosieren. Um den Entzündungsprozess wirksam zu stoppen, beginnt man also eher hochdosiert und fährt die Dosis dann langsam herunter. Bei einer zu raschen Dosisreduktion besteht die Gefahr, dass die Entzündungsreaktion wieder aufflammt.
Körpereigene Kortison-Produktion muss erst wieder anspringen
Bei einer lang andauernden Kortison-Behandlung ist das Problem ein anderes: Durch die anhaltende Kortison-Zufuhr von außen wird die körpereigene Kortison-Produktion immer weiter gedrosselt. Die braucht nach Beendigung der Behandlung aber eine Weile, um wieder hochzufahren. Würde man also die Tabletten zu rasch absetzen, entstünde ein akuter Kortison-Mangel. Der kann im Extremfall lebensbedrohlich sein.
Deshalb gilt selbst bei plötzlichem Widerwillen gegen die Kortison-Behandlung: Vernünftig bleiben und langsam ausschleichen!
Kommentare
ob eine erneute Kortison-Stoßtherapie zur Linderung der Atemnot bei COPD für Sie in Frage kommt, sollten Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt klären. Er kann Sie am besten beraten, da er Ihre genaue Krankengeschichte und Ihre sonstige Medikation kennt. Je nach bisherigem Krankheitsverlauf kann auch eine Eskalation der Therapie, d.h. zusätzliche Arzneimittel oder eine Umstellung der bisherigen Präparate, eine Option sein. Aber wie gesagt, das sind sehr individuelle Therapieentscheidungen, die nur Ihr Arzt mit Ihnen besprechen kann. Alles Gute wünscht Ihnen Ihr Navigator-Team