Kortison-Sprays: Wirkung und Nebenwirkungen
- Aktualisiert: Mittwoch, 03. März 2021 16:13
Wie wirken Kortison-Sprays und bei welchen Erkrankungen werden sie eingesetzt? Welche Nebenwirkungen können bei der Behandlung auftreten? Im folgenden Beitrag beantworten wir viele Fragen zum Thema Kortison-Sprays.
Wirkung
Wie wirken Kortison-Sprays?
Die Inhalation von Kortison hemmt die Entzündungsreaktion in den Bronchien. Dadurch verringert sich unter anderem die Schleimproduktion, was die Asthma-Beschwerden entscheidend lindert.
Außerdem sind die Bronchien dann weniger empfindlich gegenüber Reizen, wie Pollen oder Kälte, und die Atemmuskulatur entkrampft sich. Dadurch bleiben die Atemwege weit gestellt. Das verbessert den Luftstrom in den Lungen.
Wird Kortison nur als Spray angewandt, wirkt es also nur örtlich in den Atemwegen, ist in aller Regel nicht mit schwierigeren Nebenwirkungen zu rechnen.
Wie schnell wirken Kortison-Sprays?
Während die sogenannten Bedarf-Sprays sofort wirken, brauchen Kortison-Sprays oft mehrere Wochen, bis ein Effekt einsetzt. Das hängt mit dem Wirkmechanismus zusammen.
Es kann einige Wochen dauern
Die Bedarfs-Sprays (auch Notfall-Sprays genannt) enthalten meist ein sogenanntes Betamimetikum, z.B. Salbutamol. Das sind Arzneistoffe, die die Atemwege erweitern, und zwar relativ rasch. Die Kortison-Sprays hingegen sollen die grundlegende Entzündungsbereitschaft in den Bronchien eindämmen. Bis das geschieht und man eine dauerhafte Besserung spürt, können durchaus einige Wochen vergehen.
Deshalb nicht den Mut verlieren, auch wenn die Linderung anfangs auf sich warten lässt. Wer durchhält und konsequent die Ratschläge seines Arztes befolgt, wird meist belohnt – er bekommt seine Beschwerden in den Griff. Später kann man dann versuchen, die Kortison-Dosis wieder zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten.
COPD: Muss ich ein kortisonhaltiges Spray nehmen?
Kortisonsprays werden bei der Therapie der COPD in der Regel in Kombination mit sogenannten Bronchodilatatoren (z.B. Betamimetika wie Salbutamol) gegeben, die das Lungengerüst entspannen. Eine alleinige Therapie mit einem Kortisonspray wird in der Regel – anders als bei Asthma – nicht empfohlen. Es wird Ihrer Medikation erst hinzugefügt, wenn Sie bereits zwei verschiedene langwirkende Atemsprays regelmäßig einnehmen und dennoch Exazerbationen (akute Verschlechterungen) auftreten.
Auch wenn bei kortisonhaltigen Lungensprays Nebenwirkungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Osteoporose (Knochenschwund) nicht zu erwarten sind, sollten sie dennoch nur eingesetzt werden, wenn sie tatsächlich notwendig sind und einen Nutzen versprechen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei Kortison-Sprays auftreten?
Kortisonhaltige Sprays haben im Vergleich zu Tabletten mit dem gleichen Arzneimittel deutlich weniger Nebenwirkungen. Sie wirken lokal in der Lunge und erreichen nur in geringer Konzentration das Blut. Nebenwirkungen wie Zucker oder Osteoporose treten daher in der Regel nicht auf. Allerdings sind bei falscher Inhaliertechnik oder schlechter Mundhygiene harmlosere Nebenwirkungen möglich:
Mit welchen Langzeit-Nebenwirkungen muss man rechnen, wenn man jahrelang Kortison-Sprays gegen sein Asthma inhaliert?
Bei Kortison muss man streng unterscheiden zwischen der Einnahme als Tabletten und der Verwendung als Spray, Salbe oder Augentropfen. Für die letzteren drei Anwendungsformen gilt, dass durch den rein örtlichen Einsatz die Gefahr der Nebenwirkungen deutlich geringer ist als bei der Tabletteneinnahme.
Gefahr einer Osteoporose
Das gilt auch für Kortison-Sprays. In einer riesigen Meta-Analyse (viele Studien zum gleichen Thema zusammengefasst) wurden die Langzeit-Nebenwirkungen von Kortison-Sprays bei Asthma unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Auf lange Sicht nahm bei Erwachsenen die Knochendichte im Schnitt etwas ab. Das bedeutet ein etwas erhöhtes Osteoporose-Risiko. Andere Langzeit-Komplikationen konnten nicht festgestellt werden.
Nutzen überwiegt Risiken
Insgesamt ist aus Sicht der Studienautoren und auch aller namhaften Asthma-Experten der Nutzen der Kortison-Sprays deutlich höher einzustufen als ihr möglicher Schaden.
Kortison-Sprays bei Kindern
Budiair und Co: Keine Angst vor Kortison-Spray bei Kindern
Asthma im Kindesalter ist die häufigste chronische Erkrankung. Rund 10% aller Kinder sind betroffen. Durch gute Medikamente kann die Erkrankung heute bei den meisten Kindern aber gut kontrolliert werden.
Je frühzeitiger die Diagnose gestellt und eine Behandlung begonnen wird, umso größer die Chance, dass das Asthma auch überwunden werden kann und mittelfristig keine Medikamente mehr nötig sind. Gerade kortisonhaltige Präparate (z.B. Budiair®, Symbicort®, Viani® etc.) leisten in der Krankheitskontrolle und in der Verlaufsoptimierung sehr gute Dienste.
Mein Kind wehrt sich oft gegen das Inhalieren des Asthma-Sprays. Was soll ich tun?
Spielerisch miteinbeziehen
Zwang ist falsch, Nachgeben auch. Manchmal hilft schon etwas mehr Eigenverantwortung: Ist Ihr Kind noch kleiner, dann lassen Sie es beispielsweise seinen Inhalator mit Klebebildern schmücken. Größere Kinder dürfen ihr Gerät ruhig selbst reinigen und die Peak-Flow-Messung selbstständig durchführen.
Überprüfen Sie aber zur Sicherheit die Medikamenteneinnahme! Sollte sich der "Machtkampf" dennoch ausweiten, sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt. Manchmal ist es allein seine Autorität, die den Konflikt entspannt.