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Salbutamol: Wirkung und Nebenwirkungen

Salbutamol ist ein Wirkstoff, der bei Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD eingesetzt wird. Er erweitert die Atemwege und sorgt bei akuten Beschwerden damit rasch für eine Linderung der Beschwerden. Salbutamol kann alleine oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen verabreicht werden. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Salbutamol bei Asthma

Wie wirkt Salbutamol-Spray gegen Asthma?

Ein Asthma-Spray mit dem Wirkstoff Salbutamol erweitert kurzfristig die Atemwege. Dadurch wird der Luftdurchfluss verbessert, vor allem die Ausatmung wird erleichtert. Salbutamol ist also ein typisches Bedarfsmedikament, das dann angewendet wird, wenn die Asthma-Beschwerden gerade besonders stark sind oder besorgniserregend zunehmen.

Rasche Beschwerdelinderung

Die Wirkung von Salbutamol-Sprays setzt relativ schnell ein. Schon kurze Zeit nach dem Inhalieren spürt man geradezu, wie die Bronchien sich entspannen und wie Husten und Atemnot nachlassen. Die maximale Wirkung wird bereits nach einer viertel Stunde erreicht.

Salbutamol zählt in der Asthma-Therapie zu den sogenannten Betamimetika. Das sind chemisch verwandte Wirkstoffe, die allesamt auf ähnliche Weise die Bronchien erweitern. Sie aktivieren sogenannte Beta-Rezeptoren in den Atemwegen, daher auch ihr Name. Weitere Vertreter sind zum Beispiel die Wirkstoffe Fenoterol, Formoterol oder Terbutalin.

In der Regel werden die Betamimetika gemeinsam mit einem Kortison-Spray verschrieben. Das Kortison-Spray wird täglich inhaliert und dient zur dauerhaften Eindämmung der Entzündungsreaktion in den Atemwegen. Salbutamol & Co. sind ergänzende Bedarfs-Sprays, die nur angewendet werden, wenn die Beschwerden zunehmen.

Asthma-Sprays mit dem Wirkstoff Salbutamol sind z.B.:

  • Salbutamol (als Eigenname mit Firmenbezeichnungen wie ratiopharm o.a.)
  • Apsomol®
  • Bronchospray Novo®
  • Salbuhexal®
  • Salbulair®
  • Sultanol®

Salbutamol bei COPD

Wie wirkt Salbutamol bei COPD?

Salbutamol ist ein Wirkstoff, der die Atemwege weiter stellt. Er gehört zur gleichen Gruppe wie zum Beispiel Fenoterol oder Formoterol. Betamimetika nennt man die Medikamente, die meist als Spray eingesetzt werden.

Bei einer COPD und den dabei chronisch verengten Bronchien tragen diese Medikamente also zur direkten Linderung der Atembeschwerden bei – ohne freilich heilen zu können. Häufig werden Salbutamol & Co dabei mit Kortison-Wirkstoffen kombiniert, die die Entzündungsreaktion in den Atemwegen mindern sollen.

Sympathikus wird aktiviert

Salbutamol und die anderen Betamimetika beeinflussen Teile des unwillkürlichen Nervensystems. Sie aktivieren in den Atemwegen den Sympathikus. Dieser Teil des Nervensystems wird vom Körper vor allem in Gefahrensituationen stärker aktiviert und bewirkt unter anderem, dass sich der Herzschlag beschleunigt, der Blutdruck erhöht wird und die Atemwege weit werden.

Salbutamol bewirkt also eine Erweiterung der Atemwege (Bronchodilatation) und sorgt so bei COPD dafür, dass das Durchatmen leichter fällt. Durch seine Wirkung auf das Nervensystem hat Salbutamol aber zusätzlich auch andere Wirkungen und kann so – bei Übertritt des Wirkstoffs in die Blutbahn – zum Beispiel auch Zittern, Herzrasen oder Kopfschmerzen verursachen.

Anwendung

Wie oft darf man das Salbutamol-Spray anwenden?

Das hängt von Ihrer individuellen Situation ab und sollte immer mit Ihrem Arzt abgesprochen werden. Außerdem ist natürlich auch die Dosierung Ihres verwendeten Sprays von entscheidender Bedeutung.

Maximal 15 mg über den Tag verteilt

Bei Kindern unter 12 Jahren empfehlen Hersteller von Salbutamol-Präparaten die Tageshöchstdosis geringer als bei Kindern über 12 Jahren und Erwachsenen. Ratiopharm zum Beispiel empfiehlt, Kindern von 4 bis 11 Jahren eine Tageshöchstmenge von 7,5 mg Salbutamol zu verordnen und gibt ab 12 Jahren eine Dosis von 15 mg Salbutamol an. Diese Gesamtdosis kann je nach individuellem Bedarf auf mehrere Gaben über den Tag verteilt werden.

Wenn Sie Salbutamol anwenden, sollten Sie diese Mengen nicht überschreiten, sofern Ihr Arzt Ihnen nicht ausdrücklich etwas anderes empfohlen hat.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Salbutamol auftreten?

Salbutamol wird bei Asthma und COPD in der Regel als Spray eingesetzt und ist in dieser Form meist gut verträglich. Nebenwirkungen sind eher die Ausnahme. Wenn sie auftreten, handelt es sich am ehesten um Symptome der Aktivierung (z.B. Muskelzittern, Herzrasen, Schwitzen).

Aktivierende Wirkung – und Nebenwirkungen

Zum Hintergrund: Salbutamol ist ein sogenanntes Betamimetikum. Substanzen dieser Medikamentengruppe (weitere Vertreter sind zum Beispiel Fenoterol oder Formoterol) erweitern die Atemwege, erleichtern also die Atmung. Das tun sie, indem sie bestimmte Rezeptoren blockieren und dadurch die Wirkung eines eher beruhigenden Botenstoffes (Acetylcholin) reduzieren. Salbutamol regt damit den Teil des unwillkürlichen Nervensystems (Sympathikus) an, der natürlicherweise vor allem in Gefahrensituationen dafür zuständig ist, den Körper zu Höchstleistungen zu befähigen.

Solange diese Wirkung auf die Atemwege beschränkt bleibt, ist mit Nebenwirkungen nicht zu rechnen. Aber auch bei der üblichen Anwendung als Spray können geringe Mengen des Wirkstoffs in andere Teile des Körpers gelangen. Dann kann es zu den oben genannten Nebenwirkungen kommen.

Die wichtigsten möglichen Nebenwirkungen von Salbutamol im Überblick:

  • Zittern (Muskelzittern)
  • Muskelkrämpfe
  • Beschleunigung des Herzschlages (Herzklopfen, Herzrasen)
  • Kopfschmerzen

Um das Risiko unerwünschter Wirkungen zu minimieren, sollten Sie nie eine größere Menge Salbutamol inhalieren als von Ihrem behandelnden Arzt empfohlen. In Tablettenform eingenommen nimmt die Wahrscheinlichkeit für diese Nebenwirkungen naturgemäß zu.

Auch allergische Reaktionen können nach der Anwendung von Salbutamol auftreten. Sollten Sie nach der Inhalation von Salbutamol das Gefühl haben, schlechter atmen zu können oder dass Ihre Schleimhäute im Mund- oder Rachenraum anschwellen, holen Sie dringend ärztlichen Rat ein.

Noch ein Extra-Tipp:
Können natürliche Wirkstoffe bei Asthma sowie COPD hilfreich sein?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Celina Hofmann
medizinische Fachautorin

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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