Sowohl der Schweregrad als auch die Prognose einer COPD lassen sich mit dem sogenannten „Sechs-Minuten-Gehtest" sehr gut einschätzen. Zu diesem Ergebnis sind jetzt niederländische Ärzte in einer Studie gekommen. Die COPD (chronischer-obstruktive Lungenkrankheit) ist eine zunehmend häufiger werdende schwere chronische Lungenerkrankung. Sie gilt als Spätfolge der Raucherlunge.
Unter 350 Metern Gehstrecke in sechs Minuten wird's kritisch
Die Wissenschaftler beobachteten den Verlauf der Erkrankung bei 2.100 COPD-Patienten über drei Jahre. Dabei erwies sich der Sechs-Minuten-Gehtest als zuverlässigster Parameter für die Einschätzung der Prognose. Wer in den sechs Minuten nur 357 Meter Gehstrecke oder weniger schaffte, musste in der Folgezeit häufiger ins Krankenhaus, wer gar unter 334 Metern blieb, hatte ein relevant erhöhtes Sterberisiko. Zum Vergleich: Gesunde schaffen in sechs Minuten in der Regel eine Strecke von rund 800 Metern.
Dass Menschen, die an COPD leiden, nur so geringe Gehstrecken schaffen, liegt an ihrer Atemnot. Die nimmt in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung solche gravierenden Ausmaße an, dass größere Strecken fast nur noch mit Hilfe eines Rollators zu bewältigen sind. Im Spätstadium der COPD benötigen viele der Betroffenen rund um die Uhr eine Sauerstoffmaske.
Quellen:
- ATS American Thoracic Society, International Conference, San Francisco, 13.–18.5.2011