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Wie gefährlich sind Nierensteine? Welche Therapien bei Nierensteine gibt es? Welche Schmerzmittel helfen bei einer Nierenkolik? Wann muss ein Nierenstein operiert werden? Warum entstehen Nierensteine? Was sind typische Anzeichen der Erkrankung? Was haben Rhabarber, Schokolade und Schwarztee mit Nierensteinen zu tun? Muss ich Nierensteine behandeln lassen? Und wie kann man einer erneuten Steinbildung vorbeugen?

Antworten auf diese und zahlreiche weitere Fragen zum Thema Nieren- und Harnleitersteine finden Sie im folgenden Beitrag.

Basiswissen

Abb. Nieren-, Harnleiter- und Blasensteine: Der Ort, an dem der Stein auftritt (Niere, Harnleiter oder Blase) entscheidet über die Behandlung.

Wie entstehen Nierensteine?

Nierensteine sind häufiger als so mancher denkt; fast jeder Zehnte ist im Laufe seines Lebens von der Steinerkrankung betroffen. Manchmal sogar, ohne es zu merken; denn nicht immer müssen Nieren- und Harnleitersteine (=Nierensteine, die im Harnleiter stecken bleiben) mit Schmerzen oder sonstigen Beschwerden einhergehen. Diese hängen überwiegend von der Größe der Harnsteine ab: Sind sie sehr klein, können sie durchaus unbemerkt mit dem Urin ausgeschieden werden.

Aber warum bilden sich überhaupt Steine im Urintrakt? Die Grundlage hierfür sind kristalline Substanzen (z. B. die Harnsäure), die im Urin gelöst und bei uns allen nachzuweisen sind. Kommt es allerdings zu einer hohen Konzentration dieser Partikel, lagern sie sich zusammen und verursachen Nierensteine. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und davon abhängig, welche Kristalle die Steinentstehung auslösen.

Rund um den Stein: Steinmaterial und Unterteilung

Welche Arten von Nierensteinen gibt es?

Stein ist nicht gleich Stein. Harnsteine werden anhand verschiedener Kategorien eingeteilt. Dies kann ihre Lokalisation im Urintrakt sein, also ob sie in der Niere, dem Harnleiter, der den Urin in Richtung Blase transportiert, oder in der Blase liegen. Aber auch anhand ihrer mineralischen Zusammensetzung lassen sie sich unterscheiden. Je nachdem, welches Material den größten Anteil der Steinsubstanz ausmacht, werden die Steine einer der folgenden Gruppen zugeordnet:

  • Kalziumoxalat-Steine: Nierensteine, deren Bausteine Kalzium und Oxalsäure sind, kommen am häufigsten vor. 90 % aller Steinerkrankungen zählen dazu. Oft liegt keine eindeutige Ursache der Steinbildung vor. Im, wie sooft, recht unverständlichen Fachjargon spricht der Arzt dann vom idiopathischen Steinleiden. Zum Teil kann aber auch die Ernährung einen negativen Einfluss haben, z. B. wenn überwiegend Oxalsäure-haltige Lebensmittel verzehrt werden.
  • Harnsäuresteine: Harnsäuresteine machen den zweithöchsten Anteil der Nierensteine aus. Die Grundsubstanz ist Harnsäure, ein Material, das z. B. durch unausgewogene Ernährung (zu viel Fleisch, wenig Gemüse) und Bewegungsmangel vermehrt im Urin anfällt. Aber auch einige Medikamente gegen Gicht (etwa Probenecid und Benzbromaron) und Erkrankungen wie das myeloproliferative Syndrom und eine bestimmte Form der Blutarmut (hämolytische Anämie) können an der Entstehung von Harnsäuresteinen beteiligt sein.
  • Infektsteine: Bakterien, die Blasen- und Nierenbeckenentzündungen verursachen, können zu Nierensteinen führen. Oft bestehen derartige Steine aus der Substanz Struvit. Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass Frauen deutlich häufiger als Männer an Blasenentzündungen erkranken. Somit mag es nicht überraschen, dass auch bei der durch Infekte bedingten Steinerkrankung die Betroffenen meist weiblich sind.
  • Kalziumphosphatsteine: Als Folge von Stoffwechselstörungen, bei denen vermehrt Kalzium aus den Knochen gelöst und mit dem Urin ausgeschieden wird, können sich derartige Steine bilden. Zu diesen Erkrankungen zählt die renale tubuläre Azidose (RTA). Aber auch Harnwegsinfekte spielen bei der Entstehung der Kalziumphosphatsteine eine Rolle.
  • Zystinsteine: Nur jeder hundertste Stein zählt zu den Zystinsteinen. Auslöser ist eine Erbkrankheit (Zystinurie), bei der die Aminosäure Zystin hoch konzentriert im Urin anfällt. Somit ist es nicht erstaunlich, dass Nierensteine bei Kindern oft in diese Kategorie fallen.

Auch wenn sich das Thema recht theoretisch und vielleicht nicht besonders interessant anhört, ist es wichtig, sich hiermit zu beschäftigen; denn das Wissen um die Art des Nierensteins ist nicht nur essenziell für die Therapiewahl, sondern hilft auch Maßnahmen zu ergreifen die eine erneute Steinerkrankung verhindern.

Nierenstein, Harnleiterstein und Blasenstein: Warum ist der Unterschied wichtig?

Die Einteilung in Nieren-, Harnleiter- und Blasensteine ist insbesondere für die Wahl der richtigen Behandlung maßgeblich. Steine in der Niere können etwa häufig durch Stoßwellen zertrümmert werden, wohingegen Blasensteine überwiegend mithilfe einer Blasenspiegelung (Zystoskopie) entfernt werden. Handelt es sich um Harnleitersteine, kommt meist die Harnleiterspiegelung zum Einsatz.

Ursachen

Nierensteine: Welche Risikofaktoren sind bekannt?

Dass jemand an Nierensteinen erkrankt, hat in der Regel mehr als nur einen Grund. Oft treffen mehrere Aspekte gleichzeitig zusammen, die die Krankheit bedingen. Hierzu zählen:

  • Veranlagung
  • geringe Trinkmenge
  • Überernährung oder einseitige Nahrung (viel Fleisch, Oxalat-haltige Lebensmittel und wenig Gemüse)
  • Bewegungsmangel
  • Harnwegsinfekte (Nieren- und Blasenentzündungen)
  • Stoffwechselstörungen (z. B. Überfunktion der Nebenschilddrüse)
  • Erbkrankheiten (Zystinurie, renale tubuläre Azidose)
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Medikamente (z. B. Chemotherapie mit Sulfonamiden, Wassertabletten mit dem Wirkstoff Triamteren, das HIV-Medikament Indinavir (Crixivan®) und die Überdosierung von Vitamin C, Vitamin D oder Kalzium)
  • Fehlbildungen der Harnwege, durch die der Urinabfluss behindert wird (Nierenbeckenabgangsengen, Aussackungen der Niere (Divertikel) und Harnleiterengen)

Leider lässt sich nicht immer eine eindeutige Ursache für die Steinbildung ausfindig machen. Zum Teil spielen auch allgemeine Faktoren wie das Geschlecht und das Lebensalter eine Rolle. So erkranken etwa Männer häufiger an Nierensteinen als Frauen und die Betroffenen sind großteils zwischen 40 und 60 Jahren alt.

Wer zählt zur Hochrisikogruppe?

Einige Personen haben ein besonders hohes Risiko, mehrfach an Steinen zu erkranken. Betroffene, die zu dieser Gruppe zählen,

  • haben bereits zum wiederholten Male Harnsteine,
  • viele Steine gleichzeitig,
  • nicht-kalziumhaltige Harnsteine,
  • nur eine Niere,
  • sind jünger als 25 Jahre,
  • leiden an Osteoporose, renaler tubulärer Azidose, Sarkoidose, Nephrokalzinose, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Kurzdarmsyndrom (z. B. Folge einer Dünndarm-OP),
  • haben einen zu hohen Kalzium-Blutspiegel und/oder
  • das Harnsteinleiden tritt in der Familie gehäuft auf.

Gehören Sie diesem Personenkreis an, wird Ihr Arzt bei einer Steinerkrankung zusätzliche Untersuchungen veranlassen. Hierzu zählen u. a. die Analyse des über 24 Stunden gesammelten Urins und die Durchführung eines Streifentests am Harn; darüber hinaus wird Ihr Blut näher untersucht und – abhängig von den vorliegenden Testergebnissen – werden weiterführende diagnostische Maßnahmen eingeleitet.

Wichtig ist für Sie, dass Sie neben den allgemeinen Regeln auch individuelle Schritte zur Vorbeugung einer erneuten Steinepisode ergreifen. Welche genau das sind, wird durch die Steinsubstanz bestimmt. Mehr zu dieser sogenannten spezifischen Steinprophylaxe lesen Sie hier.

Wird das Risiko für Nierensteine vererbt?

Selten, aber es ist durchaus möglich. Zwar zeigt sich immer wieder, dass Mitglieder einer Familie vermehrt zur Steinerkrankung neigen, allerdings kennt man bis jetzt nur wenige Erbkrankheiten oder genetische Veränderungen, die nachweislich mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einhergehen. Die bekanntesten hierunter sind:

  • Zystinurie
  • renale tubuläre Azidose (RTA)

Zystinurie und renale tubuläre Azidose

Was ist die Zystinurie?

Die sogenannte Zystinurie ist eine genetische Erkrankung, die die Bildung von Zystinsteinen in der Niere verursacht. Bei dieser erblichen Stoffwechselstörung liegt eine Fehlfunktion im Darm und in den Nieren vor. Die Folge hiervon ist, dass mit der Nahrung aufgenommene Protein-Bausteine, die sogenannten Aminosäuren, nicht regelrecht vom Körper absorbiert werden.

Sie bleiben in hoher Konzentration im Urin und Darm zurück und werden schließlich auf natürlichem Weg ausgeschieden. Eine dieser Säuren, das Zystin, bildet hier die Ausnahme. Zystin löst sich nicht so gut wie die anderen Aminosäuren im Harn. Die Konsequenz: Es bleibt im Harntrakt zurück, die kristallförmigen Zystin-Aminosäuren lagern sich aneinander und bilden Nierensteine.

Was ist die renale tubuläre Azidose (RTA)?

Die renale tubuläre Azidose ist eine Erbkrankheit, die eine Harnsteinentstehung fördert. Aber nicht jeder, der von der RTA betroffen ist, entwickelt Steine. Denn es existieren unterschiedliche Varianten der Krankheit, von denen nur eine zu Steinen führt (RTA vom Typ 1).

RTA: Kalziumreicher Urin lässt Harnsteine entstehen

Bei der RTA liegt eine vererbte Funktionsstörung der Nieren vor. Dies führt über einige chemische Umwege zur hohen Kalziumkonzentration im Urin. Kalzium ist kaum wasserlöslich und kristallisiert mit der Zeit im Harn aus. Hinzu kommt, dass Zitrat, eine natürliche, Stein-hemmende Substanz, in reduzierter Menge im Urin vorkommt. Die Folge dieses Stoffwechselungleichgewichts: Nierensteine aus Kalziumphosphat.

Ernährung: Stimmt es, dass Rhabarber, Schokolade und schwarzer Tee Nierensteine verursachen?

Ja, das ist durchaus möglich. In den genannten Lebensmitteln sind hohe Konzentrationen der Oxalsäure (Oxalat) enthalten, ein natürlicher Bestandteil vieler Pflanzen unseres Speiseplans. Werden große Mengen dieser Säure mit der Nahrung zugeführt, können Nierensteine entstehen.

Nun brauchen Sie sich aber bei einem Stückchen Rhabarberkuchen, Schokolade oder einer Tasse schwarzem Tee am Nachmittag keine Sorgen zu machen. Dies reicht kaum für eine Steinbildung aus. Allerdings sollten Sie literweise Schwarztee meiden. Dasselbe gilt für große Portionen Rhabarber; vor allem, wenn die wohlschmeckenden Stangen erst nach der ersten Junihälfte geerntet werden. Denn ab diesem Monat reichert die Pflanze besonders hohe Mengen der Säure an. Dies lässt sich auch am sauren Geschmack des spät gepflückten Rhabarbers erkennen.

Übrigens gibt es neben Schwarztee und Co. noch weitere Nahrungsmittel, die reich an Oxalat sind. Dazu gehören:

  • Mangold
  • Spinat
  • Kakaopulver
  • Rote Beete
  • Süßkartoffeln
  • Mandeln
  • Weizenkleie
  • Grünkohl

Ein kleiner Tipp: Mischen Sie beim Verzehr von oxalsäurereichen Lebensmitteln Milchprodukte hinzu, z. B. Vanillesoße zum Rhabarberkompott oder Sahnesoße zum Mangoldgemüse. Denn das Kalzium in Milch, Käse und Co. verhindert eine übermäßige Aufnahme von Oxalat aus der Nahrung und reduziert somit auch das Steinrisiko.

Also machen Sie es wie die Engländer und geben Sie einen Schuss Milch in Ihren Schwarztee; Ihre Nieren werden es Ihnen danken.

Nierensteine bei Gicht und Harnwegsinfekten

Fördert Gicht Nierensteine?

Ja, insbesondere kommt es oft zu Harnsäuresteinen. Typischerweise fällt bei der Stoffwechselkrankheit Gicht zu viel der Säure im Blut und schließlich auch im Urin an. Ist der Harn dann darüber hinaus noch sehr sauer (pH-Wert dauerhaft unter 6), fällt die Harnsäure aus und Nierensteine sind die Konsequenz.

Absurderweise begünstigt aber nicht nur die Gicht selber, sondern auch die Medikamente, die gegen die Krankheit helfen sollen, die Steinbildung. Denn Arzneimittel mit den Wirkstoffen Probenecid und Benzbromaron, die zu den sogenannten Urikosurika zählen, senken die Harnsäurewerte im Blut, indem sie die Ausscheidung des Stoffwechselproduktes in den Urin steigern. Trifft hier die erhöhte Harnsäure-Konzentration wiederum mit sauren Bedingungen zusammen, sind Nierensteine die Folge.

Verursachen Blasenentzündungen Nierensteine?

Viele Menschen haben schon den einen oder anderen Harnwegsinfekt hinter sich. Zum Glück ist das noch lange kein Grund, plötzlich an einer Steinerkrankung zu leiden. Treten aber die Entzündungen der Blase oder Niere wiederholt auf und werden nicht ausreichend behandelt, sind Nierensteine eine mögliche Folge. Denn einige der Bakterien, die für die Infektion verantwortlich sind, verändern die chemische Zusammensetzung des Urins so, dass das Risiko für die Steinentstehung steigt.

Symptome

Was sind Anzeichen für Nierensteine?

Nierensteine verursachen meist erst dann Beschwerden, wenn sie ins Rutschen geraten und im Harnleiter stecken bleiben (Harnleitersteine). Aber auch Steine, die die Niere nicht verlassen, können sich bemerkbar machen.

Zu den typischen Anzeichen für eine Steinerkrankung gehören:

  • starke ziehende Schmerzen (Nierenkoliken)
  • Blut im Urin

Des Weiteren sind Fieber, Harnwegsinfekte, Probleme beim Wasserlassen, Übelkeit und Erbrechen möglich.

Beschwerden bei Nierensteinen

Welche Schmerzen verursacht ein Nierenstein?

Die für eine Steinerkrankung deutlichsten Anzeichen sind die schweren Koliken. Die plötzlich auftretenden Beschwerden sind auf die betreffende Körperseite bzw. Flanke begrenzt, auf der sich der Stein befindet.

Oft kommen die Schmerzen wellenartig und werden von so mancher Frau mit Wehen verglichen. Die Steinkoliken gehen häufig mit Übelkeit und Brechreiz einher und bessern sich etwas durch Bewegung. Typischerweise können die Erkrankten kaum still sitzen und versuchen durch Herumlaufen die Beschwerden zu lindern.

Der Schmerz verrät die Steinlage

Wo genau der Schmerz sitzt, lässt häufig auch auf die Position des Steines schließen: Koliken, die in die Flanke ziehen, weisen auf einen kurz unter der Niere liegenden Stein hin. Tiefer sitzende Harnleitersteine verursachen eher Schmerzen in der Leistengegend, im Hoden bzw. in den Schamlippen.

Tut ein Nierenstein immer weh?

Nein. Viel hängt davon ab, wie groß der Stein ist und wo er sich befindet. Sitzt ein Stein im Harnleiter fest oder verschließt er den Urinabfluss aus der Niere, sind krampfartige, ziehende Schmerzen recht wahrscheinlich.

Liegt der Stein aber so in der Niere, dass der Harntransport nicht gestört wird, kann das durchaus schmerzlos bleiben und kaum bis gar keine Beschwerden auslösen. Allerdings heißt das nicht, dass ein solcher Nierenstein nicht entfernt werden sollte. Denn es besteht durchaus die Gefahr, dass es auf Dauer zur Nierenentzündung kommt oder der Urinabfluss durch eine Lageveränderung des Steins schließlich doch behindert wird.

Auch können Nierensteine so klein wie Sand sein, sodass sie ganz unbemerkt und schmerzfrei mit dem Urin ausgespült werden.

Blut im Urin: Kann das ein Zeichen für Nierensteine sein?

Ja, denn der Stein fügt der empfindlichen Schleimhaut des Harntrakts kleinste Verletzungen zu, die zu Blutungen führen. Die raue Oberfläche des Nierensteins reibt am Gewebe und blutiger Urin ist die Folge. Nicht immer ist die Urinverfärbung mit bloßem Auge erkennbar; häufig lässt sich Blut im Urin erst beim Arzt an einer Urinprobe nachweisen.

Blutverdünner fördern Blutung

Werden zudem noch Medikamente zur Blutverdünnung eingenommen (z. B. Marcumar®, Plavix®, ASS) kann eine stärkere Blutung auftreten. Aber auch wenn blutiger Urin ein besorgniserregender Anblick ist, brauchen Sie keine Angst vor einem gefährlichen Blutverlust haben. Denn Blut ist ein kräftiger Farbstoff und nur einige Tropfen sind ausreichend, um bereits einen Liter Urin einzufärben.

Blutiger Urin durch Prostatavergrößerung und Krebserkrankung

Außerdem verursacht noch eine ganze Reihe anderer Krankheiten Blut im Urin, hierzu zählt etwa die gutartige Prostatavergrößerung, aber auch Erkrankungen wie Blasen- und Prostatakrebs. Deshalb sollten Sie, sobald Sie blutigen Harn bei sich entdecken, möglichst bald einen Arzt aufsuchen. Denn der Fachmann kann am besten beurteilen, was wirklich für die Beschwerden verantwortlich ist und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten.

Untersuchungen beim Arzt

Wie sieht der Arzt, dass ich Nierensteine habe?

Wenn Verdacht auf eine Steinerkrankung besteht, wird Ihr Arzt eine Reihe an Tests und Untersuchungen durchführen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Diese bestehen aus folgenden Schritten:

  • Befragung des Betroffenen
  • körperliche Untersuchung
  • Ultraschall
  • Urin- und Blutanalyse
  • eventuell Testung des 24-Stunden-Urins
  • ggf. Röntgenuntersuchung (Computertomographie (CT) oder ein intravenöses Pyelogramm (IVP))

Diagnostik bei Harnsteinen

Anamnese – was fragt der Arzt bei Nierensteinen?

In einem ausführlichen Gespräch befragt Sie der Mediziner, ob bereits früher Nierensteine bei Ihnen oder nahen Familienmitgliedern aufgetreten sind. Weitere wichtige Informationen sind Ihre Ernährungsgewohnheiten (z. B. viel Fleisch, wenig pflanzliche Kost), Ihr Trinkverhalten, Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen und welche anderen Erkrankungen bei Ihnen bekannt sind.

Als Nächstes wird bei einer körperlichen Untersuchung die Flanke und Bauchgegend abgetastet und nach der Schmerzausstrahlung geschaut.

Sieht man einen Nierenstein im Ultraschall?

Bedeutend für die Steindiagnostik ist auch die Bildgebung der Nieren und der Blase mittels Ultraschall. Hierbei lassen sich z. B. ein Harnaufstau und manchmal sogar der Stein erkennen. Aber nicht jeder Harnstein ist zu sehen. Solche, die kleiner als 2 mm sind oder im Harnleiter stecken, sind kaum darzustellen.

Warum wird mein Blut und Urin bei Nierensteinen getestet?

Weitere essenzielle Untersuchungen sind die Analyse des Blutes und des Urins. Anhand einer Blutprobe lassen sich etwa die Nierenfunktion, Harnsäure- und Kalzium-Werte ermitteln oder das Vorliegen einer Infektion ermitteln. Im abgegebenen Urin wird der pH-Wert gemessen und das Vorhandensein von Bakterien, Entzündungen und Blut getestet.

Falls bei Ihnen die Nierensteine nun zum wiederholten Mal aufgetreten sind oder Sie zu einer Risikogruppe zählen (z. B. Alter unter 25 Jahren, Nebenerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Osteoporose, renale tubuläre Azidose oder das Vorhandensein nur einer Niere) können weitere diagnostische Schritte notwendig sein. Dies beinhaltet etwa die Laboruntersuchung des Urins, der über 24 Stunden lang gesammelt wurde. Hierbei wird die Harnzusammensetzung ganz genau analysiert, wie etwa, ob es an steinhemmenden Substanzen (z. B. Zitrat und Magnesium) mangelt.

Nierensteine: Welche Röntgenuntersuchungen gibt es und was sieht man dort?

Bei typischen Beschwerden durch einen Nierenstein sind Röntgenuntersuchungen ein bedeutender Teil der Abklärung. Hierzu zählt das sogenannte intravenöse Pyelogramm (IVP) und die Computertomographie (CT). Beide kommen zur Darstellung des Harntrakts infrage.

Steine und ein Urinstau werden durch IVP und CT besonders gut abgebildet. Das IVP wird heute aber zunehmend durch das CT abgelöst, denn bei annähernd gleicher Strahlenbelastung kann beim CT zur Steinsuche auf die Verabreichung von Kontrastmittel über die Vene verzichtet werden. Dies ist besonders vorteilhaft für Personen mit Kontrastmittel-Allergie, Nierenfunktionsstörung oder Schilddrüsenüberfunktion.

Behandlung

Muss ich Nierensteine behandeln lassen?

Falls Sie Beschwerden wie Schmerzen, Fieber oder ähnliches haben, wird eine Behandlung inklusive Steinentfernung kaum zu vermeiden sein. Alleine schon, um Komplikationen wie Nierenfunktionsstörungen oder eine Blutvergiftung zu verhindern, wird Ihr Arzt Ihnen dringend eine Therapie nahelegen. Die Kriterien, die eine solche Steinsanierung dringend erforderlich machen, sind im Einzelnen:

  • Steingröße über 6 mm
  • Fortbestehen der Nierenkoliken
  • Fieber
  • Nierenfunktionsstörung (Niereninsuffizienz)
  • Einzelniere
  • Harnabflussbehinderung beider Nieren (z. B. bei Steinen beidseits)

Wenn der Stein aber sehr klein ist (Durchmesser höchstens 4-5 mm) und Sie relativ symptomfrei sind, kann der natürliche Abgang des Nierensteins auch abgewartet werden. Die Chancen stehen hierfür gar nicht schlecht. Je nachdem, wo sich der Stein befindet, liegt die Erfolgsaussicht bei bis zu 70 %.

Besonders Harnleitersteine, die bereits kurz vor der Blase stecken, haben gute Aussichten, mit dem Urin ausgeschieden zu werden. Das A und O hierfür ist viel Flüssigkeitszufuhr und eine schmerzlindernde Therapie.

Medikamente: Schmerztherapie, Förderung des Steinabgangs und Harnsteinauflösung

Welche Schmerzmittel helfen bei einer Nierenkolik?

Zu den besonders wirksamen Medikamenten gegen die krampfartig ziehenden Schmerzen gehören die sogenannten NSAR (nicht steroidale Antirheumatika). Hierzu zählen z. B. Diclofenac (Voltaren®) oder Ibuprofen. Auch Präparate mit dem Wirkstoff Metamizol (Novalgin®) können die Beschwerden lindern.

In der Klinik werden auch stärkere Medikamente wie etwa Opiate (z. B. Tramadol) oder Infusionen mit Schmerzmitteln verabreicht, um besonders starke Schmerzen zu bekämpfen.

Was hilft dabei, einen Nierenstein von alleine loszuwerden?

Vorneweg muss man sagen, dass nur kleine Steine spontan abgangsfähig sind. Fördern können Sie den Prozess durch große Trinkmengen, um die Urinproduktion anzuregen und den Stein auszuspülen. Kräutertees und Wasser sind hierbei besonders empfehlenswert.

Ebenso ist es wichtig, schmerzfrei zu sein, damit sich die Harnwege entspannen und die Schleimhaut, in die der Stein eingebettet ist, abschwillt. Zu diesem Zweck ist die regelmäßige Schmerzmitteleinnahme (z. B. NSAR) wichtig.

Prostata-Medikament gegen Harnsteine

Möglicherweise empfiehlt Ihnen Ihr Arzt auch Tabletten mit dem Wirkstoff Tamsulosin (Omsula®). Dieses Arzneimittel hilft beim Ausscheiden des Steins, ist aber ursprünglich nur für die Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung bei Männern zugelassen. Da eine Anwendung bei Nierensteinen durch den Hersteller nicht vorgesehen ist, liegt eine sogenannte Off-label-Indikation vor. Sorgen muss Ihnen das aber nicht bereiten, denn Tamsulosin darf dennoch für den genannten Zweck verschrieben werden und kann durchaus den Steinabgang fördern.

Lassen sich Harnsteine durch Medikamente auflösen?

Jein. Die meisten Nieren- und Harnleitersteine bestehen aus Substanzen, die nicht durch Arzneimittel aufgelöst werden können. Hier kommt als Therapie nur die Stoßwellenzertrümmerung, Harnleiterspiegelung oder Nierenpunktion infrage. Eine Ausnahme gibt es aber, und zwar die Harnsäuresteine.

Basischer Urin lässt den Stein schrumpfen

Durch eine Veränderung des Urin-pH-Werts mithilfe von Medikamenten lassen sich Steine aus Harnsäure zersetzen. Dies wird durch die Einnahme von sogenannten Alkalizitraten erreicht. Hierzu zählen z. B. Blanel®, Blemaren® und Uralyt®. Unter der regelmäßigen Kontrolle des Urin-pHs mittels Teststreifen wird so viel des jeweiligen Medikaments zugeführt, dass der pH-Wert bei 7 bis 7,2 liegt. Denn dann sind perfekte Bedingungen vorhanden, um einen Harnsäurestein aufzulösen.

Bedenken Sie aber, dass sich dies bei sehr großen Steinen überaus lange hinziehen kann. Deshalb wird Ihnen Ihr Arzt möglicherweise dennoch einen der zuvor genannten Eingriffe empfehlen, um den Stein rascher loszuwerden.

Wie sieht die Therapie bei Nierensteinen aus?

Zur Behandlung von Nieren- und Harnleitersteinen stehen mehrere Optionen zur Verfügung. Im Akutstadium mit starken Schmerzen und gestauter Niere wird meist als erste Maßnahme eine Harnleiterschiene in die betroffene Niere eingelegt; die Schiene ist ein hohler, schmaler Kunststoffschlauch, der über die Harnröhre eingeführt wird. Das eine Ende kommt in der Niere zum Liegen, das andere befindet sich in der Blase. Aufgrund seiner Form wird er im Medizinerjargon auch Doppel-J-Katheter (DJ-Katheter) genannt. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und geschieht oft unter Narkose.

Abb.  Harnleiterschiene (Doppel-J-Katheter): Um die Stauung in der Niere und die daraus resultierenden Schmerzen zu lindern, wird eine sogenannte Harnleiterschiene eingelegt, über die der Harn am Stein vorbei abfließen kann.

Wenn somit die Nierenkoliken und Harnstauung unter Kontrolle gebracht sind, geht es an die Planung der Steinsanierung (Steinbeseitigung). Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten können, abhängig von der gewählten Maßnahme, ambulant durchgeführt werden oder einen Klinikaufenthalt erfordern. Folgende Eingriffe dienen der Steinentfernung:

Welche davon für Sie die geeignete Behandlungsmethode ist, hängt hauptsächlich von der Größe und Lage des Steines ab.

Stoßwellenbehandlung (ESWL)

Was ist eine Stoßwellentherapie (ESWL)?

Eine viel genutzte Methode zur Zertrümmerung von Nierensteinen ist die Stoßwellentherapie (ESWL). Sie wird meist ambulant durchgeführt und bedarf keiner Vollnarkose. Bei der ESWL werden von einer Maschine Schallwellen erzeugt, die den Stein in kleinste Stücke zerlegen, sodass er von alleine mit dem Urin ausgeschwemmt werden kann.

Für eine erfolgreiche Therapie müssen die Stoßwellen möglichst genau auf den Stein auftreffen. Dies wird durch Röntgen und Ultraschalluntersuchungen sichergestellt. Deshalb wird die Steinlage vor und während der Behandlung mehrfach kontrolliert.

Blutanalyse vor der Behandlung

Vor der Steinzertrümmerung wird Ihnen Ihr Arzt den Ablauf genau erklären und eine Blutprobe entnehmen. Diese Blutanalyse wird durchgeführt, um eine Gerinnungsstörung auszuschließen und sicherzustellen, dass kein erhöhtes Risiko für eine Nierenblutung durch die ESWL vorliegt.

Kontrolle des Therapieerfolgs: Röntgen nach der ESWL

Nach der Stoßwellentherapie erfolgt üblicherweise am Folgetag eine Röntgenaufnahme des Steins, um den Behandlungserfolg zu bewerten: Ist er ausreichend zersprungen, bedarf es keiner weiteren ESWL. Falls er sich aber aufgrund seiner Größe oder harten Zusammensetzung nicht genügend zertrümmern ließ, kann eine Wiederholung der ESWL nötig sein.

Wem hilft eine ESWL bei Nierensteinen?

Die Stoßwellentherapie ist, wenn die richtigen Bedingungen vorliegen, sehr wirksam bei der Steinsanierung. Einige Kriterien beeinflussen maßgeblich, ob die ESWL erfolgreich sein wird. Diese sind:

  • Steingröße und -lage: Je kleiner der Stein, umso besser; Nierensteine mit einem Durchmesser von maximal 1 cm lassen sich zu 90 % durch die ESWL zerstören. Anders sieht es bei einer Größe von 2,5 cm aus; hier wird nur bei 70 % der Behandelten eine ausreichende Steinzertrümmerung erzielt. Genauso bedeutsam ist der Ort, an dem sich der Stein befindet. Steine in der Niere werden eher durch Schallwellen beseitigt als solche im Harnleiter. Der Grund: Harnleitersteine sind schlechter durch die Wellen erreichbar, weil Knochen und andere Organe die Wellen abschwächen. Auch ist weniger Urin um den Stein vorhanden, was die Weiterleitung der Schallwellen erschwert (Wasser leitet Wellen besonders gut).
  • Steinmaterial: Relativ weiche Nierensteine, z. B. Infektsteine aus Stuvit, lassen sich gut durch die Schallwellen der ESWL zerstören. Andere Steine, z. B. mit einer brushit- oder zystinhaltigen Zusammensetzung, sind gegenüber den Wellen recht resistent. Leider lässt sich die Steinsubstanz nur bedingt durch vorherige Röntgenuntersuchungen vorhersagen, weshalb es oft einfach auf einen ESWL-Versuch ankommt.

Um nun aber endgültig zu entscheiden, welcher Erkrankte von einer ESWL profitiert und wer nicht, sind zum Glück klare Empfehlungen vorhanden.

  • Nieren- und Harnleitersteine, die kleiner als 1 cm sind, können mit einer ESWL behandelt werden (aber alternativ ist auch eine Harnleiterspiegelung (URS) möglich und der ESWL gleichwertig).
  • Für Nieren- und Harnleitersteine ab 1 cm ist die ESWL keine 1. Wahl, kann aber, falls Gründe gegen andere Verfahren sprechen, eine Option sein.
Wer darf nicht mit der ESWL behandelt werden?

Für einige Betroffene verbietet sich die Stoßwellenbehandlung zur Steinsanierung. Hierzu zählen Schwangere und Personen, die Blutverdünner einnehmen bzw. die an einer Blutgerinnungsstörung leiden (z. B. Hämophilie).

Zum Teil liegen aber auch Bedingungen vor, die mit einem erhöhten Risiko für die Steinkranken einhergehen oder eine ausreichende Steinzertrümmerung durch die ESWL unwahrscheinlich machen. Hier wird besser zu anderen Therapiemaßnahmen gegriffen, die geeigneter sind. Solche Gründe, die gegen eine ESWL sprechen, sind:

  • Aneurysma (Gefäßaussackung im Bauchraum)
  • starkes Übergewicht
  • enorme Körpergröße
  • Herzschrittmacher
  • nicht therapierter Bluthochdruck
  • unbehandelter Harnwegsinfekt
  • große Steinmasse
  • Abflussbehinderung unterhalb des Steines, die den Abtransport der Steintrümmer blockiert (z. B. Harnleiterenge)
  • Verformung des Skeletts
Was sind die Gefahren bei der ESWL?

Im allgemein sind die Risiken der Stoßwellentherapie sehr gering. Die Behandlung kommt ohne Vollnarkose oder Operation aus, was die möglichen Komplikationen schon deutlich reduziert. Dennoch, auch die ESWL kann negative Folgen haben.

  • Die am häufigsten auftretende Nebenwirkung ist die Verstopfung des Harnleiters durch die abgehenden Steinstücke. Besonders wenn der ursprüngliche Stein recht groß war, ist die Gefahr durchaus gegeben.
  • Ein weiteres Problem sind Harnwegsinfekte. Wird eine Nieren- oder Blasenentzündung vor der ESWL nicht mit einem Antibiotikum kuriert, steigt die Gefahr für die Ausbreitung des Infekts. Die Folge kann eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) sein. Das Risiko für diese schwerwiegende Erkrankung ist aber zum Glück sehr gering (betrifft weniger als 1 von 100 Behandelten)
  • Zu erwähnen bleibt noch: Blut im Urin als Effekt der ESWL. Durch die bei der Therapie entstehenden Steinfragmente wird die gut durchblutete Niere leicht verletzt. Dies zeigt sich nach der ESWL häufig am blutigen Urin. Eine geringe Einfärbung nach der Behandlung ist nicht besorgniserregend und vergeht normalerweise von alleine. Nur sehr selten ist mit gravierenden Problemen wie einem Bluterguss der Niere (Nierenhämatom) zu rechnen. Davon sind etwa 1 % der Therapierten betroffen.

Fazit

Die ESWL ist ein überaus sicheres und effektives Therapieverfahren zur Beseitigung von Nieren- und Harnleitersteinen. Komplikationen sind möglich, aber überaus selten. Nicht umsonst handelt es sich bei der Stoßwellentherapie um eine seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzte Methode zur Steinsanierung.

Harnleiterspiegelung (URS)

Was ist eine Harnleiterspiegelung (URS)?

Die Harnleiterspiegelung (Ureterorenoskopie, URS) ist eine sehr praktische Methode, um Harnsteine loszuwerden. Im Prinzip handelt es sich um ein ähnliches Verfahren wie bei der Magenspiegelung: Bei dem Eingriff wird in Vollnarkose eine schmale Kamera-Sonde unter Röntgen-Kontrolle in die Harnröhre bis zum Stein vorgeschoben. Unter Sicht kann der Nieren- oder Harnleiterstein mit einer kleinen Zange gepackt und aus dem Harntrakt entfernt werden. Ist der Stein hierfür zu groß, wird mit einem Laser oder Luftdruck erzeugenden Gerät solange auf ihn geschossen, bis er zerfällt und von alleine mit dem Urin ausgewaschen wird.

Falls der Bereich, in dem der Stein saß (Steinbett) verschwollen oder entzündet aussieht, kann am Ende der Spiegelung eine Harnleiterschiene (DJ-Katheter) in den Harntrakt eingelegt werden. Diese wird meist nach einigen Tagen ambulant herausgezogen.

Vor der URS: Urin- und Blut-Check

Wichtig ist, dass vor der Spiegelung Urin und Blut getestet werden. Wird ein Harnwegsinfekt festgestellt, wird dieser mit Antibiotika behandelt. Bei der Blutanalyse wird die Blutgerinnung untersucht. Auch wenn die Blutungsgefahr bei einer URS gering ist, soll hiermit eine Störung der Gerinnung ausgeschlossen werden, um kein unnötiges Risiko einzugehen.

Vorteile der URS

Im Vergleich zu anderen Methoden der Steinsanierung hat die URS einige Vorteile. Hierzu zählt, dass auch Personen mit Blutungsrisiko (z. B. wegen der Einnahme von Blutverdünnern) relativ gefahrlos behandelt werden können. Denn der Eingriff kommt ohne Haut- oder Gewebeschnitte aus, die eine Blutungsquelle darstellen könnten. Darüber hinaus lassen sich auch Steine, für die eine ESWL nicht infrage kommen, mit einer Harnleiterspiegelung behandeln. Gründe hierfür sind etwa die Größe oder die unzugängliche Lage des Harnsteins.

Kann man Steine mit dem Laser entfernen?

Ja. Eine Laserbehandlung wird im Rahmen der Harnleiterspiegelung (URS) oder der perkutanen Nephrolitholapaxie (PCNL) vorgenommen. Bei diesen beiden endoskopischen Verfahren (d. h. der Eingriff erfolgt von Innen über den Harntrakt) wird ein Laser an den Stein herangeführt. Der behandelnde Arzt kontrolliert über eine Kamera die Lage der Sonde und beschießt den Nieren- oder Harnleiterstein mit Laserstrahlen, bis der Stein zu Staub zerfällt. Bei der PCNL können auch Steinbrocken über ein Absauggerät entfernt werden. Ist schließlich kein Stein mehr übrig, werden Kamera und Laser entfernt.

Welche Steine werden mit einer URS behandelt?

Die Harnleiterspiegelung kommt bei nahezu allen Steinen im Urintrakt zum Einsatz. Limitierend ist aber die Steingröße. Bei Nierensteinen über 2 cm stößt die URS meist an ihre Grenzen. Größere Exemplare werden normalerweise mittels einer PCNL entfernt; falls aber etwas gegen diese Operation spricht, kann auch eine Harnleiterspiegelung zum Erfolg führen. Aber dann sind oft mehrere Sitzungen bis zur Steinfreiheit notwendig.

Chancen, Risiken und Gefahren der URS

Wie hoch ist die Chance, nach einer Harnleiterspiegelung (URS) den Stein los zu sein?

Steine, die im Harnleiter liegen, können mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit entfernt werden. Nierensteine, die zum Teil größer und schwer zugänglich sind, werden bis zu 90 % beseitigt.

Für wen ist eine Harnleiterspiegelung (URS) ungeeignet?

Begleiterkrankungen oder Umstände, die eine URS absolut verbieten, gibt es nicht. Dennoch existieren Situationen, die Risiken bergen. Hierzu zählen die Schwangerschaft und Blutgerinnungsstörungen (z. B. durch Blutverdünner), denn schädigende Röntgen-Strahlen können das ungeborene Kind treffen und Arzneimittel wie Marcumar und Co. erhöhen die Blutungsgefahr.

Was sind Gefahren der Harnleiterspiegelung (URS)?

Es treten nur selten Probleme nach der URS auf und schwere Komplikationen sind eine Ausnahme. Dennoch, auch die Harnleiterspiegelung kommt nicht ganz ohne mögliche Nebenwirkungen aus. Negative Effekte der Steintherapie sind:

  • leichte Blutungen (häufigste Komplikation)
  • Harnwegsinfekte
  • Loch im Harnleiter (Perforation)
  • Komplettabriss des Harnleiters (absolute Rarität)

Harnleiterschiene: DJ-Katheter bei URS

Wann muss nach der URS eine Harnleiterschiene (DJ-Katheter) eingelegt werden?

Bei unkomplizierter Harnleiterspiegelung wird normalerweise auf eine Harnleiterschienung verzichtet. Nur wenn die Möglichkeit besteht, dass es zur Harnstauung oder Schwellung (Ödem) des Steinbettes kommt, wird zur Sicherheit eine DJ-Katheter eingelegt. Folgende Umstände sprechen für das Einsetzen der Harnleiterschiene:

  • lange OP-Zeit (Gefahr des Harnleiterödems)
  • Anschwellen des Steinbettes
  • Steinreste
  • Verletzung des Harntrakts
Wie lange muss die Harnleiterschiene nach der URS bleiben?

Das hängt ganz vom Grund ab, warum Ihnen die Schiene eingesetzt wurde; wenn z. B. nur ein geschwollenes Steinbett die Ursache war, kann der DJ-Katheter schon nach wenigen Tagen in der Ambulanz oder Arztpraxis gezogen werden. War aber eine schwere Verletzung oder Blutung der Anlass, kann die Schiene durchaus 4 bis 6 Wochen verbleiben. Wurde wegen Reststeinen der Harnleiter geschient, wird der DJ-Katheter so lange verweilen, bis diese durch einen weiteren Eingriff entfernt worden sind.

Nierenpunktion (PCNL)

Was ist eine PCNL (perkutane Nephrolitholapaxie)?

Das auch für Mediziner oft schwierig auszusprechende Verfahren ist eine der vielen Methoden zur Steinsanierung. Perkutane Nephrolitholapaxie steht für die „Nierensteinentfernung über die Haut“. Was sich zunächst komisch anhört, ist durchaus sinnvoll, wenn man etwas mehr ins Detail geht:

Der Eingriff wird in der Klinik durchgeführt und bedarf einiger Tage Aufenthalt (4 bis 7 Tage). Unter Vollnarkose wird zuerst eine Harnleiterschiene in die betroffene Niere eingelegt. Dies verhindert, dass Steinpartikel während der OP aus der Niere in den Harnleiter fortgeschwemmt werden. Als Nächstes wird mittels Ultraschall- und Röntgen die Niere geortet und der Stein lokalisiert. Nun erfolgt an jener Stelle ein kleiner Hautschnitt und eine feine Nadel wird durch die Flanke in die steintragende Niere gestochen. Über den erzeugten Kanal können nun eine Kamera als auch Geräte zur Steinzertrümmerung in das Nierenbecken eingebracht werden. Diese Instrumente arbeiten mittels Ultraschallwellen, Laser oder Luftdruck. Es gibt auch eine Absaugvorrichtung, die die bei der OP erzeugten Steinfragmente aus der Niere beseitigt.

Der vor der PCNL eingesetzte DJ-Katheter wird üblicherweise 1 bis 2 Tage nach der OP gezogen. Nach einigen weiteren Tagen ist die Nierenwunde soweit verheilt, dass die Fistel vorsichtig und ohne Narkose entfernt werden kann.

PCNL (perkutane Nephrolitholapaxie)

Abb. PCNL: Über einen Arbeitskanal können die Nierensteine zertrümmert und anschließend abgesaut werden.

Wenn die Prozedur beendet ist, werden die Gerätschaften aus der Niere entfernt und stattdessen ein kleiner Plastikschlauch in den Stichkanal eingelegt. Diese sogenannte Nierenfistel soll auf den OP-Bereich leichten Druck ausüben, um eine Blutung der durchstochenen Niere zu verhindern.

OP bei Harnsteinen (PCNL): Erfolgschancen, Risiken und Co.

PCNL: Wann muss ein Nierenstein operiert werden?

Die PCNL kommt nur bei Nierensteinen zum Einsatz (nicht bei Harnleitersteinen!), wenn andere Verfahren wie die Stoßwellenbehandlung (ESWL) oder Harnleiterspiegelung (URS) nicht erfolgversprechend sind. Dies trifft im Allgemeinen auf große Steine zu: Nierensteine über 2 cm oder noch gewaltigere Exemplare, die das gesamte Nierenhohlsystem ausfüllen sind typische Beispiele. Auch etwas kleinere Steine, die im unteren Bereich der Niere liegen (=Unterkelchsteine), sind oft nur durch eine PCNL zu entfernen.

Ein weiterer Grund, kleine Nierensteine per PCNL in Angriff zu nehmen, ist eine Engstelle im Harnleiter. Hier sind Maßnahmen wie die Stoßwellenbehandlung (ESWL) oder Harnleiterspiegelung (URS) zwecklos, da die Verengung den Abfluss zertrümmerter Steinpartikel nach der ESWL und den Zugang mit dem URS-Gerät verhindert.

PCNL: Wie stehen die Chancen, dass der Nierenstein entfernt wird?

Durch den Eingriff an der Niere lassen sich bis zu 90 % aller Steine beseitigen. Die Erfolgschancen sind aber abhängig von Steingröße und -lage: Je besser der Stein zugänglich und je kleiner er ist, umso leichter lässt er sich behandeln. So liegt die Wahrscheinlichkeit, einen gut erreichbaren Nierenbeckenstein loszuwerden, bei quasi 100 %.

Wann kommt eine PCNL nicht für mich infrage?

Bei der Einnahme blutverdünnender Medikamente. In diesem Fall sollte eine andere Behandlungsmethode gewählt werden, denn die Blutungsgefahr durch die Operation wäre zu hoch. Der Stichkanal in der Niere könnte nachbluten und zu ernsthaften Komplikationen führen. Schlimmstenfalls ist dann eine blutstillende Nierenoperation oder im Extremfall die Nierenentfernung die Folge.

Lassen sich die Blutverdünner vorübergehend pausieren, kann die PCNL zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Wirkung der Medikamente abgeklungen ist, durchgeführt werden.

Eine Alternative zur PCNL ist die Harnleiterspiegelung (URS), falls das Absetzen der Arzneimittel nicht möglich ist. Zwar können hier mehrere Anläufe nötig werden, um die Steinmasse zu bewältigen, dafür geht die URS aber mit weitaus geringerem Blutungsrisiko einher.

Was sind die Risiken der PCNL?

Komplikationen bei der PCNL sind keine Seltenheit. Bei 25 bis 60 % aller Eingriffe können Probleme nach der Stein-OP auftreten. Besonders Blutungen stellen eine häufige Nebenwirkung dar. Zum Glück versiegen sie aber meist von alleine und Eingriffe zur Blutstillung sind kaum nötig.

Eine Zusammenfassung über die möglichen Folgen der PCNL sehen Sie hier:

  • Blutung der Niere oder des Nadelstichkanals
  • Harnwegsinfektionen
  • Nierenabszess
  • Verletzung der angrenzenden Organe (z. B. Darm, Leber, Milz, Lungenhaut) (sehr selten)

Wie lange muss ich bei einer Steintherapie im Krankenhaus bleiben?

Dies hängt vor allem davon ab, ob Ihr Nierenstein mit der Harnleiterspiegelung, Stoßwellentherapie oder PCNL entfernt wurde. Wie viele Tage Klinikaufenthalt Sie bei jedem dieser Eingriffe einplanen sollten, lesen Sie im Detail hier.

Nierensteine: Wie lange werde ich nach der Behandlung krankgeschrieben?

Wann Sie wieder Ihrer Arbeit nachgehen können, hat mit der Behandlungsmethode und Ihrer Beschäftigung zu tun. Wie lange es dauert, bis Sie nach der ESWL, URS oder PCNL in den Berufsalltag zurückkehren können, erörtern wir hier genauer.

Komplikationen und Risiken von Harnsteinen

Unbehandelter Nieren- oder Harnleiterstein: Wann besteht Lebensgefahr?

Ein Nierenstein verursacht zum Glück nur selten ernsthafte Komplikationen. Gefährlich kann es werden, wenn eine Entzündung mit Bakterien hinzukommt. Ein Harnwegsinfekt kann im Extremfall zur Blutvergiftung führen. Diese Erkrankung geht mit Fieber, Blutdruckabfall und hohem Puls einher. Um die lebensgefährliche Krankheit unter Kontrolle zu bringen, ist ein langwieriger Aufenthalt auf der Intensivstation keine Seltenheit.

Folgen von Harnsteinen: Infekte, Niereninsuffizienz und -verlust

Können Nierensteine eine Nierenentzündung verursachen?

Ja. Nierensteine können von Bakterien besiedelt werden. Bleiben die Steine unbehandelt in der Niere liegen, können sich die Erreger im Harntrakt verbreiten. Mögliche Folgen sind eine Nierenbeckenentzündung, Abszesse und schlimmstenfalls eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis).

Problematisch kann es auch werden, wenn ein Stein den Urinabfluss aus der Niere blockiert. In dem stehenden Urin können sich Bakterien ungehindert vermehren und eine eitrige Entzündung hervorrufen. Eine antibiotische Behandlung allein ist in solchen Fällen leider nicht ausreichend. Die Sicherung des ungehinderten Harnabflusses und die Steinentfernung sind dann genauso wichtig wie die Bekämpfung des Infektes mit Antibiotika selbst.

Nierenfunktionsstörung durch einen Nierenstein – ist so etwas möglich?

Ja, eine mögliche, wenn auch rare Folge von Nierensteinen ist die Niereninsuffizienz. Blockiert ein Nierenstein lange Zeit den Urinabfluss, staut sich der Harn in der Niere und hemmt die Urinausscheidung. Auf Dauer wird dadurch die Funktion des Organs geschädigt. Wird die Steinerkrankung nicht rechtzeitig saniert, ist die normale Nierenfunktion nicht mehr herzustellen.

Besteht bei Nierensteinen die Gefahr, dass die Niere entfernt werden muss?

Eine Niere aufgrund von Steinen zu verlieren, ist heutzutage erfreulicherweise sehr selten geworden. Durch die Vielzahl an wenig invasiven Verfahren (ESWL, Harnleiterspiegelung oder PCNL) können Nierensteine jeglicher Größe relativ schonend und problemlos beseitigt werden.

Die Niere mitsamt dem Stein per Operation zu entfernen, ist nur in Sonderfällen die Therapie der Wahl. Hierzu zählt vor allem eine stark reduzierte Nierenfunktion. Liegt diese bei unter 20 %, kann eine komplette Nierenentfernung die beste Lösung sein. Denn belässt man eine nicht mehr arbeitende Niere, erhöht sich das Risiko für Harnwegsinfektionen und weitere Komplikationen.

Vorbeugung: allgemeine Maßnahmen

Tipps: Was hilft gegen Nieren- und Harnleitersteine?

Jeder, der einmal die schmerzhafte Erfahrung von Harnsteinen durchgemacht hat, möchte das garantiert nicht ein zweites Mal erleben. Um einer erneuten Steinerkrankung vorzubeugen, hilft – wie gegen so viele Beschwerden – eine gesundheitsbewusste Lebensweise. Eine ausgewogene Ernährung, viel trinken, Sport und ein normales Körpergewicht sind das A und O gegen Steine im Harntrakt. Wollen Sie es bei der einen Steinepisode belassen, legen wir Ihnen dringend diese Tipps ans Herz:

  • Gewicht: Versuchen Sie ggf. überflüssige Pfunde loszuwerden. Denn Übergewicht gehört zu den klassischen Risikofaktoren für Harnsteine. Ein BMI (Body-Mass-Index) von 18 bis 25 kg/m2 ist optimal, um weiteren Steinepisoden vorzubeugen.
  • Körperliche Bewegung: Fitness zahlt sich nicht nur als vorbeugende Maßnahme gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und so manchen Krebs aus, sondern kann auch der Steinbildung entgegenwirken. Auch wenn es manchmal schwerfällt, versuchen Sie Sport und Bewegung in den Alltag einzubauen. Sie werden hiervon in jeder Hinsicht profitieren.
  • Trinkmenge: Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Als Grundregel sollten 2,5 bis 3 Liter täglich zugeführt werden. Das Ziel sind nämlich mindestens 2 Liter Urinausscheidung pro Tag. Ist dieses Kriterium erfüllt, werden die Nieren ausreichend durchgespült. Besonders empfehlenswert sind neutrale Getränke, die den Urin-pH-Wert nicht beeinflussen. Hierzu zählen Wasser und Kräutertees. Ebenso wichtig ist es, über den ganzen Tag verteilt zu trinken und nicht etwa abends nach der Arbeit die gesamte Trinkmenge auf einmal zu sich zu nehmen.
  • Kost: Greifen Sie vermehrt zu Obst und Gemüse. Schränken Sie sich bei fleisch- und fettreicher Ernährung ein, denn beide fördern die Entstehung von Nierensteinen. Auch wenn Kalzium ein häufiger Baustein von Harnsteinen ist, achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr. 1 bis 1,2 g pro Tag sollten es schon sein. Essen Sie darüber hinaus eiweißreiche Kost nur in Maßen (0,8 bis 1 g Eiweiß pro kg Ihres Körpergewichts), um weiteren Steinepisoden vorzubeugen.
  • Salz: Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Salzkonsum. Versuchen Sie täglich höchstens 6 g Kochsalz zu sich zu nehmen. Beachten Sie auch, dass viele Nahrungsmittel wie Fast Food, Fertiggerichte, Käse und Wurst ungeahnt hohe Salzmengen enthalten. Ein Blick auf die Verpackung gibt hier oft wertvolle Hinweise.
  • Tee, Kaffee, Alkohol und Co.: Viel trinken ist das beste Mittel gegen erneute Harnsteinbildung. Aber es kommt auch darauf an, was Sie trinken. Süße Getränke (Cola, Softdrinks und Fruchtsäfte) fördern leider die Steinentstehung. Auch Kaffee, Tee und Alkohol sind wenig vorteilhaft. Versuchen Sie die Menge dieser Genussmittel zu minimieren und greifen Sie am besten zu Wasser, ungesüßten Kräutertees oder Fruchtschorlen. Sie werden sehen, es ist alles eine Frage der Gewohnheit und das Verlangen nach Cola und Co. lassen mit der Zeit nach.

Übrigens, neben diesen allgemeinen Hinweisen gibt es auch spezielle Ratschläge, die sich nach der Zusammensetzung des Steins richten. Woraus Ihr Harnstein genau besteht, erfahren Sie nach einer Steinanalyse im Labor, sobald er entfernt wurde. Das Wissen um das Steinmaterial hilft Ihnen, sich sozusagen an maßgeschneiderten Empfehlungen zu orientieren.

Trinken und Essen bei Harnsteinen

Wie viel und was soll ich trinken?

Allgemein sollten Sie etwa 2,5 bis 3 l Flüssigkeit zu sich nehmen. Am besten sind Getränke wie Wasser oder Kräutertees, die den Säuregehalt des Urins nicht beeinflussen. Kaffee, Schwarztee, Alkohol, Cola und Limonaden sollten nur in geringen Maßen genossen werden.

Falls Sie an einer speziellen Steinerkrankung wie etwa der Zystinurie leiden, kann die empfohlene Trinkmenge sogar bis zu 7 Litern betragen.

Welche Nahrungsmittel soll ich meiden?

Lebensmittel, die Sie komplett von Ihrem Speiseplan streichen müssen, gibt es erfreulicherweise nicht. Allerdings sind heutzutage Speisen bekannt, die das Steinrisiko erhöhen und deshalb nur maßvoll genossen werden sollten. Zu diesen Nahrungsmitteln zählen:

  • Fleisch
  • fettreiche Kost
  • Salz
  • tierisches Eiweiß
  • Purin-reiche Lebensmittel
  • Oxalat-haltige Speisen
Gibt es eine „Stein-Diät“?

Eine Umstellung der Ernährung kann gegen die erneute Bildung von Harnsteinen helfen. Fleisch, Fett, Salz, süße Getränke, Kaffee, Tee und Alkohol gehören zu den Nahrungsmitteln, die Sie nur in Maßen zu sich nehmen sollten. Besser sind Obst, Gemüse, Fisch, Wasser und Kräutertees.

So viel zu den allgemeinen Regeln. Aber es gibt auch spezielle Tipps, die sich nach der Steinsubstanz richten. Dieses Material kann von Person zu Person verschieden sein. Zu diesen Steinen, für die es maßgeschneiderte Ernährungstipps gibt, zählen:

  • kalziumhaltige Steine
  • Harnsäuresteine
  • Infektsteine (sogenannte Struvit-Steine)
  • Zystinsteine

Vorbeugung: steinspezifische Hinweise

Bei welchen Harnsteinen gibt es Extra-Tipps?

Für einige Steine gelten nicht nur die allgemeinen Regeln zur Vorbeugung, sondern es existieren auch individuelle Hinweise, die sich explizit nach dem Steinmaterial richten. Zu diesen besonderen Steinerkrankungen zählen:

  • Kalziumsteine
  • Harnsäuresteine
  • Infektsteine (Struvit-Steine)
  • Zystinsteine

Kalziumsteine: Was soll ich beachten?

Neben den allgemeinen Maßnahmen, die zur Steinvorbeugung dienen, gibt es eine Reihe von Empfehlungen bei nachgewiesenen kalziumhaltigen Steinen.

Auch wenn es Sie vielleicht wundern mag, eine Reduktion des Kalziumgehalts Ihrer Kost zählt nicht dazu. Denn der Mineralstoff ist nicht alleine an der Steinbildung schuld, sondern andere Substanzen wie Oxalsäure (Oxalat) fördern die übermäßige Kalziumaufnahme und spielen eine bedeutende Rolle für die Steinentstehung. Kalzium ist essenziell für vieles im Körper wie z. B. die Muskelfunktion und kräftige Knochen. Zu wenig des Minerals schadet Ihrer Gesundheit folglich mehr, als dass es ihr nutzt.

  • Achten Sie auf eine normale Kalziumzufuhr. Weder zu wenig noch zu viel des Mineralstoffs sind empfehlenswert. 0,8 g Kalzium täglich können Sie also getrost zu sich nehmen, z. B. in Form von Milchprodukten. Manchmal rät Ihnen Ihr Arzt aber auch zu 1 g Kalzium täglich, falls Ihr Urin sehr Oxalat-reich ist.
  • Reduzieren Sie die Zufuhr von Oxalsäure mit der Nahrung. Besonders hohe Konzentrationen der Substanz sind in folgenden Lebensmitteln enthalten:
    • Rhabarber
    • Spinat
    • Kakao (Schokolade)
    • Schwarztee
    • Nüsse
    • Getreide
  • Essen Sie viele Ballaststoff, d. h. achten Sie auf eine gemüse- und obstreiche Kost, denn dies führt zu einer raschen Darmpassage der Nahrung. Je kürzer der Speisebrei im Verdauungstrakt verweilt, desto weniger hat der Körper Zeit, übermäßig viel Kalzium aus dem Darm aufzunehmen und schließlich in Form von Harnsteinen abzulagern.
  • Lassen Sie den Urin nicht zu sauer werden! Denn ein niedriger pH-Wert fördert die Entstehung von Kalziumsteinen. Ziel ist ein Wert zwischen 6,2 und 6,8. Das können Sie z. B. selber im Urin mit Teststreifen messen, die Sie in der Apotheke erhalten. Ein natürlicher Weg, den Harn zu regulieren ist das Trinken von Zitrussäften. Bereichern Sie also Ihr Frühstück etwa um ein Glas frischgepressten Orangen- oder Grapefruitsaft. Stark gesüßte Fruchtsäfte aus dem Supermarkt sollten Sie aber vermeiden. Weitere Möglichkeiten, den Harn alkalischer werden zu lassen, sind Medikamente mit Bikarbonat oder Alkalizitraten. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, ob diese Arzneimittel für Sie eine geeignete Option sind oder eine Ernährungsumstellung zur Steinvorbeugung ausreicht.
Harnsäuresteine: Wie lassen sie sich vermeiden?

Versuchen Sie sich möglichst Purin-arm zu ernähren, denn diese Nahrungsbestandteile fördern die Harnsäure-Entstehung. Meiden Sie deshalb folgende Lebensmittel:

  • Spinat
  • Rosenkohl
  • Hülsenfrüchte
  • Sojaprodukte
  • Trockenobst
  • Fisch
  • Fleisch (v. a. Geflügelhaut und Innereien wie Leber und Niere)
  • Schalen- und Krustentiere
  • Hering, Sardinen, Sardellen

Hiermit reduzieren Sie nicht nur die Gefahr für eine erneute Steinbildung, sondern beugen auch einer Gicht vor.

Kontrolle des Urin-pHs

Steine aus Harnsäure lassen sich darüber hinaus durch den richtigen Urin-pH-Wert in Schach halten. Testen Sie diesen z. B. mit Teststreifen aus der Apotheke. Optimal ist ein pH-Bereich zwischen 6,8 und 7,0, um einer erneuten Harnsteinbildung entgegenzuwirken. Erreichen können Sie diesen Wert durch Medikamente aus der Gruppe der Alkalizitrate. Diese sind z. B.:

  • Acetolyt®
  • Blanel®
  • Uralyt®
  • Blemaren®

Wirkstoffe gegen Gicht wie Allopurinol sind nicht unbedingt Pflicht zur Steinvorbeugung. Diese kommen erst zum Einsatz, wenn zusätzlich auch ein hoher Harnsäuregehalt im Blut und Urin nachgewiesen wurde.

Welche Tipps und Tricks helfen gegen Infektsteine?

Das Wichtigste ist, bereits vorhandene Steine komplett zu entfernen. Denn diese sind der Nährboden für Bakterien und erneute Infektionen. Auch sollten Sie bei Harnwegsinfekten frühzeitig zum Arzt gehen und die Behandlung nicht lange aufschieben.

Weitere Ratschläge, die Sie beherzigen sollten, sind folgende:

  • Meiden Sie Nahrungsmittel, die den Urin entsäuern. Denn ein hoher pH-Wert des Harns fördert bei Ihnen die Steinentstehung. Hierzu zählen.
    • Zitrussäfte (Orangen- und Grapefruitsaft)
    • vegetarische Ernährung
    • Mineralwasser, das reich an Bikarbonat ist
  • Abhängig von Ihrem Urin-pH kann auch die Einnahme von L-Methionin nützlich sein, um den Säuregehalt zu heben (Ziel: pH-Wert unter 6,2). Sprechen Sie Ihren Arzt daraufhin an, ob eine solche Maßnahme für Sie infrage kommt.
Zystinsteine: Was kann ich selber tun?

Damit das Risiko für die Harnsteinentstehung sinkt, sollten Sie sowohl auf Ihre Ernährung als auch auf eine hohe und über den Tag verteilte Trinkmenge achten:

  • Kostempfehlung: Essen Sie tierisches Eiweiß nur in Maßen. Dieses steckt besonders viel in Fleisch, Fisch, Eiern sowie Milch und Milchprodukten und enthält eine Vorstufe des Zystins. Versuchen Sie sich zudem salzarm zu ernähren. Meiden Sie auch Nahrungsmittel, die den Urin-pH senken. Denn Zystin fällt in saurem Harn leichter aus und formt Steine. Reduzieren Sie also den Konsum von:
    • Alkohol
    • Limonade
    • Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte (Quellen von tierischem Eiweiß)
  • Flüssigkeitszufuhr: Sehr wichtig ist eine dauerhafte Verdünnung des Urins. Sprich: Trinken Sie viel, und zwar gleichmäßig über den ganzen Tag verteilt. Es wird ebenso empfohlen, nachts öfters zum Wasserglas zu greifen. Auch wenn Sie das zunächst etwas erschrecken mag, sollten Sie 4 bis 7 l täglich zu sich nehmen. Das Ziel ist nämlich eine Urinausscheidung von 3 l am Tag. Es erfordert sicherlich eine große Umstellung Ihrer Trinkgewohnheiten, kann aber wiederholte Krankenhausbesuche und Steintherapien verhindern. Versuchen Sie also, diese Empfehlungen möglichst zu befolgen und das Zystin aus Ihren Nieren zu schwemmen, bevor es hier in Form von Steinen abgelagert wird.
  • Kontrolle des Urin-pHs: Zystinsteine mögen keinen sauren Urin. Lässt sich der pH-Wert auf einen Bereich von 7,5 oder höher einstellen, hemmt das die Entstehung von Steinen. Medikamente wie Blanel®, Uralyt® und Blemaren® sind hierbei hilfreich und werden je nach persönlichem Säuregehalt des Harns eingenommen.
  • Bei wiederholter Zystinstein-Erkrankung kann auch eine Therapie mit dem Wirkstoff Tiopronin nützlich sein. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, ob das Präparat für Sie empfehlenswert ist.

Prognose

Wie hoch ist die Gefahr, erneut Steine zu bilden?

Etwa die Hälfte der Betroffenen erkrankt in den folgenden 10 Jahren nach der ersten Episode ein weiteres Mal an Harnsteinen. Auch wenn sich das erst einmal ernüchternd anhört, bedenken Sie, dass auch 50 % der Personen keine weiteren Steine bilden. Wie die Zukunft für einen persönlich aussieht, hat viel mit der individuellen Lebensführung bzw. einer Änderung derselben zu tun. Durch eine ausgewogene Ernährung, normales Körpergewicht, Sport und viel Flüssigkeitszufuhr kann jeder selbst den Verlauf positiv beeinflussen und dafür sorgen, dass sich die schmerzhafte Erfahrung nicht erneut wiederholt.

Wissenswertes

Können auch Kinder Nierensteine haben?

Ja, das ist durchaus möglich, aber zum Glück recht selten. Im Allgemeinen handelt es sich bei Harnsteinen eher um eine Krankheit im Erwachsenenalter. Auch sind normalerweise andere Faktoren für die Entstehung der Nieren- oder Harnleitersteine in der Kindheit verantwortlich. Denn zu den typischen Ursachen für Steine bei Kindern zählen Fehlbildungen im Urintrakt und genetische Krankheiten:

  • So können etwa Engstellen am Übergang von der Niere zum Harnleiter (=Nierenbeckenabgangsenge) oder im Harnleiter selbst (=Harnleiterstenose) den Urinabfluss behindern und schließlich zu Harnsteinen führen.
  • Zu den Gen-Krankheiten, die die Steinbildung bei Ihrem Nachwuchs fördern, zählen etwa die Zystinurie und die renale tubuläre Azidose. Erste Anhaltspunkte für beide Erkrankungen zeigen sich in Blut- und Urinanalysen. Diese werden standardmäßig durchgeführt, sobald bei Ihrem Kind der Verdacht auf Nieren- oder Harnleitersteine besteht.

Andere Risikofaktoren (z. B. Ernährungsgewohnheiten und Harnwegsinfekte) sind dagegen kaum für die Steinentstehung in jungen Jahren verantwortlich und haben eher für erwachsene Betroffene eine Bedeutung.

Was ist ein Doppel-J-Katheter?

Der sogenannte Doppel-J-Katheter (auch DJ-Katheter oder Harnleiterschiene) kommt zum Einsatz, wenn sich der Urin im Harntrakt zwischen der Niere und Blase staut. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von Nierensteinen bis zu narbigen Engstellen (z. B. nach einer Bestrahlung zur Krebsbehandlung). Manchmal wird eine Harnleiterschiene auch vor Operationen des Darms, der Gebärmutter oder Eierstöcke eingesetzt, um den ansonsten schlecht sichtbaren Harnleiter zu markieren und ihn nicht beim Eingriff versehentlich zu verletzen.

Aussehen und Einlage der Harnleiterschiene

Nun aber zurück zum DJ-Katheter selbst. Er besteht aus einem weichen, ca. 2 mm dicken Schlauch (meistens aus Polyurethran oder Silikon), der innen hohl ist. Dieser ca. 30 cm lange Katheter wird in Teil- oder Vollnarkose über die Harnröhre eingeführt und in den Harnleiter geschoben. Das eine Ende kommt in der Niere zum Liegen, das andere in der Blase.

Seinen Namen verdankt der Doppel-J-Katheter übrigens seiner Form: An beiden Enden kringelt er sich wie der Buchstabe J auf. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass er im Englischen als Pig-Tail (Schweineschwanz)-Katheter bekannt ist.

Verweildauer des DJ-Katheters

Die Harnleiterschiene kann, je nachdem, warum Sie Ihnen eingelegt wurde, für einige Tage bis zu mehreren Monaten in der Niere verbleiben. Steht bei Ihnen eine Steinentfernung an, wird der DJ-Katheter entfernt, sobald die Therapie beendet ist und keine Gefahr einer erneuten Harnstauung besteht.

Manchmal wird die Schiene aber auch als dauerhafte Lösung empfohlen, z. B. wenn eine strahlenbedingte Harnleiterverengung vorliegt. In diesem Fall wird etwa alle 3 bis 6 Monate der Wechsel des DJ-Katheters erfolgen. Je nachdem, wie gut Sie die Schiene vertragen, kann die Zeitspanne auch kürzer ausfallen.

Wie groß kann ein Nierenstein werden?

Im Extremfall kann das gesamte Nierenhohlsystem durch die Steinmasse ausgefüllt werden. Eine Größe von mehreren Zentimetern ist hierbei möglich. Solche Befunde sind heute aber überaus selten anzutreffen und gehören in der Zeit der zahlreichen Therapiemöglichkeiten von Harnsteinen eher der Vergangenheit an.

Was ist eine Nierenfistel (NiFi)?

Eine Nierenfistel ist ein dünner, hohler Schlauch, der über die Flanke direkt in die Niere eingelegt wird. Über die Fistel kann der Urin in einen kleinen Plastikbeutel fließen und wird hieraus regelmäßig entleert. Zweck der Nierenfistel ist es, eine stark gestaute Niere zu entlasten oder nach einer Nierensteinoperation (PCNL) die Blutung zu stillen bzw. die Steinfreiheit und den Urinabfluss nach der OP zu überprüfen.

Einsetzen einer Nierenfistel

Für die Einlage der Nierenfistel wird zunächst mittels Ultraschall und Röntgen die betreffende Niere dargestellt. Als Nächstes sticht der Arzt mit einer feinen Nadel durch die Niere in das Urin-gefüllte Nierenbecken. Hierüber kann schließlich die Nierenfistel in die Niere eingelegt werden. Dieser Eingriff wird entweder in Voll- oder Teilnarkose durchgeführt.

Was ist die Steinmetaphylaxe?

Das Wort Steinmetaphylaxe bezeichnet nichts anderes als Maßnahmen zur Vermeidung einer erneuten Steinentstehung. Hierzu zählen eine gesunde Lebensweise mit viel Sport, ausgewogenem Speiseplan und der Meidung von Produkten, die die Steinbildung fördern (Fleisch, Kaffee, Alkohol und Schwarztee). Falls zum wiederholten Male Steine aufgetreten sind oder Sie ein sehr hohes Krankheitsrisiko aufweisen, sollten zusätzlich auch Stein-spezifische Maßnahmen ergriffen werden. Diese richten sich nach dem Material, aus dem der Harnstein besteht.

Quellen:

  • Schmelz et al. Facharztwissen Urologie.
  • Manski, D. Urologielehrbuch (2017).
  • Ernährungsempfehlungen bei Nierensteinen. Herausgeber: Thüringen-Kliniken (2019). www.thueringen-kliniken.de.
  • Weiß, C. Oxalsäure. Ernährungs Umschau (2009). www.ernährungs-umschau.de.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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