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Das hängt von der Art der Maßnahme ab, mit der Ihrer Steinerkrankung zu Leibe gerückt wird. Bei der Behandlung mit der wohl kürzesten Verweildauer handelt es sich um die Stoßwellentherapie (ESWL).

ESWL: Eine Frage von Stunden

Der Eingriff erfolgt üblicherweise ambulant in der Klinik oder Arztpraxis. Mit einer Stunde für die Steinzertrümmerung müssen Sie mindestens rechnen. Wurde Ihnen auch ein schläfrig machendes Schmerzmittel verabreicht, können noch 1 bis 2 Stunden vergehen, bis Sie sich ganz davon erholt haben. Lassen Sie sich am besten von einem Familienmitglied oder Freund abholen, denn eigenständiges Autofahren ist nach einer solchen Prozedur nicht empfehlenswert.

URS: kurzer Klinikaufenthalt

Steht bei Ihnen eine Harnleiterspiegelung (URS) zur Steinsanierung an, können Sie etwa 1 bis 2 Tage im Krankenhaus einplanen. Diese sind nötig, damit Sie Ihre Vollnarkose ausschlafen und sichergestellt wird, dass Sie kein Fieber, Schmerzen oder sonstige Beschwerden nach der URS entwickeln.

PCNL: 4 bis 7 Tage als Standard

Für die Nierenpunktion (PCNL) ist schon etwas mehr Geduld gefragt. 4 bis 7 Tage sind meist die Regel. Der recht lange Klinikaufenthalt erklärt sich durch die Maßnahmen und Untersuchungen, die nach der OP Schritt für Schritt erfolgen. Die Entfernung der während der Operation eingelegten Harnleiterschiene (DJ-Katheter) und Nierenfistel nimmt einige Tage Wartezeit in Anspruch. Somit sollen Komplikationen wie eine Nierenblutung oder Harnstauung vermieden werden.

Gut Ding will Weile haben

Vergessen Sie aber nicht, dass diese Zeiten nicht in Stein gemeißelt sind. Sollten Probleme wie eine Entzündung, blutiger Urin oder Nierenschmerzen auftreten, müssen Sie mit einem längeren Zeitraum rechnen. Schließlich und endlich geht es um Ihre Gesundheit und die braucht manchmal nun einfach ihre Zeit.

Quellen:

  • Schmelz et al. Facharztwissen Urologie.
  • Manski, D. Urologielehrbuch (2017).

Haben Sie eine eigene Erfahrung dazu gemacht oder haben Sie eine andere Meinung? Oder haben Sie eine Frage? Dann schreiben Sie gern einen Kommentar. Bitte Regeln beachten.

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Kommentare  
Nierensteine
Hallo!
Kelchkonkrement im mittleren Nierendrittel links bis 11 cm. Im unteren Nierendrittel links weitere Nierenbeckenkonkremente mit bis zu 12 mm Durchmesser. Und parapelvine Nierenzysten bds. Kein Hinweis auf Harnstau. Kalkplaques der Aorta abdominalis und Kalkplaques am Abgang beider Nierenarterien. Keine Nierenparenchymläsion. Nach dem Joggen habe ich Blut im Urin, das aber wieder aufhört. Was wird da jetzt gemacht? Kann man die mit Medikamenten auflösen, diese Steine?
Freue mich auf eine Antwort und – geht das auch ohne Vollnarkose?
Gruß, Heinloth Bernhard
Vorgehen bei Nierensteinen
Hallo Bernhard,
was und wie genau da gemacht wird, müssen natürlich die Ärzte vor Ort entscheiden.
Das klingt nach einem ziemlich typischen, aber komplexen Fall von Nierensteinen mit Zysten und begleitenden Gefäßverkalkungen. Befund auf Deutsch erklärt:
Kelchkonkrement bis 11 mm im mittleren Nierendrittel links
→ Ein Nierenstein in einem der Sammelbereiche der Niere, fast 1,2 cm groß.
Weitere Steine bis 12 mm im unteren Nierendrittel links
→ Mehrere Steine, also eine Neigung zu Steinbildung.
Parapelvine Zysten beidseitig
→ Gutartige Flüssigkeitsansammlungen nahe dem Nierenbecken. Oft harmlos, sollten aber beobachtet werden.
Keine Hinweise auf Harnstau
→ Gut! Der Urin kann noch abfließen, also kein akuter Notfall.
Kalkplaques an Aorta und Nierenarterien
→ Zeichen von Gefäßverkalkung – meist alters- oder lebensstilbedingt. Wichtig im Zusammenhang mit Blutdruck und Herz-Kreislauf-Risiko.

Blut im Urin nach dem Joggen?
Das spricht für Mikrotrauma oder Reibung der Steine, eventuell wird einer bewegt – das kann auch schmerzhaft werden, wenn er wandert. Wenn das Blut danach wieder weg ist, ist es meist kein Notfall, aber ein Warnzeichen.

Kann man diese Steine mit Medikamenten auflösen?
Leider meist nicht. Nur bestimmte Steintypen (z.B. Harnsäuresteine) lassen sich medikamentös auflösen, aber die typischen Calciumoxalat-Steine (was es bei dir sehr wahrscheinlich ist) lösen sich nicht durch Tabletten auf.
Man kann aber
- das Wachstum stoppen/verlangsamen
- neue Bildung verhindern
- kleine Steine evtl. mit Ultraschall zertrümmern oder entfernen

Was wird jetzt gemacht?
Je nach Symptomen, Lage und Beweglichkeit der Steine stehen diese Optionen zur Verfügung:

1. Beobachten + Steinprophylaxe
Viel trinken (2,5–3 Liter/Tag)
Ernährung anpassen (je nach Steinart)
Urinwerte kontrollieren (pH, Kristalle, Calcium, etc.)
Steinzusammensetzung analysieren (falls ausgeschieden oder operativ entfernt)

2. Stoßwellenbehandlung (ESWL) – nicht-invasiv, keine Vollnarkose
Zertrümmerung mit Ultraschallwellen
Ideal für mittlere Steine im Nierenbecken
Ambulant möglich
Teilweise schmerzhaft, aber ohne Schnitt oder Narkose

3. Ureterorenoskopie (URS) – meist mit Kurznarkose, keine Vollnarkose nötig
Kamera durch Harnröhre und Harnleiter zur Niere
Stein wird mechanisch entfernt oder per Laser zertrümmert
Bei Steinen >1 cm oder wenn ESWL nicht erfolgreich

4. Perkutane Nephrolitholapaxie (PNL) – bei großen Steinen
Über kleinen Schnitt am Rücken direkt in die Niere
Bei sehr großen oder komplexen Steinen

Viele Eingriffe sind ohne Vollnarkose möglich. Du wirst wahrscheinlich erstmal ambulant weiter abgeklärt.
Zysten müssen meist nur überwacht werden

Was kannst du jetzt tun?
Urologe aufsuchen für genaue Therapieplanung
Evtl. CT mit Kontrastmittel oder spezialisierte Urinuntersuchungen
Viel trinken!
Notieren, wann du Schmerzen oder Blut im Urin hast

Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
Nierenstein-OP
Am 30. 05. 2023 um 14 Uhr wurde ich operiert, am 31. 05. 2023 um 11 Uhr wurde ich entlassen. Ich bekam keinerlei Medikamente, außer einer 500 mg Novalgin – und das auch nur, weil ich drum gebeten hatte.
Noch in der gleichen Nacht hatte ich zuhause gegen 1 Uhr morgens höllische Schmerzen. Laut Notarzt am Telefon habe ich 2 mal 500 g Novalgin eingenommen, was aber gerade mal bis 3 Uhr morgens gereicht hat, bis ich wieder die gleichen Schmerzen hatte – die ich allerdings bis 9 Uhr, als ich dann beim Urologen war, aushalten musste.
Ihm, dem Urologen, war es unverständlich, dass man mich so schnell entlassen hatte. Ich bekam dann stärkere Schmerztabletten, eine Urinprobe wurde abgegeben und eine Kultur angelegt, um zu schauen, ob sich Bakterien gebildet haben.
Die Siloha Klinik in Pforzheim sieht mich auf jeden Fall nie wieder. Es war jetzt schon das zweite Mal, dass ich zu früh entlassen wurde. Damals hatte ich 3 Liter Blut verloren und bin mit einem zu niedrigen HP-Wert entlassen worden. Das Ergebnis war, dass ich am nächsten Tag auf dem Weg zum Urologen bewusstlos zusammengebrochen bin. Leider habe ich diese Klinik jedem gegenüber immer nur gelobt, obwohl diese Klinik regelrecht mit dem Leben der Patienten spielt. Anders kann ich mir das nicht vorstellen. Und klar, an Operationen verdienen sie halt mehr Geld, als wenn der Patient auch noch unnötigerweise das Bett belegt.
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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

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