Was ist eine Hashimoto-Thyreoiditis? Muss ich bei einer Hashimoto-Thyreoiditis lebenslang Schilddrüsenhormone einnehmen? Wie soll ich mich am besten ernähren? Diese und weitere Fragen zur Hashimoto-Thyreoiditis beantworten wir Ihnen im folgenden Beitrag.
Grundlagen
Was ist eine Hashimoto-Thyreoiditis?
Häufigste Schilddrüsen-Entzündung
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse und die häufigste Ursache für eine (nicht angeborene) Schilddrüsenunterfunktion. Die Erkrankung wird mitunter auch chronische lymphozytäre Thyreoiditis genannt. Der berühmtere Name der Krankheit geht auf den japanischen Arzt Hakaru Hashimoto zurück, der die Erkrankung im Jahr 1912 zum ersten Mal beschrieb.
Es trifft meist Frauen
Es gibt ganz unterschiedliche Formen von Schilddrüsen-Entzündungen. Der "Hashimoto", wie man die Erkrankung auch einfach nennt, ist die mit Abstand häufigste. Im Gegensatz zu den anderen Formen ist ihr Verlauf chronisch und fällt anfangs oft gar nicht auf.
Betroffen sind meist Frauen zwischen 30 und 50 Jahren. Bei ihnen tritt die Erkrankung etwa neun mal häufiger auf als bei Männern.
Zunächst Schilddrüsenüberfunktion
Am Anfang entwickelt sind häufig zunächst eine Überfunktion der Schilddrüse. Das liegt daran, dass durch die Entzündungsreaktion Schilddrüsenzellen geschädigt werden und daraufhin ihre Hormone, die sie bereits hergestellt haben, ausschütten. Meist verspüren die Betroffenen dabei aber noch gar keine Symptome, so dass die Erkrankung oft ein reiner Zufallsbefund ist. Im Gegensatz zu anderen Entzündungen ist ein Hashimoto auch nicht schmerzhaft.
Es kann aber zu Beginn der Erkrankung durchaus auch zu den entsprechenden Beschwerden einer Überfunktion kommen. So kann sich ein Kropf bilden, Betroffene können sich unruhig und nervös fühlen, an Gewicht verlieren und Schweißausbrüche bekommen.
... dann Unterfunktion
Im weiteren Verlauf führt die Autoimmunerkrankung aber fast immer zu einer Unterfunktion der Schilddrüse, also einem Mangel an Schilddrüsenhormonen. Wenn nämlich die Schilddrüsenzellen durch den Entzündungsprozess erst einmal zerstört sind, können sie natürlich auch keine Hormone mehr bilden. Spätestens jetzt machen sich Symptome bemerkbar, und zwar die einer Unterfunktion, wie z.B. Müdigkeit, trockene Haut und Kälteempfindlichkeit.
Die Krankheit kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich verlaufen. In einigen Fällen kann auch der ganze Körper von der Entzündung betroffen sein. Bei einer Verbindung zu anderen Autoimmunerkrankungen können entsprechend weitere Beschwerden auftreten. Mit der entsprechenden Behandlung lässt sich die Erkrankung zwar nicht heilen, aber in der Regel gut in den Griff bekommen.
Ursachen und Auslöser
Wie kommt es zu einer Hashimoto-Thyreoiditis?
Die Entzündung wird durch das eigene Immunsystem verursacht. Ähnlich wie bei anderen Autoimmunerkrankungen greifen die Abwehrzellen "versehentlich" körpereigenes Gewebe, in diesem Fall Schilddrüsengewebe an und zerstören es.
Ursache unklar
Der Hashimoto wird deshalb auch als "Autoimmunthyreoiditis" bezeichnet. Wieso der Körper sich auf diese Weise selbst angreift und schädigt, ist nach wie vor nicht geklärt.
Auch der Zusammenhang mit anderen Autoimmunerkrankungen liegt weitestgehend im Dunkeln. Es kommt aber häufig vor, dass sie miteinander gekoppelt sind:
So können Menschen mit Hashimoto beispielsweise auch unter einem Diabetes mellitus vom Typ 1, einer Sprue/Zöliakie oder einer Vitiligo/Weißfleckenkrankheit leiden.
Ist Hashimoto vererbbar?
Da die Erkrankung in einigen Familien gehäuft vorkommt, vermutet man, dass es für den Hashimoto eine gewisse erbliche Veranlagung gibt. Außerdem tritt die Erkrankung häufig während (oder unmittelbar nach) hormonellen Umstellungsphasen (z.B. in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren) und in akuten Belastungssituationen auf.
Zu viel Jod ist auch nicht gut
Außerdem scheint auch eine zu hohe Jodzufuhr (Jodexzesse) die Schilddrüsenentzündung auslösen zu können.
Behandlung
Wie wird eine Hashimoto-Thyreoiditis behandelt?
Hashimoto-Betroffene müssen sich auf eine lebenslange Therapie mit Hormontabletten einstellen. In der Anfangsphase kann auch eine kurzzeitige Therapie mit Medikamenten erforderlich sein, die die Schilddrüse hemmen.
Am Anfang oft zu viele Hormone
Hashimoto ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Schilddrüsengewebe angreift und zerstört. Dies führt dazu, dass sich die Schilddrüsenzellen entzünden.
In manchen Fällen kann es zu Beginn der Erkrankung zu einer Überfunktion der Schilddrüse kommen, die auch Leckhyperthyreose genannt wird. Dabei platzen die entzündeten Schilddrüsenzellen, und die darin gespeicherten Hormone gelangen unkontrolliert ins Blut. Zudem werden vom Immunsystem Antikörper produziert, die sich an bestimmten Rezeptoren festsetzen können und diese zur Produktion von Schilddrüsenhormonen stimulieren. Die Erkrankung kann daher kurzfristig eine Überfunktion der Schilddrüse bewirken.
Die Überfunktion ist allerdings meist nur vorübergehend und kann mit Schilddrüsen-hemmenden Medikamenten (sogenannte Thyreostatika wie Carbimazol und Thiamazol) behandelt werden.
Von der Über- zur Unterfunktion
Im Laufe der Erkrankung nimmt die Entzündung wieder ab und damit auch die unkontrollierte Hormonfreisetzung. Dies führt meistens dazu, dass sich aus der ursprünglichen Überfunktion eine Unterfunktion entwickelt und plötzlich zu wenige Hormone vorhanden sind.
Generell lässt sich sagen, dass eine Hashimoto-Thyreoiditis die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion ist und fast immer irgendwann zu einem Hormonmangel führt. Die fehlende Menge an Schilddrüsenhormonen muss dann in Form von Tabletten – durch die Einnahme künstlich hergestellter Schilddrüsenhormone (L-Thyroxin) – ersetzt werden.
Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten
Wieso ist die Einnahme von L-Thyroxin bei Hashimoto so wichtig?
Die regelmäßige Einnahme ist sehr wichtig, da der Körper die Hormone dringend benötigt. Hormone sind Botenstoffe, die zahlreiche Vorgänge im Körper steuern und koordinieren.
Ohne Thyroxin läuft wenig
Das L-Thyroxin ist elementar für Wachstum und Entwicklung. Es wirkt auf das Nervensystem und damit u.a. auch auf unsere Stimmung. Außerdem beeinflusst es die Muskulatur, das Herz und ist für den gesamten Stoffwechsel verantwortlich.
Man kann sich also vorstellen, dass ohne die Schilddrüsenhormone viele Funktionen zusammenbrechen würden. Die Medikamenteneinnahme muss daher ähnlich wie bei einem Diabetiker, dem das lebenswichtige Insulin fehlt, meist ein Leben lang erfolgen und darf nicht unterbrochen werden, da der sensible Hormonstoffwechsel sonst leicht aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Ist die lebenslange Einnahme von L-Thyroxin nicht gefährlich?
Nein, die Tabletten sind in ihrem Aufbau mit dem natürlichen Schilddrüsenhormon T4 völlig identisch, sodass die lebenslange Einnahme der Medikamente dem Körper nicht schadet. Ganz im Gegenteil. Bei regelmäßiger Tabletteneinnahme und gut eingestellter Dosis sind keine Nebenwirkungen zu befürchten, und ein weitgehend beschwerdefreies Leben ist möglich. Bis auf die etwas lästige Tatsache, dass man jeden Tag daran denken muss, birgt die Therapie also keinerlei Risiken.
Therapie langsam einschleichen
Wichtig bei der Einnahme von Schilddrüsenhormon-Tabletten ist eine einschleichende Therapie. Das bedeutet, sie wird mit einer möglichst niedrigen Anfangsdosis begonnen. Im Laufe der Behandlung kann die Dosis dann allmählich gesteigert werden, bis die richtige gefunden wird.
Das ist unter Umständen gar nicht so leicht. Werden noch zu wenig Hormone eingenommen, bleibt es bei der Unterfunktion. Ist die Dosis hingegen zu hoch, kann es zu einer Überfunktion kommen, die ebenfalls nicht gewünscht ist. Meist dauert es mehrere Monate, bis die individuell passende L-Thyroxin-Dosis gefunden ist.
TSH entscheidet über Dosis
Entscheidender Kontrollparameter ist der TSH-Wert, der indirekt Aufschluss über die Schilddrüsenfunktion gibt. Er sollte regelmäßig überprüft werden. Die Hormonersatztherapie wird zu Beginn alle vier bis sechs Wochen und nach erfolgreicher Einstellung etwa ein- bis zweimal im Jahr kontrolliert.
Individuelle Wohlfühldosis
Und auch Sie selbst haben ein Wörtchen mitzureden. Denn neben den bloßen Laborwerten kommt es vor allem darauf an, wie Sie sich subjektiv fühlen. Einige Menschen mit Hashimoto-Thyreoditis fühlen sich trotz eines ausgeglichenen Hormonhaushaltes nicht gesund. In diesem Fall muss der Arzt herausfinden, wieso die Beschwerden weiterhin bestehen und was dagegen hilft.
Wann werden Thyreostatika eingesetzt?
Anfänglich kann eine Hashimoto-Thyreoiditis mit den Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion einhergehen, die auch „Hashitoxikose“ genannt wird. Thyreostatika richten zwar nichts gegen die Schilddrüsenhormone aus, die bereits ins Blut gelangt sind; indem sie die weitere Hormonproduktion jedoch stoppen, bringen sie den Hormonhaushalt unterm Strich wieder ins Gleichgewicht.
Besserung der Beschwerden
Durch die Einnahme der Tabletten verbessern sich in der Regel auch jene Symptome, die durch die Schilddrüsenüberfunktion aufgetreten sind.
Thyreostatika sind eher die Ausnahme
Nicht jeder Betroffene muss zwingend Thyerostatika einnehmen, das ist sogar eher die Ausnahme. Oft nämlich verläuft die Anfangsphase völlig symptomfrei. Die ersten Beschwerden treten meist erst dann auf, wenn die Zellen so zerstört sind, dass sie keine Hormone mehr produzieren. Dann kommt es zum typischen Bild einer Unterfunktion der Schilddrüse, die mit Hormonen ausgeglichen werden muss.
Welche weiteren Therapieoptionen gibt es bei der Hashimoto-Thyreoiditis?
Im Gegensatz zu anderen Autoimmunerkrankungen, die oft mit entzündungshemmenden Substanzen (Kortison) und sogenannten Immunsuppressiva, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken, behandelt werden, ist eine solche Therapie bei der Hashimoto-Thyreoiditis nicht angebracht. Diese Substanzen haben zum Teil tatsächlich erhebliche Nebenwirkungen, die von Hashimoto-Betroffenen aber nicht zu befürchten sind.
Operation nur in Ausnahmefällen
Auch eine Operation ist in der Regel nicht erforderlich. Besteht der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung, kann sie notwendig werden. Auch bei schweren Krankheitsverläufen mit starkem Wachstum der Schilddrüse, das zu mechanischen Komplikationen im Halsbereich führt, ist eine Operation zu erwägen. Die Schilddrüse wird dabei teilweise oder ganz entfernt. Insgesamt kommt es aber nur selten dazu.
Was kann ich gegen einen Hashimoto-Schub tun?
Gegen einen Hashimoto-Schub gibt es leider kein Universalheilmittel, genauso wenig lässt er sich verhindern. Allerdings können Betroffene versuchen, etwas gegen die unangenehmen Beschwerden zu tun.
Schub ist nicht gleich Schub
Von einem Krankheitsschub spricht man dann, wenn Symptome an manchen Tagen verstärkt auftreten und anschließend wieder nachlassen. Wie genau sich ein solcher Schub äußert, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Meist sind es Kombinationen aus verschiedenen Beschwerden, die einen Schub definieren. Dabei können sowohl Symptome einer Unter- wie auch einer Überfunktion auftreten.
Bei dieser Fülle an verschiedenen Möglichkeiten wird verständlich, dass es keine einheitlichen Therapiemaßnahmen geben kann.
Bieten Sie dem Schub die Stirn
Jeder Betroffene sollte grundsätzlich gut mit Schilddrüsenhormonen eingestellt sein. Es gibt aber daneben noch weitere "Vorsichtsmaßnahmen", die jeder einzelne treffen kann.
Es ist nämlich bekannt, dass bestimmte äußere Faktoren einen Schub begünstigen können. Insbesondere Spiegelschwankungen anderer Hormone, allen voran die Sexual- und Stresshormone, können sich negativ auswirken. Auch der Speiseplan und der Konsum von Genussmitteln beeinflussen die Schubrate.
Wenn Sie daher auf ein paar Dinge achten, können Sie einen Schub lindern oder ihm manchmal sogar vorbeugen, so dass er gar nicht erst ausbricht. Folgendes können Sie versuchen:
Tipps beim Hashimoto-Schub
Hilft die richtige Ernährung bei einem Hashimoto-Schub?
Viele Betroffene berichten, dass sich der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel – vor allem Nahrungsmittel, die den Blutzuckerspiegel hoch ansteigen lassen – positiv auswirken und einen Schub lindern kann. Generell wird empfohlen, die Kohlenhydratzufuhr einzuschränken, auf Weizen (wie Brot, Nudel, Reis) zu verzichten und stattdessen auf eine eiweißbetonte Kost umzustellen. Zudem sollte viel Obst und buntes Gemüse (je nach Verträglichkeit) auf dem Speiseplan stehen.
Nicht zuviel Jod
Größere Mengen an Jod können die Beschwerden eines Hashimoto-Schubes verstärken. Sie sollten daher auf eine eher jodarme Ernährung achten. Generell gilt eine Zufuhr von bis zu 200 Mikrogramm Jod pro Tag als unbedenklich. Das heißt, die geringen Mengen Jod, die in Nahrungsmitteln enthalten sind, sind in der Regel unproblematisch.
Auf jeden Fall meiden sollten Sie hingegen jodhaltige Medikamente, zum Beispiel Schilddrüsenhormone wie Jodthyrox und Thyronajod, die mit Jod kombiniert sind. Stattdessen sollten Hormone ohne zusätzliches Jod wie L-Thyroxin gewählt werden.
Immunsystem stärken mit Antioxidantien
Die Erkrankung kann Darmbeschwerden auslösen und dadurch eine verminderte Nährstoffaufnahme bewirken. Daher ist auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Vitaminen (insbesondere antioxidative Substanzen, da sie das Immunsystem stärken und die Entzündungsaktivität bei Hashimoto lindern) zu achten.
Wichtige Nährstoffe sind vor allem: Vitamin A, C, E, Selen, Zink, Magnesium, Calcium, Eisen, Vitamin D, Vitamine des B-Komplex, Bromelain, Coenzym Q10, Omega-3-Fettsäuren (Lachsöl), L-Carnitin und Aminosäuren.
Helfen Entspannungsübungen bei einem Hashimoto-Schub?
Ja, neben einer erblichen Veranlagung geht man davon aus, dass Stress und stark belastende Lebenssituationen (z. B. eine Schwangerschaft, Wechseljahre der Frau) den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen können. Oft auch kann ein Schub ausbrechen, wenn sich das Immunsystem im Frühjahr umstellt und Infekte bekämpft oder auf Pollen reagiert.
Prinzipiell sollten alle Faktoren vermieden werden, die das Immunsystem belasten und aus der Balance bringt. Entspannungsübungen, krankengymnastische Übungen, Akupunktur oder ggf. auch eine psychologische Verhaltenstherapie können helfen, den Verlauf der Schübe positiv zu beeinflussen.
Auf gesunden Lebensstil achten
Was nach einer Binsenweisheit klingt, kann tatsächlich segensreiche Auswirkungen haben. Regelmäßige Bewegung etwa bringt den Stoffwechsel wieder in Schwung und trägt allgemein zu einem besseren Wohlbefinden bei. Außerdem sollten Sie dringend auf das Rauchen verzichten, da es sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirkt.
Wichtig: Ein Hashimoto-Schub kann bei jedem Menschen unterschiedliche Beschwerden auslösen. Das heißt, was dem einen vielleicht hilft, kann beim anderen wirkungslos sein. Jeder Erkrankte muss daher seinen persönlichen Weg finden, mit der Erkrankung umzugehen, und versuchen herauszufinden, mit welchen Mitteln sich die Symptome am besten in den Griff bekommen lassen.
Ernährung
Hashimoto: Muss ich meine Ernährung umstellen?
Wenn der Arzt bei Ihnen die Diagnose "Hashimoto-Thyreoiditis" gestellt hat, heißt das nicht, dass Sie Ihre Ernährung von einem Tag auf den anderen radikal umstellen müssen. Sie sollten sich allerdings an einige Regeln halten, denn die Symptome und der Verlauf der Erkrankung können durch eine bewusste Ernährung verbessert werden.
Kleine Umstellung, große Wirkung
Wie bei nahezu jeder Erkrankung ist der individuelle Verlauf auch bei der Hashimoto-Thyreoiditis von zahlreichen Faktoren abhängig. Das macht ihn zwar in gewisser Hinsicht unberechenbar. Das Gute daran ist aber, dass er auch von außen zu beeinflussen ist. Jeder Erkrankte hat es daher ein Stück weit selbst in der Hand, wie er mit der Erkrankung umgeht und sie in seinen Lebenswandel einbezieht.
Dabei spielt das Thema Ernährung eine ganz entscheidende Rolle. Gerade beim Hashimoto können Sie viel bewirken, wenn Sie ein paar Dinge beherzigen.
Die richtige Ernährung bei Hashimoto
Welche Ernährung ist hilfreich bei Hashimoto?
Grundsätzlich sollten Sie versuchen, sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren. Zudem sollten Sie besonders darauf achten, Lebensmittel auszuwählen, die den Blutzuckerspiegel nicht hoch ansteigen lassen (Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index).
Weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß
Wichtig ist vor allem, dass Sie versuchen, Ihren Kohlenhydratkonsum einzuschränken und stattdessen auf eine eiweißbetonte Ernährung achten.
Ausreichend viel Trinken
Weiterhin wichtig ist, dass Sie über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit (in Form von Wasser, ungesüßtem Kräuter- und Früchtetee) trinken, um so den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Zudem verbraucht der Körper auch beim Trinken zusätzlich Energie (ca. 50 Kilokalorien pro 0,5 Liter Wasser). Durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr können Sie somit auch etwas gegen eine Gewichtszunahme unternehmen.
Was darf man bei Hashimoto nicht essen?
Wenn Sie unter eine Hashimoto-Thyreoiditis leiden, sollen Sie Kost vermeiden, die den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen lässt. Folgende Nahrungsmittel sollten Sie so gut wie möglich reduzieren:
- Weißmehlprodukte (Weizen): Brot, Brötchen, Croissant, Toast, Nudeln, Kuchen, Kekse, Pizza etc.
- Zucker: Kuchen, Schokolade, Süßigkeiten, Kekse, Trockenfrüchte, süße Limonaden und Säfte (und auch nicht so viel Obst essen wegen des Fruchtzuckers)
- bestimmte Gemüsesorten: Brokkoli, Grünkohl und Rosenkohl zum Beispiel enthalten Enzyme, die die Schilddrüse belasten.
- jodreiche Lebensmittel: Man geht davon aus, dass hohe Joddosen (Jodexzesse) die Krankheit ungünstig beeinflussen.
- Sojaprodukte, da sie die Funktion und Aktivität der Schilddrüsenhormone zusätzlich einschränken können
Einfach ausprobieren
Oft kann auch das Weglassen (oder Einschränken) von Milch und Milchprodukten wie Käse, Quark, Joghurt, Sahne sowie von Nachtschattengewächsen (Kartoffeln, Tomaten, Auberginen) eine Verbesserung der Symptome bewirken. Einige Lebensmittel enthalten außerdem eine Vielzahl an Allergenen und können Unverträglichkeitsreaktionen (Allergien bzw. Pseudoallergien) auslösen. Dazu gehören zum Beispiel Eier, Nüsse, Hülsenfrüchte, Fisch/Meerestiere und Kaffee.
Wichtig: Jeder Hashimoto-Betroffene muss selber ausprobieren, ob das Meiden bestimmter Lebensmittel zu einer Verbesserung seiner Beschwerden führt oder nicht. Zudem empfiehlt es sich, eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen.
Genießen ist weiterhin wichtig
Zu guter Letzt: Niemand sollte sich sklavisch an irgendwelche Essensvorschriften halten. Ab und zu kann man sich auch mal etwas gönnen. Denn wie gesagt: Auch das allgemeine Wohlbefinden spielt eine entscheidende Rolle für den Verlauf jeder Erkrankung
Welche Nährstoffe sind wichtig bei Hashimoto?
Wichtig ist es außerdem, den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Obst und Gemüse sollten reichlich auf dem Speiseplan stehen. Vor allem Selen und Zink sind wichtige Spurenelemente für den Schilddrüsenstoffwechsel und sollten mit der Nahrung (oder, wenn das nicht möglich ist, durch die Einnahme von Vitaminpräparaten) in ausreichender Menge zugeführt werden. Darüber hinaus ist eine ausreichende Zufuhr von Magnesium und Vitaminen (insbesondere die Vitamine B12, A, E sowie D) wichtig, da sich auch diese positiv auf die Beschwerden der Erkrankung auswirken können.
Zu einem gesunden Lebenstil gehört nicht nur die Ernährung: Welche Auswirkungen hat Stress?
Die Ursache, warum jemand an Hashimoto erkrankt, konnte bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden. Man geht allerdings davon aus, dass Stress und starke (körperliche wie auch geistige) Belastungssituationen die Beschwerden verschlimmern bzw. einen Ausbruch der Erkrankung bewirken können.
Leben Sie gesund
Wer unter Hashimoto leidet, sollte daher nicht nur auf seine Ernährung achten, sondern auch auf einen möglichst gesunden Lebensstil. Das heißt, vermeiden Sie Stress (so gut wie möglich), treiben Sie regelmäßig Sport (mindestens 3 mal 30 Minuten pro Woche) und verzichten Sie auf das Rauchen.
Hasimoto-Symptome und TSH spielen verrückt, Arzt scheint überfordert: Was tun?
Da die Schilddrüsenhormone bei der Hashimoto-Thyreoiditis im Verlauf mal steigen und mal sinken, ist eine Einstellung mit Hormontabletten manchmal schwierig. Falls Ihr Hausarzt mit der Behandlung Probleme hat, sollten Sie sich an einen erfahrenen Facharzt wenden. Hierzu zählen sogenannte Endokrinologen; diese auf Hormonerkrankungen spezialisierten Internisten können Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Zudem sollten Sie versuchen, andere Faktoren, welche die Erkrankung und Symptome triggern können, zu vermeiden. Hierzu zählen u. a. Stress und bestimmte Nahrungsmittel. Welche das im einzelnen sind, lesen Sie hier.
Quellen:
- Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, Hormone und Stoffwechsel. Online unter www.endokrinologie.net (Zugriff am 31.05.2019).
- Deutsches Schilddrüsenzentrum. Online unter www.deutsches-schilddruesenzentrum.de (Zugriff am 31.05.2019).
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. S2k-Leitlinie: Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis. Stand 06/2016. Online unter https://www.awmf.org (Zugriff am 31.05.2019).
2018 wurde bei mir Hashimoto festgestellt. Seither wurde ich noch nicht medikamentös eingestellt. Mein TSH-Wert liegt bei 2,3mg/dl., also im Normbereich.Trotzdem spielt meine Schilddrüse irgendwie verrückt. Letzte Woche wurde ein Ultraschall gemacht. Ohne Befund. Alles ok. Die Schilddrüse ist nicht vergrößert. Hat jemand eine Antwort darauf, dass meine Beschwerden sich bessern?
woran merkst du, dass deine Schilddrüse verrückt spielt?
Mein Hausarzt (Endokrinologe) sagt, dass der Wohlfühlwert vom TSH bei den meisten unter 2 liegt. Du könntest noch fT3 & ft4 testen lassen sowie die wichtigsten Nährstoffe wie Eisen, Vitamin C, Magnesium, Vitamin D, B12, Selen & Zink. Viele haben einen Mangel bei diesen Nährstoffen, da der Körper diese bei Autoimmunerkrankungen vermehrt verbraucht.
Seitdem Ruhe bis Ende 2019. Dann bei einer Nachuntersuchung verstärkte Lymphknoten bemerkt, Biopsie gemacht und dieses Mantelzellkarzinom mit Chemo behandelt.
Alles relativ gut überstanden, gutes Blutbild etc. Jetzt habe ich noch 24 Monate lang 12 x therapieerhaltende Antikörperbehandlung.
Jetzt bemerke ich aber schon seit längerem, dass ich nach einer Ejakulation immer sehr depressiv und auch aggressiv bin. Dies dauert ca. 1 guten Tag, dann normalisiert sich das ganze wieder.
Nehme außer L-Thyrox 118 mg (1.5 x 75mg) nur noch Cotrim 960, 2x2 Tabletten in der Woche als Prophylaxe gegen Lungenentzündung ein , wegen der Erhaltungstherapie.
Thyreoidea-stimulierendes Hormon TSH war im August bei 4.94, also steigend. Kann es daran liegen? Die anderen Werte, freies Thyroxin sowie freies Trijodtyronin, waren in der Norm.
Für eine Antwort wäre ich ihnen sehr dankbar.