Wie äußert sich ein Hashimoto-Schub?
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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 09. Februar 2022 13:56
Viele Hashimoto-Patienten berichten, dass ihre Beschwerden im Verlauf der Erkrankung schubweise auftreten. Was etwas verniedlichend auch "Hashi-Schub" genannt wird, kann für die Betroffenen sehr unangenehm sein.
Ganz individuelle Verläufe
Ein Schub bedeutet, die Symptome, die für die Hashimoto-Thyeroiditis typisch sind, kommen an manchen Tagen stärker zum Vorschein und klingen anschließend wieder ab. Er kann von einem Tag bis hin zu mehreren Tagen andauern.
Da jeder Betroffene etwas anderes unter einem „Schub“ verstehen kann, muss mit dem Begriff vorsichtig umgegangen werden. Generell kann man sagen, dass sich ein Hashimoto-Schub durch das zeitgleiche Aufeinandertreffen „typischer“ Symptome äußert.
Folgende Symptome können bei einem Hashimoto-Schub in unterschiedlichen Kombinationen auftreten:
- Druck- oder Kloßgefühl im Hals, ziehende Schmerzen sowie gerötete und überwärmte Haut im Bereich der Schilddrüse
- Grippegefühl und ein „heißer Kopf“ (ohne Fieber und ohne klassische Grippesymptome wie Husten und Schnupfen)
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Erschöpfungszustand
- Wiederauftreten von Unterfunktionssymtomen (da noch vorhandenes, funktionsfähiges Schilddrüsengewebe zerstört wird) wie Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, etc.
- Schwellungen um die Augen
- trockene Haut mit zum Teil gelblichen Verfärbungen
- Haarausfall
- heisere Stimme
- Vergrößerung der Schilddrüse (Kropfbildung)
Was das Fass zum Überlaufen bringen kann
Häufig berichten junge Frauen in der ersten Zyklushälfte (bis zum Eisprung) über sogenannte Krankheitsschübe. „Schuld“ daran kann der schwankende Östrogenspiegel sein. Generell lässt sich sagen, dass Hormonschwankungen, lang anhaltender Stress, der übermäßige Genuss jodreicher Lebensmittel und das Rauchen den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen können. Sie sind nicht die Ursache der Erkrankung, können aber das fragile hormonelle Gleichgewicht durcheinanderbringen und Beschwerden auslösen.
Außerdem: Ob man tatsächlich einen Schub hat, können meist nur Betroffene beurteilen, die einen stabilen Gesundheitszustand haben, das heißt Patienten, die medikamentös gut eingestellt sind und größtenteils – also trotz der Erkrankung – beschwerdefrei sind.
Noch ein Extra-Tipp:
Können natürliche Wirkstoffe bei Schilddrüsenerkrankungen hilfreich sein?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.
Kommentare
Ein guter Hausarzt ist sehr wichtig.
Sie haben ggf. eine Hashimoto-Enzephalopathie und könnten sich in der Uniklinik Freiburg vorstellen. Oder bei Herrn Dr PD Dietrich in Bochum oder Herrn Prof. Dr Bretzel in Giessen.
Ihre Schilddruese ist eindeutig nicht richtig eingestellt. Es gibt bei FB eine Gruppe "Leben mit Hashimoto Thyreoiditis". Da kann man sich sehr viel Informationen und Ratschläge geben lassen. Sie bräuchten L-Thyroxin und ggf. Thybon. Beim Arzt abklären lassen.
Viele Grüße Lisa Sunshine
ich leide unter Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto, Bandscheibenverwölbung und Schizophrenie. Deswegen bin ich schon Frührentner. Alles in allem eine Katastrophe. Friere nachts immer, habe Druck im Hals, juckende und brennende Augen, Hals- und Nackenmuskelschmerzen bei zu langem Stehen. Wenn ich zu Bett gehe und die Augen schließe, sehe ich weiße Punkte und habe kurz stechende Schmerzen am ganzen Körper - die aber nach Minuten wieder weggehen. Kann aufgrund der Xeplion-Spritze (1x im Monat) wegen Schizophrenie nicht schlafen. Bin immer bis morgens früh um vier Uhr wach. Dadurch jeden Tag Katastrophe: Trockener Mund, manchmal Heiserkeit, Heißhunger, die Arme schlafen ein, ebenso wie manchmal auch die Beine. Und, ich höre unbestimmbare Musik in meinem Kopf. Dadurch, wie gesagt, kein Schlaf bis 4 Uhr früh. Wog damals 50 kg, jetzt 110 kg. Man hat also kein Sättigungsgefühl. Dafür Alpträume, Suizidgedanken und manchmal stechende Kopfschmerzen.
Nur zu Info: Bei all diesen Symptomen könnt ihr die Rente beantragen und müsst nie mehr wieder arbeiten! Lg
Langsam verzweifle ich mit dieser Symptomatik, da sie mich wirklich in meinem Alltag einschränkt. Vielleicht hat jemand Tipps oder genau das Gleiche, und kann mir weiter helfen.
noch einmal ein Update. Vor ein paar Tagen gab es bei mir eine Szintigraphie der Schilddrüse im Krankenhaus. Mir wurde Kontrastmittel (größere Mengen Jod) gespritzt. Am Abend ging es mir erst nicht so gut, vlt. durch die Nebenwirkungen des Kontrastmittels. Jedenfalls waren einige Stunden später das Herzrasen/ Extrasystolen weg und mein Engegefühl im Hals ist auch besser geworden, bis heute.
Möglicherweise schwankst du zwischen einer Über-/Unterfunktion und solltest dich in einer Klinik mit Schwerpunkt Schilddrüse mal checken und richtig einstellen lassen, denn zu viel und zu wenig Jod könnten hier auch die Ursache sein.
Viel Glück lg
ich kann Dich sehr gut verstehen.
Vor einem Jahr traten bei mir auch sehr ähnliche und weitere Symptome während eines Infekts auf. Ärzte haben bis heute die Ursache nicht finden können und sind überfordert, da auch eine Reihe an weiteren Untersuchungen bisher keine Ergebnisse brachten.
Selbst wenn ein Arzt sagt, dass die T und TSH Werte normal sind, fühlt man sich aber gleichzeitig ganz und gar nicht normal. Es ist schier zum verzweifeln, jedoch kennst Du Deinen Körper am besten.
Hashimoto-T.: Eine Unterfunktion ist bei mir schon jahrelang bekannt und bis vor einem Jahr, also vor dem Infekt, gab es diese "Beeinträchtigungen" in dieser Heftigkeit nicht. Mittlerweile belastet es mich psychisch und körperlich sehr, da es meinen Alltag bestimmt und einschränkt.
Die schlimmsten Symptome sind das permanente Engegefühl im Hals, die Schluckbeschwerden und die zeitweilige "Atemnot" mit dem Gefühl, dass irgendetwas im Hals "steckt"/diesen verengt. Mehr noch nach körperlicher Anstrengung, als im Ruhezustand.
Herzrasen, Stolpern bzw. Extrasystolen habe ich seit einem Jahr auch. Mehr im Ruhezustand als in der Bewegung. Das ist zwar nicht angenehm, jedoch ist eine kardiologische Untersuchung zum Glück ohne Befund geblieben.
Ich möchte manchmal aus meinem Körper ausbrechen. Wie Du liest, bist Du damit nicht allein.
Was ich Dir an Tipps geben kann:
Unabdingbar ist ein Hausarzt/eine Hausärztin, der/die Dich und Deine Beschwerden versteht und Dich hinsichtlich der Erkrankung beraten kann.
Wahrscheinlich hast du ein Blutbild im Hinblick auf die TPO-Ak und Thyreoglobulin auch mal checken lassen. Die sind bei einer Hashimoto sehr deutlich erhöht und kann mal zwischen einer Unter-/Überfunktion schwanken.
Eine Anamnese zu führen wäre z.B. auch eine Möglichkeit.
Dann würde ich auch das Blutbild auf mögliche Mängel hin analysieren lassen und ggf. über eine Supplementation nachdenken, wenn erforderlich.
Eine Überweisung zum Endokrinologen, oder ein Ultraschall/Sonographie könnte auch schon hilfreich sein und Aufschluss geben. Eine Struma oder ein Knoten konnte ausgeschlossen werden? Denn diese können auch das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen.
Je nachdem welche Medikation du einnehmen musst, würde ich bei einer Veränderung (Erhöhung) auch immer dein Herzrasen im Hinterkopf behalten. Eine Alternative oder Unterstützung zur Schulmedizin wäre noch die TCM in Form einer Akupunktur.
ich habe das Gefühl, dass momentan mein Hals brennt, meine Stimmung schwankt ständig und ich bin schnell genervt.
Diese ganzen Symptome habe ich das erste Mal seit der Teilentfernung wegen Knoten, die nun fast drei Jahre her ist.
In letzter Zeit habe ich nicht so akribisch auf die Ernährung geachtet, was ich nun wieder ernster nehmen werde und hoffe, ich hab es dann erstmal wieder im Griff.
Ich habe auch die gleiche Symptome... nur bei mir wurde Fibromyalgie diagnostiziert...
Das ist leider sehr frustrierend, da anscheinend die Ärzte das einfach nicht wahrhaben wollen, dass man auch mit angeblich guten Werten Beschwerden hat und die Lebensqualität erheblich darunter leidet.
Fazit: jeder Körper ist anders. Man sieht lange nicht alles auf dem Blutbild. Ich bin, von den Werten her, sehr gut auf L-Thyroxin eingestellt.
Trotzdem habe ich oft "Schübe" mit nervöser Unruhe, Müdigkeit, Extrasystolen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, heißem Kopf, übermäßigem Schwitzen, Magen und Darm Problemen und Schlaflosigkeit. Bin immer dankbar, wenn ein Schub vorbei ist.
Das Ganze belastet mein Leben schon so lange und kein Arzt kann mir helfen. Ich habe mich jetzt seit längerem mit Hashimoto beschäftigt und gehe stark davon aus, dass ich daran leide. Wissen tue ich es aber nicht. Es kommt bei mir vor, dass ich mehrere Monate bis Jahre kaum Symptome habe oder nur leichte, wie Haarausfall, Müdigkeit etc. Aber manchmal so wie jetzt gerade habe ich immer wieder mehrere Tage hintereinander einfach alles auf einmal, und am schlimmsten ist dieser Druck im Hals, ich habe ständig das Gefühl als müsste ich aufstoßen, aber es bleibt dann im Hals stecken. Wenn ich trinke oder esse, wird es immer schlimmer, es fühlt sich an, als würde sich in meinem Hals alles verengen, und es gibt kein Platz, um Trinken, Nahrung oder Luft aufzunehmen. Und dann bekomme ich natürlich auch Panik und das macht das ganze schlimmer.
Habe über mehrere Jahre Cannabis geraucht und hatte nie Beschwerden. Dann auf einmal waren diese ganzen Symptome da und ich dachte, es kommt vom Rauchen, habe aufgehört und das über mehrere Jahre, Symptome blieben trotzdem. Wie gesagt, nicht jeden Tag und manchmal auch nicht. Hatte z.B. fünf Jahre nicht geraucht. Symptome kamen und gingen dann, und ungefähr 1- 2 Jahre hatte ich nichts. Habe wieder angefangen zu rauchen und dann nach zwei Jahren fingen die Symptome wieder an, schlimmer zu werden (Druck im Hals, Herzrasen, Lustlosigkeit). Dann habe ich wieder aufgehört zu rauchen und die Symptome blieben.
Wenn ich Ärzten davon erzähle, sagen Sie mir immer, das meine Schilddrüse in Ordnung ist.
gewisse Teile Deiner Beschreibung erinnern mich an eine andere Krankheit, die bei mir (zufälligerweise fast zeitgleich mit Hashimoto) diagnostiziert wurde: die Eosinophile Ösophagitis (kurz: EOE). Vor allem das mit dem verengten Hals ist in den meisten Fällen eigentlich nicht so ein typisches Hashimoto Ding. Google das mal, und sprich mit Deinem Arzt über eine entsprechende Abklärung!
Ich habe immer zu Beginn meines Eisprungs Muskelverspannungen, Schwindel, verspanntes Zwerchfell, vertrage kaum noch Lebensmittel, abends ist meine Nase immer zu, als hätte ich Schnupfen, meine Augen sind empfindlich .. Dies dauert ein paar Tage, bis die Periode anfängt, dann geht es wieder los, schlimm...