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Tritt Übelkeit bei jeder Schwangeren auf? In welcher Schwangersachaftswoche ist das am häufigsten? Und was darf man dagegen einnehmen? Alle wichtigen Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Ursachen

Warum verursacht eine Schwangerschaft Übelkeit?

Viele Schwangere leiden in den ersten drei Monaten unter morgendlicher Übelkeit, deren genaue Ursache immer noch im Dunkeln liegt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem schwangerschaftserhaltenden Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin).

Übelkeit kommt mit dem hCG-Anstieg

Dessen Konzentration steigt zu Beginn der Schwangerschaft stark an und nimmt nach 12 bis 14 Wochen wieder ab. Zu diesem Zeitpunkt endet auch für die meisten Schwangeren die Phase des morgendlichen Leidens.

Ein übelkeitsauslösender hCG-Grenzwert lässt sich allerdings nicht festmachen. Zudem schwankt der Hormonspiegel von Frau zu Frau und von Schwangerschaft zu Schwangerschaft. Vermutlich kommen bei der Übelkeit neben der Hormonlage noch weitere Faktoren wie etwa der Stresslevel und das Allgemeinbefinden der werdenden Mutter zusammen.

Nur eines scheint sicher: Das Geschlecht des Kindes hat – entgegen dem Volksmund, der auf ein Mädchen tippt – keinen Einfluss darauf.

Behandlung

Was kann man auch ohne Tabletten gegen die Übelkeit während der Schwangerschaft tun? 

Häufig wird die Übelkeit während der Schwangerschaft auch dadurch hervorgerufen, dass der Blutzucker zu niedrig ist. Das gilt vor allem bei der morgendlichen Übelkeit. Wunder wirkt da manchmal ein bisschen Zucker.

Versuchen Sie es mal mit einem Frucht- oder Kräutertee mit Honig, einem Stück Obst (z.B. Melone oder Trauben) oder auch einem Stück Zwieback. Oft hilft diese geringe Zuckerzufuhr schon, die Übelkeit zu vertreiben.

Folgen

Ist die Übelkeit während der Schwangerschaft gefährlich für das Kind? 

Nein, im Gegenteil: Nach neuesten Studien ist es eher so, dass die Übelkeit signalisiert, dass es dem Baby gut geht - so komisch das auch klingt. Die einzige Gefahr an der Übelkeit ist, dass Sie zu wenig essen und damit zu wenig Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen.

Achten Sie deshalb trotz der Übelkeit darauf, dass Sie mit leichter und gesunder Kost ausreichend essen.

Anhaltende Übelkeit

Schwangerschaft: Wenn die Übelkeit Überhand nimmt 

Übelkeit in der Schwangerschaft ist normal. Zumindest zu Beginn. Zwischen der 4. und 10. Schwangerschaftswoche haben 80% der werdenden Mütter darunter zu leiden. Aber bei einer von hundert bleibt die Übelkeit auch darüber hinaus bestehen - und wird dann richtig zur Belastung.

Ärzte sprechen von Hyperemesis gravidarum. Das ist typisches Mediziner-Kauderwelsch und heißt soviel wie "übermäßig viel Übelkeit während der Schwangerschaft". Doch was sind die Gründe und stimmt es, dass Akupunktur helfen kann? Hier finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen:

Dauerhafte Übelkeit: Ursachen und Behandlung

Anhaltende Übelkeit: Bei einer von hundert Frauen wird's richtig schlimm?

Bis zu fünf mal am Tag müssen die betroffenen Frauen erbrechen. Und vor allem hält die Übelkeit bei der Hyperemesis gravidarum weit über die 10. Schwangerschaftswoche hinaus an. Manche Schwangere haben bis zur Entbindung damit zu kämpfen, wie Harald Abele, Gynäkologe an der Tübinger Universitätsklinik, in einem Fachblatt erläutert.

Gefahr: Nährstoff- und Flüssigkeitsmangel

Das Ganze ist nicht nur äußerst unangenehm - der Körper wird durch den ständigen Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen auch ziemlich im Mitleidenschaft gezogen.

Was kann ich tun, wenn ich zu den Betroffenen gehöre?

Ärztlichen Rat einholen

Wenn Sie unter dieser Form der Schwangerschafts-Übelkeit leiden, sollten Sie also unbedingt mit Ihrem Frauenarzt abstimmen, wie Sie die Beschwerden am besten lindern und vor allem den Wasser- und Elektrolytverlust wieder ausgleichen.

Nicht nur die Hormone sind schuld

Und wie kommt es dazu? So genau weiß man das noch gar nicht. Unter Verdacht stehen die veränderten Hormonspiegel, die bei den betroffenen Frauen möglicherweise auch andere Regelprozesse durcheinanderwirbeln.

Sind Bakterien und Gene mitverantwortlich?

Aber das allein kann es nicht sein, betont Abele, denn dann hätten ja alle Schwangeren darunter zu leiden. Vielleicht spielen auch die Gene und möglicherweise auch bestimmte Magenkeime eine Rolle. Also ein Zusammenspiel mehrerer Übeltäter. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Manchmal hilft auch Akupunktur

Bei der Behandlung steht neben dem Flüssigkeits- und Mineralstoffausgleich vor allem die Linderung der Beschwerden im Vordergrund. Hier kann auch Akupunktur sehr gut helfen, wie einige Untersuchungen gezeigt haben.

Das Wichtigste:

Lassen Sie sich behandeln! Die Hyperemesis gravidarum ist zwar nach der Schwangerschaft überstanden, aber währenddessen ist sie eine durchaus ernstzunehmende Störung, und so sollten Sie auch mit ihr umgehen.

Kein Risiko für Fehlbildungen

Für die Kinder besteht zum Glück keine große Gefahr. Manchmal ist das Geburtsgewicht etwas geringer, vor allem dann, wenn der Nährstoffverlust nicht ausreichend kompensiert wurde. Ein höheres Risiko für Fehlbildungen gibt es aber nicht.

Quellen:

  • Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2011; 71 (1): S. 26-37

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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