Sind die Blutwerte bei Magersucht verändert?
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- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 10. Januar 2023 15:47
Haupt-Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
Ja, meistens. Durch den Nährstoffmangel kann es bei Menschen mit Magersucht zu verschiedenen Veränderungen der Blutwerte kommen. So können verschiedene Blutzellen vermindert sein (Thrombozyten, Leukozyten). Aber auch das Hämoglobin, also der eisenhaltige Komplex, der den roten Blutkörperchen ihren Namen gibt, kann durch den Eisenmangel vermindert sein. Das kann sich in Form einer Anämie äußern.
Weitere häufig veränderte Blutwerte:
- Hämatokrit: das sind die festen Bestandteile des Blutes, häufig vermindert
- die Blutfette: Triglyceride, Cholesterinwerte & Co, häufig vermindert
- die Schilddrüsenhormone (häufig erniedrigt)
- die Eiweiße im Blut (Gesamtprotein vermindert)
- der Blutzucker (Unterzuckerung)
- Kalzium
- Kalium (vermindert)
- Phosphor
- Leberwerte (GOT, GPT)
Kommentare
Vit b12 955, Ferritin 615 extrem hoch, Haptoglobin nur 0,08g/ l Testosteron 0 08, GPt 86, Action Cortison auch viel zu hoch, die ganzen Geschlechtshormone erniedrigt.
Was kann man tun? Es heißt, Essen sei die Therapie.
essen wäre für deinen Sohn ganz sicher gut! Aber, dass das Ferritin so hoch ist, kann auch eine andere Ursache haben: Hämochromatose, Eisenspeicherkrankheit.
Ich selbst habe das. Es ist genetish bedingt, hat nichts mit der Magersucht zu tun. Der Arzt kann die Transferritinsättigung bestimmmen. Liegt die über 45 %, dann ist es wahrscheinlich das. Ein Gentest sollte dann folgen.
Und das hat nichts mit dem Essen zu tun!
Alles Gute, Monika
ja, das stimmt, gesunde und ausreichende Ernährung wäre das beste. Aber das ist natürlich einfacher gesagt als getan.
Ihr Sohn müsste wahrscheinlich in psychotherapeutische Behandlung. Irgendwie muss er dazu motiviert werden, wieder etwas mehr zu essen. Ein Patentrezept gibt es leider nicht.
Alles Gute vom Navigator-Team
Viele Grüße
Ulrike Breuer
Eine definitive Erklärung für die unveränderten Blutwerte Ihrer Tochter haben wir leider nicht. Allerdings könnten einige Faktoren hierbei eine Rolle spielen: Zum einen kann der Körper versuchen, die Unterversorgung zu kompensieren, indem er beispielsweise weniger Energie verbraucht oder die vorhandenen Nährstoffe effizienter nutzt. Zum anderen reagiert jeder Mensch nicht gleich auf Magersucht. Das heißt, bei dem einen ist die Unterversorgung deutlicher in der Blutanalyse zu sehen als beim anderen. Dies hängt auch von der individuellen Ernährung ab. Es kann zum Beispiel sein, dass die Nährstoffe, die Ihre Tochter zu sich nimmt (z. B. Vitamine und Mineralien), für die wichtigsten Körperfunktionen ausreichen, sodass keine bzw. kaum auffällige Blutwerte gemessen werden. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Tochter alles Gute, Ihr Navigator-Team