Welche Schilddrüsenwerte sind normal?
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- Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 23. März 2023 09:51
Um eine mögliche Fehlfunktion der Schilddrüse festzustellen, muss das basale TSH im Blut (TSH basal) bestimmt werden. Basal bedeutet, dass die TSH-Konzentration nicht durch die Gabe anderer Hormone künstlich stimuliert wird.
Generell gilt:
- Der TSH-Normalwert liegt zwischen 0,4 bis 4 mU/l (Milli-Units pro Liter).
- Ist der TSH-Wert erhöht, deutet das in den meisten Fällen auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hin.
- Ist der TSH-Wert erniedrigt, kann eine Überfunktion der Schilddrüse die Ursache sein.
Allerdings können die Normwerte von Labor zu Labor unterschiedlich sein. Darüber hinaus können die Werte je nach Alter und Geschlecht des Patienten schwanken. Kinder und Jugendliche haben meist generell einen höheren TSH-Wert.
TSH-Wert nicht im Normalbereich
Bei einem zu hohen oder niedrigen TSH-Wert wird der Arzt die Konzentrationen der beiden Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Levothyroxin (T4, L-Thyroxin) messen. Wichtig: T3 und T4 liegen zum größten Teil in gebundener (inaktiver) Form vor, aber nur in geringer Menge in ungebundener (freier, aktiver) Form. Da nur der freie Anteil der Schilddrüsenhormone auf den Körper wirken kann, wird zu Bestimmung der Schilddrüsenwerte das freie Hormon (fT3, fT4) bestimmt. Das "f" vor dem Namen steht für “frei“.
Anhand dieser drei Schilddrüsenwerte (TSH basal, fT3, fT4), kann der Arzt nun feststellen, ob es sich um eine leichte (latente) oder ausgeprägte (manifeste) Störung handelt.
Für die Schilddrüsenwerte fT3 und fT4 gilt generell:
- Referenzbereich: Freies Thyroxin (fT4): 9,3 – 17 ng/l (Nanogramm pro Liter)
- Referenzbereich: Freies Trijodthyronin (fT3): 2,0 – 4,4 pg/ml (Picogramm pro Milliliter)
- Erhöhte Werte von T4 und T3 deuten auf eine Überfunktion der Schilddrüse hin.
- Sind die beiden Werte erniedrigt, liegt meist eine Unterfunktion vor.
Dabei sind folgende Konstellationen möglich:
fT3 Referenzbereich: 2,0 – 4,4 pg/ml |
fT4 Referenzbereich: 9,3 – 17 ng/l |
TSH basal Referenzbereich: 0,4 bis 4 mU/l |
Aussage |
normal | normal | normal | gesund |
normal | normal | erhöht | Leichte Unterfunktion (latente Hypothyreose) |
zu niedrig | zu niedrig | erhöht | Ausgeprägte Unterfunktion (manifeste Hypothyreose) |
normal | normal | zu niedrig | Leichte Überfunktion (latente Hyperthyreose) |
erhöht | erhöht | zu niedrig | Ausgeprägte Überfunktion (manifeste Hypothyreose) |
Quellen:
- Labordiagnostik der Schilddrüse. Herausgeber: LADR (2021). www.ladr.de.
- S2k-Leitlinie: Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (2016). www.degam.de.
- Leistungsverzeichnis: Thyroxin, freies. Herausgeber: Endokrinologikum Aesculabor (2022). www.endokrinologikum-aesculabor.de.
- Leistungsverzeichnis: Trijodthyronin, freies. Herausgeber: Endokrinologikum Aesculabor (2022). www.endokrinologikum-aesculabor.de.
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