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Was bedeutet In-Situ-Karzinom? Was ist ein Paget-Karzinom der Brust? Was heißt lobuläres und duktales Karzinom? Und welcher Brustkrebs ist am gefährlichsten? Antworten auf diese Fragen zu den verschiedenen Brustkrebsarten finden Sie im folgenden Beitrag.

Was sind In-Situ-Karzinome der Brust?

Als In-Situ-Karzinome der Brust werden Tumoren bezeichnet, die noch auf den Milchgang bzw. das Drüsenläppchen begrenzt sind. Sie haben also die ursprüngliche Gewebestruktur noch nicht verlassen.

Ein In-Situ-Karzinom der Brust ist somit eine Frühform von Brustkrebs und in diesem Stadium noch sehr gut heilbar. Aufgrund des eng begrenzten Wachstums sind Ansiedelungen in benachbarten Lymphknoten oder gar anderen Organen (Metastasen) in diesem Stadium noch ausgeschlossen. Es ist sogar so, dass man nicht einmal mit Sicherheit voraussagen kann, ob sich aus einem In-Situ-Karzinom tatsächlich ein invasiver Tumor entwickelt. Die Zellen sind zwar bösartig, aber der kleine Krebsherd kann durchaus ein Leben lang auf diese engen Grenzen beschränkt bleiben. Trotzdem muss ein In-Situ-Karzinom natürlich operativ entfernt werden, um auf Nummer sicher zu gehen.

Was ist ein Paget-Karzinom der Brust?

Ein Paget-Karzinom ist eine recht seltene Form von Brustkrebs, der die Brustwarze (Mamille) befällt. Er kann einem Ekzem der Brustwarze zum Verwechseln ähnlich sehen.

Braunrot, manchmal schuppend und nässend

Namensgeber ist ein Chirurg, der im 19. Jahrhundert in England gewirkt hat. Der Morbus Paget der Brustwarze, wie die nach ihm benannte Erkrankung auch genannt wird, geht meist aus einer bösartigen Veränderung der Milchgänge (sogenanntes duktales Mammakarzinom) hervor. Von da aus arbeitet er sich durch die Haut und macht sich an der Brustwarze oder um sie herum als unscheinbare braunrote Hautveränderung bemerkbar, die auch nässen und Schuppen oder Krusten bilden kann.

Im Gegensatz zum Mamillenekzem, das in der Regel heftig juckt, bereitet das Paget-Karzinom jedoch ansonsten wenig Probleme. Dadurch unterscheidet es sich auch von einer weit häufiger auftretenden Entzündung der Brust (Mastitis), die mit Rötung, Überwärmung und Schwellung einhergeht.

Nur scheinbar harmlos

Die wenigen Beschwerden dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Paget-Karzinom im Gegensatz zu "harmlosen" Veränderungen wie Ekzem oder Entzündung eine bösartige Erkrankung ist, die behandelt werden muss. Früh erkannt, ist dem Krebs unter Umständen allein mit einer Operation beizukommen. In fortgeschritteneren Stadien können zusätzlich eine Chemo- oder Strahlentherapie nötig sein.

Übrigens: Ein Paget-Karzinom kann auch an anderen Körperstellen auftreten, die Drüsen enthalten, zum Beispiel in der Genitalregion. Das ist allerdings extrem selten.

Quellen:

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Stand August 2019. Online unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de (Zugriff am 04.11.2019).
  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter www.krebsgesellschaft.de (Zugriff am 04.11.2019).

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Antwort
Liebe Karin,
die Wahrscheinlichkeit einer Streuung ist sehr gering.
Holen Sie sich diese Information aber auch noch mal von einem Arzt oder Ärztin vor Ort, damit Sie beruhigter sind.
Alles Gute, Jörg Zorn
Bedeutung pT1c (is; DCIS )
Hallo zusammen!
Ich bin 43, habe eine brusterhaltende OP mit derzeitiger Strahlentherapie erhalten und nehme Tamoxifen. Mein Tumor war ein Luminal A like.
Die genaue Diagnose:
pT1c (is;DCIS) pN0 (0/2; sn ) L0 V0 Pn0 pR0 G2 M0
Was genau bedeutet pT1c (is; DCIS )?
Bezieht sich "is" auf den Tumor? Beim ebenfalls entfernten DCIS, das um den Tumor herum war, steckt das "in situ" ja quasi bereits in der Bezeichnung. Und wie ist meine Prognose bzgl. eines Rezidivs und evtl. späterer Metastasen?
Ich war beim Gespräch so aufgeregt. Bitte um Antwort.
Diagnose DCIS
Liebe Karin,
pT1c bedeutet, dass der Tumor in seiner größten Ausdehnung unter 2 cm groß war (Durchmesser), aber größer als 1 cm.
Das DCIS bedeutet "in den Milchgängen" und noch nicht in benachbartes Gewebe eingewachsen. Das passt zu den ganzen Nullen weiter oben.
Ein DCIS wird mitunter aus Sicherheitsgründen bestrahlt und mit Tamoxifen nachbehandelt, aber unterm Strich ist die Prognose sehr gut. Das heißt, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kommt da nichts mehr zurück.
Wichtig sind dennoch regelmäßige Kontrolluntersuchungen.
Viele Grüße, Jörg Zorn vom Navigator-Team
Ihre Antwort
Sehr geehrter Herr Zorn,
ich danke Ihnen für Ihre schnelle Antwort und habe mich darüber gefreut. Ich konnte Ihren Erklärungen folgen, da diese für mich schlüssig sind.
In Bezug auf meine Diagnose bin ich dennoch etwas verunsichert, da als Tumorstadium die o. g. Diagnose – pT1c (is; DCIS) pN0 (0/2; sn ) L0 V0 Pn0 pR0 G2 M0 – aufgeführt ist, die Histologie aber dennoch von einem invasiven Mammakarzinom NST (bei dem sich begleitend ein Carcinoma in Situ und eine lobuläre Kanzerisierung befindet) die Rede ist. Bedeutet dies trotz alledem, dass der bösartige Tumor noch in Situ auf den Milchgang beschränkt war und somit nicht metastasieren konnte, da er noch zu "jung" war?!
Entschuldigen Sie bitte die erneute Nachfrage, aber ich versuche meinen Befund als Laie zu verstehen und für mich greifbar zu machen.
Herzlichen Dank – Karin
Ihre Frage
Liebe Karin,
da bin ich ein bisschen überfragt. Das klingt auch für mich verwirrend und etwas widersprüchlich, aber ich bin auch kein absoluter Spezialist.
Der beste Rat wäre wohl, morgen mal in der Klinik oder Praxis anzurufen, hartnäckig zu bleiben, und eine Antwort zu erbitten. Sonst machen Sie sich noch wochenlang Sorgen.
Liebe Grüße, J. Zorn
RE: Ihre Frage
Sehr geehrter Herr Zorn,
ich bin Ihrem Rat gefolgt und habe mich telefonisch erkundigt.
Es handelt sich um das begleitende DCIS, das in Klammern aufgeführt wurde. Mich zieht es etwas runter, da ich sehr große Angst habe, dass der Tumor doch bereits gestreut haben könnte.
Danke für Ihre Hilfe, Karin
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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
Ärztin

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
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  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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