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Wie gefährlich ist die Fettleber? Ist die Krankheit heilbar? Wie entsteht eine Fettleber? Welche Folgen hat die Organverfettung? Und führt sie etwa zu Krebs? Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema Fettleber finden Sie im folgenden Beitrag.

Basiswissen

Was ist eine Fettleber?

Die Fettleber ist die Einlagerung von Fett in Leberzellen, was zu einer Organverfettung führt. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben, zum Beispiel Fettleibigkeit, bestimmte Medikamente oder auch erhöhter Alkoholkonsum. In der Regel sind diese Einlagerungen reversibel, das heißt, sie gehen wieder zurück, wenn die Ursache der Fetteinlagerung behoben wird.

Eine langfristig bestehende Leberverfettung kann zu einer Fettleberentzündung führen.

Unterteilung und Häufigkeit der Fettleber

Welche Arten von Fettleber gibt es?

Generell wird die Fettleber eingeteilt in die Unterformen einer nichtalkoholischen Fettleber und der alkoholischen Fettleber. Die alkoholische Fettleber wird durch übermäßigen Alkoholkonsum ausgelöst, während die nichtalkoholische Fettleber andere Ursachen hat. Darüber hinaus wird die Fettleber in Schweregrade unterteilt.

Wenn gleichzeitig zur Fettleber auch eine Entzündung der Leber festgestellt wird, diagnostiziert der Arzt eine Fettleberentzündung.

Die Übergänge der verschiedenen Arten der Erkrankung können fließend sein. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt über Ihre Diagnose. Dies hilft Ihnen, entsprechende Änderungen in Ihrem Lebensstil vorzunehmen, um die Erkrankung einzudämmen.

Ist die Fettleber häufig oder selten?

Die Fettleber ist eine häufige Erkrankung. Sie liegt bei etwa 20 bis 30% der erwachsenen Allgemeinbevölkerung vor.

Wer bekommt eine Fettleber?

Eine Fettleber kann prinzipiell jeden treffen. Jedoch gibt es ein höheres Risiko für diejenigen, die unter Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Alkoholabhängigkeit und Rauchen steigern das Risiko ebenfalls.

Auch gewisse Medikamente können die Entstehung einer Fettleber begünstigen. Manchmal tritt die Erkrankung auch in der Schwangerschaft auf. Auch ein Mangel an Bewegung kann das Risiko vervielfachen.

Ursachen

Woher kommt eine Fettleber?

Die Fettleber kann unterschiedliche Ursachen haben und gehört zu den Zivilisationskrankheiten.

Häufig wird die Fettlebererkrankung ausgelöst durch erhöhte Nahrungszufuhr, gesteigerten Alkoholkonsum oder bestimmte Medikamente. Auch in der Schwangerschaft kann sie auftreten.

Ein erhöhtes Risiko besteht auch für diejenigen, die unter Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes leiden sowie diejenigen, die sich nicht ausreichend bewegen.

Alkohol, Übergewicht und Medikamente

Haben nur Alkoholiker eine Fettleber?

Nein. Es gibt unterschiedliche Formen der Fettleber. Diese kann zum Beispiel auch im Rahmen einer Diabeteserkrankung, Übergewicht oder der Therapie mit gewissen Medikamenten auftreten. Übermäßiger Alkoholkonsum ist jedoch ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Fettleber.

Entwickeln nur Übergewichtige eine Fettleber?

Nein. Es kann auch bei übermäßigem Alkoholkonsum, Diabetes oder durch gewisse Medikamente zur Fettleber kommen. Manchmal entsteht eine Fettleber auch bei ansonsten Gesunden.

Auch in der Schwangerschaft kann sich die Erkrankung entwickeln. Übergewicht ist jedoch ein bekannter Risikofaktor für die Entwicklung einer Fettleber, ebenso wie ein Bewegungsmangel.

Können meine Medikamente zur Fettleber geführt haben?

Einige Medikamente können eine Fettleber auslösen. Dazu gehören manche Mittel, die in der Chemotherapie Anwendung finden, aber auch andere Medikamente kommen hier in Frage.

So kommt es gelegentlich nach der längerfristigen Einnahme von Kortisontabletten, manchen Typen von Antibiotika oder Aspirin zur Fettleberentwicklung.

Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, welche Ihrer Medikamente als Auslöser in Frage kommen können und ob Änderungen vorgenommen werden sollten. Setzen Sie Ihre Tabletten in keinem Fall ab, ohne mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben.

Symptome

Was sind die Symptome der Fettleber?

Häufig verursacht die Fettleber über Jahre hinweg keine Symptome, sodass die Erkrankung oftmals ein Zufallsbefund ist. Gelegentlich kann ein Druck- oder Völlegefühl bestehen, was jedoch unspezifisch ist.

Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet und zu einer Entzündung führt, kann es zu anderen Symptomen kommen, wie Schmerzen oder einer Gelbfärbung in den Augen.

Diagnostik

Wie wird eine Fettleber diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Fettleber wird Ihr Arzt eine detaillierte Krankheitsgeschichte erheben. Auch die Krankheiten, unter denen Ihre Familienangehörigen leiden, sind hier interessant. Dann werden Taillenumfang und Blutdruck bestimmt. In der Regel wird der Arzt auch eine Blutentnahme empfehlen. Darüber hinaus sollten Sie sich auf eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes einstellen.

Aus den im Blut bestimmten Leberwerten sowie dem Body Mass Index (BMI) und Taillenumfang kann der behandelnde Arzt den Fettleber-Index berechnen, welcher bei der Diagnose hilfreich sein kann.

In seltenen Fällen kann eine Gewebeentnahme aus der Leber notwendig werden.

Manchmal sind auch weitere Untersuchungen nötig, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Behandlung

Wie wird die Fettleber behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei einer alkoholbedingten Fettleber wird empfohlen, keinen Alkohol zu trinken.

Bei Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion gute Erfolge erzielen. Eine Abnahme von nur etwa 5 % des Körpergewichts kann bereits erstaunlich positive Effekte auf die Leber haben.

Sollte ein Diabetes vorliegen, ist es wichtig, dass der Blutzucker gut kontrolliert ist. Es ist auch möglich, dass im Rahmen der Fettleberdiagnostik festgestellt wird, dass Sie an Typ-2-Diabetes leiden. Dieser wird dann medikamentös eingestellt werden.

Eine Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität sind in der Regel die beste Therapie. In manchen, weiter fortgeschrittenen Fällen kann eine weiterführende Behandlung notwendig sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre individuelle Situation und was Sie tun können, um Folgeschäden zu vermeiden.

Spezielle Medikamente zur Behandlung einer Fettleber gibt es aktuell nicht, jedoch kann es sein, dass Ihnen Mittel zur Blutfettsenkung verschrieben oder falls nötig Blutdrucksenker verordnet werden.

Was kann ich tun, wenn ich eine Fettlebererkrankung habe?

Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung hat positive Auswirkungen auf den Verlauf einer Fettlebererkrankung. Darüber hinaus sollten Sie sicherstellen, dass alle Ihre chronischen Erkrankungen, wie Diabetes, gut eingestellt sind. Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum so weit wie möglich. Bei einer nichtalkoholischen Fettleber ist die Vermeidung von Übergewicht einer der entscheidenden Faktoren – bereits ein paar Kilo weniger machen hier einen großen Unterschied!

Prognose

Kann man eine Fettleber heilen?

In den meisten Fällen geht die Organverfettung nach Änderung des Lebensstils zurück. Auch wenn eine andere Erkrankung die Verfettung ausgelöst hat, normalisiert sich das Organ meistens nach der Behandlung der Grunderkrankung.

Manchmal liegt jedoch eine Entzündung vor, die in seltenen Fällen fortschreiten kann. Eine Therapie kann dann schwieriger und intensiver sein. Ob eine vollständige Heilung in diesen Fällen möglich ist, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Fettleber: Verlauf der Erkrankung

Ist eine Fettleber tödlich?

Eine Fettleber an sich ist nicht tödlich, sie kann jedoch weiter fortschreiten. Dies kann dann weitere Komplikationen auslösen.

Darüber hinaus kann einer Fettlebererkrankung eine andere chronische Krankheit wie Diabetes oder Übergewicht zugrunde liegen, die den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre individuelle Situation und ob die Behandlung Ihrer chronischen Erkrankungen optimiert werden kann.

Kann eine Fettleber weiter fortschreiten?

Ja, das ist generell möglich. Bleibt die Fettleber unbehandelt, kann eine Entzündung erstehen, welche sich wiederum zu einer Leberzirrhose entwickeln kann. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt über Ihre Sorgen bezüglich der Entwicklung einer Leberzirrhose. Er/sie kann Ihnen Aufschluss über Ihr individuelles Risiko geben.

Was sind die Folgen der Fettleber?

Bleibt die Fettlebererkrankung langfristig bestehen, kann sie zu einer Entzündung führen. Die Entzündung kann dann ihrerseits zu Vernarbung oder Zirrhose führen. In manchen Fällen entsteht aus einer Zirrhose ein Leberkarzinom.

Während eine reine Fettleber normalerweise keine Symptome verursacht, kann das bei einer Entzündung anders aussehen. Hier kann es dann zu Schmerzen oder einer Gelbfärbung der Haut und Augen führen.

Am besten können Sie Ihr Risiko für eine Entzündung reduzieren, indem Sie sich gesund ernähren, viel bewegen und Ihren Alkoholkonsum so weit wie möglich reduzieren. Auch der Konsum von Drogen sollte unbedingt vermieden werden.

Darüber hinaus kann es sein, dass im Rahmen der Fettleberdiagnose ein vorbestehender Diabetes oder eine andere Erkrankung festgestellt wird und entsprechend behandelt werden muss.

Komplikationen und Risiken

Was sind Komplikationen und Risiken der Fettleber?

In manchen Fällen besteht neben der Fettleber auch eine Entzündung in den Leberzellen. Diese kann im Verlauf zu Komplikationen führen, insbesondere dann, wenn sie nicht behandelt wird.

Etwa 10% der Patienten entwickeln eine Leberzirrhose, welche dann weitere Probleme verursachen kann.

Sehr selten kann eine langfristige Entzündung die Funktion der Leber so beeinträchtigen, dass eine Transplantation notwendig wird.

Das größte Komplikationsrisiko bei der Fettleber geht jedoch von der zugrunde liegenden Erkrankung, welche zur Entstehung der Organverfettung geführt hat, aus. Deshalb ist es wichtig, einen gesunden Lebensstil zu führen und sicherzustellen, dass alle Ihre chronischen Erkrankungen gut eingestellt sind.

Lassen Sie sich daher von Ihrem Arzt regelmäßig untersuchen, um mögliche Stoffwechsel- und andere Krankheiten zeitnah zu behandeln. Dies ist auch deshalb wichtig, um Langzeitfolgen, die mit Diabetes, Übergewicht oder Bluthochdruck einhergehen, zu vermeiden.

Darüber hinaus kann eine Fettleber den Verlauf anderer Erkrankungen, wie unter anderem Hepatitis, aber auch HIV, beeinflussen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um Strategien zur Optimierung Ihrer Behandlung zu erschließen.

Wissenswertes

Ist eine Fettleber gleichzusetzen mit einer Leberzirrhose?

Nein. In seltenen Fällen kann eine Leberzirrhose jedoch aus einer nicht behandelten Fettleberentzündung entstehen. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über Ihr individuelles Risiko.

Ist die Fettleber Krebs?

Nein. Bei der Fettlebererkrankung wird Fett in die Leberzellen eingelagert, was zu einer Organverfettung führt. Krebszellen treten hierbei nicht auf.

Jedoch kann es vorkommen, dass eine Fettleber in eine Leberzirrhose fortschreitet, was dann zur Entwicklung eines Leberkarzinoms führen kann. Dies ist jedoch selten und die meisten Fälle der Fettleber können gut behandelt werden. Ihr Arzt wird Sie genau informieren, welches Risiko für Sie besteht und welche Behandlungsmöglichkeiten sinnvoll sind.

Gibt es Fettleber bei Kindern?

Ja, auch Kinder können an einer Fettleber erkranken. Auch hier besteht ein Zusammenhang mit Übergewicht und Bewegungsmangel. Das kommt jedoch deutlich seltener vor als bei Erwachsenen.

Quellen:

  • S2k-Leitlinie nicht alkoholische Fettlebererkrankungen AWMF Register Nr. 021-025 Version Januar 2015, Erstauflage.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Jennifer Moore, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie / medizinische Fachautorin

Dr. med. Jennifer Moore
Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • medizinische Fachautorin für den Pschyrembel
  • Vizepräsidentin einer Krankenversicherung im Bereich Gesundheitsmanagement

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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