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Körperliche Aktivität dient nicht nur der Gewichtsabnahme, die beim Typ-2-Diabetes so wichtig ist. Durch Bewegung werden die Zellen auch empfindlicher für Insulin, d.h. Insulin kann seine Wirkung besser entfalten. Der Effekt: Von der im Blut herumschwimmenden Glukose wird mehr in die Zellen aufgenommen, der Zuckerspiegel im Blut sinkt also. Diese erhöhte Insulinempfindlichkeit der Körperzellen wirkt sich vor allem bei Typ-2-Diabetes günstig aus.

Aber natürlich ist körperliche Aktivität auch generell – wie für Nicht-Diabetiker auch – absolut empfehlenswert. Wichtig zu wissen: Es kommt dabei mehr auf die Regelmäßigkeit als auf die Intensität an. Sehr zu empfehlen ist regelmäßige moderate Bewegung (z.B. einmal täglich Spazierengehen oder Fahrradfahren).

Wie verhalte ich mich am besten bei großen körperlichen Anstrengungen?

Das kommt darauf an, ob Sie Ihren Diabetes mit Insulin behandeln oder nicht. Bei einer Insulin-Behandlung gilt für größere körperliche Belastungen (z.B. Bergtouren, lange Radfahrten, stundenlange körperliche Arbeit) folgende Faustregel:

  • Insulindosis halbieren
  • stündlich zusätzlich 1-2 Obstwerte (10-20 g Kohlenhydrate) zu sich nehmen (z.B. Obst, Fruchtsäfte oder Riegel)
  • zwischendurch mehrmals den Blutzucker messen

Wichtig:

Häufig kommt es erst nach der körperlichen Anstrengung, vor allem in der Nacht, zu einem starken Blutzuckerabfall. Messen Sie deshalb unbedingt vor dem Schlafengehen noch einmal Ihren Blutzucker. Bei erhöhten und selbst bei normalen Werten ist dann eine kleine Zusatzmahlzeit notwendig, um einen zu starken Blutzuckerabfall nachts zu vermeiden.

Bei einem Typ-2-Diabetes, der nur mit Tabletten und Ernährung behandelt wird, sind diese Vorsichtsmaßnahmen nicht notwendig, weil keine derartige Unterzuckerungsgefahr besteht.

Woher weiß ich, wie mein Blutzuckerspiegel auf Sport oder körperliche Anstrengung reagiert?

Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Klar ist, dass der Blutzucker bei und vor allem nach stärkeren körperlichen Belastungen absinkt, weil die Muskeln ihre Zuckerspeicher wieder auffüllen.

Zusammen mit Insulin kann das zu einem überschießenden Blutzuckerabfall (Hypoglykämie) führen. Wie ausgeprägt der Blutzucker auf körperliche Aktivität reagiert, ist aber individuell verschieden.

Wenn Sie Insulin spritzen:

Finden Sie heraus, wie Ihr Körper und Ihr Blutzucker auf die körperliche Belastung reagieren. Messen Sie lieber einmal öfter als einmal zu wenig Ihren Blutzucker. Führen Sie am besten ein kleines Tagebuch, in dem Sie die Blutzuckerverläufe nach dem Sport dokumentieren. Besprechen Sie das Thema auch – gerade wenn es Ihnen noch an Erfahrung fehlt – mit Ihrem Arzt.

Quellen:

  • Wie wirkt Sport bei Diabetes? Herausgeber: Deutsche Diabetes-Hilfe. www.diabetesde.org.
  • Nieß, Andreas & Thiel, Ansgar. (2017). Körperliche Aktivität und Sport bei Typ-2-Diabetes. Diabetologie und Stoffwechsel. 12. 112-126. 10.1055/s-0042-121407.
  • Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes – Version 3 (2023). Herausgeber: Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). www.leitlinien.de.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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