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Wie entsteht Diabetes?

Beim Diabetes ist der Zuckerstoffwechsel gestört (daher die Bezeichnung Zuckerkrankheit). Ursache ist ein Insulinmangel oder ein vermindertes Reagieren des Körpers auf Insulin.

Überlastete Bauchspeicheldrüse

Diese sogenannte Insulinresistenz veranlasst die Bauchspeicheldrüse, immer mehr Insulin zu produzieren, bis sie so "überarbeitet" ist, dass sie erschöpft die Insulinherstellung aufgibt.

Gene und Lifestyle

Bei der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 wirken viele Ursachen zusammen. Einerseits besteht eine genetische Veranlagung, die Krankheit zu entwickeln. Diese ist erblich bedingt und kann nicht beeinflusst werden: Wer Eltern oder Geschwister hat, die an einem Typ-2-Diabetes erkrankt sind, trägt ein etwa 60%iges Risiko, ebenfalls zu erkranken. Zum andern werden sogenannte „Lifestyle-Faktoren“ für die Entstehung des Typ-2-Diabetes verantwortlich gemacht. Besonders Übergewicht und Bewegungsmangel können längerfristig zu einer Insulinresistenz führen und damit der Krankheitsentstehung Vorschub leisten.

Insulin und Glukagon

Beim gesunden Menschen wird der Blutzuckerspiegel über zwei Hormone reguliert, die beide von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hergestellt werden: Insulin wird in den beta-Zellen des Pankreas produziert und sorgt dafür, dass der Blutzucker nach einer Mahlzeit nicht zu sehr ansteigt. Dies tut es, indem es die Aufnahme von Zucker aus dem Blutgefäßsystem in die Körperzellen fördert. Glukagon ist der Gegenspieler des Insulins. Es wird in den alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse hergestellt und ist dafür verantwortlich, dass der Blutzuckerspiegel auch dann nicht unter einen bestimmten Wert abfällt, wenn dem Körper eine Weile keine Nahrung zugeführt wurde. Zellen reagieren nicht mehr adäquat auf Insulin.

Insulinresistenz: Der Körper stumpft ab

Eine Insulinresistenz, wie sie beim Diabetes mellitus Typ-2 regelhaft vorkommt, ist dadurch gekennzeichnet, dass zwar noch genügend Insulin hergestellt wird, die Körperzellen jedoch nicht mehr adäquat darauf reagieren. In Folge wird der überschüssige Zucker nicht aus dem Blut aufgenommen und der Blutzuckerspiegel steigt an. Besonders Übergewicht bzw. bestimmte Hormone, die vom Fettgewebe ins Blut abgegeben werden, fördern die Entstehung der Insulinresistenz. Weiterhin wird Bewegungsmangel als eine wesentliche Ursache für die Erkrankung angesehen.

Als Reaktion auf die steigenden Blutzuckerspiegel produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin und gibt das Hormon, trotz mangelnder Wirkung, ins Blut ab. So steigt der Insulinspiegel im Blut zu Beginn der Erkrankung sogar noch an (Hyperinsulinämie). Ein Teufelskreis entsteht, der in einer Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse und immer weiter ansteigenden Blutzuckerwerten mündet.

Quellen:

  • Ursachen des Diabetes. Deutsches Zentrum für Diabetesforschung. www.dzd-ev.de.
  • Mehnert, Hellmut et al. Diabetologie in Klinik und Praxis. 2003. DOI: 10.1055/b-0034-54561.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Lisa Wunsch, Ärztin / medizinische Fachautorin

Dr. med. Lisa Wunsch
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Studium der Humanmedizin an der Universität Greifswald

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
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