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Welche Symptome verursacht ein Typ-2-Diabetes? Können auch Erektionsprobleme ein Hinweis darauf sein? Wann sollte man sich vom Arzt untersuchen lassen? Im folgenden Beitrag finden Sie Antworten auf diese Fragen.

Typische Symptome

Wie äußert sich ein Diabetes mellitus Typ 2?

Diese Symptome weisen besonders auf einen Typ-2-Diabetes hin

  • Durst
  • häufiges Wasserlassen
  • Gewichtabnahme
  • Müdigkeit, Schwäche
  • Heißhunger, aber auch Appetitlosigkeit
  • Anfälligkeit für Infekte (vor allem der Haut)
  • Juckreiz
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • nächtliche Wadenkrämpfe
  • Taubheitsgefühl in Händen und Füßen
  • Sehprobleme
  • Übelkeit, Bauchschmerzen

Lange Zeit unauffällig

Wie Sie sehen, kann sich ein Diabetes sehr vielfältig äußern. Erschwerend kommt hinzu, dass die Symptome uncharakteristisch und zunächst nicht stark ausgeprägt sind. Daher wird die Erkrankung oft erst spät entdeckt, manchmal auch rein zufällig bei einer Routineuntersuchung. Es kommt auch vor, dass ein Diabetes erst dann auffällt, wenn sich bereits Folgeerkrankungen entwickelt haben, die sich dann irgendwann bemerkbar machen.

Der "klassische Typ-2-Diabetiker" ist übrigens eher älter (> 40 Jahre), übergewichtig und hat zusätzlich einen Bluthochdruck sowie erhöhte Blutfettwerte. Diese Kombination nennt man auch metabolisches Syndrom.

Weitere Anzeichen für Diabetes

Erektionsstörungen als erstes Diabetes-Symptom: Stimmt das?

Ja. Etwa jeder zweite Mann mit Diabetes entwickelt irgendwann im Laufe seiner Erkrankung auch Erektionsstörungen.

Bei rund 12% der männlichen Diabetiker mit diesem Problem sind die Erektionsstörungen sogar das erste Symptom. Also das, wodurch sich der Diabetes bemerkbar macht.

Entscheidend sind die Blutzuckerwerte

Erektionsprobleme können bei Diabetes vor allem durch die Gefäßveränderungen entstehen. Allerdings ist das wesentlich davon abhängig, wie gut der Blutzucker eingestellt ist.

Etwas provokant könnte man sagen, dass die Hälfte der Männer, die Probleme mit der Erektion bekommt, auch die Hälfte ist, die sich nicht genügend um eine gute Blutzuckerkontrolle kümmert. Sie haben es also selbst in der Hand, was ja eine gute Nachricht ist.

Kommt es bei Diabetes zur Gewichtsabnahme?

Manchmal ja. Allerdings ist ein Gewichtsverlust eher für den Typ-1-Diabetes typisch. Dazu kommt es, weil die Betroffenen viel Wasser ausscheiden und ständig auf die Toilette müssen. Außerdem kann der Körper den Blutzucker schlechter verwerten und greift daher auf die Fettreserven zurück.

Gewichtsverlust: Alarmsignal für viele Krankheiten

Eine ungewollte Gewichtsabnahme ist in jedem Fall ein Grund, sich zur Sicherheit von einem Arzt auf Herz und Nieren untersuchen zu lassen.

Ausser einem Diabetes können auch viele andere chronische Erkrankungen dahinterstecken. Und fast immer gilt: Früherkennung erhöht die Chancen auf Heilung deutlich.

Stimmt es, dass ein Diabetes sich durch eine Leistungsabnahme äußern kann?

Ja. In etwa 50% der Fälle führt eine beginnende diabetische Stoffwechselentgleisung auch zu einer Leistungsabnahme.

Grundsätzlich ist aber auch eine Abnahme der Leistungsfähigkeit ein sehr unspezifisches Symptom und immer ein Grund, nach der Ursache zu fahnden. Manchmal können auch ganz andere Ursachen dahinterstecken, die nichts mit Diabetes zu tun haben, aber sehr wohl behandelt werden sollten.

Wann zum Arzt?

Wann sollte man sich beim Arzt auf Diabetes-Typ-2 untersuchen lassen?

Ein Diabetes-Screening mit der Bestimmung des Nüchtern-Blutzuckers wird generell empfohlen für alle Personen, die älter als 45 Jahre sind. Diesen Blutzuckertest sollte man alle drei Jahre wiederholen.

Bereits vor dem 45. Lebensjahr wird ein regelmäßiger Nüchtern-Blutzucker-Test empfohlen bei:

  • Übergewicht
  • Verwandte ersten Grades mit Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • früherer Test mit leicht erhöhten Blutzuckerwerten oder gestörtem Glukosetoleranztest
  • Frauen mit vorherigem Schwangerschaftsdiabetes
  • Frauen, die ein Kind mit über 4 kg Geburtsgewicht geboren haben

Was ist ein Prädiabetes?

Als Prädiabetes wird eine Vorstufe des Diabetes mellitus bezeichnet.

Viele Menschen haben über Jahre einen leicht erhöhten Blutzuckerspiegel, ohne dass schon ein Diabetes vorliegt. Allerdings mündet dieser Zustand häufig in einer manifesten Zuckerkrankheit. Wird ein erhöhter Blutzucker festgestellt, wird der behandelnde Arzt die Messungen regelmäßig wiederholen und ggf. einen sogenannten Glukosetoleranztest durchführen, der Auskunft darüber gibt, ob bereits ein Diabetes vorliegt.

In jedem Fall ist es auch in diesem Vorstadium des Diabetes wichtig, Ernährung und Lebensweise entsprechend anzupassen, um ein Fortschreiten der Stoffwechselstörung möglichst effektiv einzuschränken.

Quellen:

  • Herold, G. et al. Innere Medizin. Ausgabe 2004.
  • Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes – Version 3 (2023). Herausgeber: Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). www.leitlinien.de.
  • Brutsaert, EF. Diabetes mellitus (DM) (2022). www.msdmanuals.com.

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Kommentare: Archiv

Erektion
Freitag, den 03. Februar 2017 um 10:37 Uhr, Dietmar
Ich habe seit 2 Jahren Diabetes, seit 1/2 Jahr insulinpflichtig und seit über 7 Jahren Erektionsstörungen. Mein Hausarzt ist ganz anderer Meinung, er will davon nichts wissen. Meine Nüchtern-Blutzucker-Werte waren sonst immer grenzwertig und Langzeitwerte wurden gar nicht ermittelt.

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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