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Linaclotid (Handelsname Constella®) hilft bei starken Verstopfungen im Rahmen des Reizdarm-Syndroms. Es wirkt direkt und fast nur im Darm (Experten sprechen von einer lokalen Wirkung). Das hat den Vorteil, dass das Mittel keinen Einfluss auf andere Organe hat und dort somit auch keine oder kaum Nebenwirkungen verursacht.

Der Wirkstoff Linaclotid zielt auf einen bestimmten Rezeptor direkt im Darm, die sogenannte Guanylatcyclase-C. Dadurch strömt über diesen Rezeptor mehr Flüssigkeit in den Darm, die den Stuhl aufweicht und geschmeidiger macht. Er bekommt somit wieder "freie Fahrt" durch das Darmrohr.

Hauptnebenwirkung: Durchfälle

Im Darm selbst kann es durch diesen Mechanismus leider zu unerwünschten Wirkungen kommen. Sehr häufig beschweren sich Betroffene, die Constella® einnehmen, dass das Medikament über das Ziel hinausschießt. Kurzum: Statt Verstopfung haben sie unter Linaclotid zu viele Stuhlgänge. In Studien hatten 43% der Probanden leichte, 47% mäßige und 2% starke Durchfälle.

Sollten Sie Linaclotid nehmen, so gilt: Wenn bei Ihnen tatsächlich heftige Durchfälle auftreten, die auch nach etwa einer Woche nicht nachlassen, sollten Sie das Mittel absetzen und Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Blähungen und Schwindel möglich

Zu den häufigen unerwünschten Wirkungen, die bei 1-10% der Behandelten vorkommen, zählen nach Angaben des Herstellers:

  • durch Viren verursachte Magen-Darm-Grippe
  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • geschwollener / geblähter Bauch
  • Schwindelgefühl

Vorsicht bei Magen-, Schmerz- und Abführmitteln

Es gibt einige Mittel, die – zusammen mit Constella® – das Durchfall-Risiko erhöhen. Dazu gehören Protonenpumpenhemmer, also Medikamente, die den Magen schützen sollen und bei Sodbrennen oder Magengeschwüren eingesetzt werden (z.B. Omeprazol und Pantoprazol); außerdem bestimmte Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungshemmer (z.B. Ibuprofen und ASS).

Als weitere Medikamentengruppe sind hier Abführmittel zu nennen – klar, wenn gleich zwei Mittel gegen Verstopfung verabreicht werden, kann das schon einmal zu viel werden.

Wirkung einiger Mittel kann eingeschränkt sein

Frauen sollten aufpassen, wenn Sie mit der Pille verhüten. Kommt es durch Linaclotid dazu, dass der Darminhalt zu schnell durchrauscht, kann es passieren, dass die Pille nicht ausreichend in den Organismus aufgenommen wird und somit nicht ihre volle Wirkung entfalten kann.

Und schließlich müssen Sie vorsichtig sein, wenn Sie Medikamente nehmen, die im Darm absorbiert werden und sehr genau dosiert werden müssen. Ein Beispiel hierfür ist das Medikament Levothyroxin, das bei einer Unterfunktion der Schilddrüse eingesetzt wird. Unter Linaclotid kann es sein, dass Levothyroxin nicht so stark wirkt wie erwartet.

Quellen:

  • Fachinformation Constella® 290 Mikrogramm Hartkapseln. 2021. Herausgeber: Allergan Pharmaceuticals International Limited. www.allergan.de.

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für ärztliche Fortbildung

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