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Protonenpumpenhemmer oder Protonenpumpeninhibitoren (PPI) werden typsicherweise bei Sodbrennen verschrieben, da sie die Produktion von Magensäure hemmen. Wie der Name schon sagt, hat der Wirkungsmechanismus dieser Medikamentengruppe mit der Hemmung von Protonen zu tun:

In der Magenschleimhaut befinden sich Zellen, die sogenannte Protonen (= positiv geladenen Teilchen) produzieren und in den Mageninhalt abgeben. Zusammen mit Chlorid reagieren die Protonen dort zur Salzsäure, welche die Magensäure ausmacht. Die PPI blockieren diese Protonen-erzeugenden Magenzellen. Die Folge: Die Zahl der Protonen, die in den Magen gelangen, wird reduziert und folglich auch die Menge an Magensäure.

Was tun wenn Protonenpumpenhemmer nicht helfen?

Doch trotz der Einnahme klagen ein Drittel der Behandelten weiterhin über Beschwerden. Ist eine ausreichende Menge der Tabletten zuverlässig über acht Wochen eingenommen worden und wurde keine Linderung erzielt, sollte die Behandlung überdacht werden. Mögliche Optionen sind auf einen anderen PPI zu wechseln, die einmal tägliche Dosis auf morgens und abends zu verteilen oder zu verdoppeln (jeweils eine Standarddosis vor dem Frühstück und vor dem Abendessen). Weitere Maßnahmen, die man selber ergreifen kann, sind:

  • Abnehmen bei Übergewicht: Hierdurch kann die Wirkung der PPI verbessert werden.
  • Meiden von reichhaltigen und späten Mahlzeiten
  • Verzicht auf Alkohol und Rauchen
  • Achten Sie auf genügend Schlaf, denn das kann die Schleimhaut der Speiseröhre beruhigen.

Alginsäure: Nützliche Ergänzung zu PPI

Neben diesen Maßnahmen können Medikamente mit Alginsäure (z. B. Gaviscon®) hilfreich sein. Denn Alginsäure haftet über mehrere Stunden an der Schleimhaut der Speiseröhre und bilden hier einen Schutzfilm gegen die reizende Säure. Studien konnten bereits nachweisen, dass Alginsäure rasch wirkt und bei mäßig ausgeprägtem Magensäurerückfluss etwa gleichermaßen effektiv ist wie die PPI. Somit ist es eine Alternative zu PPI, wenn aufsteigende Säure die Symptome verursacht oder eine sogenannte nicht erosive Refluxkrankheit vorliegt; darüberhinaus kann Alginsäure bei mangelnder Wirksamkeit der PPI ergänzend eingenommen werden.

Stimmt es, dass Pantoprazol, Omeprazol und Co. das Sodbrennen verschlimmern können?

Nein. Allerdings kann es sein, dass Ihre Beschwerden gar nicht durch Protonenepumpenhemmer (PPI) gelindert werden können. Diese Arzneitmittel sind nämlich nur dann wirksam, wenn eine übersteigerte Magensäureproduktion oder ein Aufstieg der Magensäfte in die Speiseröhre vorliegen.

PPI: Kein Allheilmittel bei Magenbeschwerden

Vielleicht leiden Sie aber primär an einer Magenentleerungsstörung. Bei dieser Erkrankung, die mit Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Völlegefühl einhergeht, wandert der Mageninhalt nicht rasch genug in den Darm und staut sich somit auf. In dieser Situation helfen keine Protonenpumpenhemmer, sondern andere Therapieansätze müssen zum Einsatz kommen. Wird die Magenentleerungsstörung somit nicht ausreichend behandelt, können die Beschwerden mit der Zeit zunehmen.

Sollte das Sodbrennen trotz der PPI-Einnahme nicht vergehen oder gar schlimmer werden, kann das auch an einer übersensiblen Speiseröhre liegen. In diesem Fall wird der ganz normale, leichte Rückfluss des Mageninhaltes von den Betroffenen als schmerzhaft empfunden. Bei manchen Personen ist sogar gar kein Aufstieg des Magensaftes nachweisbar, obwohl sie über die typischen Symptome des Sodbrennens klagen (funktionelles Sodbrennen).

Fazit

Um Ihre Beschwerden zu lindern, muss zunächst die tatsächliche Ursache erkannt werden. Hierfür ist eine gründliche Diagnostik beim Facharzt (Gastroenterologen) maßgeblich, denn nur dann kann ein geeignetes Behandlungsregime gefunden werden – weil Pantoprazol, Omeprazol und Co. helfen nicht bei allen Magenproblemen.

Quellen:

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Langfristige Einnahme von Protonenpumpenhemmern
Hallo,
seit 1993 muss ich einen Protonenpumpenhemmer einnehmen. Zuerst Pantoprazol, später Esomeprazol. Jeweils 40 mg, später 2 x 20 mg. Einmal morgens, einmal abends. Bisher waren keine Nebenwirkungen erkennbar. Dazu muss gesagt werden: Mindestens alle drei Jahre eine Magenspiegelung.
Aber, wie kommt man nach all den Jahren wieder davon weg? Alle Versuche unter ärztlicher Anweisung waren zwecklos. Wegen der, bei Nichteinnahme des Medikaments, sofort wieder einsetzenden Refluxprobleme. Dabei muss ich darauf hinweisen, dass trotz der Medikamente immer wieder Refluxprobleme erheblicher Art auftreten.
Sodbrennen
Hallo,
ich nehme seit zwei Wochen Pantoprazol als Magenschutz und habe seit den letzten vier Tagen jeden Abend Sodbrennen! Wie kann das sein?
L. G. Leila
Kommentare

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

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