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Omeprazol (Antra): Wirkung und Nebenwirkungen

Wann wird der Wirkstoff Omeprazol (Antra®, OMEP®) verordnet? Was bewirkt das Medikament? Und welche Nebenwirkungen sind möglich? Antworten auf diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.

Basiswissen

Wem wird Omeprazol (Antra) verschrieben?

Der Wirkstoff Omeprazol (z.B. in OMEP®, Antra®) gehört zu den sogenannten Protonenpumpenhemmern. Sie reduzieren die Säuremenge, die im Magen produziert wird. Eine derartige Verminderung der Magensäure kann bei einer ganzen Reihe an Krankheiten die Beschwerden lindern und die Heilung unterstützen. Hierzu zählen:

  • Refluxkrankheit
  • Magen- und Darmgeschwüre
  • Geschwüre, die mit dem Bakterium Helicobacter pylori infiziert sind
  • durch Medikamente hervorgerufene Geschwüre (z.B. durch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Aspirin, Diclofenac oder Ibuprofen)
  • Zollinger-Ellison-Syndrom (Geschwulst in der Bauchspeicheldrüse).

Auch zur Vorbeugung von Geschwüren im Magen-Darm-Trakt, insbesondere wenn langfristig nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) eingenommen werden müssen, kann Omeprazol hilfreich sein.

Welche Medikamente enthalten Omeprazol (Antra)?

Omeprazol ist vielen Arzneimitteln unterschiedlicher Hersteller vorhanden. Einige der häufig genutzten Präparate sind:

  • Antra®
  • Antra MUPS®
  • Omebeta®
  • OmeHennig®
  • OMEP®
  • OMEP®MUT®
  • OmepraDex®
  • Ome-Q®
  • Ome TAD®
  • Generika, mit Omeprazol im Namen

Wirkung

Wie wirkt Omeprazol (Antra)?

Omeprazol ist ein Säurehemmer im Magen. Er gehört zur Familie der sogenannten Protonenpumpenhemmer. Omeprazol war der erste Vertreter dieser Wirkstoffgruppe, die mittlerweile aus zahlreichen verschiedenen Präparaten besteht, die sich alle nur in Nuancen unterscheiden (merke: Wo viel Geld zu verdienen ist, bleibt ein Medikament selten allein).

Die Protonenpumpe ist keine Pumpe im herkömmlichen Sinn, sondern ein Enzym-System im Magen, das positiv geladene Teilchen (Protonen) ins Mageninnere befördert und damit die Säureproduktion ankurbelt. Wird dieses System gehemmt, sinkt auch die Säureherstellung.

Näheres zum Wirkmechanismus

Der Wirkmechanismus in etwas vereinfachter Form: Um Säure zu bilden, braucht es Protonen, also positiv geladene Elementarteilchen. Die Bereitstellung dieser Protonen wird im Magen von einem Enzym, der sogenannten H+/K+-ATPase gesteuert. Und dieses Enzym, wegen seiner wesentlichen Funktion auch Protonenpumpe genannt, wird von den Protonenpumpenhemmern blockiert. Der Effekt: weniger Säure im Magen, Entlastung der gereizten Schleimhaut.

Übrigens müssen die Protonenpumpenhemmer nach dem Schlucken erst im Darm resorbiert werden und gelangen dann auf dem Blutwege zum Magen zurück. Klingt etwas umständlich, aber nur so kommen sie an die Protonenpumpe heran. Dennoch tritt die Wirkung in der Regel relativ zügig ein.

Wie wirken Antra und Antra MUPS?

Antra® enthält den Wirkstoff Omeprazol. Das ist ein Säurehemmer im Magen. Omeprazol war unter dem Handelsnamen Antra® der erste Vertreter der sogenannten Protonenpumpenhemmer, die mittlerweile aus einer fast unüberschaubaren Zahl an verschiedenen Präparaten bestehen.

Das Grundprinzip der Säurehemmung ist bei allen Protonenpumpenhemmern gleich: Durch eine Enzym-Blockierung im Magen werden weniger Protonen (positiv geladene Teilchen) ausgeschüttet und in der Folge wird weniger Säure produziert.

Was ist der Unterschied zwischen Antra® und Antra MUPS®?

MUPS ist die Abkürzung für "Multiple Unit Pellet System". Hinter dieser kryptischen Bezeichnung steckt eine spezielle Aufbereitung des Wirkstoffes Omeprazol. Vereinfacht kann man sagen, dass der Wirkstoff dabei in kleine Mini-Pakete verpackt ist, die einen Säureschutzmantel enthalten und den Magen geschwind und unbeschadet passieren. Unterm Strich wirkt Antra MUPS® damit etwas rascher als Antra®.

Einnahme

Darf ich während der Schwangerschaft oder Stillzeit Omeprazol (Antra) nehmen?

Prinzipiell ja. Die Verwendung des Arzneimittels ist für schwangere und stillende Frauen zugelassen. Zwar weiß man, dass Omeprazol in die Muttermilch übertritt und somit auch vom Säugling aufgenommen werden kann, allerdings sind keine negativen Auswirkungen auf das Kind bekannt. Dennoch sollten Sie Ihren Arzt informieren, falls Sie aktuell einen Kinderwunsch haben, schwanger sind oder stillen. Um lieber auf Nummer sicherzugehen, ist eine ausführliche Beratung empfehlenswert.

Dürfen Kinder Omeprazol (Antra) einnehmen?

Ja. Kleinkinder mit Refluxkrankheit, die älter als 1 Jahr sind, dürfen Omeprazol zu sich nehmen. Ein weiterer Grund zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit dem Protonenpumpenhemmer sind Magen-Darm-Geschwüre, die mit dem Bakterium Helicobacter Pylori infiziert sind. Bei dieser Erkrankung kann ab einem Lebensalter von über 4 Jahren Omeprazol verabreicht werden.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Omeprazol auftreten (Antra, OMEP)?

Wie viele andere Medikamente kann auch Omeprazol unerwünschte Begleiteffekte mit sich bringen. Ob überhaupt bzw. welche Arzneimittelwirkungen in Erscheinung treten, ist leider nicht vorhersagbar. Trotzdem sollten Sie sich nicht zu viele Sorgen machen. Denn generell ist der Protonenpumpenhemmer gut verträglich. Im Anschluss finden Sie einen Überblick über die geläufigsten Nebenwirkungen.

Häufige, d. h. bei höchstens 10% der Behandelten, kommt es zu:

Weitere Beschwerden, die gelegentlich auftreten (bis zu 1% der Anwender betroffen), sind:

  • Schwellungen der Füße und Knöchel
  • Schlafstörungen und Schlaflosigkeit
  • Kribbeln wie „Ameisenlaufen“
  • Schwindel
  • Anstieg der Leberwerte
  • Hautausschlag, Nesselsucht und Juckreiz
  • Unwohlsein und Antriebsarmut
  • Knochenbrüche (der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule)

Die Liste seltenerer Nebenwirkungen ist relativ lang. Um ausführliche Informationen zu allen möglichen, wenn auch unwahrscheinlichen Begleiteffekten zu erhalten, werfen Sie am besten einen Blick in den Beipackzettel Ihres Medikaments.

Erhöht Omeprazol (Antra) die Gefahr für Knochenbrüche?

Ja, die Einnahme von Protonenpumpenhemmern wie Omeprazol kann das Risiko für Hüft-, Handgelenks- und Wirbelsäulenbrüche fördern. Dies trifft besonders auf ältere Personen zu und bei langfristiger Einnahme (über 1 Jahr). Weitere Faktoren, die sich zudem negativ auf das Bruchrisiko auswirken können, sind die Osteoporose-Erkrankung oder Einnahme von Kortison.

Erschöpft und verwirrt – eine Folge von Omeprazol (Antra)?

Ja, das kann durchaus sein. Besonders wenn Sie den Protonenpumpenhemmer länger als 3 Monate einnehmen. Als Nebeneffekt sinkt eventuell der Magnesiumgehalt in Blut. Mögliche Folgen hiervon sind:

  • Erschöpfung
  • Muskelzuckungen
  • Verwirrtheit
  • Krämpfe
  • Schwindelgefühl
  • rascher Herzschlag

Der veränderter Magnesiumhaushalt beeinflusst auch andere Elektrolyte: Das Absinken von Kalium und Kalzium im Blut sind mögliche Konsequenzen. Eine Möglichkeit, solche Schwankungen der Blutwerte bei langfristiger Anwendung von Omeprazol frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Blutkontrollen.

Bei welchen Nebenwirkungen soll ich die Einnahme von Omeprazol (Antra) abbrechen?

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Omeprazol können zwar sehr lästig sein, sind aber, bis auf wenige Ausnahmen, selten schwerwiegend. Falls Sie allerdings eine der folgenden potenziell gefährlichen Nebenwirkungen an sich bemerken, sollten Sie die Behandlung mit Omeprazol sofort beenden und möglichst bald einen Arzt kontaktieren:

  • schwere allergische Reaktionen (pfeifende Atmung, Gesicht- und Körperschwellung, Hautausschlag, Ohnmacht oder Schluckbeschwerden)
  • Ablösung oder Rötung der Haut mit Blasenbildung
  • Anzeichen einer Leberfunktionsstörung (gelbe Haut, dunkler Urin und Müdigkeit)
  • Allergie verbunden mit Gelenkschmerzen und Fieber

Wann nicht?

Wer sollte kein Omeprazol (Antra) einnehmen?

Falls Sie zuvor bereits allergisch auf den Wirkstoff Omeprazol oder andere Protonenpumpenhemmer (z.B. Pantoprazol, Lansoprazol, Rabeprazol, Esomeprazol) reagiert haben, kommt eine Behandlung mit OMEP und Co. für sie nicht in Betracht.

Vorsicht bei Medikamenten gegen HIV und Blutverdünnern

Ebenso sind manche Arzneimittel zur gleichzeitigen Einnahme mit Omeprazol nicht geeignet. Hierzu zählen Nelfinavir und Atazanavir (Präparate zur Therapie von Aids). Des Weiteren wird auch von einer Kombination mit Clopidogrel (Plavix®), einem Wirkstoff zur Blutverdünnung, abgeraten, da unklar ist, inwieweit sich die beiden Substanzen beeinflussen oder behindern.

Leberzirrhose und Co.

Auch wenn Sie an einer schweren Leberfunktionsstörung leiden (z.B. aufgrund einer Leberzirrhose), sollten Sie zuvor bei Ihrem behandelnden Arzt abklären, ob Omeprazol als Medikament für Sie infrage kommt; denn der Wirkstoff kann die Leberwerte im Blut ansteigen lassen.

Mit welchen Medikamenten verträgt sich Omeprazol (Antra) nicht?

Omeprazol kann die Wirksamkeit anderer Arzneimittel reduzieren oder steigern. Umgekehrt können auch einige Medikamente den Effekt des Protonenpumpenhemmers beeinflussen. Deshalb ist bei der Kombination von Omeprazol mit folgenden Präparaten Vorsicht angesagt:

Ob Sie ganz auf eine Medikation mit Omeprazol (OMEP®) verzichten sollten oder Vorsichtsmaßnahmen wie z.B. regelmäßige Blutuntersuchungen notwendig sind, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Quellen:

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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