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Aus welchen Gründen verändert sich der Körper? Welche Risiken entstehen dadurch und können ein paar zusätzliche Pfunde auch Vorteile haben? Auf diese und weitere Fragen rund um die Gewichtszunahme in den Wechseljahren antworten wir in diesem Beitrag.

Gewichtszunahme

Warum nimmt man in den Wechseljahren so leicht an Gewicht zu?

Medizinisch betrachtet tendieren Frauen in den Wechseljahren (Klimakterium) aus folgenden Gründen besonders dazu, zusätzliche Fettpolster anzulegen:

  • Der Hormonhaushalt verändert sich: Fett wird dadurch schlechter verbrannt und vermehrt eingelagert.
  • Der Grundbedarf an Kalorien sinkt (übrigens auch bei Männern) mit zunehmendem Alter. Daher nimmt automatisch zu, wer seine Essgewohnheiten unverändert beibehält. Hinzu kommt, dass sich viele Menschen mit zunehmendem Alter weniger bewegen und so auch weniger Kalorien verbrauchen.
  • Die Muskelmasse geht zurück: Pro Lebensjahr verlieren Frauen ab dem Klimakterium im Durchschnitt etwa ein Prozent ihrer Muskeln. Da die Muskulatur viel Energie (Kalorien) verbrennt, senkt der Verlust an Muskelmasse wiederum den Energiebedarf.

Wechseljahre und Gewicht: die wichtigsten Infos

Nimmt man in den Wechseljahren zwangsläufig an Gewicht zu?

Rund 60% aller Frauen nehmen während der Wechseljahre an Gewicht zu – und zwar im Durchschnitt etwa ein Kilogramm pro Jahr. Insgesamt wiegen Frauen bis zum Ende des Klimakteriums im Mittel zwischen vier und acht Kilogramm mehr als zuvor.

Hauptverantwortlich dafür ist die Hormonumstellung, die auch den Stoffwechsel und die Fettverarbeitung beeinflusst. Dass das aber nicht zwingend zu einer Gewichtszunahme führen muss, zeigen die anderen 40% der Frauen, die nicht zunehmen.

Wer ist von der Gewichtszunahme betroffen?

Vieles hat damit zu tun, wie Sie die Wechseljahre angehen. Wenn Sie für viel Bewegung in Ihrer Freizeit sorgen und mindestens einmal pro Woche Sport treiben, ist die Gefahr zuzunehmen naturgemäß geringer. Auch die Ernährung spielt natürlich eine Rolle.

Bewusst ernähren ja, Diät-Marathon nein

Wegen der Hormonumstellung lohnt es sich jetzt vielleicht noch etwas mehr, auf klassische Dickmacher zu so gut es geht verzichten. Eine Diät müssen Sie aber nicht machen, zumindest nicht wegen der Wechseljahre.

Und zu guter Letzt hat auch die individuelle Veranlagung Einfluss darauf, ob man in den Wechseljahren zunimmt oder nicht. Aber nutzen Sie dieses Argument nicht zur Selbsttäuschung: Wenn Sie in den Jahren zuvor eher schlank waren, sollten Sie das normalerweise auch jenseits der 50 bleiben.

Warum verändert sich die Statur des Körpers während der Wechseljahre?

Die Ausschüttung weiblicher Sexualhormone geht in den Wechseljahren zurück, so dass die männlichen Sexualhormone (Androgene) verstärkt zum Tragen kommen – obwohl sich deren Konzentration im Blut nicht ändert.

Es kommt zu einer eher männlichen Fettverteilung: Während Frauen vor den Wechseljahren vorwiegend an den Hüften und am Gesäß zulegen, nehmen sie nun vermehrt am Bauch zu. Auch die Taille verschwindet nach und nach. Die Figur verändert sich also vom Birnen- zum Apfeltyp.

Nicht nur eine Gefahr für die Optik

Die „männliche“ Fettverteilung hat übrigens nicht nur ästhetische Bedeutung. Sie steigert auch das Risiko, Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln.

Hat Übergewicht Einfluss auf die Wechseljahre?

Übergewichtige Frauen haben häufiger und stärker unter Hitzewallungen zu leiden. Langfristig haben sie auch ein höheres Risiko als ihre schlanken Geschlechtsgenossinnen, Herz- oder Gefäßerkrankungen, Diabetes, Brustkrebs oder auch anderen bösartige Erkrankungen zu entwickeln.

Abnehmen und Gewicht halten

Was hilft mir, mein Gewicht während der Wechseljahre zu halten?

Einerseits verbraucht man mit zunehmendem Alter weniger Kalorien; sollte also weniger essen. Andererseits ist der Körper aber – um gesund und leistungsfähig zu bleiben – auf ausreichende Zufuhr von Vitalstoffen angewiesen. Folglich empfiehlt es sich, in den Wechseljahren besonders auf die Qualität der Nahrung zu achten.

Außerdem lässt sich der Kalorienverbrauch durch körperliche Aktivitäten erhöhen: Nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug. Lassen Sie das Auto stehen, fahren Sie mit dem Fahrrad.

Und: Treiben Sie Sport! Dadurch steigern Sie nicht nur kurzfristig den Kalorienverbrauch sondern auch langfristig, indem Sie mehr Muskeln aufbauen. Denn Muskelmasse verbraucht auch im Ruhezustand mehr Kalorien.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Anna Haugg
Medizinjournalistin

    Berufliche Stationen:
  • Deutsches Ärzteblatt

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
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