Gibt es eine Möglichkeit, den Beginn der Wechseljahre vorherzusagen? Welche Faktoren beeinflussen den Zeitpunkt, an dem die Wechseljahre einsetzen? Auf diese und viele weitere Fragen rund um den Beginn und die Dauer der Wechseljahre antworten wir in diesem Beitrag.
Beginn
Wann beginnen in der Regel die Wechseljahre?
Das ist individuell sehr unterschiedlich. Zumal nicht immer ganz klar ist, ab wann man eigentlich von Wechseljahren spricht. Denn auch wenn die Monatsblutung im Schnitt erst mit Anfang 50 aussetzt (Menopause), haben die Wechseljahre definitionsgemäß schon davor begonnen, nämlich in Form erster Umstellungssymptome.
Mit den Wechseljahren wird die gesamte Periode von der noch vollständigen Geschlechtsreife der Frau bis zum endgültigen Aussetzen der Monatsblutungen bezeichnet. Diese Übergangs-Periode umfasst meist den Zeitraum zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr.
Nun endlich zur Antwort: Bei den meisten Frauen beginnen die Wechseljahre so um das 45. Lebensjahr. Aber es gibt auch Fälle, in denen die ersten Wechseljahres-Anzeichen etwas früher oder auch deutlich später auftreten.
Faktoren, die den Zeitpunkt der Wechseljahre beeinflussen:
Was beeinflusst den Zeitpunkt, an dem die Wechseljahre einsetzen?
Der Beginn der Wechseljahre ist keine Naturkonstante und wird auch nicht allein durch die Gene bestimmt. Verschiedene Faktoren können den Eintritt der hormonellen Umstellung zeitlich beeinflussen, in die eine oder andere Richtung.
Faktoren, die einen früheren Zeitpunkt der Wechseljahre begünstigen können:
- Rauchen
- Alkohol
- Untergewicht
- frühes Einsetzen der ersten Regelblutung
- genetische Veranlagung
- Zwillingsschwester
- Kinderlosigkeit
- Diabetes
- vegetarische Ernährung
- Entfernung der Gebärmutter
- Erkrankungen der Eierstöcke
- Viruserkrankungen
- Erkrankungen des Immunsystems
- Chemotherapie
- Bestrahlung
- angeborene Chromosomenstörungen
- Faktoren vor der Geburt, in der Kindheit oder im frühen fruchtbaren Alter, die eine geringe Östrogenproduktion bedingen
Faktoren, die einen späteren Zeitpunkt der Wechseljahre begünstigen können:
- überdurchschnittlich guter Gesundheitszustand
- überdurchschnittlich gute Ernährung
- Bewegung, moderater Sport
- genetische Veranlagung
- späte Schwangerschaft
- Antibabypille
Wie stark ist der Einfluss dieser Faktoren?
Diese sind natürlich nicht in Stein gemeißelt und haben nur Orientierungscharakter. In der Regel werden solche Beobachtungswerte im statistischen Rückblick ermittelt. Da sich viele Faktoren gegenseitig beeinflussen, ist der Verbindlichkeitscharakter absoluter Aussagen eingeschränkt. Gewisse Tendenzen lassen sich aber ableiten.
Das Wichtigste aber:
Die Wechseljahre kommen so oder so, sie sind absolut normal, und man sollte es mit dem Wunsch nach Verzögerung auch nicht übertreiben.
Kann man vorhersagen, wann die Wechseljahre beginnen werden?
Wenn eine Frau in jungen Jahren schon wüsste, wann bei ihr die Wechseljahre einsetzen werden, könnte ihr das die Familienplanung erleichtern. Denn der Trend, das Kinderkriegen auf später zu verschieben, führt in vielen Fällen dazu, dass Frauen dann partout nicht mehr schwanger werden.
Gibt es einen Laborwert, der eine Vorhersage liefert?
Ja, die Konzentration des Anti-Müller-Hormons (AMH) im Blutserum. Dieses Hormon wird bei erwachsenen Frauen in den Eierstöcken produziert. Man geht davon aus, dass ein direkter Zusammenhang besteht zwischen dem AMH-Spiegel und der Anzahl reifungsfähiger Eizellen.
Der AMH-Wert liefert einen relativ zuverlässigen Hinweis darauf, in welchem Alter bei einer Frau die Menopause einsetzen wird.
Dauer
Wie lange halten klimakterische Beschwerden an?
Das ist individuell sehr unterschiedlich! Während einige Frauen lediglich ein paar Wochen an typischen Wechseljahresbeschwerden leiden, halten die Symptome bei manchen Frauen auch mehrere Jahre an.
Diese Antwort ist zwar unbefriedigend, aber leider lässt sich wirklich nicht vorhersagen, wie sich die Symptome entwickeln. Aber eines steht immerhin fest: Eine gesunde Lebensweise mit guter Ernährung und viel Bewegung sowie positive emotionale Faktoren (soziale Kontakte, geistige Anregung, Hobbys) reduzieren die Beschwerden.