Warum sollen schwach wirksame Opioide der Stufe II (nach WHO) nicht mit stark wirksamen Opioiden der Stufe III kombiniert werden?
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- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 11. Januar 2022 13:57
Weil beide Opioid-Arten über die gleichen Schmerzrezeptoren wirken. Und deren Zahl ist begrenzt. Gibt man schwache und starke Opioide in Kombination, konkurrieren diese um die freien Plätze an den Rezeptoren, ohne dass ein additiver Effekt entsteht, weil auch mit einer der beiden Schmerzmittel schon alle Rezeptoren "im Einsatz" sind.
Sinn macht deshalb nur die Kombination mit Schmerzmitteln, die auf andere Rezeptoren wirken, z.B. Schmerzmedikamenten der WHO-Stufe I.
Zu den schwach wirksamen Opioiden gehören Tramadol, Tilidin und Codein. Zu den stark wirksamen Opioiden gehören Morphin, Fentanyl, Buprenorphin, Oxycodon und Hydromorphon.
Kommentare
Ich habe zu den Opiaten eine Frage. Kann man eine Unverträglichkeit auf solche Medikamente testen? Meine Mutter ist gerade am Absetzen von Fentanyl (vorher Hydal und Astec). Sie nimmt diese Opiate seit ca. 4 Jahren und hat es geschafft, das Fentanyl auf ein Minimum zu reduzieren. Jedoch sind ihre Verdauungsprobleme noch immer sehr stark. Wir haben zuerst gedacht, dass die Opiate ein Grund für die Verdauungsstörungen sind. Mittlerweile denke ich, dass die Ursache woanders liegt. Sie nimmt alle möglichen Abführmittel – samt Einlauf und Rizinusöl. Es hilft alles nichts. Sobald sie etwas isst, schwillt der Bauch an, sie bekommt Verspannungen und schlussendlich starke Schmerzen im Bereich Nacken/Kopf. Wir klären derzeit ab, was der Grund ist. Ich glaube aber, dass sie auf ein/mehrere Medikamente reagiert. Gibt es einen Test, mit dem man diese Unverträglichkeit feststellen kann? LG
Opiate gehen häufig mit Verstopfung einher. Wird die Schmerzmedikation reduziert oder abgesetzt, sollten auch diese Beschwerden zurückgehen. Da Ihre Mutter aber weiterhin unter starken Beschwerden leidet, müssen auch andere Ursachen in Betracht gezogen werden (z.B. geringe Trinkmenge, ballaststoffarme Ernährung, wenig Bewegung etc). Dies sollte am besten von einem Gastroenterologen abgeklärt werden. Unseres Wissens gibt es keinen Test, der nachweist, dass Opiate für Verdauungsstörungen verantwortlich sind, da dies ja eine bekannte Nebenwirkung ist. Manchmal können aber auch Zusatzstoffe in Medikamenten (z.B. Zucker oder Laktose) zu Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen führen. Dies kann sehr wohl durch Tests überprüft werden. Wir empfehlen, dass Ihre Mutter mit einer Liste der Inhaltsstoffe (die Sie in der Packungsbeilage des Präparats finden, das Ihre Mutter einnimmt) zu einem Gastroenterologen geht. Wir wünschen Ihnen alles Gute, Ihr Navigator-Team
diese Frage müssen Sie bitte mit dem Arzt oder der Ärztin klären, die Oxycodon verschrieben haben.
Hier aus der Ferne und ohne Sie und alle Begleitumstände zu kennen wäre es unseriös, eine konkrete Empfehlung abzugeben.
Mit der Bitte um Ihr Verständnis,
J. Zorn vom Navigator-Team
ich habe jetzt 24h kein Subutex genommen und wollte jetzt 20 mg Oxycodon nehmen. Kann ich das ohne Bedenken machen?