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Hilft das Opioid-haltige Schmerzmittel Targin auch gegen das Restless-Legs-Syndrom? Besteht die Gefahr, von dem Medikament abhängig zu werden? Und welche Nebenwirkungen sind möglich? Diese und weitere Fragen beantworten wir in folgendem Beitrag.

Wirkung

Was für ein Medikament ist Targin?

Targin® ist ein Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide. Seltener wird es auch bei einem schweren Restless-Legs-Syndrom (übersetzt heißt das in etwa „Syndrom der ruhelosen Beine“) verschrieben, wenn es keine erkennbare Ursache gibt und nichts anderes hilft.

Lesen Sie auch: Ist die Wirkstoff-Kombination in Targin wirklich sinnvoll?

Zwei Wirkstoffe in einem Medikament

Targin® enthält zwei verschiedene Wirkstoffe: Der eine heißt Oxycodon und ist ein Opioid. Wie alle Opioide lindert auch Oxycodon die Schmerzen, hat zugleich aber den negativen Effekt, den Darm träge zu machen. Hier kommt wiederum der zweite Wirkstoff namens Naloxon ins Spiel: Naloxon ist eigentlich ein Feind der Opioide, bremst sie also gewissermaßen aus. Es gibt aber einen Mechanismus, der dafür sorgt, dass das Naloxon nur bis zum Darm kommt – und nicht weiter. Das ist natürlich sehr praktisch. Denn so verhindert der Wirkstoff eine Verstopfung, ohne das Opioid beim Kampf gegen den Schmerz zu stören.

Zusatznutzen des Kombi-Präparats fraglich

Kritiker bezweifeln, dass die Fixkombination dieses Medikaments Vorteile bietet im Vergleich zu einer herkömmlichen Opioid-Therapie, zu der begleitend Abführmittel verabreicht werden. Die Autoren der pharmakritischen Fachzeitschrift Arznei-Telegramm sehen bisher keinen Grund dafür, das vergleichsweise teure Targin® anderen Mitteln vorzuziehen.

Einnahme

Wie oft muss ich Targin® einnehmen?

Bei Targin® handelt es sich um eine sogenannte Retardtablette. Die Wirkstoffe werden also nach und nach über einen längeren Zeitraum abgegeben. Die Standarddosis für einen Erwachsenen besteht in einer Retardtablette Targin® 10/5 mg Oxycodon/Naloxon alle zwölf Stunden (bitte versuchen Sie wirklich, dieses feste Zeitschema einzuhalten – unabhängig von den Mahlzeiten). Zur Behandlung eines Restless-Legs-Syndrom wird meist eine geringere Dosis gewählt.

Wieviel Targin® darf ich täglich höchstens nehmen?

Die ursprüngliche Tageshöchstdosis des Medikaments lag bei 40/20 mg Oxycodon/Naloxon. Wenn nun wegen zunehmender Schmerzen die Opioid-Dosis darüber hinaus erhöht werden sollte, war das mit Targin® allein nicht möglich. Es musste zusätzlich ein weiteres, einzelnes Opioid-Präparat verabreicht werden. Mittlerweile hat sich die oben erwähnte Dosis-Beschränkung verändert. In der aktuellen Version der Fachinformation ist die tägliche Maximaldosis dieser Tabletten auf 160 mg Oxycodon und 80 mg Naloxon erhöht worden. Diese Tageshöchstdosis wird aber nur für Patienten empfohlen, die zuvor bereits eine Dauertherapie erhalten haben und nun eine höhere Dosis benötigen.

Suchtgefahr

Besteht bei Targin® die Gefahr einer Medikamenten-Abhängigkeit?

Wie bei anderen Opioiden besteht auch bei Targin® das Risiko, dass sich eine Abhängigkeit von dem Medikament entwickelt. Beachten sollten Sie zudem: Wenn Sie das Mittel absetzen oder auf ein anderes Schmerzmittel umsteigen, kann es sein, dass Ihr Darm erst einmal nicht so recht in Gang kommt.

Wann nicht?

Wer sollte lieber auf die Einnahme von Targin® verzichten?

Nicht einnehmen dürfen Sie Targin®, wenn Sie auf einen der Wirkstoffe allergisch reagieren. Auch wenn Sie an einer schweren chronischen Lungenerkrankung (COPD), an Bronchialasthma, an einer mittelschweren bis schweren Leberfunktionsstörung oder einer Darmlähmung leiden, ist das Mittel für Sie tabu. Das gilt auch für den Fall, dass Ihre Atmung herabgesetzt ist und dem Organismus zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht (Mediziner sprechen hier von einer Atemdepression).

Quellen:

  • Oxycodon (2019). Herausgeber: Gelbe Liste Online (Vidal MMI Germany GmbH).

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Targin
Nach 3 Wirbelsäulen-OP's nehme ich seit 2008 Targin. Früh 10/5, abends 20/10. Meine größte Nebenwirkung ist die Gewichtsabnahme – von 86 kg auf 64 kg. Auch mein Hautbild hat sich negativ verändert. Aber ich bin durch die Einnahme kein Pflegefall und kann, dank Targin, noch am Leben teilnehmen. Mit 66 Jahren bin ich dankbar, dass es dieses Medikament gibt. Zu Beginn der Behandlung habe ich an einer Studie teilgenommen, und wurde so sehr gut auf Targin eingestellt. Glück gehabt.
Nebenwirkungen
Bekam nach einer Verletzung mit 4 Rippenbrüchen im KH Targin zur Schmerzlinderung verabreicht. In der Nacht bekam ich dann Herzrasen und Schweißausbrüche. Seitdem halte ich Abstand vor diesem Medikament!
Nebenwirkungen Targin
Mein Vater bekam massivste Sprachstörungen und konnte nur noch unverständlich lallen. Er bekam Schluckbeschwerden, konnte sein Gebiss nicht mehr im Mund halten und verlor Speichel. Er bekam ein Gegenmittel gespritzt, danach konnte er innerhalb von 2 min wieder verständlich sprechen.
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Autorin unseres Artikels
 
Anna Brockdorff, Heilpraktikerin / medizinische Fachautorin

Anna Brockdorff
Heilpraktikerin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik-Studium
  • Heilpraktiker-Ausbildung
    Berufliche Stationen:
  • Autorin für Heilpraktiker-Prüfungstrainer
  • Autorin, Redakteurin und Moderatorin für Gesundheitssendungen

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
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    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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