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Was muss ich mit Morbus Crohn bei der Ernährung beachten? Gibt es eine spezielle Crohn-Diät? Was kann ich in anderen Ländern essen? Kommt es beim Crohn öfter zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Im folgenden Beitrag finden Sie zahlreiche Fragen und Antworten rund um das Thema Morbus Crohn und Ernährung.

Ernährungsempfehlungen

Gibt es eine spezielle Ernährung oder Diät bei Morbus Crohn?

Nein, eine Morbus-Crohn-Diät gibt es nicht. Allerdings sollten Sie darauf achten, sich so zu ernähren, dass sie genügend Nährstoffe und Energie erhalten. So lassen sich Mangelzustände vermeiden.

Auf Unverträglichkeiten achten

Der Verlauf und die Stärke der Beschwerden können individuell sehr unterschiedlich sein. Deshalb sind keine allgemeingültigen Diätempfehlungen möglich. Daneben müssen Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln für jeden Einzelnen herausgefunden werden. Auch der Verlauf und das Stadium der Erkrankung beeinflussen die Ernährung.

Spezielle Ernährung in speziellen Situationen

Einige Betroffene benötigen eine individuelle, auf sie zugeschnittene Ernährung, um zusätzliche Symptome zu vermeiden. Dazu gehören zum Beispiel diejenigen mit Fettstühlen, Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktose) oder Verengungen (Stenosen) des Darms, aber auch Betroffene, denen Darmabschnitte entfernt wurden (Darmresektionen).

Die richtige Ernährung bei Morbus Crohn

Warum ist eine ballaststoffreiche Ernährung beim Crohn wichtig?

Die löslichen Ballaststoffe verzögern den Transport des Nahrungsbreis durch den Magen-Darm-Trakt und binden Wasser. So tragen sie dazu bei, den Stuhl fester zu machen und die Stuhlfrequenz zu senken. Außerdem werden diese Ballaststoffe von den Bakterien im Darm verdaut. Die anfallenden Abbauprodukte (kurzkettige Fettsäuren) sind wichtige Energielieferanten für die Schleimhaut im Dickdarm und unterstützen somit die Funktion des Darms.

Worin sind nützliche Ballaststoffe enthalten?

Wichtig sind vor allem die löslichen Ballaststoffe: Diese sind zum Beispiel in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse enthalten. Aber Vorsicht:

Bevor Sie zu wichtigen Ballaststofflieferanten wie Obst und Gemüse greifen, sollten Sie herausfinden, welche Sorten und in welcher Form Sie diese am besten vertragen. Gedünstet ist Obst ebenso wie Gemüse zum Beispiel oft bekömmlicher als roh.

Soll ich mich zuckerarm ernähren?

Ob eine zuckerarme Diät bei Morbus Crohn helfen kann, wird unter Experten seit längerem diskutiert. Immer wieder ließ sich nämlich feststellen, dass Menschen mit Morbus Crohn mehr sogenannte raffinierte Kohlenhydrate wie Zucker oder Weißmehl essen als die sonstige Bevölkerung.

So kam die Vermutung auf, dass weniger Zucker und mehr Ballaststoffe in der Ernährung den Verlauf bei einem bestehenden Morbus Crohn positiv beeinflussen können. Die Deutsche Crohn-Studie bestätigte diese Annahme allerdings nicht. Sie konnte nicht zeigen, dass eine solche Ernährung den Verlauf bei Morbus Crohn günstig beeinflusst.

Streit unter Experten

Dem halten Befürworter der Zucker-These jedoch entgegen, dass in dieser Studie mehr Patienten, die sich zuckerarm und ballaststoffreich ernährten, die Studie vorzeitig abbrachen – und somit die Ergebnisse verfälscht haben könnten.

Feststeht: Zuviel Zucker ist ohnehin nicht gut, ob mit oder ohne Crohn. Verzichten Sie daher so gut Sie können auf die süße Verführung. Sie werden merken, man gewöhnt sich ganz schnell daran.

Wie viel soll ich trinken? Und was?

Wie wichtig Trinken ist, muss keinem mehr erklärt werden. So wird bei Morbus Crohn empfohlen, etwa zwei bis drei Liter am Tag zu trinken, vor allem wenn Sie beispielsweise durch starken Durchfall viel Flüssigkeit verlieren.

Sie sollten Getränke wie Mineralwasser ohne Kohlensäure, verdünnte Obstsäfte oder Tee wählen. Weniger geeignet sind zum Beispiel Getränke mit Kohlensäure, Bohnenkaffee oder Wein, da sie als relativ schlecht bekömmlich gelten.

Muss ich meine Ernährung an die Krankheitsaktivität anpassen?

Das empfiehlt sich. Wie Sie sich mit Morbus Crohn am besten ernähren sollten, hängt natürlich auch davon ab, wie aktiv die Erkrankung gerade bei Ihnen ist. Wenn Sie akute Beschwerden haben, sollten Sie sehr vorsichtig sein und nur gut bekömmliche Kost zu sich nehmen. Wenn Sie beschwerdefrei sind, können Sie etwas wagemutiger sein und ausprobieren, was Ihnen schmeckt und Sie vertragen.

Gefahr einer Mangelernährung

Manche Betroffene mit Morbus Crohn bekommen Probleme mit dem Gewicht. Und zwar nicht nach oben, wie die meisten Menschen, sondern im Gegenteil. Vor allem in schweren Krankheitsphasen kann es sein, dass der Hunger ausbleibt oder das Essen nicht schmeckt. Auch die Medikamente, die während eines akuten Schubs oft unverzichtbar sind, schlagen häufig auf den Appetit. Dabei braucht der Körper gerade in diesen Phasen viel Kraft. Spätestens wenn eine Mangelernährung droht, ist es wichtig gegenzusteuern.

Schubfrei und milder Schub

Wie soll ich mich in beschwerdefreien Phasen ernähren?

Allgemeingültige Ernährungsempfehlungen, die für alle Betroffenen in der Ruhephase (Remission) gelten, gibt es nicht. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfehlen jedoch, die Ernährung Schritt für Schritt wieder aufzubauen, wenn die akute Entzündung vorbei ist.

Am wichtigsten: Die Nahrung sollte ausgewogen und gut verträglich sein sowie genügend Ballaststoffe enthalten. Bestehen Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmitteln bzw. deren Bestandteile, gehören diese natürlich nicht auf den Speiseplan.

Morbus Crohn: Welche Ernährung bei milder Entzündungsaktivität?

Meist wird bei milder Entzündung eine leichte und gut verträgliche Ernährung empfohlen. Zwar gibt es keine universell gültige Morbus-Crohn-Diät. Doch kann eine angepasste Ernährung im Schub durchaus sinnvoll sein, vor allem um Mangelzustände zu umgehen.

Vermeiden Sie zu viel Fett und verzichten Sie nach Möglichkeit auf blähende Nahrungsmittel. Auch sollten Sie nicht zu stark gewürzte, zu heiße oder zu kalte Speisen essen.

Gibt es etwas, dass ich gar nicht essen darf?

Nein, es gibt keine prinzipiell „verbotenen“ oder „erlaubten“ Lebensmittel. Denn auch wenn es Nahrungsmittel gibt, die von vielen nicht vertragen werden, muss das für Sie nicht zutreffen. Versuchen Sie, für sich die optimale Mischung herauszufinden.

Was tun, wenn ich immer mehr Gewicht verliere?

Wenn eine Mangelernährung bzw. ein Gewichtsverlust trotz regelmäßigem und ausreichendem Essen auftreten, kann zusätzlich zugeführte Trinknahrung notwendig werden. Sie enthält viele Kalorien sowie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Und sie ist in Phasen ohne Hunger oder Appetit viel einfacher aufzunehmen.

Mit und ohne Geschmack

Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Produkte. Einige sind geschmacksneutral, sodass Sie damit andere Speisen anreichern können. Andere schmecken nach Schokolade, Vanille oder Erdbeere.

Ruhe für den Darm

Sie sollten darauf achten, dass Sie eine Trinknahrung ohne Ballaststoffe wählen. Dadurch ist sie leichter verdaulich – große Teile des Darms können sich sozusagen ausruhen.

Wie lange muss ich die Trinknahrung einnehmen?

Trinknahrung ist zum Überbrücken bestimmter Phasen sinnvoll und verhindert Mangelerscheinungen. Sobald wie möglich sollten Sie aber versuchen, wieder auf "normale", gesunde und ausgewogene Kost umzusteigen bzw. zu ihr zurückzukehren.

Zusammengefasst heißt das:

  • Trinknahrung ist sehr viel besser als unzureichende Ernährung und kann ggf. auch längere Zeit lang sinnvoll sein.
  • Das Ziel sollte aber immer sein, auf Trinknahrung nicht mehr angewiesen zu sein, zumindest nicht als alleinige Ernährung.

Schwerer Schub

Was macht das Essen im akuten Schub so schwer?

Einige Betroffene haben während eines akuten Schubs Schwierigkeiten, Nahrung zu sich zu nehmen. Ursachen hierfür sind zum Beispiel Appetitlosigkeit oder Unverträglichkeiten gegenüber gewissen Nahrungsmitteln bzw. bestimmten Bestandteilen.

Kann dann eine künstliche Ernährung notwendig sein?

Manchmal ja. Damit es nicht zu einem Nährstoffmangel kommt, kann es sinnvoll sein, „Extranahrung“ zuzuführen, etwa als Zusatznahrung oder über Sonden bzw. Tröpfe (Infusionen). Das kann sich auch positiv auf die Entzündungsvorgänge im Darm auswirken und so zur Remission beitragen.

Wie funktioniert die künstliche Ernährung über Infusionen?

Bei Infusionen gelangen die Nährstoffe unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts direkt ins Blut und so zu den Orten im Körper, wo sie gebraucht werden. Mediziner nennen dies auch parenterale Ernährung.

Ernährung nach Darm-OP

Mehr zum Thema: Ernährung nach Darmoperationen.

Nach Dünndarm-Entfernung: Wie kann man Zufuhr an Kalzium erhöhen und Oxalsäure reduzieren?

Wenn größere Abschnitte des unteren Dünndarms (Ileum) operativ entfernt wurden, sollten Sie Oxalsäure in der Nahrung eher vermeiden und vermehrt kalziumhaltige Lebensmittel zu sich nehmen.

Reich an Oxalsäure sind zum Beispiel:

  • Pfefferminz- und schwarzer Tee (aber nur bei sehr großen Mengen)
  • Schokolade
  • Erdnüsse
  • Kakao
  • Spinat
  • Rhabarber
  • Rote Beete
  • Rüben

Zu den kalziumreichen Lebensmitteln gehören beispielsweise:

  • Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Kefir, Käse oder Pudding
  • Kräuter
  • Brokkoli
  • Fenchel
  • einige Mineralwasser (mindestens 150 mg Kalzium pro Liter)

Wie kann die Bildung von Nierensteinen aus Oxalsäure verhindert werden?

Wenn bei Morbus Crohn größere Abschnitte des unteren Dünndarms (Ileums) entnommen wurden und der Dickdarm weitgehend verblieben ist, besteht ein erhöhtes Risiko für oxalsäurehaltige Nierensteine.

Empfehlenswert ist dann, auf Lebensmittel zu verzichten, die viel Oxalsäure enthalten. Außerdem ist eine fettarme und kalziumreiche Ernährung ratsam. Kalziumreich sind zum Beispiel Milch und Milchprodukte.

Noch effektiver ist möglicherweise die Einnahme von Kalziumkarbonat. Denn Kalzium bindet Oxalsäure und hält sie im Darm. Da der Darm nur eine beschränkte Menge an Kalzium aufnehmen kann, verbleibt bei Einnahme von Kalziumkarbonat ein Überschuss an Kalzium im Darm. Dieser Überschuss bindet die Oxalsäure, so dass sie über den Stuhl ausgeschieden wird. Empfohlen wird eine tägliche Einnahme, möglichst mit den Mahlzeiten und verteilt über mehrere kleinere Portionen.

Ernährung auf Reisen

Morbus Crohn: Kann ich auch auf Fernreisen alles essen?

Auch mit Morbus Crohn können Sie in ferne Gegenden verreisen. Allerdings sollten Sie sich in einer symptomfreien Phase (Remission) befinden. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt kann Ihnen da sicherlich weiterhelfen.

Vorsicht mit Unbekanntem

Am Urlaubsort können Sie auf ein ganz anderes Angebot an Nahrungsmitteln treffen, als Sie es von zu Hause gewohnt sind. Daher sollten Sie beim Testen der verschiedenen Speisen vorsichtig sein, da Sie nicht wissen, ob sie eventuell zu Symptomen führen.

Exotische Gegenden locken so manchen mit Neugier auf fremde Kulturen. Doch treffen Sie nicht nur auf fremde Kulturen, sondern in der Regel auch auf fremde Nahrungsmittel oder Speisen. Gerade, wenn Sie einen Morbus Crohn haben, sollten Sie beim Essen von Fisch und Fleisch einige Dinge berücksichtigen.

Ernährungstipps für Fernreisende

Worauf muss im beim Essen in anderen Ländern achten?

Wichtig ist, dass Sie saubere Lebensmittel zu sich nehmen, die nicht zu viele Keime enthalten. Denn bei Morbus Crohn ist die Anfälligkeit für Entzündungen des Magen-Darm-Trakts, die durch Erreger verursacht werden, erhöht. Am besten informieren Sie sich vor Antritt der Reise über die hygienischen Verhältnisse im Urlaubsland.

Lieber auf Nummer sicher

Nehmen Sie zudem nichts zu sich, was in Garküchen am Straßenrand oder Kiosken zubereitet wurde, gehen Sie lieber in Restaurants mit guten hygienischen Bedingungen. Um diese herausfinden, können Ihnen zum Beispiel Reiseführer oder Touristeninformationen vor Ort weiterhelfen.

Welche Gerichte könnten mir Probleme bereiten?

Vor allem scharf gewürzte und sehr fette Gerichte. Scheuen Sie sich nicht, im Restaurant nachzufragen, wie das Essen zubereitet wurde.

Was ist bei Fleisch und Fisch zu beachten?

Verzehren Sie Fleisch und Fisch möglichst nur gut durchgegart, wenig oder halb (medium) Gegartes meiden Sie am besten. Denn mit zu viel Keimen versetztes Fleisch und Geflügel bzw. versetzter Fisch können das Risiko für schwer verlaufende Magen-Darm-Infektionen erhöhen.

Sind Milch und Milchprodukte unbedenklich?

Nein, auch hier sollten Sie vorsichtig sein und darauf achten, dass die Produkte pasteurisiert, gekocht oder sterilisiert worden sind.

Ernährung in der Schwangerschaft

Schwanger mit Morbus Crohn: Worauf muss ich bei der Ernährung achten?

Das hängt vom Krankheitsverlauf ab. Bestehen keine besonderen Komplikationen, gelten für schwangere Frauen mit Morbus Crohn die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für schwangere Frauen ohne chronisch entzündliche Darmerkrankung.

Bei besonderen Komplikationen, Ernährungsproblemen oder auch bei der Gefahr einer Mangelernährung (z.B. bei starkem Durchfall oder häufigem Erbrechen) ist hingegen eine spezielle Ernährungsberatung wichtig. Sprechen Sie darüber am besten direkt mit Ihrem behandelnden Arzt.

Ernährungsprobleme

Wer unter Morbus Crohn leidet, kann, zumindest zeitweise, oft nicht unbeschwert und genussvoll essen. Das liegt zum einen an der Erkrankung selbst, die den gesamten Verdauungstrakt befallen und gehörig auf den Magen schlagen kann. Zum anderen können aber auch die Medikamente ungünstig in den Stoffwechsel eingreifen und so ihre Spuren hinterlassen. Und schließlich vertragen manche Betroffene nicht alle Nahrungsmittel problemlos.

Crohn: wenn Medikamente und Unverträglichkeiten den Appetit verderben

Welche Crohn-Medikamente können einen Nährstoffmangel hervorrufen?

Zum Beispiel Kortison-Präparate. Unter der Behandlung können mitunter Kalzium- und Magnesiummangelzustände auftreten. Ebenso stören diese Arzneimittel unter Umständen den Eiweißstoffwechsel. Sulfasalazin kann die Aufnahme von Folsäure mindern. Mögliche Folge ist eine Blutarmut (Anämie).

Antibiotika

Antibiotika kommen beim Morbus Crohn in bestimmten Situationen zum Einsatz. Sie beeinflussen eventuell den Vitamin-K-Stoffwechsel negativ. Cholestyramin, ein Wirkstoff der Gallensäuren bindet, behindert im Darm unter Umständen die Resorption der Vitamine A, D, E und K, also den fettlöslichen Vitaminen.

Alle diese Mangelzustände sind erstens selten, zweitens vermeidbar. Sprechen Sie über dieses Thema, und worauf Sie achten sollten, ausführlich mit Ihrem Arzt.

Besteht ein erhöhtes Risiko für Nahrungsmittelallergien?

Prinzipiell nein, so wissenschaftliche Erkenntnisse. Demnach treten Allergien gegen „typische“ Nahrungsmittel wie Äpfel oder Haselnüsse bei Menschen mit Morbus Crohn nicht häufiger auf als bei anderen Personen (der Allgemeinbevölkerung).

Allerdings kommt es bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen offenbar vermehrt zu Unverträglichkeiten. Zumindest wird von den Betroffenen öfter über solche Unverträglichkeiten berichtet.

Welche Nahrungsmittel werden beim Morbus Crohn nicht gut vertragen?

Das ist individuell sehr unterschiedlich. Es ist daher nicht sinnvoll, bestimmte Nahrungsmittel für alle Erkrankten zu verbieten. Vielmehr sollten Sie selbst herausfinden, was Ihnen bekommt und was nicht. Probieren Sie doch einfach jeden Tag etwas anderes aus.

Kann es zu einer Unverträglichkeit von Milchzucker kommen?

Ja, und zwar vor allem im entzündlichen Schub kann es zu einer sogenannten Laktoseintoleranz kommen. Diese besteht allerdings oft nur vorübergehend. In den entzündungsfreien Phasen ist das Risiko für eine Laktoseintoleranz bei Menschen mit Morbus Crohn jedoch nicht größer als bei anderen.

Damit sich Milchzucker bzw. Laktose verdauen lässt, muss die Substanz gespalten werden. Dafür ist das Enzym Laktase verantwortlich. Wird dessen Produktion gedrosselt, ist eine Laktoseintoleranz die mögliche Folge. Das kann bei Morbus Crohn durch entzündlich bedingte Veränderungen in der Darmschleimhaut geschehen.

Strikte Diät hilft

Es wird empfohlen, drei bis vier Wochen auf jegliche Nahrungsmittel, die Laktose enthalten, zu verzichten. Anschließend sollte man vorsichtig überprüfen, wie ausgeprägt die Laktoseintoleranz ist. Denn viele vertragen Laktose durchaus in kleinen Dosierungen. So sollten Sie dabei vorgehen:

Verzehren Sie zunächst geringe Mengen zum Beispiel Hartkäse oder ein gesäuertes Milchprodukt wie einen halben Joghurt, am besten zwischen den Mahlzeiten. So lassen sich mögliche Symptome leichter in Beziehung setzen. Bei guter Verträglichkeit können Sie die Mengen nach und nach erhöhen, so lange, bis Beschwerden auftreten bzw. das individuelle Limit erreicht ist.

Quellen:

  • Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung DCCV: Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DDG): Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Ernährung
Hallo, ihr Lieben,
ich habe mal eine Frage an euch. Jemand aus der Familie hat Morbus Crohn und fragte mich, ob es gut sei, jeden Morgen Zwiebelwasser zu trinken. Also abends die Zwiebel ins Wasser legen, über Nacht stehenlassen und am nächsten Morgen trinken. Ich habe ihm natürlich gesagt, dass ich das mit meiner Colitis nicht vertrage, wollte aber hier trotzdem einmal nachfragen. An diejenigen, die Morbus Crohn haben. Vertragt ihr das? Und wie sieht es mit alkoholfreiem Weizenbier aus?
Danke schon mal für die Antworten, und wünsche einen schönen Tag.
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Kommentare: Archiv

Morbus Crohn
Freitag, den 10. Juni 2016 um 10:55 Uhr, U.i.
Meine Empfehlung: Stress vermeiden, ausgewogene Ernährung, das heißt, ab und zu Vollkornbrot mit Leinsamen, wenig Zucker, keine Frischmilch und kleine Portionen Essen, lieber öfter über den Tag verteilt! Man darf auch mal sündigen und macht sich selbst eine Freude, z.B. Eis essen gehen mit Freunden, dazu Kaffee und gemeinsamer Plausch! Auch zu Hause mal seine Lieblingsmusik einschalten anstatt des Fernsehers, weil das stimuliert den eigenen Organismus! So, das ist meine Erfahrung, ich hoffe, dass Sie etwas hilfreich war für Euch! LG

Autoren unseres Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
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Anna Brockdorff, Heilpraktikerin / medizinische Fachautorin

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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