Wie entsteht die Couperose? Was für einen Einfluss hat die Ernährung? Und was hilft gegen die Hautveränderung? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Beitrag.
Basiswissen
Was ist eine Couperose?
Der Begriff Couperose stammt aus dem französischen und bedeutet so viel wie Kupferrose.
Der Name spielt auf die roten Äderchen (medizinisch auch Teleangiektasien) im Gesicht an, die als Folge einer Bindegewebsschwäche entstehen und typisches Merkmal der Couperose sind.
Durch die meist vererbte Gewebsschwäche kommt es zu Blutstauungen in den feinen Gesichtskapillaren (Blutgefäße). Bei wiederholtem Blutstau in den Kapillaren werden diese erweitert. Die Folge: Es bilden sich stecknadelkopfgroße Rötungen im Bereich der Nase oder Wangen oder großflächige Verzweigungen, die durch die Haut schimmern und sich mit der Zeit nicht mehr zurückbilden.
Der Fluch der Kelten
Man geht davon aus, dass etwa zwei bis fünf Prozent der Deutschen unter Couperose leiden. Vor allem hellhäutige Menschen mit blauen Augen und blonden (oder roten) Haaren, also der sogenannte „keltische Hauttyp“ sind davon betroffen.
In England wird Couperose deswegen als “Curse of the Celts” – “Der Fluch der Kelten” bezeichnet. Außerdem treten die Gefäßerweiterungen meist erst ab einem gewissen Alter (ab dem 30. Lebensjahr) auf. Wichtig: Die Couperose ist zwar häufig ein rein kosmetisches Problem, kann aber auch auf ernsthafte Krankheiten hinweisen.
Ursachen
Was verursacht einer Couperose?
Die Ursachen der Couperose sind noch nicht wissenschaftlich geklärt. Forscher vermuten allerdings, dass die sichtbaren Äderchen auf eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche zurückzuführen sind.
Zudem spielen verschiedene Faktoren eine bedeutende Rolle bei der Neigung zu Couperose:
- Alter: Eine Couperose tritt meist erst nach dem 30. Lebensjahr auf. Mit zunehmenden Alter steigt das Risiko davon betroffen zu sein weiter an.
- Blutdruck: Stehen die Arterien ständig unter erhöhtem Druck, werden die Wände der winzigen Blutgefäße gedehnt. Durch die Überdehnung der Blutgefäße entstehen rote Äderchen im Gesicht.
- UV-Licht und extreme Temperaturen: Intensive Sonnenbäder und Temperaturschwankungen (wie etwa in der Sauna) sowie massive körperliche Belastung mit starkem Schwitzen, können eine Couperose auslösen.
- Lebensgewohnheiten: Unsere Ernährungs- und Lebensweise kann die Ausprägung der Couperose beeinflussen: Starkes Rauchen, häufiger Koffein- und Alkokolkonsum sowie Stress, können eine Couperose begünstigen.
- Pflegeprodukte: Außerdem können bestimmte Kosmetikartikel und Hautpflegeprodukte eine Couperose hervorrufen.
Vorbeugung
Wie kann man einer Couperose vorbeugen?
Bestimmte Faktoren können eine Couperose begünstigen. Die beste Präventionsmaßnahme besteht darin, mögliche Risikofaktoren zu meiden.
Folgendes können Sie vorbeugend tun:
Extreme Temperaturunterschiede meiden
Häufig wechselnde Temperaturen können eine Couperose begünstigen. Das heißt: Je öfter sich Ihre Gesichtshaut von kalter auf heiße Luft umstellten muss (und umgekehrt), desto größer ist die Gefahr einer Erkrankung. Saunabesuche und Dampfbäder sollten daher vermieden werden. Im Winter ist es wichtig, auf die richtige Hautpflege zu achten. Schützen Sie Ihre Haut am besten mit speziellen Kältecremes (z. B. mit der Avene® Cold Cream).
Sonnenbestrahlung meiden
UV-Licht kann das Bindegewebe zusätzlich strapazieren und sogar zerstören. In Folge davon werden die feinen Blutgefäße noch besser sichtbar. Das heißt: Bei einer Neigung zur Couperose sollte man auf intensive Sonnenbäder unbedingt verzichten. Außerdem ist es wichtig einen geeigneten Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (z. B. Ladival® allergische Haut Gel LSF 50+) im Gesicht aufzutragen, sobald man sich im Freien aufhält. Das gilt auch bei bewölktem Himmel!
Auf gesunde Lebensweise achten
Auf Genussmittel wie Kaffee, Tee und Alkohol sollten Couperose-Patienten verzichten, da sie die Gefäße erweitern und Couperose fördern. Das Gleiche gilt für scharfes (stark gewürztes) Essen. Zudem sollte man aufs Rauchen verzichten und regelmäßig für Entspannung sorgen.
Reizarme Pflegeprodukte verwenden
Falsche Pflegeprodukte und Kosmetika können die sensible Gesichtshaut reizen. Das heißt: Verwenden Sie keine parfümierten Cremes oder Gesichtswässer mit Alkohol. Auch Gesichtspeelings sowie Gesichtsmasken, welche die Durchblutung der Haut fördern, sind bei einer Anlage zu Couperose tabu.
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf Couperose?
Viele Umwelteinflüsse können eine Couperose begünstigen. Dazu zählen nicht nur äußere, sondern auch innere Faktoren, wie beispielsweise die Ernährung.
Es gibt sogar einige Experten, die davon ausgehen, dass die Couperose durch eine langfristig falsche Ernährung und durch einen Vitaminmangel zustande kommt. Nach wie vor aber gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür. Nährstoffreiche Kost stärkt Bindegewebe
Eine anlagebedingte Bindegewebsschwäche gilt als Hauptursache für Couperose. Durch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sowie ausreichend Vollkornprodukten ist es möglich das geschwächte Bindegewebe zu stärken. Bananen, Kohl und Avocados beispielsweise sind reich an Kalium. Vollkornprodukte, Nüsse und Linsen sind wiederum gute Zink-Lieferanten.
Zwiebeln, rote Rüben und Hirse enthalten große Mengen an Silizium. Silizium beschleunigt die Bildung der Bindegewebsfasern Elastin (hält das Bindegewebe elastisch) und Kollagen (verleiht ihm seine Festigkeit). Fehlt Silizium im Bindegewebe, verliert es an Stabilität und Elastizität.
Generell gilt:
- Essen Sie mäßig Fleisch und tierische Fette.
- Lebensmittel, die Transfette (gehärtete Fette, industrielle Öle) enthalten sind zu meiden. Greifen Sie stattdessen öfter zu gesunden Fetten (z. B. in Form von Olivenöl, Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Leinöl, Nüsse).
- Trinken Sie mindestens 2 Liter Flüssigkeit (Wasser) täglich. Wasser stärkt das Bindegewebe und fördert zudem den Abtransport von Giftstoffen im Körper.
- Kaffee, Schwarztee sowie alkoholische Getränke können eine Couperose verstärken. Versuchen Sie darauf zu verzichten.
- Trinken Sie keine Fruchtsäfte und verzichten Sie generell auf hoch-glykämische Lebensmittel. Sie enthalten meist viel zu viel Zucker, der den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lässt und die Insulinproduktion erhöht.
- Außerdem: Tägliche Bewegung ist ebenso wichtig, um gegen eine Schwäche des Bindegewebes anzugehen. Regelmäßige Bewegung hilft zudem dabei, Übergewicht abzubauen.
Behandlung
Was kann man gegen Couperose tun?
Die Behandlung der Couperose umfasst mehrere Maßnahmen. In erster Linie sollte natürlich der auslösende Stoff, sofern bekannt, gemieden werden.
Zudem ist es wichtig möglichen Risikofaktoren aus dem Weg zu gehen.
Folgende Dinge sind dabei zu beachten:
Haut vor UV-Licht schützen
Schützen Sie Ihre Haut vor zu viel Wärme und/oder Kälte. Wichtig: Im Freien immer einen Sonnenschutz (oder Tagescreme mit UV-Schutz) verwenden.
Gesunde Lebensweise
Verzichten Sie auf Tee, Kaffee, Alkohol und Rauchen. Sie verschlimmern die Gefäßerweiterung.
Spezielle Pflegeprodukte
Verwenden Sie speziell auf die Couperose-Haut abgestimmte Reinigungs- und Pflegeprodukte. Salben, die sehr fetthaltig und stark parfümiert sind, sowie Cremes oder Abschminkmittel, die ätherische Öle und Alkohol enthalten, sollten auf keinen Fall verwendet werden. Wichtig: Strapazieren Sie Ihre Haut nicht durch eine übertriebene Gesichtspflege. Es gilt: Weniger ist mehr!
Feuchte Umschläge
Kühlende Umschläge mit schwarzem Tee, Zinnkraut, Rosskastanie oder Arnika besitzen eine beruhigende Wirkung auf die geröteten Gesichtspartien.
Laserbehandlung
Couperose ist für die Betroffenen vor allem ein kosmetisches Problem. Mit einem Laser kann man die störenden Äderchen zwar problemlos vom Hautarzt entfernen lassen, allerdings können sich nach der Verödung neue Blutgefäße bilden.
Homöopathie
Zur Behandlung von Couperose kommen folgende Schüssler Salze infrage: "Natrium phosphoricum" (Nr. 9), "Natrium sulfuricum" (Nr. 10) und "Kalium chloratum" (Nr. 4). Diese Salze sollen den Körper mit Mineralien versorgen.
Welche Cremes helfen bei Couperose?
Wer unter Couperose leidet, sollte bei der Auswahl seiner Gesichtspflegeprodukte besonders vorsichtig sein.
Denn viele Kosmetika können die Haut reizen und Rötungen zusätzlich verschlimmern. Wichtig ist es, sich die Inhaltsstoffe der Kosmetika genau anzusehen.
Geeignet für die Gesichtspflege bei Couperose sind:
Nicht komedogene Feuchtigkeitscremes
Nicht komedogene (Komedon = Mitesser) Feuchtigkeitscremes, die schnell in die Haut einziehen, eigenen sich zur Gesichtspflege bei roten Äderchen am besten. Zu nennen sind hier die Rosaliac mit LSF (Roche Posay®) oder die Avene Diroseal®. Wichtig ist, dass ein gutes Couperose Pflegeprodukt in jedem Fall unparfümiert sein sollte.
Produkte aus medizinischen Kosmetikreihen
Speziell für Couperose-Patienten entwickelte Cremes enthalten antimikrobiell wirkende und entzündungshemmende Inhaltsstoffe, wie z. B. Vitamin K1, Aloe vera, Dexpanthenol, Echinacea (Sonnenhut), Kamille, Leinöl, Nachtkerzenöl oder Weihrauch. Zudem sind sie speziell an die Bedürfnisse der Couperose-geplagten Haut angepasst.
Antibiotische Salben vom Hautarzt
Cremes mit dem Wirkstoff Metronidazol oder Azenalinsäure können dabei helfen, die Couperose zu lindern.
Kühlende Gele
Gele, die beispielsweise mit Eukalyptus, Kampfer oder Minze angereichert sind, besitzen eine kühlende Wirkung auf die gerötete Gesichtshaut. Durch das Auftragen des Gels verengen sich die Kapillaren. Feuchte Umschläge, die auf die betroffenen Hautregionen aufgelegt werden, besitzen eine ähnliche Wirkung.
Pflegeprodukte mit folgenden Wirkstoffen sollten hingegen tabu sein:
- Ätherische Öle
- Mineral- und Silikonöle
- Alkoholhaltige Produkte
- Sowie generell fetthaltige Cremes (Öl-in-Wasser-Emulsionen, mit einem höheren Anteil an Fetten)
Kann eine Laserbehandlung gegen Couperose helfen?
Ja. Durch eine Laserbehandlung können Gesichtsrötungen entfernt werden. Die erweiterten Gefäße werden dabei gezielt durch das Laserlicht geschlossen.
Durch die Lichtimpulse verklebt das Blutgefäß und stirbt ab, sodass kein Blut mehr hindurchfließen kann. Die Reste werden vom Körper abgebaut.
Vorteile der Laserbehandlung
- Der Eingriff ist relativ kurz und unkompliziert. Die Behandlung dauert in der Regel nicht länger als 10 Minuten.
- Bei der Laserbehandlung werden die oberen Hautschichten schichtweise abgetragen, ohne die umliegenden Gewebe zu schädigen.
- Durch die Lasertherapie kann eine deutliche Verbesserung der Beschwerden herbeigeführt werden.
Nachteile der Laserbehandlung
- Die Äderchen können nach der Lasertherapie wieder auftauchen, sodass ein neuerlicher Eingriff (meist nach 2 - 3 Jahren oder auch schon früher) notwendig wird.
- Eine Narbenbildung kann nicht ausgeschlossen werden.
- Die Kosten für den Eingriff (etwa 80 Euro pro Sitzung) werden von der Krankenkasse nicht übernommen, da es sich um ein rein kosmetisches Problem handelt.
- Außerdem: Um ein Wiederauftreten der Äderchen nach der Laserbehandlung hinauszuzögern, ist die konsequente Verwendung eines Lichtschutzes (mindestens Lichtschutzfaktor 30) wichtig.
Auf welche Lebensmittel sollte ich bei Couperose besser verzichten?
Couperose-Betroffene sollten vor allem auf folgende Lebensmittel verzichten:
Scharfe Lebensmittel,
wie z. B. Chili, Pfeffer, Peperoni, Ingwer, Senf, Meerrettich. Scharfes Essen kann die Gefäße erweitern und Couperose fördern. Um eine verstärkte Durchblutung zu vermeiden, sollte man auf stark gewürzte Speisen verzichten.
Kaffee, schwarzer Tee und alkoholische Getränke
Alkohol - insbesondere Rotwein - und Koffein können die Weitstellung der Gefäße fördern und sollten nur in geringen Maßen genossen werden.
Süßigkeiten, Fertigprodukte und Fast Food
Schokolade, Kuchen, Chips und auch Fruchtsäfte erhöhen den Blutzuckerspiegel und kurbeln die Insulinproduktion an. Dieser Prozess führt dazu, dass auch andere Hormone beeinflusst werden, die wiederum zu einer erhöhten Fettproduktion der Haut und verstopften Poren führen.
Gibt es eine spezielle Couperose-Diät?
Nein, eine spezielle Couperose-Diät gibt es nicht. Für Betroffene gelten generell die Regeln einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.
Tipp
Einige Couperose-Betroffene reagieren auf bestimmte Lebensmittel mit einer Verschlechterung der Symptome. Um herauszufinden, welche Nahrungsmittel sich ungünstig auf das Hautbild auswirken, kann es nützlich sein, über mehrere Wochen lang ein Ernährungstagebuch und Befindlichkeitstagebuch zu führen. Das heißt: Wer vermutete, dass sich seine Beschwerden besonders nach dem Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln verschlechtern, sollte alle Mahlzeiten die Zucker enthalten für einige Zeit vom Speiseplan streichen.
Wissenswertes
Wie kann ich eine Couperose am besten kaschieren?
Um die roten Gesichtsstellen zu kaschieren, ist es wichtig, das richtige Make-up zu verwenden und die richtige Schminktechnik zu beherrschen.
Grünes Make-up kaschiert
Um rote Äderchen zu kaschieren, gehen Sie am besten wie folgend vor:
- Als Erstes empfiehlt es sich eine Gesichtscreme, mit hautberuhigenden Wirkstoffen aufzutragen. Folgende Inhaltsstoffe sind für ihre hautberuhigende Wirkung bekannt: Glycyrrhetinsäure, Panthenol und Pflanzenextrakte aus grünem Tee (Camellia Sinensis) oder Magnolie (Magnolia Officinalis).
- Verwenden Sie anschließend ein gut abdeckendes Make-up, am besten eine Camouflage mit grünen Pigmenten (oder einen grünen Abdeckstift, z. B. Avene® Couvrance 2in1 Korrekturstift grün/beige). Grün ist die Komplementärfarbe von Rot. Durch das Auftragen der Camouflage werden die roten Äderchen neutralisiert. Wichtig: Tragen Sie die Camouflage-Creme nur sehr dünn auf die betroffenen Partien auf. Am besten Sie klopfen dafür das Make-up sanft mit den Fingern in die Haut ein.
- Geben Sie nun eine Grundierung darüber. Sie deckt die Rötungen zusätzlich ab und macht den Teint ebenmäßig. Wichtig: Achten Sie dabei den Foundation-Ton an ihren Hautton genau anzupassen.
- Tragen Sie zum Abschluss noch etwas Gesichtspuder auf.
Tipp
Auf brauner Haut sind die roten Äderchen weniger gut sichtbar. Um Ihre Couperose zu kaschieren, können Sie auch auf einen sanft wirkenden Selbstbräuner (z. B. von Avene®) zurückgreifen.
Quellen:
- Sterry W, Paus R. Venerologie, Allergologie, Phlebologie, Andrologie. Thieme Verlag. (2000)
- Moll I. Dermatologie. Thieme Verlag. (2005)
Noch ein Extra-Tipp:
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