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Es gibt charakteristische sogenannte Biomarker für einen Herzinfarkt. Darunter versteht man bestimmte Eiweiße oder Enzyme, deren Blutwerte nach einem Herzinfarkt deutlich erhöht sind.

Dazu gehören:

  • Troponin
  • Kreatinkinase (CK, CK-MB)
  • Lactatdehydrogenase (LDH)
  • Aspartat-Aminotransferase (ASAT)

Troponin aus Herzzellen

Das Troponin ist der wichtigste Blutwert, der bei einem Infarkt ansteigt. Es gibt verschiedene Untereinheiten des Troponins, die rein herzspezifisch sind. So wird das hochsensitive Troponin (hsTn) allein aus Herzmuskelzellen freigesetzt.

1987 kam das erste Testverfahren auf den Markt, das die Höhe von Troponin im Blut bestimmen kann. Viele Firmen haben seither die Messmethoden verbessert und Testsets entwickelt, die noch früher und genauer selbst geringe Anstiege nachweisen können.

Bei einem Herzinfarkt steigt das Troponin schon früh an, das heißt noch in der ersten Stunde. Je nach Messmethode beobachten Mediziner seinen Verlauf nach einer, drei oder mehreren Stunden. Nach circa 24 Stunden erreicht es sein Maximum. Insgesamt kann der Wert noch ein bis zwei Wochen nach dem Ereignis erhöht und im Blut nachweisbar sein.

Der Weg zur richtigen Diagnose

Während Troponin klassischerweise bei einem Infarkt erhöht ist, kann es beispielsweise auch im Rahmen einer Lungenembolie, Herzmuskelentzündung oder bei einem Nierenversagen ansteigen. Wenngleich die Troponinkontrolle bei Verdacht auf einen Herzinfarkt wesentlich ist, spielen daher immer auch Beschwerdebild und EKG eine unerlässliche Rolle, bevor Mediziner die Diagnose sicher bestätigen können.

Neben dem Troponin gibt es einige Blutstoffe, die bei einem Infarkt ebenfalls aus Herzmuskelzellen entweichen können. Zu ihnen gehören Kreatininkinase mit den Untereinheiten CK und CK-MB, Lactatdehydrogenase LDH und Aspartat-Aminotransferase ASAT, die z.B. auch bei Muskel- oder Lebererkrankungen erhöht sein können.

Andere Blutmarker können weiterhelfen

Während CK und CK-MB in der Vergangenheit wichtige Marker eines Herzinfarktes waren, haben sie durch die neuen Troponin-Tests in den letzten Jahren an Bedeutung verloren. Sie spielen weiterhin eine Rolle, wenn Betroffene etwa mehrere Tage nach dem Ereignis erneut über Brustschmerzen klagen. Ein erhöhtes Troponin kann dann frisch oder immernoch erhöht sein, der zeitliche Zusammenhang ist nicht immer wegweisend. Die Bestimmung von CK bzw. CK-MB kann hier weiterhelfen.

Neben CK und CK-MB spielt auch die Lactatdehydrogenase LDH eine eher untergeordnete Rolle. Jede Körperzelle kann sie freisetzen, sie ist daher wenig spezifisch für ein Herzproblem. Im Rahmen eines Infarkts können allerdings Ausmaß von LDH- bzw. CK-MB-Anstieg einen Hinweis darauf geben, wie ausgeprägt der Muskelschaden ist.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Kommentare: Archiv

Enzymwerte nach Infarkt
25. Februar 2019 um 15:54 Uhr, Redaktionsteam
Liebe Leserin, wir versuchen, die obige Antwort im Laufe der kommenden Woche etwas zu ergänzen und damit einige Ihrer Fragen zu beantworten. Beste Grüße Ihr Navigator-Team

Blutwerte Zeiten
25. Februar 2019 um 15:01 Uhr, Angelika M.
Und, wie lange sind die Enzyme im Blut erhöht, also wie lange sinnvoll messbar und wann wieder in normalem Schwankungsbereich?

Wie hoch sind die Blutwerte
26. Oktober 2018 um 18:00 Uhr, Gerhard Mayer
Wenn meine Blutwerte 220 betragen - was ist das für ein Wert?

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Haupt-Autorin
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

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