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Die Frage ist durchaus berechtigt. Denn tatsächlich können beim Eindringen der Nadel zur Gewebeentnahme einzelne Zellen "herausgebrochen" werden und in die unmittelbare Umgebung gelangen.

Allerdings ist die Gefahr, dass es dadurch zu einer Ausbreitung der Krebserkrankung kommt, fast gleich null. Denn erstens fehlt den herausgesprengten Krebszellen die Fähigkeit, sich in der Umgebung einzunisten. Um Tochterherde bzw. Metastasen zu bilden, braucht offenbar selbst ein Tumor den normalen Weg ohne Einfluss von außen.

Zweitens könnten solche herausgelösten Krebszellen ja nur in der unmittelbaren Umgebung anwachsen, und wenn sich in der Gewebeprobe tatsächlich zeigt, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt, wird das komplette Gebiet bei der folgenden Operation mit großem Sicherheitsabstand entnommen.

Haben Sie eine eigene Erfahrung dazu gemacht oder haben Sie eine andere Meinung? Oder haben Sie eine Frage? Dann schreiben Sie gern einen Kommentar. Bitte Regeln beachten.

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Kommentare  
Läsion
Bei mir wurde eine muzinöse Läsion in einer Stanzbiopsie diagnostiziert (ca. 3 Uhr). Beim MRT waren nun "ähnliche Befunde" sichtbar (Läsion), allerdings ca. 3/4 Uhr, die bei der Sonographie von verschiedenen Ärzten nicht gesehen wurde. Ist es möglich, dass Schleim durch die Nadel "verschleppt wurde"?
Es sollen nun beide Stellen operiert werden, eine Vakuumbiopsie wurde bisher nicht ins Spiel gebracht, und für den "Befund" aus dem MRT gibt es kein pathologisches Ergebnis. Ist das normal, dass man dann beide Stellen auf jeden Fall operiert ohne gesicherten Befund? Ich habe es in einem Nebensatz so verstanden, dass ein Absaugen (vermutlich Vakuumstanzbiospie) nicht möglich ist.
Würde mich sehr über eine Einschätzung freuen.
muzinöse Läsion
Hallo Nia,
aus der Ferne natürlich nur bedingt zu beurteilen.

Verschleppung von Muzin durch die Biopsienadel: Ist das möglich?
Theoretisch ja, praktisch äußerst selten:
Muzinöse Läsionen produzieren Schleim, der bei einer Stanzbiopsie (besonders bei zystischen oder schleimgefüllten Veränderungen) minimal „verschleppt“ werden könnte. In der Literatur wird jedoch beschrieben, dass eine klinisch relevante Schleimverschleppung durch die Biopsienadel ein sehr seltenes Ereignis ist.
Wenn überhaupt, handelt es sich meist um minimale Schleiminseln, die sich nicht in größerer Entfernung von der Einstichstelle manifestieren. Dass Schleim in einer völlig neuen Lokalisation (z.B. von 3 Uhr nach 4 Uhr) im MRT sichtbar ist, spricht eher gegen eine klassische Verschleppung und eher dafür, dass es sich um eine zweite eigenständige Läsion handelt, die sonographisch bisher nicht erfasst wurde.

Vorgehen ohne histologischen Nachweis: Ist das üblich?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen:
In der Brustdiagnostik gilt das Prinzip: Was im MRT suspekt erscheint, muss entweder biopsiert oder operativ abgeklärt werden. Wenn im MRT ein weiterer, suspekter Herd gesehen wird, der in der Sonographie nicht dargestellt werden kann, ist der nächste Schritt:
MR-gestützte Vakuumbiopsie.
Diese wird bevorzugt, wenn sonographisch nichts gesehen wird. Das scheint bei Ihnen jedoch nicht vorgeschlagen worden zu sein.
Eine primäre Operation beider Stellen ohne vorherige Vakuumbiopsie ist ungewöhnlich, wenn es technisch möglich wäre, die MRT-Läsion minimal-invasiv abzuklären.

Warum könnte keine Vakuumbiopsie möglich sein?
Lage: Wenn die Läsion zu nah an der Brustwand, zu klein oder schwer erreichbar ist.
Brustdichte: Kann die technische Darstellung im MRT behindern.
Ausstattung: Manche Kliniken bieten keine MRT-gesteuerte Biopsie an, was aber nicht heißen muss, dass sie grundsätzlich unmöglich ist – evtl. wäre eine Überweisung an ein spezialisiertes Zentrum sinnvoll.
Falls es nur ein "Nebensatz" war, wäre es sinnvoll, dies beim nächsten Arztgespräch konkret zu hinterfragen:
„Aus welchem Grund ist eine Vakuumbiopsie in meinem Fall nicht möglich?“
„Gibt es technische oder organisatorische Hinderungsgründe?“

Empfehlung: Was könnten Sie jetzt tun?
Klares ärztliches Zweitgespräch: Lassen Sie sich detailliert erklären, warum eine Vakuumbiopsie nicht in Frage kommt.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
Vorgehen
Hallo Herr Dr. Zorn,
tatsächlich wurde ich telefonisch darüber informiert, dass eine zweite Stelle entfernt werden soll. Tags zuvor bin ich nach Rückkehr aus dem Krankenhaus noch von einer Stelle ausgegangen. Es sollen Sonographie und Mammographie wegen der zweiten Läsion (lt. MRT-Ergebnis) durchgeführt werden, um diese Stelle ggf. noch weiter zu beurteilen. Allerdings ist das alles sehr kurzfristig vor dem angesetzten OP Termin gewesen. Ich werde nun nochmal um eine Gespräch bitten oder ggf. eine Zweitmeinung einholen. Die Kommunikation war vielleicht einfach schwierig bisher, weil meist nur telefonisch.
Vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Eine Frage hätte ich noch: Ist eine Vakuumbiopsie nur unter MRT vorgesehen oder auch unter Ultraschall/Mammographie möglich?
Antwort
Hallo Nia,
eine Vakuumbiopsie ist möglich unter Ultraschall, wenn der Befund dort sichtbar ist (bei Ihnen offenbar nicht).
Und unter Mammographie, wenn der Befund dort sichtbar ist, z.B. bei Mikroverkalkungen.
Ein MRT ist notwendig, wenn der Befund nur im MRT sichtbar ist (wie in Ihrem Fall).
Viele Grüße, J. Zorn
Brustbiopsie
Vor einigen Jahren wurde eine Brustbiopsie durchgeführt. Später haben sich eine Narbe und Verhärtung gebildet und nach innen gezogen. Jetzt wurde Krebs diagnostiziert. Für mich ist das eindeutig auf die früher durchgeführte Biopsie zurückzuführen. In der Familie gab es keine Vorgeschichte. Wie bewerten Sie diese Aussage?
Danke für Ihre Antwort.
Biopsie als Krebsauslöser?
Hallo Margret,
es tut mir leid zu hören, dass Sie mit dieser Diagnose konfrontiert sind. Ihre Vermutung ist nachvollziehbar und verständlich – aber medizinisch und wissenschaftlich betrachtet lässt sich ein direkter kausaler Zusammenhang zwischen einer früheren Brustbiopsie und einer späteren Krebserkrankung nicht belegen.
Eine Biopsie entnimmt eine kleine Gewebeprobe zur Diagnostik. Sie kann vorübergehend Reizungen, Hämatome, Verhärtungen oder Narbengewebe verursachen. In seltenen Fällen zieht sich das Gewebe ein – besonders bei hohlraumreichen oder fettreichen Arealen.
Eine Biopsie verursacht aber keinen Krebs. Das ist eine international medizinisch anerkannte Tatsache. Studien zeigen keine erhöhte Inzidenz von Brustkrebs durch vorangehende Biopsien. Es gibt keinen biologisch plausiblen Mechanismus, durch den das Anstechen von Gewebe (auch mehrfach) eine Krebszelle erzeugen oder bösartige Transformation auslösen würde.
Die zeitliche Nähe einer Biopsie und späteren Krebserkennung kann das Gefühl vermitteln, dass beides zusammenhängt. Tatsächlich ist es oft so: Die Biopsie wurde durchgeführt, weil das Gewebe auffällig war – vielleicht war zu dem Zeitpunkt schon eine Vorstufe eines Tumors vorhanden, die nicht erkannt wurde.

Für Ihre weitere Behandlung ist jetzt entscheidend, nach vorne zu schauen, vor allem mit einer sinnvollen Therapieplanung in einer damit vertrauten Klinik oder Praxis. Die Schuldfrage, warum der Krebs entstand, bringt Sie nicht weiter und ist auch fast nie mit Sicherheit zu beantworten.
Alles Gute, Dr. med. Jörg Zorn
Stanzbiopsie
Bei mir wurde zur Abklärung eine Stanzbiopsie mit 3 Entnahmen vorgenommen. Habe seit 6 Jahren einen Knoten in der rechten Brust. Ich fand die Biopsie doch sehr schmerzhaft. Der Knoten tut bei der Mammografie schon sehr weh. Aber die Biopsie war nicht weniger schmerzhaft ...
Narben nach Brustbiopsie
Ich habe 3 große Narben (je ca. 1-1,5 cm. Die Assistenzärztin musste 3x stechen, aber es gelang ihr nicht, die Biopsie zu machen. Ein Chefarzt machte dann die Biopsie. Was kann man tun, um die Narben zu pflegen und zu verkleinern?
Besten Dank für eine Antwort.
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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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