Kann eine Schilddrüsenunterfunktion gefährlich werden?
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 28. Mai 2021 07:24
Ja, bleibt eine Schilddrüsenunterfunktion dauerhaft unbehandelt, drohen erhebliche Langzeitschäden. Durch den Mangel an Schilddrüsenhormonen gerät unser gesamter Hormonhaushalt außer Kontrolle.
Stoffwechsel fährt herunter
Der Stoffwechsel verlangsamt sich, was wiederum zu einer schnellen Gewichtszunahme, Müdigkeit, Antriebsschwäche oder Verstopfung führt. Neben Orientierungs- und Gedächtnisstörungen können weitere Symptome wie Depressionen, Halluzinationen und Wahnzustände, Leistungsschwäche, Durchblutungsstörungen und Unfruchtbarkeit auftreten. Außerdem kann es zu erheblichen Wassereinlagerungen (Ödeme) im Körper kommen. Häufig treten teigige Schwellungen im Gesichtsbereich (Augenlider, Lippen oder Zunge) auf.
Auch die Blutwerte können sich drastisch verschlechtern. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse ist der Cholesterinabbau verzögert. Infolge steigt der Gesamtcholesterin und der ungünstige LDL-Cholesterin an. Dieses bedeutet ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Bluthochdruck, Arterienverkalkung oder Herzmuskelschwäche). Der verlangsamte Stoffwechsel schränkt außerdem die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien ein, sodass ernsthafte Mangelerscheinungen auftreten können.
Wachstums- und Entwicklungsstörungen
Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion kann besonders für Kinder und Jugendliche gefährlich sein. Denn ein Mangel an Stoffwechselhormonen wirkt sich negativ auf die körperliche und geistige Entwicklung aus. Wachstums- und Entwicklungsstörungen bis hin zu schwerer geistiger Behinderung können die Folge sein.
Bis hin zum Koma
Eine unbehandelte Unterfunktion der Schilddrüse kann sogar zu Bewusstseinsstörungen bis hin zu einem Komazustand (Myxödemkoma) führen, insbesondere dann, wenn auf die Betroffenen zusätzliche Belastungen (das könnten z. B. Infektionen, Narkosen oder auch Medikamente mit beruhigender Wirkung sein) einwirken. Ohne richtige und rechtzeitige Behandlung liegt die Sterberate zwischen 20 bis 30 Prozent. Beim Auftreten eines Myxödemkomas muss deshalb sofort mit einer Behandlung begonnen werden.