Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Die routinemäßige Gabe von Silbernitrat-Augentropfen nach der Geburt ist noch weit verbreitet, seit 1992 aber aufgrund der umfassenden Infektionsdiagnostik während der Schwangerschaft nicht mehr vorgeschrieben.

Seit dem 19. Jahrhundert erfolgt das Einträufeln von 1%-iger Silbernitrat-Lösung (auch als Credé-Prophylaxe bezeichnet) in den Bindehautsack des Neugeborenen, um einer Gonokokken-Infektion (Tripper) am Auge vorzubeugen. Ist nämlich die Mutter infiziert, werden die Erreger beim Geburtsvorgang auf das Kind übertragen und können bis zu seiner Erblindung führen. Das ist allerdings heute eine Rarität. Hinzu kommt, dass Silbernitrat nicht nur Höllenstein genannt wird, sondern auch tatsächlich höllisch brennt und durch die leichte Ätzung häufig zu einer Bindehautentzündung führt. Wenn Sie sicher sind, frei von Gonokokken zu sein, können Sie diese Behandlung im Interesse Ihres Kindes ablehnen.

Im Rahmen der regelmäßigen Schwangerschaftsvorsorge wird häufig auch ein Abstrich vorgeschlagen, der eine Infektion mit Gonokokken prüft bzw. sicher ausschließt.

Auch Chlamydien können ins Auge gehen

Außerdem gibt es den sogenannten Chlamydientest in der Schwangerschaft. Auch diese Bakterien können aufs Kind übertragen werden und eine Augenentzündung auslösen.

Falls das Ergebnis eine solchen Abstrichs positiv ist (also eine Infektion mit Gonokokken oder Chlamydien vorliegt), sollte Ihr Neugeborenes mit einer antibiotischen Augensalbe behandelt werden. Die in vielen Kliniken ebenfalls routinemäßig eingesetzten antibiotischen Augentropfen gegen Chlamydien, die auch eine Bindehautentzündung verursachen können, erscheinen dagegen verzichtbar. Die idealen Augentropfen gibt es leider (noch) nicht. Besprechen Sie die Handhabung deshalb vorab mit Ihrer Geburtsklinik.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentar schreiben

Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

mehr Informationen

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.

Autor
Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.

mehr Informationen

 

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

mehr Informationen