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Ab wann sollte sich ein Kind selber waschen? Wie oft ist Hände waschen sinnvoll, worauf kommt es an? Fragen und Antworten rund ums Thema Körperpflege bei Kindern finden Sie in diesem Kapitel.

Waschen und Körperpflege allgemein

Körperpflege beim Kind: Wie und wo?

Die Körperpflege des Kindes erscheint auf den ersten Blick so simpel und selbstverständlich, dass man darüber nicht weiter nachdenken muss. Im täglichen Leben ist es dann aber manchmal alles andere als einfach, entweder weil der sonst so geliebte Schatz partout nicht mitmachen will (und dabei durchaus nerven kann) oder weil man – nicht zuletzt wegen eben Gesagtem – selbst zu bequem ist, nun schon wieder zur Händewasch-Prozedur zu schreiten.

Damit also der innere Schweinehund keine Chance hat, hier noch mal die wichtigsten Faustregeln:

Hände:

  • regelmäßig waschen, insbesondere vor dem Essen und nach dem Nachhausekommen

Genitalbereich und Po:

  • tägliches Waschen
  • besonders die Hautfalten im Leisten- und Gesäßbereich sorgfältig abtrocknen
  • gerötete bzw. entzündete Stellen mit kinderölgetränkter Watte oder Mull vorsichtig reinigen, anschließend mit Wundschutzsalbe eincremen
  • bei Mädchen: Scheide vorsichtig von vorn nach hinten in Richtung After waschen, um Infektionen von Scheide und Harnblase durch Darmbakterien vorzubeugen; eine spezielle Maßnahme im Bereich zwischen den Schamlippen erforderlich
  • bei Jungen: Vorhaut des Gliedes wegen Verletzungsgefahr nicht gegen natürlichen Widerstand zurückstreifen, natürliche Verklebungen können noch bis ins 3. Lebensjahr bestehen
  • bei hartnäckigen Entzündungen zum Kinderarzt.

Ohren:

  • regelmäßig im äußeren Bereich säubern (mit Waschlappenspitze oder um den Finger gewickeltem Tüchlein)
  • Ohrenschmalz ist kein Schmutz, sondern ein natürliches Mittel der Selbstreinigung
  • keine Wattestäbchen verwenden!

Haare:

  • mit mildem Kindershampoo nach Bedarf waschen (1- bis 2-mal pro Woche)

Finger- und Fußnägel:

  • kurz schneiden, u.a. um Festsetzen von Schmutz zu vermeiden
  • Fingernägel entsprechend der natürlichen Biegung schneiden, seitlich jedoch nicht zu tief
  • Fußnägel immer gerade schneiden, um Einwachsen ins Nagelbett zu vermeiden

Hände waschen

Wie oft sollte ein Kind die Hände waschen?

Regelmäßiges Händewaschen gehört zu den einfachsten und zugleich wirkungsvollsten Schutzmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten. Sowohl die Ansteckung mit als auch die Übertragung von Infektionserregern wird dadurch effektiv eingedämmt. Denn tagtäglich kommen wir (und natürlich auch unsere Kinder) mit unzähligen Keimen, vor allem Viren, in Kontakt – sei es durch Händeschütteln, Türklinken, Haltegriffe, Gegenstände oder die Atemluft, wenn jemand in der Nähe niest oder hustet. Manche der Mikroben sind harmlos oder banal, andere durchaus gefährlich (z.B. Grippeviren).

Empfehlenswert ist Händewaschen vor allem:

  • vor dem Essen (v.a. aus Sauberkeitsgründen bisweilen auch nach dem Essen …)
  • nach dem Toilettengang
  • nach dem Naseputzen
  • beim Hereinkommen von draußen
  • nach dem Streicheln eines Tieres

Erklären Sie Ihrem Kind ausführlich und ggf. mehrmals, weshalb das Händewaschen so wichtig ist, und erinnern Sie es regelmäßig. Manche Kinder sind von sich aus bereitwillige Händewäscher, andere müssen zu ihrem Glück fast schon getragen werden. Bis sich der regelmäßige Gang zum Waschbecken mit zunehmendem Alter als Gewohnheit und Routine eingeschliffen hat – was heutzutage offenbar selbst in Krankenhäusern teilweise wieder erlernt werden muss ...

Wie werden die Hände richtig gewaschen?

Mit dem Hände waschen ist das so eine Sache. Die Variationsbreite dessen, was am Waschbecken passiert, wenn es heißt "Ja, ich gehe dann mal Hände waschen" ist enorm. Man kann das richtig gründlich machen, mit warmem Wasser, Seife, jedem Finger, allem drum und dran. Oder man hält alibimäßig mal ein paar Sekunden einen Teil der Hand unter den Wasserhahn.

Das machen nicht nur Kinder oft falsch, im Gegenteil. Aber im Gegensatz zu ihren Altvorderen kann man Kindern noch etwas beibringen. Und zwar:

  • Hände grundsätzlich unter das fließende Wasser halten.
  • Immer mit Seife. Die Seife ungefähr 30 Sekunden lang gründlich in den Händen verreiben.
  • Auch die Regionen zwischen den Fingern gehören zur Hand.
  • Zum Abschluss immer noch einmal alles gründlich abspülen.
  • Auch das gründliche Abtrocknen gehört zum guten Hände waschen, damit nichts hängenbleibt, was man nicht haben will.

Eigentlich gar nicht so schwer, die Hauptanstrengung dürfte, wie so oft, im unermüdlichen Versuch zu liegen, seine Kinder zu motivieren. Aber es lohnt sich.

Husten und Niesen

Muss ich meinem Kind beibringen, wie es richtig niest und hustet?

Kinder können alles lernen, man muss es ihnen allerdings auch beibringen. Sonst eignen sie es sich von selbst an (z.B. durch Abschauen, mit ungewissem Vorbild und Ergebnis), oder eben auch nicht. Zum eigenen Wohle und dem der Allgemeinheit sollten Sie darauf achten, dass sich Ihr Kind auch in Bezug auf Hygiene und Infektionsschutz richtig verhält.

Zeigen und erklären Sie Ihrem Sprössling deshalb, wie es beim Husten und Niesen die Ansteckungsgefahr für andere möglichst gering hält:

  • Beim Husten und Niesen Abstand von anderen Personen halten.
  • Nicht in die Hand niesen, sondern in ein Taschentuch oder in die Armbeuge.
  • Ein benutztes Taschentuch sollte umgehend im Müll entsorgt (Papier) oder gewaschen (Stoff) werden, statt es herumliegen zu lassen oder in die Hosentasche zu stopfen.

Die hygienisch beste Variante wäre übrigens, auf den Boden zu husten. Aber das ist gesellschaftlich noch nicht wirklich anerkannt …

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

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  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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