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Trimipramin (Stangyl): Wirkung und Nebenwirkungen

Was für ein Antidepressivum ist Trimipramin (Stangyl, Herphonal, Trimineurin)? Wie wirkt es es, welche Nebenwirkungen können auftreten? Welche Alternativen zu Trimipramin gibt es?

Mehr dazu im folgenden Beitrag.

Wirkung

Wie wirkt Trimipramin?

Bei Erregung, Angst und Schlafproblemen

Trimipramin wirkt vor allem beruhigend und angstmindernd. Der Wirkstoff wird bei Depressionen, Angstzuständen oder übermäßiger Erregung verschrieben. Bei Depressionen dient er auch als Einschlafhilfe. Manchmal wird Trimipramin auch bei chronischen Schmerzen eingesetzt. 

Was wichtig zu wissen ist: Die Wirkung von Trimipramin, also die Stimmungsverbesserung oder die verminderte Angst, setzt erst nach ca. 2-4 Wochen ein, während Nebenwirkungen vor allem zu Beginn der Behandlung auftreten.

Komplexe Wirkung im Gehirn

Pharmakologisch handelt es sich bei Trimipramin um ein trizyklisches Antidepressivum. Wie alle Vertreter dieser Wirkstoffklasse hemmt Trimipramin gleich mehrere Rezeptoren im Gehirn zur gleichen Zeit. Das erklärt, warum die positiven Wirkungen auch mit unangenehmen Nebenwirkungen einhergehen können.

Zu den gewünschten Wirkungen zählen die Hemmung der Serotonin-Rezeptoren und spezieller Histamin-Rezeptoren. Dadurch beruhigt das Medikament, mindert Ängste und fördert den Schlaf. Auch die Stimmung wird positiv beeinflusst.

Präparate mit Trimipramin sind:

  • Herphonal®
  • Stangyl®
  • Trimidura®
  • Trimineurin®
  • Trimipramin (z.B. von beta®, neuraxpharm®, Stada®, TAD®)

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Trimipramin auftreten?

Durch die komplexe Wirkung von Trimipramin im Gehirn, durch die gleich mehrere Botenstoffe (Neurotransmitter) beeinflusst bzw. in ihrer Arbeit blockiert werden, können neben der erwünschten Wirkung leider auch unerwünschte Begleiteffekte verursacht werden.

Einige der Nebenwirkungen, vor allem Mundtrockenheit und Magen-Darm-Probleme, gehen beispielsweise auf die Hemmung von Muscarin-Rezeptoren und alfa1-adrenergen-Rezeptoren zurück. Daneben werden aber noch zahlreiche weitere Rezeptoren (Ankerstellen) und Botenstoffe beeinflusst.

Häufige Nebenwirkungen (mehr als 1%, weniger als 10% der Anwender) von Trimipramin sind:

  • trockener Mund (durch verminderten Speichelfluss)
  • trockene Augen (durch verminderten Tränenfluss)
  • Verdauungsprobleme (v.a. Verstopfung)
  • Müdigkeit
  • Benommenheit oder Schwindel
  • Blutdruckschwankungen (v.a. niedriger Blutdruck)
  • Gewichtszunahme

Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe weiterer möglicher Nebenwirkungen, teilweise auch ernsterer Natur, die aber allesamt selten sind (weniger als 1% der Anwender). Sie finden eine komplette Aufzählung im Beipackzettel.

Was man noch wissen sollte:

  • Die meisten der Nebenwirkungen treten eher zu Beginn der Einnahme auf und verflüchtigen sich dann wieder. Gleichzeitig setzt die Wirkung, also die verbesserte Stimmung oder die verminderte Angst, erst mit einer gewissen Verzögerung ein, oft erst nach zwei bis vier Wochen. Man muss also ein bisschen abwarten, um ein wirkliches Fazit über Wirkung und Nebenwirkungen von Trimipramin-Präparaten ziehen zu können.
  • In seltenen Fällen kann eine Depression durch die Behandlung mit Trimipramin in eine Manie umschlagen. Also in eine Art Übererregung, mit Hyperaktivität, übersteigerter Euphorie und Selbstüberschätzung. Dann sollte das Medikament abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.
  • Generell sollten Sie die Einnahme von Trimipramin nicht schlagartig beenden, sondern die Dosierung schrittweise reduzieren. Sonst drohen Entzugserscheinungen wie starke Unruhe, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Probleme. Am besten mit Ihrem Arzt abstimmen.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

Kommentare  

# Trimipramin NebenwirkungSchmale 15.03.2023 10:09
Hallo,
ich nehme seit 5 Jahren Trimipramin und habe seither Probleme mit dem Wasserlassen. Vor allem des Nachts. Kann das mit dem Medikament zusammenhängen? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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