Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Salbei wird in der Naturmedizin traditionell als Heilpflanze bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, einschließlich chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma. Psoriasis, Asthma, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Studien haben gezeigt, dass Salbei entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzt, die in der Lage sind, die Symptome von chronisch-entzündlichen Erkrankungen zu lindern und zu reduzieren.

Schon ein Sprichwort aus dem 13. Jahrhundert sagt: „Warum soll ein Mensch sterben, wenn er Salbei im Garten hat?“. Der lateinische Name Salvia ist nicht ohne Grund von "salvare" abgeleitet, was "heilen" bedeutet.

Wirkung

Was steckt im Salbei?

Viele wertvolle Pflanzenstoffe. Neben Gerb- und Bitterstoffen sind ätherische Öle enthalten. Schaut man noch genauer hin, lassen sich Thujon, Kampfer Cineol und Flavonoide als Inhaltsstoffe identifizieren. Letztere sind viel geschätzte sekundäre Pflanzenstoffe, denen heilende Wirkung zugesprochen wird.

Gegen welche Erkrankungen und Beschwerden wirkt Salbei?

Tee-Zubereitungen (zur inneren oder äußeren Anwendung) aus Salbeiblättern werden in der Naturmedizin bei folgenden Beschwerden empfohlen:

  • chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, Asthma, Psoriasis, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • Halsschmerzen und Zahnfleischentzündungen
  • starkes Schwitzen
  • Verdauungsbeschwerden (z.B. Sodbrennen)
  • leichten Hautentzündungen
Krebstherapie, chronische Darmerkrankungen und mehr: Wie wird Salbei als Heilmittel verwendet?

Traditionell wird Salbei als Tee getrunken. Die abgekühlte Flüssigkeit kann auch als Gurgellösung oder äußerlich als Tinktur genutzt werden. Ganz nach Vorliebe können Sie den Tee aus frischen oder getrockneten Salbeiblättern brühen oder lieber auf gekauften Tee zurückgreifen.

Wollen Sie selber die Pflanze ernten, soll der beste Zeitpunkt im Sommer sein, kurz vor der Blüte, wenn die Pflanzen besonders reich an wertvollen Inhaltsstoffen und ätherischen Ölen sind.

Konzentrate aus dem Handel

Salbei ist auch in Form diverser Konzentrate erhältlich, z.B. als Salbeiöl, Salbei–Extrakt oder Konzentrate aus Salbeiblättern. Sie weisen sehr viel höhere Konzentrationen der Inhaltsstoffe auf als Salbeitee. Wenn Sie sich an die Anwendungshinweise und -dauer der Beipackzettel halten, sind sie eine gute Alternative zum Salbeitee.

Natürliches Desinfektionsmittel

Salbei soll mehrere Effekte haben. Die desinfizierende Wirkung, die der Pflanze nachgesagt wird, wurde bereits in mehreren Studien untersucht. Bakterien, Pilze und Entzündungen sollen durch die Inhaltsstoffe reduziert werden. Die Wissenschaft bietet immer mehr Beweise hierfür.

So konnten Forscher des Frauenhofer Instituts in Leipzig nachweisen, dass ein Extrakt aus Salbei und Bitterkürbis bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa helfen kann, die Entzündungsreaktion zu bekämpfen. Welche spezifischen Wirkstoffe innerhalb des Extrakts den Effekt bewirken, wird noch weiter untersucht.

Des Weiteren vermutet man, dass Salbei auch bei Krebs hilft. Dem Heilkraut wird (auch von der Schulmedizin) eine sogenannte antioxidative Wirkung zugesprochen. Das bedeutet, es wirkt gegen bestimmte schädliche Stoffwechselzwischenprodukte und kann Zellen möglicherweise vor (bösartigen) Veränderungen schützen.

Interessant für die Krebstherapie

"Echter Salbei" enthält sogenannte trizyklische Diterpene (Carnosol und Carnosolsäure), die antioxidativ wirken. Am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg wird Salbei deshalb schon seit Längerem intensiv untersucht. Mehr zum Thema Salbei und Krebs lesen Sie hier.

Salbei hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge

Auch gegen Demenz und nachlassende Gedächtnisleistung im Alter könnte Salbei wirken. Einige Untersuchungen bekräftigen die Vermutung: In einer englischen Studie verbesserte sich durch die Einnahme eines Salbeiextrakts die geistige Leistung älterer Männer. Aber auch in Italien wurde auf diesem Gebiet geforscht.

Eine Studie der Universität von Neapel verglich ein Salbeikonzentrat mit dem Medikament Donepezil, welches bei Alzheimer Demenz angewandt wird. Erstaunlicherweise konnte nachgewiesen werden, dass beide in dieselben biochemischen Prozesse im Gehirn eingreifen, um die Erkrankung zu lindern.

Kann Salbei beim Abnehmen helfen?

Ob Salbei helfen kann, unerwünschte Kilos zu verlieren, ist noch nicht abschließend geklärt. Allerdings wurde nachgewiesen, dass eine Kur mit Salbeitee den Cholesterin- und Blutfettspiegel sinken lassen kann.

Chia, der mexikanische Salbei

Nicht nur der „Echte Salbei“, sondern auch sein Verwandter aus Mexiko, der mexikanische Chia (Salvia hispanica), soll beim Abnehmen helfen. Nichts anderes als dessen Samen sind nämlich die als Superfood (Lebensmittel, die sehr reich an wertvollen Inhaltsstoffen sein sollen) gepriesenen Chia-Samen.

Ob Chia wirklich Wunder wirkt beim Erreichen des Wunschgewichtes, wurde schon mehrfach untersucht. Forscher analysierten nun die vorhandenen Studien und konnten diese Vermutung leider nicht bestätigen. Chia-Samen haben aber eine quellende Wirkung und könnten helfen, schneller satt zu werden, weil der Magen rascher gefüllt wird.

Konkurrenz für Chia-Samen aus der Heimat

Übrigens, unsere heimischen Leinsamen haben einen recht ähnlichen Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren und sogar deutlich mehr Antioxidantien. Falls Sie Ihren Speiseplan aufgrund dieser gesunden Inhaltsstoffe bisher gerne mit Chia-Samen angereichert haben, ist unser lokales und günstigeres Superfood durchaus eine Alternative.

Salbei bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen

Salbei enthält verschiedene Verbindungen, darunter Flavonoide, Triterpene und Phenolsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften haben. Diese helfen, die Entzündungsprozesse im Verdauungstrakt zu reduzieren, die bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma, Psoriasis, Asthma, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa charakteristisch sind.

Besonders hervorgetan haben sich hierbei die Triterpene Ursolsäure und Oleanolsäure. Sowohl für die Ursolsäure als auch für die Oleanolsäure konnte in Studien gezeigt werden, dass sie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Sie können verschiedene Entzündungsreaktionen im Körper beeinflussen, indem sie die Aktivierung von entzündungsfördernden Zytokinen und Enzymen hemmen.

Diese beiden Triterpene zeigen zudem immunmodulierende Eigenschaften, indem sie die Aktivität spezifischer immunologischer Zellen beeinflussen. Dies trägt dazu bei, die übermäßigen Immunreaktionen im Körper zu reduzieren, die bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen eine maßgebliche Rolle spielen. .

Antioxidative Eigenschaften

Der Salbei ist eine bemerkenswerte Pflanze, die eine Vielzahl von antioxidativen Verbindungen enthält, die eine wichtige Rolle bei der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Körpers spielen. Diese Verbindungen tragen dazu bei, freie Radikale zu neutralisieren und den oxidativen Stress im Körper zu reduzieren. Oxidativer Stress ist ein Zustand, bei dem die Zellen im Körper durch schädliche freie Radikale geschädigt werden können. Gerade bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen spielt oxidativer Stress eine bedeutende Rolle.

Freie Radikale sind instabile, aber sehr reaktive Moleküle, die im Körper natürlicherweise entstehen können und an chemischen Reaktionen beteiligt sind. Unter bestimmten Bedingungen, wie etwa bei Entzündungen im Körper, können sich jedoch zu viele freie Radikale bilden, die dann Schäden an Zellen, Geweben und Organen verursachen können. Dieser Schaden wird als oxidativer Stress bezeichnet. Die antioxidativen Verbindungen im Salbei, wie beispielsweise Flavonoide, Phenolsäuren und andere sekundäre Pflanzenstoffe, sind in der Lage, freie Radikale zu neutralisieren und deren schädliche Wirkung auf den Körper zu verringern. Indem sie diese instabilen Moleküle einfangen, helfen die Antioxidantien des Salbei, den oxidativen Stress zu reduzieren und den Zellen Schutz zu bieten.

Krampflösende Eigenschaften

Salbei wird nicht nur wegen seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften geschätzt, sondern auch aufgrund seiner krampflösenden Wirkung. Diese Eigenschaften können dazu beitragen, Muskelkrämpfe im Verdauungstrakt zu lindern, die bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) auftreten können.

Die krampflösenden Eigenschaften des Salbei können auf verschiedene Weise wirken. Einerseits können sie direkt auf die glatte Muskulatur im Verdauungstrakt einwirken und deren Kontraktionen reduzieren. Andererseits können sie auch auf das Nervensystem einwirken und die Übertragung von schmerzhaften Reizen im Darm verringern.

Durch die Linderung von Muskelkrämpfen im Verdauungstrakt kann Salbei dazu beitragen, die Beschwerden und Symptome von CED zu verbessern.

Antibakterielle Eigenschaften

Salbei ist nicht nur für seine entzündungshemmenden, antioxidativen und krampflösenden Eigenschaften bekannt, sondern besitzt auch antibakterielle Wirkungen, die bei der Kontrolle des Bakterienwachstums im Hals und Darm helfen können. Dies ist besonders wichtig bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen (CED), da hier häufig eine gestörte Darmflora oder eine bakterielle Überwucherung vorliegen kann.

Quellen:

  • European Medicines Agency (2009) Assessment report on Salvia Officinalis L., Folium and Salvia Officinalis L., Aetheroleum, London.
  • Doerfler, W. (2016) Salbei (Salvia Officinalis L.). www.tumorzentrum-muenchen.de (Zugriff am 04.07.2020).
  • Dr. Blasius H. (2017) Salbei und Koloquinte gegen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Zugriff am 04.07.2020).
  • Hoffmann, M. et al. (2017) Therapeutic efficacy of a combined sage and bitter apple phytopharmaceutical in chronic DSS-induced colitis. Sci Rep.;7(1):14214. Published 2017 Oct 27. doi:10.1038/s41598-017-13985-x
  • Nair, S. et al. (2019) 'Comparative study of the antioxidant and antibacterial activities of the essential oil and methanolic extract of cultivated sage from Mascara region (North West of Algeria) indicates a strong antioxidant activities and an important antibacterial action with different levels of sensitivities to the tested extracts', South Asian Journal of Experimental Biology, 9, (1), p.34-39.
  • Pacifico, S. et al. (2017) A metabolic profiling approach to an Italian sage leaf extract (SoA541) defines its antioxidant and anti-acetylcholinesterase properties.

Anzeige

NaroDin - eine auf Salbei basierende natürliche Heilpflanzen-Rezeptur

Ob als primärer Schutz oder als Begleitung einer Therapie: Es ist nie zu spät, seine Zellen vor entzündlichen Prozessen zu schützen. Heilpflanzen und Naturprodukte können hier einen wertvollen Beitrag leisten.

NaroDin ist ein Beispiel für solch eine natürliche Kombination aus Salbei, Weihrauch, Aronia und Katzenkralle.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

mehr Informationen


 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Haupt-Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

mehr Informationen

 
Anzeige