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Was bringt das Medikament Donepezil (Aricept®) bei Demenz und Alzheimer? Mit welchen Nebenwirkungen muss man rechnen? Alle Fragen zu Donepezil beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wirkung

Wie wirkt Donepezil gegen Demenz und Alzheimer?

Hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge

Donepezil (Handelsnamen Aricept®, Yasnal®) ist ein Medikament gegen die Symptome der Alzheimer-Demenz. Der Wirkstoff kann die Gedächtnisfunktion im Gehirn positiv beeinflussen, zumindest in den früheren Stadien der Erkrankung. Bei sehr fortgeschrittenem Morbus Alzheimer ist eine Wirkung von Donepezil nicht belegt.

Der Wirkmechanismus von Donepezil beruht auf einer Hemmung der Acetylcholinesterase (oft auch nur Cholinesterase genannt). Das ist ein Enzym, das den Botenstoff Acetylcholin im Gehirn abbaut. Wird dieses Enzym an seiner Arbeit gehindert, verbleibt also mehr Acetylcholin im Gehirn. Und Acetylcholin scheint bei Menschen mit der Alzheimer-Demenz die Geisteskräfte positiv zu beeinflussen.

Keine Heilung möglich

Soweit zur Theorie. In der Praxis kann das Medikament den Fortschritt der Alzheimer-Demenz teilweise verlangsamen. Das gelingt aber nicht immer, man darf also keine Wunder erwarten. Und: Heilen lässt sich eine Alzheimer-Demenz mit Medikamenten wie Aricept® nicht. Außderdem geht die Einnahme von Donepezil auch mit einer Reihe möglicher Nebenwirkungen einher. Nutzen und Risiko sind daher sorgsam abwägen.

Neben Donezepil gibt es weitere Wirkstoffe aus der Gruppe der Cholinesterase-Hemmer. Dazu gehören:

  • Galantamin (Reminyl®)
  • Rivastigmin (Exelon®), auch als Pflaster erhältlich
  • Donepezil ist mittlerweile auch unter dem Namen Donepezilhydrochlorid im Handel

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Aricept auftreten?

Mehr Acetylcholin hat nicht nur Vorteile

Durch den Eingriff in den Hirnstoffwechsel verändert der Wirkstoff Donezepil die Konzentration bestimmter Botenstoffe. Konkret führt die Substanz zu einer Zunahme an Acetylcholin. Das kann einerseits die geistigen Prozesse im Gehirn günstig beeinflussen, es kann aber auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Für Sie als Betroffene oder Angehörige ist es daher wichtig, den möglichen Nutzen (langsamerer Fortschritt der Alzheimer-Demenz und Beschwerdelinderung) gegenüber solchen Nebenwirkungen abzuwägen.

Was sind häufige Nebenwirkungen von Aricept?

Relativ häufig (mehr als 1% der Behandelten) kommt es unter Behandlung mit Aricept® (Donepezil):

  • Magen-Darm-Beschwerden, z.B. Durchfall oder Übelkeit und Erbrechen (mehr als 10% der Behandelten)
  • Kopfschmerzen (mehr als 10% der Behandelten)
  • Schlafstörungen, Müdigkeit tagsüber
  • Appetitlosigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • psychische Symptome: Erregung, Aggressivität, Halluzinationen
  • Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen
  • Hautausschläge, mitunter auch nur Juckreiz
Welche Nebenwirkungen treten nur selten auf?

Weitere seltenere Nebenwirkungen sind unter anderem:

  • Blutbildveränderungen
  • langsamer Herzschlag, Herzrhythmusstörungen (äußern sich evtl. in Form von Schwindelanfällen)
  • Magengeschwür mit Blutungen
  • Krampfanfälle (ähnlich wie bei einer Epilepsie)
  • Funktionsstörungen der Leber

Nichts von alledem muss auftreten. Es ist aber wichtig, davon zu wissen, um im Fall des Falles frühzeitig aufmerksam zu werden und mit dem Arzt zu sprechen.

Wechselwirkungen

Warum muss die Einnahme von Aricept mit den Herzmedikamenten abgestimmt werden?

Vorsicht mit Herzrhythmusmedikamenten und Betablockern

Weil die Wirkung von Aricept® durch einige Herzmedikamente verstärkt werden kann. Das gilt vor allem für bestimmte Präparate mit dem Wirkstoff Chinidin, die mitunter gegen Herzrhythmusstörungen verschrieben werden. Das ist auch insofern von Bedeutung, als Aricept® schon allein für sich genommen die Herzfrequenz beeinflussen kann, z.B. in Form eines verlangsamten Herzschlags.

Auch mit Betablockern (z.B. gegen Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen) kann der Aricept®-Wirkstoff Donepezil in Wechselwirkungen treten, hier allerdings andersherum. Die Wirkung der Betablocker kann durch das Alzheimer-Medikament verstärkt werden.

Informieren Sie Ihren Arzt!

So oder so bedeutet das, dass Sie die mögliche Einnahme von Herz-Kreislauf-Tabletten vor Beginn der Aricept-Therapie unbedingt ansprechen und mit dem behandelnden Arzt abstimmen sollten. Leider ist es nämlich keine Selbstverständlichkeit, dass solche Wechselwirkungen von den verschiedenen Ärzten und ggf. vom Pflegepersonal immer in gleicher Weise beachtet werden.

Kontrolle

Warum ist es wichtig, dass eine Behandlung mit Aricept regelmäßig überprüft wird?

Zum einen, weil man vorher nie mit Sicherheit sagen kann, ob die Behandlung überhaupt wirkt. Stellen sich nach drei bis vier Monaten keine messbaren Fortschritte ein, ist das ein Grund, die Therapie abzubrechen, nicht zuletzt wegen der möglichen Nebenwirkungen von Aricept®. Messbar heißt hier, dass der behandelnde Neurologe die Gedächtnisleistungen in den ersten Monaten der Behandlung regelmäßig mit entsprechenden Tests kontrollieren muss.

Muss ich auch zur Kontrolle, wenn die Beschwerden deutlich besser werden?

Ja, auch im positiven Falle einer deutlich sichtbaren Linderung der Demenz-Symptome sind regelmäßige ärztliche Kontrollen sehr wichtig. So muss wegen der häufigen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich ausgeschlossen werden, dass sich möglicherweise ein Magengeschwür heranbildet. Außerdem sollte in gewissen Abständen immer auch ein EKG erhoben werden, denn Aricept® kann mitunter auch Herzrhythmusstörungen verursachen.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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