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Bei jedem Mittel, das eine Wirkung hat, können natürlich auch unerwünschte Effekte vorkommen. Wichtig ist, dass solche Beschwerden zwar eintreten können, aber nicht müssen. Glücklicherweise gibt es bei Mebeverin nur sehr selten Nebenwirkungen.

Der Darm ist ein faszinierendes Wunderwerk der Technik aus Muskeln und Nerven, die in der Regel ganz automatisch, und ohne dass wir etwas davon mitbekommen, ihre Arbeit verrichten. Manchmal sind die fein aufeinander abgestimmten Vorgänge aber gestört. Dann bekommen wir die Tätigkeit des Darmes in Form von Schmerzen, Krämpfen oder Blähungen durchaus zu spüren.

Beim Reizdarm verkrampft sich die Darmmuskulatur manchmal heftig. Und genau hier greift Mebeverin ein. Es unterdrückt die Signale, die vom Nervensystem des Darms an die Muskulatur geleitet werden und sie verkrampfen. Die Krämpfe (Spasmen) lösen sich damit. Das Mittel zählt daher zu den sogenannten Spasmolytika (Krampflösern). Es ist in der Regel gut verträglich, sollte aber dennoch nicht dauerhaft eingenommen werden.

Schwindel, Übelkeit, Benommenheit – aber äußerst selten

"Sehr selten" bedeutet in der Sprache der Beipackzettel, dass die unerwünschten Wirkungen bei weniger als 0,01% der Behandelten auftreten. Oder anders ausgedrückt: Weniger als einer von 10.000 Betroffenen, die mit Mebeverin therapiert werden, klagt über eines oder mehrere der folgenden Symptome:

  • Schwindel
  • Benommenheit
  • Verwirrtheit
  • Übelkeit
  • an der Haut: Jucken, Ausschlag, Nesselsucht
  • Schwellung des Gesichts (sogenanntes Angioödem oder Quincke-Ödem)
  • allergische Reaktionen, die im schlimmsten Fall zum Schock führen können

Bei schweren allergischen Reaktionen sofort zum Arzt

Obwohl der Wirkstoff derselbe ist, können sich die einzelnen Nebenwirkungen von Präparat zu Präparat ein wenig unterscheiden. Wenn Sie bei sich Auffälligkeiten feststellen, setzen Sie das Medikament ab und sprechen unbedingt mit Ihrem Arzt darüber.

Sollten heftige allergische Reaktionen wie Atemnot, Anschwellen von Gesicht, Hals, Lippen, Zunge oder Rachen auftreten, zählt die Zeit! Aber bitte: Das ist bei diesem Medikament sehr, sehr unwahrscheinlich.

Ob Mebeverin Einfluss auf andere Medikamente hat oder umgekehrt, ist leider nicht bekannt. Denn dazu gibt es keine Studien. Nur so viel: Eine Wechselwirkung mit Alkohol scheint nicht zu bestehen, zumindest ist das das Ergebnis von Laborversuchen und Tierstudien. Wie der menschliche Organismus reagiert, kann man daraus aber nicht ohne weiteres ableiten.

Buscopan®: ähnliche Wirkung, andere Nebenwirkungen

Interessant und für Sie möglicherweise wichtig ist, dass sich die unerwünschten Effekte bei Mebeverin teilweise von denen eines Wirkstoffs unterscheiden, der ebenfalls zur Linderung von Magen-Darm-Krämpfen eingesetzt wird: Die Rede ist von Butylscopolamin (z.B. Buscopan®).

Im Gegensatz zu Mebeverin hat Butylscopolamin eine sogenannte anticholinerge Wirkung. Es hemmt also Acetylcholin, einen Botenstoff des Nervensystems. Dadurch wird die Aktivität der Muskulatur im Darm heruntergefahren. Das führt wiederum dazu, dass die Schmerzen und Krämpfe in diesem Bereich nachlassen.

Bezogen auf den Reizdarm ist das natürlich eine große Erleichterung. Allerdings kann es an anderen Stellen zu unerwünschten Wirkungen kommen, wenn Acetylcholin ausgebremst wird. Denn der Botenstoff ist auch noch für andere Vorgänge im Körper zuständig. Typische Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Herzrasen und Blutdruckabfall. Für Butylscopolamin spricht aber, dass es weitaus besser untersucht ist als Mebeverin.

Wie immer gibt es also für beide Mittel jeweils Vor- und Nachteile – was für Sie persönlich am besten ist, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.

Quellen:

  • Gebrauchsinformation: Mebeverin PUREN® 135 mg Filmtabletten. 2020. Herausgeber: Puren Pharma GmbH & Co. KG.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
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