Iberogast: Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 15. Dezember 2021 07:19
Welchen Effekt hat das natürliche Präparat Iberogast® auf Magen und Darm? Was sind mögliche Nebenwirkungen der enthaltenen Heilpflanzen? Und wann sollte man das Arzneimittel lieber nicht einnehmen? Im folgenden Beitrag beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Wirkung und zu den Nebenwirkungen von Iberogast®.
Wirkung
Auf welche Weise wirkt Iberogast?
Das pflanzliche Arzneimittel Iberogast® ist eine Mixtur aus gleich neun Heilkräutern. Damit soll praktisch alles, was einem so an harmloseren Magen-Darm-Beschwerden zu schaffen machen kann, gelindert werden. Nach Hersteller-Angaben wirkt das Präparat gegen so unterschiedliche Dinge wie Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, Sodbrennen und Reizmagen.
Wie so häufig bei pflanzlichen Medikamenten ist die wissenschaftliche Datenlage eher dünn. Allerdings sind die Inhaltsstoffe bis auf den Alkohol (siehe unten) im Normalfall unbedenklich und weitgehend frei von Nebenwirkungen, so dass ein Versuch auch nicht schaden kann. Letztlich eine Sache der persönlichen Entscheidung.
Die neun Heilpflanzen in Iberogast®:
Angelikawurzel:
Angelika wirkt entspannend und krampflösend im Magen-Darm-Trakt. Außerdem regulierend auf die Magensäureproduktion und entzündungshemmend.
Kamillenblüten:
Sehr ähnlich der Angelika: Kamille wirkt entspannend und krampflösend im Magen-Darm-Trakt. Steigert die Magenbeweglichkeit. Reguliert die Magensäureproduktion und wirkt entzündungshemmend.
Kümmel:
Regt die Magensäfte und damit die Verdauung an, wirkt gut gegen Blähungen.
Mariendistelfrüchte:
Wirken vor allem als Zellschutz und damit unter anderem gegen eine Geschwürsbildung. Außerdem beruhigend und entzündungshemmend.
Melissenblätter:
Wirken im Magen-Darm-Trakt vor allem beruhigend, aber auch entzündungshemmend und verdauungsfördernd.
Pfefferminzblätter:
Wirken gegen Magen-Darm-Krämpfe, aber auch gegen Blähungen und Übelkeit. Zudem ein entzündungshemmender Effekt.
Schleifenblume:
Reguliert die Magenbewegungen. Kann diese anregen, aber auch entspannen.
Schöllkraut:
Schöllkraut bringt die Verdauung in Schwung, hat aber auch krampflösende Eigenschaften.
Süßholzwurzel:
Die Süßholzwurzel wirkt im Magen vor allem beruhigend und krampflösend. Reguliert außerdem die Magensäureproduktion.
Auch Alkohol enthalten
Außerdem enthält das Arzneimittel auch Alkohol, und zwar zu 31%. Damit sollen die Heilkrautbestandteile besser gebunden und konserviert werden. Gleichwohl ist das fast schon so etwas wie ein Kräuterschnaps in Tropfenform. Allerdings ist das kein relevantes Problem, wenn man sich an die Dosierungsempfehlungen hält. Ein normales Glas Apfelsaft enthält mehr Alkohol als die Iberogast-Tropfen in Normaldosierung.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter Iberogast auftreten?
Das pflanzliche Arzneimittel ist an und für sich gut verträglich und verursacht nur in Ausnahmefällen Nebenwirkungen. Trotzdem sind unerwünschte Begleiteffekte wie Überempfindlichkeitsreaktionen nicht ganz auszuschließen, die aber nur sehr selten auftreten (weniger als 1 von 10.000 Anwendern betroffen). Hierzu zählen:
- Hautausschlag
- Juckreiz
- Atembeschwerden
Unter der Anwendung von Schöllkraut-haltigen Arzneimitteln wie Iberogast sind des Weiteren Fälle von Leberschädigungen und Gelbsucht bis hin zu Leberversagen bekannt. Falls Sie unerwünschte Begleiteffekte bemerken sollten, beenden Sie sofort die Einnahme und sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Wann nicht?
Wer sollte kein Iberogast einnehmen?
Auch wenn Iberogast ein rein pflanzliches Heilmittel ist, sollten Sie unter bestimmten Umständen lieber auf das Arzneimittel verzichten. Hierzu zählt etwas eine Allergie gegen die Inhaltsstoffe oder ein erhöhtes Risiko für Leberschäden. Letzteres liegt vor, wenn Sie an einer Lebererkrankung litten bzw. aktuell leiden oder Sie Arzneimittel mit potenziell leberschädigender Wirkung anwenden.
Des Weiteren ist Iberogast nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet, da keine ausreichenden Erfahrungswerte vorliegen. Ebenso wird die Einnahme des Pflanzenextrakts Schwangeren und Stillenden nicht empfohlen.
Wechselwirkungen
Iberogast: Welche anderen Medikamente sind dann nicht erlaubt?
Bisher sind keine Arzneimittel bekannt, welche die Wirkung von Iberogast beeinflussen oder umgekehrt. Nach aktuellem Wissensstand sollten Sie allerdings auf die Kombination mit leberschädigenden Präparaten verzichten, um Ihre Leber nicht noch mehr zu gefährden.
Quellen:
- Gebrauchsinformation: Iberogast® Flüssigkeit zum Einnehmen. 2020. Herausgeber: Bayer Vital GmbH. www.iberogast.de.