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Mebeverin kann für Menschen mit Reizdarm, die unter heftigen Bauchkrämpfen leiden, vorübergehend sehr wohltuend sein. Es entspannt die verhärtete Muskulatur im Darm und löst damit die Krämpfe. Obwohl in der Regel gut verträglich, ist es für manche Betroffenen tabu.

Ein gelähmter Darm verträgt Mebeverin nicht

Absolut verboten ist das Medikament, wenn Sie an einer Darmlähmung (in der Fachsprache "paralytischer Ileus") leiden. Dafür gibt es viele verschiedene Ursachen, wie zum Beispiel eine Vergiftung oder eine Bauchfellentzündung. Dann ist der Darm ohnehin schon wie blockiert. Wenn in dieser Situation noch Mebeverin auf das Organ einwirkt, verstärkt das den Effekt. Das wäre nicht nur kontraproduktiv, sondern auch gefährlich.

Vorsicht bei Allergien und Unverträglichkeiten

Außerdem dürfen Sie Mebeverin natürlich nicht nehmen, wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile des Mittels sind. Anzeichen für eine schwere allergische Reaktion sind Atemnot sowie Schwellungen von Gesicht, Zunge, Lippen, Hals und Rachen. In diesem Fall müssen Sie sofort zum Arzt bzw. den Notarzt oder Rettungsdienst rufen.

Je nach Präparat sollten Menschen mit hereditärer Fruktose-Intoleranz (diese ist erblich bedingt, recht selten und darf nicht mit der häufigeren intestinalen Fructose-Intoleranz verwechselt werden), Galactose-Intoleranz (ebenfalls angeboren und erblich bedingt) oder Lactase-Mangel bzw. Laktose-Intoleranz eventuell auf das Mittel verzichten. Denn es könnte sein, dass sie einzelne Bestandteile der Tabletten bzw. Kapseln nicht oder nicht gut vertragen.

Kinder und Schwangere: Studienergebnisse unklar und dünn

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten das Medikament generell nicht bekommen. Auch Schwangere oder Frauen, die stillen, müssen in der Regel ohne das Mittel auskommen. Das liegt nicht etwa daran, dass bei ihnen verstärkt Nebenwirkungen oder negative Folgen für das Baby festgestellt wurden. Vielmehr fehlt es an Daten zu dieser "besonderen" Gruppe von Betroffenen.

Zwar wurde in Tierversuchen untersucht, ob das Mittel eine schädigende Wirkung auf den Embryo haben könnte, wenn die Muttertiere Mebeverin nehmen; aber diese Daten sind nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar. Ohnehin sind die Ergebnisse dieser Studien nicht eindeutig. In einigen Untersuchungen konnten keine schädigenden Effekte festgestellt werden. In einem Versuch, bei dem Ratten vergleichsweise hohe Dosen erhielten, kam es dagegen zu Fehlbildungen beim Nachwuchs.

Was die Wirkungen oder auch Nebenwirkungen von Mebeverin bei Kindern und Jugendlichen anbelangt, so gibt es bisher überhaupt keine Studien. Insofern wäre es zu unsicher und riskant, ihnen das Medikament zu geben.

Quellen:

  • Gebrauchsinformation: Mebeverin PUREN® 135 mg Filmtabletten. 2020. Herausgeber: Puren Pharma GmbH & Co. KG.

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Eva Bauer
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Dr. med. Monika Steiner
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