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Katzenkralle, auch bekannt als Uncaria tomentosa, ist eine Pflanze, die in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas beheimatet ist. Sie wird in der traditionellen Medizin dieser Regionen seit langem zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt.

Katzenkralle – ein Lianengewächs mit Anti-Krebs-Potenzial?

Eine Krebstherapie mit alternativen Mitteln, mit natürlichen und nebenwirkungsarmen Stoffen unterstützen oder begleiten – diesen Wunsch haben sicher viele Betroffene. In diesem Zusammenhang macht eine Pflanze aus Süd- bzw. Mittelamerika immer mehr von sich reden: die Katzenkralle.

In den USA soll sie mittlerweile zu den beliebtesten Heilpflanzen gehören. Ihren außergewöhnlichen Namen hat sie bekommen, weil ihre Dornen eben an die Krallen einer Katze erinnern. Auf Latein wird sie als Uncaria tomentosa bezeichnet.

"Heiliges" Lianengewächs des Regenwaldes

Die Katzenkralle ist ein Lianengewächs, das sich über viele Meter an den Bäumen emporrankt. Die Pflanze liebt den Boden und das Klima des Regenwaldes.

Besonders in der traditionellen Medizin Perus, genauer bei dem indianischen Stamm der Asháninka im Amazonasgebiet, spielt sie eine wichtige Rolle. Dort wird die Katzenkralle auch "Heilige Pflanze des Regenwaldes" genannt. Über Umwege und Zufälle ist die "kraftvolle" Pflanze auch zu uns gelangt.

Spezielle Kombination verschiedener Wirkstoffe

Die Katzenkralle enthält mehrere Dutzend biologisch aktive Substanzen. Heilende Wirkungen sollen vor allem von bestimmen Alkaloiden (sogenannte Oxindolalkaloiden), Flavonoiden und einigen anderen Stoffen ausgehen. Entscheidend ist letztlich die besondere Kombination der Wirkstoffe, die sich gegenseitig unterstützen und ergänzen. Aber auch einzelne Substanzen haben in Studien gut abgeschnitten.

Der Pflanze werden entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Abgesehen davon soll sie das Immunsystem stärken und antiviral wirken. Gerade auch auf dem Gebiet von Krebserkrankungen gab es in Studien positive Effekte. Die pentazyklischen Oxindolalkaloide sowie Uncaria-Polyphenole sollen Krebs vorbeugen bzw. lindern. Ein weiterer Aspekt ist es, die Nebenwirkungen einer Krebstherapie zu verringern.

Studie: Bessere Lebensqualität bei Chemotherapie

An einer Studie in Brasilien waren rund 50 Probanden mit einer Krebserkrankung in einem fortgeschrittenen Stadium beteiligt. Nun bekam jeder von ihnen pro Tag eine Dosis von 100 mg eines Katzenkrallen-Trockenextraktes verabreicht. Während der Erhebung wurden die Probanden dreimal täglich untersucht.

Das Ergebnis: Die Ermüdungserscheinungen gingen zurück, und die Lebensqualität insgesamt steigerte sich.

Normalisierung des Blutbildes

In einer weiteren Untersuchung in Brasilien standen Frauen im Mittelpunkt, die wegen Brustkrebs eine Chemotherapie erhielten. Es wurden zwei Gruppen gebildet. In der einen bekamen die Probandinnen parallel zur Chemotherapie 300 mg eines Katzenkrallen-Trockenextraktes, in der anderen Gruppe nicht.

Auch hier zeigte sich, dass die "Katzenkrallen-Gruppe" von dem Mittel profitierte. Der Mangel an bestimmten Blutkörperchen (den sogenannten neutrophilen Granulozyten), der im Rahmen der Chemotherapie auftreten kann, fiel geringer aus als in der Vergleichsgruppe. Zudem wurden DNA-Schäden, die ebenso durch die Chemotherapie verursacht werden können, ausgeglichen.

Die Forscher gehen daher nach eigenen Worten davon aus, dass die Katzenkralle ein wirksames Mittel ist, um eine Chemotherapie zu ergänzen.

Krebszellen in den Selbstmord getrieben

Forscher der Universität Lund in Schweden befassten sich ebenfalls mit der Frage, welche möglichen Wirkungen die Katzenkralle auf Krebszellen hat. In Versuchen mit Ratten stellten sie fest, dass die Substanzen der Pflanze das Tumorwachstum bremsen.

Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung: Bösartige Zellen wurden dazu gebracht, sich selbst zu vernichten (das wird in der Fachsprache auch Apoptose genannt). Zudem normalisierten sich die Blutwerte der Tiere, nachdem bei ihnen vorher gezielt ein Mangel an weißen Blutkörperchen ausgelöst worden war. Durch diese verschiedenen Wirkungsweisen stärkte das Katzenkrallen-Mittel, zumindest in diesem Versuch, das Immunsystem.

Natürlich lassen sich die Ergebnisse nicht direkt auf Menschen übertragen. An derselben schwedischen Universität wurden aber einige Zeit später die Effekte des Mittels auch bei menschlichen Probanden geprüft. Dabei bestätigten sich einige der Beobachtungen. Allerdings umfasste diese Studien nur sehr wenige Teilnehmer, sodass die Aussagekraft eingeschränkt ist.

Bei Rauchern weniger krebserregende Stoffe im Urin

Wissenschaftler um Renato Rizzi an der Universität Mailand untersuchten den Einfluss der Katzenkralle auf die Lunge bzw. auf Lungenkrebs. Sie zogen für ihre Erhebung Raucher heran. Im Urin von Rauchern lassen sich meistens krebserregende Substanzen nachweisen. Die Probanden tranken nun über einen Zeitraum von 15 Tagen regelmäßig Katzenkrallentee.

Und siehe da: Der Urin war deutlich "reiner", die krebserregenden Stoffe waren so gut wie verschwunden. Die Pflanze könnte also dazu beitragen, das Lungenkrebsrisiko zu senken.

Eventuell positive Effekte auf bestimmte Hirntumoren

Von der Lunge zum Gehirn: Wissenschaftler in Spanien rückten unter anderem Gliome ins Zentrum ihrer Forschung. Gliome sind Tumoren, die sich im Bereich des Zentralen Nervensystems befinden. Sie gehen meistens aus den Gliazellen hervor, die die Nervenzellen stützen und ernähren. Unter den Gliomen gibt es noch einmal verschiedene Formen, z.B. die Astrozyten.

Für die Untersuchung wurde gezielt eine Katzenkrallen-Substanz herausgegriffen, und zwar Mitraphyllin (es gehört zu den schon erwähnten Oxindolalkaloiden). Heraus kam, dass dieser Stoff das Wachstum bestimmter Zelllinien hemmte. Nach Einschätzung der Forscher legt diese Studie nahe, dass Mitraphyllin ein neues und vielversprechendes Mittel bei der Behandlung u.a. von menschlichen Gliomen ist.

Wachstum eines Schilddrüsenkarzinoms gebremst

Ähnlich gute Ergebnisse gab es in Versuchen zur Wirkung beim medullären Schilddrüsenkarzinom. Es geht von den C-Zellen der Schilddrüse aus, die das Hormon Calcitonin produzieren.

In einer Untersuchung in Österreich wurden die wachstumshemmenden Eigenschaften der Katzenkralle untersucht – und bestätigt. Darüber hinaus wurde auch hier die Apoptose der Krebszellen beobachtet, sie gingen also unter. Ausgelöst wurde das wiederum durch bestimmte Alkaloide, die in der Katzenkralle enthalten sind, und zwar Isopteropodin und Pteropodin.

Katzenkralle reduziert oxidativen Stress

Andere Versuche und Erhebungen deuten darauf hin, dass Katzenkralle freie Radikale abfängt. Diese ungebundenen Molekülteile können eine Kettenreaktion auslösen, durch die letztlich gesundes Gewebe zerstört wird. Daher sind sie Risikofaktoren für bösartige Erkrankungen.

Außerdem sorgen Stoffe der Katzenkralle offenbar dafür, dass der sogenannte Nukleare Faktor kB (NF-kB) gebremst wird. NF-kB hat vor allem mit Entzündungsprozessen zu tun, spielt aber möglicherweise auch bei einigen Krebserkrankungen eine Rolle.

Katzenkralle bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen

Die Wurzel der Katzenkralle, auch bekannt als Uncaria tomentosa, hat in der traditionellen Medizin eine lange Geschichte bei der Behandlung verschiedener Beschwerden, einschließlich chronisch-entzündlicher Erkrankungen wie Rheuma, Multiple Sklerose (MS), Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

In diesen Anwendungen wird die Wurzel der Katzenkralle oft zur Linderung von Entzündungen eingesetzt, die mit diesen Erkrankungen verbunden sind. Sie enthält eine Vielzahl von Verbindungen, darunter Alkaloide, Flavonoide und Steroide, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Diese Inhaltsstoffe können dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und die Symptome chronisch-entzündlicher Erkrankungen zu lindern.

Die genauen Mechanismen, durch die die Wurzel der Katzenkralle ihre entzündungshemmende Wirkung entfaltet, sind noch nicht vollständig verstanden. Es wird jedoch angenommen, dass bestimmte Inhaltsstoffe in der Wurzel die Aktivierung von entzündungsfördernden Zytokinen und Enzymen hemmen können, was zu einer Verringerung der Entzündungsreaktionen führt.

Darüber hinaus wurde in einigen Studien auch die Fähigkeit der Katzenkralle zur Hemmung der Produktion bestimmter entzündlicher Botenstoffe, wie z.B. TNF-alpha, untersucht. TNF-alpha ist an der Entzündungsreaktion beteiligt und spielt eine wichtige Rolle bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Die Hemmung von TNF-alpha hilft dabei, Entzündungen im Körper zu reduzieren und die Symptome zu lindern.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Anwendung von Katzenkralle zur Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist.

Insgesamt ist die südamerikanische Katzenkralle jedoch eine vielversprechende pflanzliche Option, um Entzündungen zu reduzieren und die Symptome chronisch-entzündlicher Erkrankungen zu lindern.

Studien / Quellen

  • Akesson C et al.: An extract of Uncaria tomentosa inhibiting cell division and NF-kappa B activity without inducing cell death. Int Immunopharmacol. 2003 Dec;3(13-14):1889-900.
  • de Paula LC et al.: Uncaria tomentosa (cat's claw) improves quality of life in patients with advanced solid tumors. J Altern Complement Med. 2015 Jan;21(1):22-30.
  • Dreifuss AA et al.: Antitumoral and antioxidant effects of a hydroalcoholic extract of cat's claw (Uncaria tomentosa) (Willd. Ex Roem. & Schult) in an in vivo carcinosarcoma model. J Ethnopharmacol. 2010 Jul 6;130(1):127-33.
  • García Prado E et al.: Antiproliferative effects of mitraphylline, a pentacyclic oxindole alkaloid of Uncaria tomentosa on human glioma and neuroblastoma cell lines. Phytomedicine. 2007 Apr;14(4):280-4.
  • Pilarski R et al.: Antioxidant activity of ethanolic and aqueous extracts of Uncaria tomentosa (Willd.) DC. J Ethnopharmacol. 2006 Mar 8;104(1-2):18-23.
  • Rinner B et al.: Antiproliferative and pro-apoptotic effects of Uncaria tomentosa in human medullary thyroid carcinoma cells. Anticancer Res. 2009 Nov;29(11):4519-28.
  • Rizzi R et al.: Mutagenic and antimutagenic activities of Uncaria tomentosa and its extracts. J Ethnopharmacol. 1993 Jan;38(1):63-77.
  • Sandoval-Chacón M et al.: Antiinflammatory actions of cat's claw: the role of NF-kappaB. Aliment Pharmacol Ther. 1998 Dec;12(12):1279-89.
  • Santos Araújo Mdo C et al.: Uncaria tomentosa-Adjuvant Treatment for Breast Cancer: Clinical Trial. Evid Based Complement Alternat Med. 2012;2012:676984.
  • Sheng Y et al.: DNA repair enhancement of aqueous extracts of Uncaria tomentosa in a human volunteer study. Phytomedicine. 2001 Jul;8(4):275-82.
  • Sheng Y et al.: Enhanced DNA repair, immune function and reduced toxicity of C-MED-100, a novel aqueous extract from Uncaria tomentosa. J Ethnopharmacol. 2000 Feb;69(2):115-26.
  • Sheng Y et al.: Treatment of chemotherapy-induced leukopenia in a rat model with aqueous extract from Uncaria tomentosa. Phytomedicine. 2000 Apr;7(2):137-43.

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Kommentare  
Gute Erfahrung
Seit 4 Monaten nehme ich das Narodin. Ich habe seit ich 16 bin Colitis ulcerosa (wie ich jetzt weiß) und meine Schmerzen und Krämpfe sind deutlich zurückgegangen. Ich weiß nicht, ob es an der Katzenkralle liegt, aber mir hat es geholfen.
Insgesamt habe ich in den letzten 10 Jahre viele Dinge mit wechselnden Erfolg probiert. Ich hoffe, meine Colitis bleibt weiter so ruhig.
Gruß Petra
Erfahrungen mit Katzenkralle
Ich habe mit dem Tee aus Katzenkralle 12/21 angefangen, weil ich die rechte Hand nicht mehr zur Faust schließen konnte und seit Jahren Schwellungen der Fingergrundgelenke hatte.
Ich kann die Faust wieder machen, habe 02/22 eine Gürtelrose am gesamten rechten Bein innerhalb von 3 Wochen und mit nur einem Tag unter Schmerzmedikamenten gut überstanden. Bis heute habe ich, seit 12/21, keinerlei "Erkältungs- oder Grippesymptomatik" gehabt.
Angefangen habe ich mit 1 g pro Tag. Seit diesem Januar, sind es 3 g pro Tag. Dabei werde ich es belassen. Ich bin überzeugt, dass Katzenkralle sowohl antiviral, als auch antibakteriell wirkt und mir gegen Arthritis hilft.
Katzenkralle
Sehr geehrte Marlies,
würden Sie mir verraten, welche Produkte Sie einnehmen? Gerne auch als private Email: b.scheins@gmx.de Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße Brigitte
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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Monika Steiner
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    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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