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Die beste Insulintherapie ist die, die sich eng am individuellen Tagesablauf und an den Mahlzeiten orientiert. Allerdings bekommen das viele nicht hin. Entweder, weil ihnen der Arzt erst gar nicht dazu rät oder weil ihnen das zu kompliziert ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie über die Situation in Deutschland, in der 4.000 Diabetiker systematisch beobachtet werden.

Insulin möglichst nicht nach Schema F

Jeder fünfte Patient mit Diabetes Typ 2 benötigt zusätzlich zur Ernährungs- und Tablettenbehandlung Insulin. Eine nach Ansicht von Experten sehr effektive Variante ist dabei die sogenannte intensivierte konservative Insulintherapie (ICT). Dabei spritzt man das Insulin im Prinzip je nach Bedarf und nicht nach Schema F.

Mit dieser Behandlung werden zwar gute Blutzuckereinstellungen erreicht. Allerdings muss man dafür vor jeder Mahlzeit seinen Blutzucker messen, was vielen Betroffenen zu kompliziert ist. Dann kommt als Alternative eine abgeschwächte Form in Betracht, bei der auch mahlzeitenbezogen Insulin gespritzt wird, allerdings in fester Dosierung, also ohne dass man ständig nachmessen muss.

Zu häufig nur die Standardspritze am Abend

Aber viele Menschen mit Diabetes Typ 2 bekommen weder die eine noch die andere Variante dieser Insulinbehandlung verordnet, sondern - wenn überhaupt - eine Routine-Insulin-Spritze am Abend. Damit wird zwar, wenn es sich denn um ein Langzeit-Insulin handelt, eine anhaltende Blutzuckersenkung erreicht. Allerdings fängt diese Therapieform nur unzureichend die Blutzucker-Spitzen direkt nach den Mahlzeiten ab.

Die Studienautoren empfehlen allen Menschen mit Typ-2-Diabetes, mit ihrem Arzt über die Möglichkeiten einer "intensivierten Insulintherapie" zu sprechen. Vor allem für die jüngeren sei das in der Regel die eindeutig beste Alternative.

Quellen:

  • Diabetologie 2006; 1: 366-373

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Insulin
Ich habe statt Tresiba versehentlich Humalog als Langzeitinsulin in den Oberschenkel gespritzt. Was soll ich jetzt tun?
Humalog statt Tresiba
Hallo Hannelore,
Humalog ist ein schnell wirksames Insulin und wirkt völlig anders als Tresiba, das ein lang wirksames Basalinsulin ist. Das heißt, Du wirst in den nächsten Stunden eine deutlich stärkere Blutzuckersenkung haben, aber Dir fehlt die lang anhaltende Grundwirkung.
Du solltest sofort und in kurzen Abständen Deinen Blutzucker engmaschig kontrollieren (mindestens alle 1–2 Stunden), auf Anzeichen einer Unterzuckerung achten und schnell wirksame Kohlenhydrate bereithalten. Je nach gespritzter Menge und Deiner sonstigen Dosis kann das Risiko für eine schwere Hypoglykämie bestehen. Deshalb ist es wichtig, dass Du jetzt nicht alleine bleibst und im Zweifel sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nimmst (Notruf 112), insbesondere wenn Du Dich unsicher fühlst, die gespritzte Menge hoch war oder Symptome einer Unterzuckerung auftreten.
Zusätzlich solltest Du mit Deinem behandelnden Arzt oder dem Diabetes-Notdienst Rücksprache halten, wie Du Deine Basalinsulinversorgung in den kommenden 24 Stunden sichern kannst, da Dir die Wirkung von Tresiba fehlen wird.
Viele Grüße vom Navigator-Team
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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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