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Nein, leider nicht. Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper irrtümlich das eigene Schilddrüsengewebe angreift. Das Immunsystem wendet sich also gegen sich selbst (lat. "auto"). Diese Fehlsteuerung kann man nicht beheben.

Wurzel des Übels im Dunkeln

Das hängt auch damit zusammen, dass nach wie vor unklar ist, wieso das Abwehrsystem sich gegen die körpereigenen Strukturen wendet. Um eine Erkrankung von Grund auf heilen zu können, müssen die Ursachen und Hintergründe ihrer Entstehung bekannt sein.

Beim Morbus Basedow haben Mediziner lediglich Vermutungen, die auf der Beobachtung von Patienten beruhen. So ist z.B. ein genetischer Einfluss naheliegend, da das Risiko zu erkranken steigt, wenn bereits ein naher Verwandter betroffen ist. Daneben sind weitere Einflüsse recht eindeutig. Das Rauchen etwa verschlimmert den Verlauf der Erkrankung dramatisch. Auch Stress und schwere Belastungen wirken sich negativ aus. Es ist also nicht so, dass man nichts tun kann und der Krankheit machtlos gegenübersteht.

Nur vorübergehend: Schilddrüsen-Medikamente

Beim Morbus Basedow bilden sich Antikörper (= Abwehrstoffe), die im Blut zirkulieren und fast jedes Organ (z.B. auch die Augen) im Körper angreifen können. Zudem kurbeln die Antikörper die Hormonproduktion der Schilddrüse an und führen in der Folge zu einer Überfunktion.

Der Überschuss an Schilddrüsenhormonen selbst ist zwar nicht heilbar, kann aber durch die Einnahme bestimmter Medikamente (sogenannte Thyreostatika, welche die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen) ausgeglichen werden. Wenn der Hormonhaushalt wieder in geregelten Bahnen verläuft, können auch die Beschwerden vollständig abklingen.

Dennoch sollte die Behandlung mit schilddrüsenblockierenden Medikamenten immer nur auf eine bestimmte Dauer begrenzt sein. Prinzipiell sollten Thyreostatika nicht länger als ein bis maximal zwei Jahre eingenommen werden, da sie zahlreiche Nebenwirkungen verursachen können.

Wenn der Körper sich selbst hilft

Bei einem Teil der Betroffenen tritt nach ein- bis zweijähriger medikamentöser Therapie tatsächlich eine spontane "Heilung" (Spontanremission) ein. Das bedeutet, auch nach Absetzen der Medikamente kommen keine Symptome mehr auf. Allerdings kann die Krankheit zu einem späteren Zeitpunkt erneut ausbrechen. Von einer wirklichen Heilung zu sprechen, ist daher vermutlich voreilig.

Die Dauerlösung

Leider macht sich bei etwa der Hälfte der Betroffenen trotz medikamentöser Behandlung keine Besserung bemerkbar. Dann muss das kranke Gewebe entfernt werden. Neben einer Operation ist alternativ auch eine sogenannte Radiojodtherapie möglich, bei der die erkrankten Zellen gezielt zerstört werden.

Wichtig: Nach einer Radiojodtherapie oder einer Schilddrüsenoperation kann es wiederum – oft erst Jahre nach dem Eingriff – zu einer Unterfunktion der Schilddrüse kommen. Eine Unterfunktion lässt sich im Gegensatz zu einer Überfunktion allerdings sehr gut und dauerhaft mit der Einnahme von Schilddrüsenhormonen behandeln.

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Autoren unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien
    Berufliche Stationen:
  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
  • Ernährungsberaterin in München

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des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

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Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
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    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
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