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Was bedeutet ein Hüftschnupfen für mein Kind? Was sind die typischen Symptome? Mehr dazu in diesem Kapitel.

Basiswissen

Was ist ein Hüftschnupfen (Coxitis fugax)?

Als Hüftschnupfen oder Coxitis fugax bezeichnen Ärzte eine keimfreie Form der Hüftgelenksentzündung (Coxitis), die gehäuft bei Kindern zwischen dem 2. und 10. Lebensjahr auftritt und normalerweise nach ein bis zwei Wochen wieder von selbst verschwindet (lat. fugax = vorübergehend).

Ausgangspunkt sind oft Virusinfekte. Aber auch kleinere Wunden, Abszesse, Darminfektionen oder Mittelohrentzündungen können einem Hüftschnupfen vorausgehen. Wichtig ist also, bei entsprechenden Hüftschmerzen einen solchen Zusammenhang im Kopf zu haben, denn im Fall der Fälle ist rasches Handeln wichtig.

Zwar heilt die Gelenkentzündung beim Hüftschnupfen meist innerhalb von vier Wochen aus. In manchen Fällen kann es aber auch zu ernsten Komplikationen an den Gelenken kommen. Das gilt vor allem, wenn sich viel Eiter im Gelenk gesammelt hat. So oder so ist also wichtig, dass Sie bei Verdacht auf einen Hüftschnupfen sofort einen Kinderarzt aufsuchen.

Transitorische Synovitis

Die Transitorische Synovitis ist die etwas akademischere Bezeichnung für den Hüftschnupfen. Der Hüftschnupfen wird von Medizinern in der Fachterminologie als Coxitis fugax bezeichnet oder eben auch als vorübergehende (transitorische) Entzündung (-itis) der Gelenkhaut (Synovia).

Symptome

Was sind typische Anzeichen für einen Hüftschnupfen?

Wenn Ihr Kind bei jeder Bewegung mit dem Bein zuckt oder schreit oder diese Bewegung gar nicht erst zulässt, kann ein Hüftschnupfen dahinterstecken. Hinter diesem eigenartigen Ausdruck verbirgt sich eine Gelenkentzündung, die als Folge einer anderen Infektion auftreten kann. Und das gar nicht so selten.

Typische Anzeichen für einen Hüftschnupfen (u.a. im Gegensatz zu Wachstumsschmerzen) sind:

  • Die Beschwerden werden bei Druck auf die schmerzenden Muskelpartien stärker.
  • Die Schmerzen bestehen auch morgens.
  • Die Schmerzen bestehen immer nur an einem Bein und meist in Gelenknähe.
  • Beim Wickeln schreit Ihr Baby vor Schmerzen auf, wenn Sie sein Beinchen bewegen.

Diagnose

Wie erkennt der Arzt Hüftschnupfen (Coxitis fugax)?

Der sogenannte Hüftschnupfen (Coxitis fugax, vom Lateinischen flüchtige Entzündung des Hüftgelenks) bezeichnet eine vornehmlich bei Kindern (ca. 3-10 Jahre) auftretende Erkrankung im Bereich des Hüftgelenks, die mit Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit und Unwillen des Kindes, sich zu bewegen, auffällig wird. Sie wird häufig als Begleiterkrankung zu oder nach einer Infektion der oberen Luftwege oder des Magen-Darm-Traktes beschrieben.

Aus diesem Grund kann teilweise eine erhöhte Temperatur bestehen, allerdings ist das Allgemeinbefinden der Kinder meist nicht beeinträchtigt. Oft besteht ein hinkendes Gangbild durch die Schmerzen.

Diagnostiziert wird diese neben der ausführlichen Befragung und Untersuchung des Kindes durch einen Ultraschall der Hüfte mit einem Vergleich zur gesunden Seite. Dabei zeigt sich im Hüftgelenk eine Flüssigkeitsansammlung. Zusätzlich ist eine Laborkontrolle zur Bestimmung der Entzündungswerte Teil der Diagnosefindung.

Zum Ausschluss schlimmerer Erkrankungen kann ein Röntgenbild durchgeführt werden. Eine Probenentnahme aus der Gelenkflüssigkeit (Punktion) ist nur selten notwendig.

Therapie

Wie wird Hüftschnupfen (Coxitis fugax) behandelt?

Die Behandlung erfolgt nach Ausschluss einer eitrigen Gelenkentzündung (Coxitis) symptomatisch:

  • Schonung/Entlastung (Bettruhe) für einige Tage
  • antientzündliche Schmerzmedikation wie NSAR (z. B. Ibuprofen)
  • regelmäßige Verlaufskontrolle alle paar Tage

Nach etwa 5-6 Tagen sollte die Problematik deutlich gebessert sein, nach etwa 14 Tagen sollte das Kind wieder beschwerdefrei sein. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist weitere Diagnostik angeraten.

Prognose

Kann Hüftschnupfen gefährlich werden?

Nein, beim Hüftschnupfen handelt es sich prinzipiell um eine gutartige Erkrankung, nur selten liegt eine echte Pathologie wie Morbus Perthes zugrunde. Insgesamt ist die Prognose sehr gut und verläuft ohne Langzeitschäden. Allerdings sind Rezidive möglich.

Zum definitiven Ausschluss eines Morbus Perthes sollte nach 3-4 Monaten eine anschließende Röntgenaufnahme erfolgen.

Quellen:

  • Rheumaliga

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Autoren unseres Artikels
 

Dr. med. Anja Martina Macherei
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie / medizinische Fachautorin

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

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Dr. med. Jörg Zorn
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